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Sonntag, 30. Juli 2023

4711 Acqua Colonia Intense - vier Düfte getestet

Ich habe vier der neuen Düfte der Serie Acqua Colonia Intense von 4711 ausprobiert. Würde ich sie empfehlen?

4711 war die erste Parfummarke, deren Namen ich kannte, denn die Hautpflege in unserer Familie bestand aus Nivea Creme und Kölnisch Wasser von 4711, wobei nur mein Vater das Kölnisch Wasser nutzte, aber wir alle es jeden Tag rochen und etwas Positives damit verbanden (hilfreich war auch, dass bei den Karnevalsumzügen im Kölner Raum, wo wir in den 1950er- bis 1970er-Jahren lebten, nicht nur Kamellen, sondern auch Kölnisch-Wasser-Pröbchen und ähnliches von den Umzugswagen geworfen wurden.

Seit damals hat 4711 mehrmals die Besitzer gewechselt, bis es zu Mäurer & Wirtz kam. Unter der Dachmarke 4711 werden nun das traditionelle Echt Kölnisch Wasser, Nouveau Cologne und Acqua Colonia angeboten.

Düfte der Acqua-Colonia-Intense-Serie, die ich getestet habe: Floral Fields of Ireland, Refreshing Lagoons of Laos, Wakening Woods of Scandinavia und Pure Breeze of Himalaya. Die Flakons im Bild sind Miniaturen (übrigens ohne Zerstäuberkopf) mit 8 ml Inhalt, die ich als Miniaturen-Set gekauft habe. Erwirbt man die Düfte einzeln in normalen Größen, haben sie sehr schöne Flakons.

Auf der Suche nach eher frischen Frühlings- und Sommerdüften, die sich von meinen typischen Herbst-/Winterdüften mit Vanille & Co. abheben, kaufte ich ein Duftset der Serie Acqua Colonia Intense mit vier Düften, recherchierte und testete sie.

Düfte der Serie Acqua Colonia Intense von 4711

Düfte der Serie Acqua Colonia Intense sind Eau de Colognes. Damit sind sie weniger stark konzentriert als Eau de Parfums oder Eau de Toilettes. Die Düfte der Serie sollen die AnwenderInnen auf eine Reise der Erinnerungen an andere Ländern und Landschaften entführen oder Sehnsüchte nach diesen wecken. Hier stelle ich vier von ihnen vor:

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Floral Fields of Ireland


Dieser blumige Duft für Männer und Frauen kam 2019 auf den Markt. Die Nase dahinter ist Nelly Hachem-Ruiz. Ich empfinde ihn als blumig und freundlich, als süß mit holzigem Hintergrund. Für mich spiegelt Floral Fields of Ireland das Liebliche und das Raue Irlands wider.

Ich empfinde Floral Fields of Ireland eher als femininen Duft, den ich mir als Tagesduft für Frühjahr und Sommer gut vorstellen kann.

Die Duftnoten von Floral Fields of Ireland:
Kopf: Mandarine, Zitrone, Duftblüte (Osmanthus).
Herz: Mimose, Orangenblüten, Jasmin.
Basis: Sandelholz, Zeder, orientalische Holznoten.

Laut fragrantica.com erinnert der Duft manche DuftgenießerInnen an Heures d'Absence for women von Louis Vuitton oder an Flower Market for women von Maison Martin Margiela – jeweils beinahe genauso viele finden das nicht.

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Refreshing Lagoons of Laos


Dieses Eau de Cologne ist ein blumig-grüner Duft für Männer und Frauen, der 2021, kreiert von Elise Benat, auf den Markt kam. Ich würde ihn als frischen, aquatischen, dennoch eher femininen Tagesduft für Frühling und Sommer beschreiben. Wer möchte sich im Hochsommer nicht wie in einer Lagune erfrischt fühlen.

Die Duftnoten von Refreshig Lagoons of Laos:
Kopf: Gurke, grüner Apfel, Grapefruit.
Herz: Lotus, Veilchenblätter, Rose.
Basis: Moschus, weißer Amber, Sandelholz.

Bei fragrantica.com vergleichen einige den Duft mit DKNY Be Delicious for women von Donna Karan. Die Düfte haben tatsächlich einige Noten gemein.

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Wakening Woods of Scandinavia


Dieses Eau de Cologne ist ein grün-würzig-holziger Duft für Männer und Frauen, der 2019 herausgebracht wurde. Kreiert hat ihn Geza Schoen. Für mich ist er ein Tagesduft ab Frühjahr bis in den Herbst hinein - zu genießen an Tagen, an denen mir als Frau nicht nach süß und feminin zumute ist, aber ich doch einen stärkeren Duft möchte, der eine gewisse Zeit hält. Der Duft ist eher maskulin tendierend und erinnert mich an einen Besuch im Wald.

Die Duftnoten von Wakening Woods of Scandinavia:
Kopf: Bergamotte, rosa Pfeffer, Koriander.
Herz: Rose, Duftblüte (Osmanthus), Jasmin.
Basis: Fichte, Weihrauch (Olibanum; Boswellia carterii), Patschuli (Pogostemon cablin).

Bei fragrantica.com fühlen sich von diesem Eau de Cologne viele an Perles De Lalique for women von Lalique oder an Terre d'Hermès for men von Hermès erinnert – zu beiden Meinungen gibt es aber auch viele Gegenstimmen.

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Pure Breeze of Himalaya


Pure Breeze of Himalaya ist ein aromatisches Eau de Cologne für Männer und Frauen, das 2019 ins Sortiment von 4711 kam. Die Parfumeurin war Fanny Bal. Der Saubere-Wäsche-Bergluft-Duft ist für mich als Tagesduft vor allem für Frühjahr und Sommer, aber an nicht zu heißen Tagen, geeignet – sonst vertrage ich persönlich den Saubere-Wäsche-Duft nicht so gut (andere jedoch mögen ihn auch im Winter).

Die Duftnoten von Pure Breeze of Himalaya:
Kopf: Rosa Pfeffer, Bergamotte, Mandarin Orange.
Herz: Bergluft, Maiglöckchen, Rose. Basis: Moschus, Ambroxan (synthetischer Amber-Moschus-Duft) , Cashmeran (künstlicher Kaschmirwolleduft).

Der Duft erinnert manche DuftliebhaberInnen an Ming Shu Fleur Rare von Yves Rocher, andere an Clean Air for women and men von Clean – aber wie fast immer, gibt es auch hier Gegenstimmen, denn Nasen und Geschmäcker sind von Mensch zu Mennsch verschieden.

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Mein Fazit:
Mit dem klassischen Kölnisch Wasser meiner Kindheit haben die neuen Eau de Cologne wenig gemein. Ich finde sie ungewöhnlich auf eine eher gute Weise und (ich als Frau) würde sie als Tagesduft im Frühling und Sommer aufsprühen. Von der Duftspur (Sillage) und der Langlebigkeit her liegen sie im mittleren Bereich - auf meiner Haut halten sie etwa drei Stunden, was für ein Eau de Cologne nicht schlecht ist. Sind sie ein Blind Buy? Meiner Meinung nach eher nicht, denn die Geschmäcker sind verschieden und diese Düfte sind nicht unbedingt People-Pleaser – viele Frauen mögen auch im Sommer süße, wenn auch leichtere, unkomplizierte Düfte (auch weil viele Männer an Frauen solche Düfte bevorzugen und entsprechend Komplimente machen), aber andere mögen Unisex-Düfte und lieben es, etwas edgy zu sein. Ich könnte mir außerdem vorstellen, dass Männer einige dieser Düfte an sich selbst mögen werden und die Frauen sie an ihnen.

Andererseits sind die Eau de Cologne der Serie Acqua Colonia Intense in 50-Milliliter-Flakons für etwa 30 Euro relativ preiswert (verglichen mit Eau de Parfums oder Eau de Toilette gehobener Designer-Marken oder Nischen-Parfumhäuser), man kann also nicht so viel falsch machen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, geht in einen Laden, der Tester dieser Düfte hat, und probiert sie aus, oder kauft wie ich das Miniaturenset (ca. 22 - 29 Euro, je nach Shop) zum Reinschnuppern. Beim Testen spielen auch die Jahreszeit und die Temperaturen eine große Rolle, denn was einen im Sommer erfrischt und inspiriert, jagt einen möglicherweise im Winter in die Flucht beziehungsweise erfüllt die Wünsche an einen Duft für den Winter nicht.

 

Die Düfte der Serie Acqua Colonia Intense von 4711 gibt es beispielsweise bei Douglas *, Flaconi *, OTTO * und Amazon*.

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Donnerstag, 13. Juli 2023

Parfums, die ich nicht ausstehen kann (Nachtrag: Oder doch?)

Viele lassen sich bei YouTube & Co. inspirieren und sammeln Flakons beliebter Eau de Parfums, Eau de Toilettes & Co. Seit ein paar Monaten teste ich an mir, ob man mit den Empfehlungen in Social Media Parfums & Co. finden kann, die zu einem passen und mit denen man sich wohlfühlt. Das hat bisher ganz gut geklappt, siehe Parfums kaufen nach YouTuber-Empfehlungen/Selbsttest 1 und Parfums & Co. ohne Ausprobieren nach YouTuber-Empfehlungen kaufen - zweiter Selbsttest (Blind Buy Perfume Hauls). Ein paar Mal habe ich allerdings danebengegriffen, dachte ich jedenfalls, und habe eine kleine Liste mit Parfüms, die ich hasse beziehungsweise nicht sehr mag. Das war im Winter 2922/2024. Doch als ich die Parfums dann im Sommer noch einmal ausprobierte, habe ich meine Meinung bei einigen geändert. Fazit: Parfumvorlieben sind sehr von der Jahreszeit und den Temperaturen abhängig.(aktualisiert am 13.7.2023)

Von über 40 Düften sind es gerade mal vier, die ich an mir ziemlich grauenhaft finde. Aber selbst die habe ich noch nicht ganz aufgegeben. (Spoiler: zwei von den vieren mag ich jetzt im Sommer)
Fehlkäufe gab es gelegentlich auch schon vor Social Media, denn ein Duft kann sich auf der eigenen Haut und bei längerem Tragen anders entwickeln als man erwartet oder an jemand anderes bewundert hat. Auch durch hormonelle Umstellungen (Zyklus, Schwangerschaft, Menopause) können sich die Duftvorlieben verändern. Und natürlich habe ich schon häufig Düfte gerochen, die ich nicht mochte - im Geschäft oder an anderen Personen, doch die habe ich natürlich nicht gekauft, mir meist nicht einmal den Namen gemerkt. Und von Düften, die ich als lieb gemeintes Geschenk bekam, möchte ich lieber nicht reden, da fokussiere ich auf die gute Absicht.

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Meine Düfte des Grauens

Ich nenne sie Düfte des Grauens, denn ich hatte mich auf sie gefreut, doch nach dem Auspacken der Lieferung und dem Aufsprühen auf die Haut stellte ich fest, dass sie in der Realität anders waren, als erhofft (und natürlich ärgerte ich mich, dass ich Geld zum Fenster hinausgeworfen hatte).

Hier nun die vier Düfte, die mir in meiner Kollektion am wenigsten gefallen. Diese Düfte sind nicht schlecht, nur weil ich ihnen eine schlechte Wertung gebe. Es gibt viele andere ParfümliebhaberInnen, die sie wirklich lieben. Das ist geradezu ein Phänomen bei Düften: Jeder Normalmensch (im Sinne von parfumliebende Person ohne Parfumeurausbildung) riecht etwas anderes und bewertet das, was er/sie riecht dann auch noch nach seinen persönlichen Vorlieben, Kenntnissen und Kriterien. Beispielsweise landet bei Umfragen in den sozialen Netzen der exklusive Unisex-Duft Baccarat Rouge 540 von Maison Francis Kurkdjian an der Spitze sowohl der beliebtesten als auch der unbeliebtesten Parfums - denn die einen riechen süße Wonnen und rauchige Noten, die anderen rümpfen die Nase: Das riecht ja nach Zahnarztpraxis. Man kann sich also nicht wirklich auf eine einzelne Empfehlung stützen - selbst wenn man bei einem Duft geschmacklich übereinstimmt, kann das beim nächsten ganz anders sein.

Die folgenden vier Düfte treffen meinen persönlichen Geschmack, zumindest derzeit, nicht.

Platz 1 - diesen Duft mag ich am wenigsten:
Jennifer Lopez: Miami Glow EDP (0-4/10)

Jennifer Lopez: Miami Glow EDP
Ich wollte ihn mögen, aber Miami Glow von Jennifer Lopez ist mein Duft nicht. Übrigens: Celebrity-Düfte finde ich beispielsweise bei Otto Düfte*

Mein erster Eindruck von Miami Glow war, als hätte man mir das Gehirn durch die Nase verätzt, zu stark und stechend. Danach war meine Duftwahrnehmung für ein paar Minuten gestört. Aber obwohl sich mir die Haare aufstellten, sprühte ich den Duft wenig später auf meine Handgelenke, den Hals und auf die Kleidung – vielleicht würde ich die Komposition verstehen, wenn der Duft mit dem Trocknen auf der Haut erträglicher geworden wäre, schließlich schwärmten so viele YouTuberInnen und ReviewerInnen bei fragrantica.com davon.

Aber es wurde nicht besser und ich wäre am liebsten vor mir selbst mit meiner Miami-Glow-Duftwolke davongelaufen. Mein erstes Urteil: 0 Punkte von 10!

Der Flakon bekam erst einmal den hintersten Platz im Regal.

Aber ich wollte nicht so schnell aufgeben – es war vielleicht eine gewissen Gewöhnung nötig, dachte ich. Nach einer Pause von einigen Tagen versuchte ich also das Gleiche noch einmal, dann noch einmal, und dann noch einmal. An manchen Tagen war es besser als an anderen, aber es entstand keine Liebe.

Duftzusammensetzung laut fragrantica.com:
Kopfnoten: Passionsfrucht, Kokosmilch, Pinke Grapefruit.
Herznoten: Orangenblüte, Cyclamen, Heliotrop.
Basisnoten: Vanille, Moschus, Amber.

Ich weiß nicht genau, was in der Duftkomposition meine Nase überfordert, denn die Einzelteile klingen gut. Und es ist auch nicht der ganze Duft, der mich abstößt, der aber von den meisten als Sommer- und Beachparty-Duft eingestuft und genossen wird. Ich vermute, dass es eine bestimmte Kombination von Passionsfrucht, Kokosmilch, Cyclamen und eventuell Heliotrop ist, die bei mir eher einen Fluchtreflex und den Wunsch nach einem Sprung ins Wasser auslöst.

Ein paar Wochen später, habe ich einen Weg gefunden, wie ich den Duft einigermaßen ertragen kann. Es ist bei mir wenigstens zum Teil eine Frage der Dosis. Daher sprühe ich inzwischen nur ein bis zwei Sprühstöße auf ein Stück Baumwollstoff und betupfe damit schnell die Handgelenke oder die Armbeugen, die Kniebeugen und schließlich den Stoff meiner Kleidung - dort, wo ich einen Hauch des Duftes haben möchte. Bei Bedarf kann man das wiederholen.

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Mit dem Verfahren lässt sich die Intensität langsam aufbauen, wenn man möchte – aber ich mochte nicht wirklich. Immerhin bewertete ich den Duft je nach Tagesform inzwischen mit 0 bis 4 Punkten von 10. Ich nahm mir aber vor, das Parfüm im nächsten Frühjahr/Sommer noch einmal mit frischer Nase ausprobieren.

Einschub: Gerade lese ich, dass die NutzerInnen von fragrantica.com den Duft "Libre Le Parfum" von Yves Saint Laurent (YSL) zum besten Parfum des Jahres 2022 gewählt haben. Dann liege ich also nicht grundsätzlich abseits vom "allgemeinen Geschmack", denn ich habe die Eau-de-Parfum-Version von YSL Libre INTENSE an die Spitze meiner persönlichen Parfum-Top-Ten gesetzt.

Nachtrag am 11.07.2023
Inzwischen habe ich Miami Glow bei Sommerhitze mit Temperaturen um und über 30 °C ausprobiert und plötzlich gefiel mir dieser Duft von Jennifer Lopez. Drei Faktoren dürften dabei eine Rolle spielen: Sommer-Feeling, Gewöhnung an die mir neue Duftkomposition mit Beach Vibes, und ich hatte mit Sommerdüften 2023 von Sol de Janeiro vorgesprüht (je nach Tageslaune entweder mit When in Rio oder mit Bikini Season). So ist meine persönliche Wertung inzwischen auf 6,5/10 Punkten gestiegen.

Platz 2
Chanel: Chanel No 5 EDT (0-4/10)

Chanel No 5 EDT
Der animalische Unterton ("Großkatzengehege") verdirbt mir den Genuss völlig. Aber auch ohne den ist mir der Duft zu altmodisch (dabei bin ich alt nach Jahren, was werden erst junge Menschen von diesem Parfum halten).


Chanel No 5 habe ich als Supermini-Flakon für Beautyfotos als Requisite gekauft, denn der Name steht für klassische, gehobene Mode und Parfümkultur. Genau das, Eleganz und Klasse aus dem Hause Chanel, habe ich erwartet, und sie war auch da – aber gepaart mit dem Duftvibe einer älteren Dame und einem Duftbeiklang, der an das Großkatzenhaus im Zoo erinnert - das kann man auch nicht mit "Vintage" schönreden.

Das hatte ich nicht erwartet, sondern damit gerechnet, dass mir der berühmte Duft gefällt und ich mir dann einen kleinen Normal-Flakon für besondere Gelegenheiten leisten würde. Doch nun steht die Miniaturflasche als Staubfänger herum, bis ich sie vielleicht wegen ihres bekannten Namens wieder für ein Foto gebrauchen kann.

Anlässlich meiner von YouTube-Trends inspirierten Beauty- und Duftreise, versuchte ich herauszufinden, was genau mich abstößt: Vor allem ist es die animalische Note, aber auch die Komposition an sich ist aus einer anderen Zeit. Ich will aber nicht ausschließen, dass ich bei Ebay einem Anbieter von Fake-Parfums aufgesessen bin und der Duft nicht dem Original entspricht.

Als ich bei fragrantica.com die Duftzusammensetzung recherchierte, sah ich, dass tatsächlich Zibet ein Bestandteil der Basisnote ist (oder war).

Duftzusammensetzung:
Kopfnoten: Aldehyde, Ylang-Ylang, Neroli, Amalfi-Zitrone, Bergamotte.
Herznoten: Iris, Jasmin, Rose, Orris-Wurzel, Maiglöckchen.
Basisnoten: Zibet, Sandelholz, Moschus, Eichenmoos, Vetiver, Amber, Vanille, Patchouli.

Was ist Zibet?
Zibet (Civet) ist ein so genannter animalischer Duftstoff. Bei Zibet handelte es sich ursprünglich um ein übelriechendes Sekret in den Perianaldrüsen von Zibetkatzen, welches sie zur Markierung ihres Reviers nutzen. Das Sekret besteht aus Fett, Zibeton, Indol, Skatol, Dimethylindol und Buttersäure. Da Zibet in starker Verdünnung jedoch angenehm moschusartig riecht, wurde/wird es anscheinend seit alters her in der Parfumherstellung verwendet. Da die Haltung der Tiere und die „Ernte“ des Zibet grausam sind, wird bei uns heute aus Tierschutzgründen statt des natürlichen Zibet synthetisches Zibeton verwendet (so wie auch Moschus durch synthetische oder pflanzliche Äquivalente ersetzt wird).


Ich persönlich kann gerne ganz auf die Zibet-Note verzichten beziehungsweise muss sie auf eine nicht bewusst wahrnehmbare Konzentration verdünnt oder anders versteckt werden. Fazit: Chanel No 5 EDT und ich werden in der Formulierung wie in meinem Mini sicher keine Freunde.

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Platz 3
Prada Amber EDP (0-4/10)

Dieses Parfum habe ich aufgrund einer Namensverwechslung gekauft. Mir persönlich ist der Duft von Prada Amber EDP im Gegensatz zu dem von Prada L'Eau Ambree zu maskulin.


Dieses Parfüm habe ich versehentlich statt Prada L'Eau Ambree gekauft, das ich früher hatte und sehr mochte, bis es leider aufgebraucht war. Dieses mag ich nicht - nicht als Parfüm und nicht mal als Raumduft. Tatsächlich habe ich einige Zeit gebraucht, bis mir klar wurde, dass dies ein anderer Duft ist. Ich dachte, die Formulierung meines alten Lieblingsduftes sei geändert worden oder ich sei einer Produktfälschung aufgesessen. Ich bin mir allerdings auch jetzt nicht sicher, ob mein Prada Amber EDP tatsächlich eine Originalformulierung von Prada ist, denn es riecht maskuliner, als ich nach den angegebenen Duftkomponenten erwarten würde. 

Duftkomposition laut fragrantica.com (bin verwirrt, denn ich finde den Duft dort inzwischen nicht mehr):
Kopfnoten: Estragon (Tarragon), Grüne Noten, Bergamotte, Fruchtnoten.
Herznoten: Honig, Nelke, Ylang-Ylang, Jasmin, Rose.
Basisnoten: Patschuli, Amber, Benzoin, Sandelholz, Vanille, Eichenmoos, Moschus.

Duftnoten laut parfumo.de:
Kopfnote: Bergamotte, Bitterorange, Mandarine, Mimose.
Herznote: Patchouli, Rose.
Basisnote: Harze, Labdanum, Sandelholz, Tonkabohne, Vanille.

Weder rieche ich Jasmin, Rose, Honig oder Vanille noch die Zitrusnoten und die Mimose, die Perfumo angibt, sondern fast ausschließlich Amber und Holznoten. Ich versuche derzeit, dem Duft mit Layering (Kombinieren durch Übersprühen) mit feminineren Düften noch etwas abzugewinnen. Wie man an meiner Bewertung sieht, habe ich damit bisher nicht viel Erfolg. Es gibt aber viele Menschen, die den Duft so lieben, wie er ist. Es ist also reine Geschmacksache und vermutlich gar nicht fair, dass er bei mir durchfällt.

Platz 4
Lancôme La Vie Est Belle Soleil Cristal (4-6/10)

Dieser Flakon ist einfach zu niedlich. Ein Parfum in dieser Flasche sollte Attitude heißen, finde ich. Und ein wenig anders riechen? Ich arbeite noch daran, auch den Duft lieben zu lernen.


Zum Glück hatte ich von diesem Duft nur einen 15-ml-Flakon bestellt, wenn auch mit viel Zuversicht, denn irgendein Review hatte mir viel Lust auf den Duft gemacht. Leider gefiel er mir zunächst überhaupt nicht, er enthielt für mich eine ähnliche Komponente wie Miami Glow, die mir die Freude am wundervollen Rest des Duftes einfach vermiest. Ich vermute, es ist die Kokosnote in Kombination mit einer oder mehreren der blumigen und fruchtigen Noten. Dabei mag ich Kokos in anderen Düften, beispielsweise in Dolce & Gabbana The Only One EdP INTENSE oder in Ariana Grande Cloud EdP (welches übrigens vielen als gelungenes Dupe für Baccarat Rouge 540 von Maison Francis Kurkdjian gilt). Noch lieber mag ich Kokos nur in Pina Colada und in Thaicurry.

Duftkomposition:
Kopfnoten: Mandarin-Orange, Rosa Pfeffer, Bergamotte.
Herznoten: Ylang-Ylang, Iris, Orangenblüte, Jasmin.
Basisnoten: Kokos, Vanille, Patschuli.

Doch wie schon bei Miami Glow wollte ich nicht so schnell aufgeben. Also probierte ich den Duft wieder und wieder, teils im direkten Vergleich zu Miami Glow - zur Abhärtung und um meine Nase zu trainieren. Ich mochte Lancôme La Vie Est Belle Soleil Cristal mit der Zeit etwas lieber, auch lieber als Miami Glow, aber ich kann mich nicht mit dem Duft identifizieren, jedenfalls nicht die ersten 10 Stunden nach dem Auftragen - es fühlt sich an, als hätte ich etwas an, das nicht zu mir passt. Der Duft La Vie Est Belle Soleil Cristal hält übrigens viel länger als Miami Glow, und das, was von ihm am nächsten Morgen noch auf meiner Haut zu erschnuppern ist, rieche ich tatsächlich sehr gerne - ein Hauch von gepflegter Eleganz, die es nicht nötig hat, sich aufzudrängen oder anzugeben, die einfach ein Teil der Attitüde ist. Ich nahm mir aber vor, weiter daran arbeiten, mich mit dem Duft anzufreunden.

Nachtrag am 13.07.2023:
Ich habe den Duft nach einigen Wochen Pause im Sommer erneut ausprobiert und siehe da: Wie bei Miami Glow gefiel mir auch dieser Sonnen-Duft bei Sommerwetter plötzlich viel besser. Auch hier dürften neben Sonnenschein, sommerlichen Temperaturen bis um die 30 °C und dem allgemeinen Sommerfeeling auch die Gewöhnung an die Komposition eine Rolle gespielt haben. Meine neue Bewertung: 6,5 - 7/10.

Und abgesehen vom Duft finde ich die kleine, aber elegante Flasche mit dem zur Seite wehendem "Halstuch" einfach zu niedlich, um sie zu verstecken.

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Über mich

Düfte liebe ich seit meiner Jugend. Zuerst die Parfums meiner Mutter – Kostbarkeiten, die sie, wie damals üblich, von ihrem Mann/meinem Vater zum Geburtstag oder zu Weihnachten geschenkt bekam (ansonsten wurde bei uns an jeder Ecke gespart, meine Eltern nutzten die Wirtschaftswunderzeit, sich aus dem finanziellen Nichts heraus etwas aufzubauen). Mehr in Berührung mit Düften kam ich während meiner ersten Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau, deren praktischen Teil ich in der Parfümerieabteilung einer Kaufhauskette machte. Ich erinnere mich aber nur an zwei meiner Lieblingsdüfte aus dieser Zeit: Myrurgia „Maderas de Oriente“ (Perfume de Tocador) und Rochas "Femme" bzw. das "Madame Rochas" meiner Mutter. Im weiteren Leben und mit neuen Ausbildungen und Berufen (Gartenbau-Ingenieurin, Technikredakteurin und anderes) befasste ich mich nur zu meinem privaten Vergnügen mit Düften – mal mehr und mal weniger intensiv. Zu der Zeit hatte ich selten mehr als etwa 3 bis 5 Parfums gleichzeitig.

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Bei meiner Suche nach Trends, die bestimmt auch zu uns nach Europa herüberschwappen würden, beobachtete ich seit längerer Zeit in amerikanischen bzw. englischsprachigen sozialen Netzen aus dem Augenwinkel, wie das Interesse an allen Arten Duftthemen wuchs und immer mehr YouTube-Kanäle zu Duftthemen um die Aufmerksamkeit möglicher Zuschauer warben. Ich ließ mich darauf ein, verfolgte Kanäle zu preisgünstigen, Designer-, Nischen-, und Luxusparfums und beschreibe meine Erfahrungen dazu aus Verbrauchersicht. Ich bearbeite aber auch andere Themen in diesem und anderen Blogs sowie für Zeitschriften und zu manchen schreibe ich Bücher.

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Sonntag, 28. Mai 2023

Hält der Duft Yum Pistachio Gelato von Kayali, was der Hype verspricht?

Der neue Duft von Kayali heißt korrekt Yum Pistachio Gelato | 33 Eau de Parfum Intense. Er wird seit ein paar Wochen beworben und von Content-Creatern bei YouTube, Instagram, TikTok & Co. vorgestellt und von einigen regelrecht gehyped. Ich wollte wissen, ob der Duft hält, was die Werbung, die ReviewerInnen und die veröffentlichten Duftnoten versprechen, und habe ihn gekauft. Mein Fazit nach ausgiebigen Tests: Meine Erwartungen wurden enttäuscht, aber…! (Meinungsbeitrag, Werbung wegen Markennennung, ohne Gegenleistung, alles selbst bezahlt).

Meiner Meinung nach ist Yum Pistachio Gelato | 33 Eau de Parfum Intense von Kayali kein Blind Buy - vor allem, wenn man sich auf einen intensiven gourmandigen Duft freut. Doch es lohnt sich meiner Meinung nach, ihn kennenzulernen. (Im Bild: Reisegröße von Yum Pistachio Gelato mit 10 ml Inhalt, größere Flakons sind pastellgrün.)
Die Parfümmarke Kayali wurde 2018 von Mona Kattan gegründet und gehört zu Huda Beauty, der Beauty-Marke, die ihre Schwester Huda 2013 gegründet hat. Zur Schaffung der Kayali-Düfte (cruelty-free) arbeitet Mona mit bekannten ParfümeurInnen zusammen. Die Parfums werden in Frankreich hergestellt. Kayali’s neuester Duft heißt Yum Pistachio Gelato|33 Eau de Parfum Intense, wobei die 33 für die Anzahl der Formulierungen stehen soll, die nötig waren, bis man den gewünschten Duft geschaffen hatte. (Kürzlich war Mona Kattan, die in Dubai lebt, auf Vorstellungstour ihrer Düfte und besuchte überraschend den versierten Parfum-Reviewer The Perfume Guy in San Francisco/Kaliornien (USA).

Durch die Anpreisungen vor allem bei YouTube neugierig geworden, habe ich mir eine Reisegröße des Duftes Yum Pistachio Gelato | 33 online bei Sephora gekauft (10 ml für 27,95 Euro).

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Beschrieben wird der Duft auf der deutschen Website der internationalen Parfümeriekette Sephora (Hauptsitz in Paris/Frankreich) so: "Yum Pistachio Gelato | 33 Eau de Parfum Intense ist eine köstliche Explosion von unwiderstehlichen Gourmand-Noten: Pistazie, sinnliche Schlagsahne, geröstete Haselnuss, milder Rum, luftiger Eibisch, säuerliche Zuckerwatte." Auf Pistazie, Schlagsahne, geröstete Haselnuss und Zuckerwatte habe ich mich gefreut (wobei mich der Gedanke an „säuerlich“ im Zusammenhang mit Zuckerwatte verunsichert, besser wäre vielleicht der Ausdruck "Zuckerwatte mit Fruchtaroma" gewesen).

Die Parfümeure, die Yum Pistachio Gelato | 33 geschaffen haben, sind laut fragrantica.com Olivier Cresp and Sebastien Cresp. Die enthaltenen Duftkomponenten werden bei Sephora.de folgendermaßen gelistet:

Kopfnote: Italienische Bergamotte, Gelato mit Pistazie, Haselnuss, Milder Rum, Kardamom.
Herznote: Geranie, Weiße Pfingstrose, Maiglöckchen, Jasmin, Himbeere, Weißer Pfirsich, Birne.
Basisnote: Schlagsahne, Eibisch, Zuckerwatte, Lokum-Akkord ("Türkischer Honig", "Turkish Delight"), Kakao, Zedernholz, Sandelholz, Tonka.

Laut fragrantika sind die Hauptakkorde, welche die Plattform-NutzerInnen wahrnehmen, vor allem Süße, Holznoten, Vanille, Pudrigkeit und Nussigkeit. Das hörte sich für mich alles vielversprechend an.

Meine persönlichen Erfahrungen und Eindrücke mit Yum Pistachio Gelato | 33 Eau de Parfum Intense von Kayali

Yum Pistachio Gelato | 33 Eau de Parfum Intense von Kayali: Reisegröße mit 10 ml Inhalt.
Erster und zweiter Versuch
Bei meinen ersten Riechproben auf meiner Haut konnte ich den Duft gar nicht einordnen – weder die Komponenten der Kopfnote, noch die weitere Entwicklung oder den Dry-down von Yum Pistachio Gelato. Wo sind die Pistazien, wo die Nüsse, wo die Eiscreme? Nicht da, jedenfalls für meine (zugegeben wenig trainierte) Nase nicht wahrnehmbar! Aber abgesehen davon, dass ich die erwarteten Komponenten überhaupt nicht roch: Wie gefiel mir das Unerwartete, überraschte es positiv? War es yummy?

Bei jedem der ersten Versuche war ich hin und hergerissen, es war eine Geruchskonfusion zwischen "wunderbar" und "etwas abstoßender Friseursalonduft" – irgendwie vertraut, aber nicht geliebt -, dann im nächsten Moment fand ich den Duft plötzlich doch "irgendwie einnehmend", um kurz danach wieder auf "eher unangenehmer Friseursalonduft" zurückzufallen (vielleicht ist es das Sandelholz, das mich in manchen Momenten an das Rasier- oder Haarwasser meines Opas erinnert). Jedenfalls fand ich den Duft von Yum Pistachio Gelato die ersten Tage nicht "yummy", nicht "gourmandig", nicht betörend und überhaupt nicht interessant. Ich war hin- und hergerissen zwischen Enttäuschung wegen geweckter, aber nicht erfüllter Erwartungen sowie den negativen und den wenigen positiv empfundenen Duftmomenten.

Der dritte Versuch brachte Neues
Dieses Mal testete ich den Duft nachts im Bett im Dunkeln, um mich besser auf die Duftentwicklung auf meiner Haut und die Komponenten konzentrieren zu können! Und ganz unerwartet eröffnete Yum Pistachio Gelato | 33 dieses Mal dieses Mal wunderbar zitrisch frisch, wurde dann weich und cremig sanft, Blumen- und Fruchtnoten tauchten auf. Wundervoll! Mit diesem Duft waren meine Nase und ich einverstanden!

Bei weiteren Tests kamen zwar ab und zu wieder für Momente die alten Assoziationen auf, doch wuchs mir der Duft langsam ans Herz. Pistazie, geröstete Nüsse, wie ich sie beispielsweise von den Sol de Janeiro Cheirosas Body Mists kenne und liebe, rieche ich bis heute bei Yum Pistachio Gelato | 33 von Kayali nicht heraus, ebenso wenig Rum, dafür aber einen fruchtigen Zuckerwatte-Lokum-Duftmix, der mich an Sol de Janeiro's Cheirosa '68 und Fruchtkaubonbons aus der Kindheit erinnert.

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Wieso der Zusatz Intense?
Oft erhalten Flanker (Variationen) eines Duftes den Zusatz Intense, wenn dieser reicher als das Original an Vanille, Gewürzen und/oder anderen Komponenten ist. Warum Yum Pistachio Gelato in den Online-Shops den Zusatz Intense hat, erschließt sich mir nicht - es gibt nur den einen Duft unter dem Namen "Yum Pistachio Gelato" und dieses Eau de Parfum (EDP) scheint mir von der Projektion, Sillage und Longvity nicht intensiver zu sein als andere EDP, gefühlt sogar eher weniger intensiv als viele. (Erläuterung: Projektion sagt aus, wie viel Raum der Duft um eine stehende, beduftete Person einnimmt; Sillage ist die Intensität der Duftspur einer sich bewegenden Person, Longevity beschreibt, wie lange der Duft anhält.)

Mein Fazit

Yum Pistachio Gelato | 33 von Kayali ist nicht, was ich erwartet habe. Doch gewinnt der Duft seit dem dritten Versuch von Mal zu Mal ein bisschen mehr meiner Sympathie. Ich empfinde den Duft heute nach der kurzen, erfrischend zitrischen Phase als sanft, cremig, fruchtig, leicht und wohlriechend, dabei nicht Raum einnehmend oder Aufmerksamkeit heischend. Für mich ist er daher ein schöner Frühlings- und Sommerduft vor allem für tagsüber. Ich persönlich mag den Duft inzwischen (meistens), bin aber (noch) nicht über beide Ohren verliebt. Daher bewerte ich ihn aktuell mit 6,5-7,5/10. Der Duft ist meiner Meinung nach kein Blind Buy, jedenfalls nicht einer großen, teuren Flasche, denn er entwickelt sich auf der Haut der Tragenden unterschiedlich und es braucht etwas Zeit, ihn kennenzulernen. Nicht jeder mag die Kombination aus Zitrusfrische, Blumigkeit, Fruchtnoten und Gourmandnoten (so man sie denn riecht).

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Mittwoch, 22. März 2023

Parfums mit Veilchen

Zur Zeit blühen die Märzveilchen/Duftveilchen. Das habe ich als Anlass genommen, zu schauen, welche meiner Parfüms Veilchen in ihrer Komposition haben. Hier eine kleine Liste meiner Düfte mit Veilchen.

Im März blühen bei uns die Veilchen. In diesen meiner Parfüms sind Veilchen als Duftkomponente vertreten: Dolce & Gabbana The Onliy One EDP, Rihanna Reb'l Fleur EDP, Hugo Boss - Boss Nuit Pour Femme EDP, Bvlgari Omnia Pink Sapphire EDT und Tova Nights von Tova Beverly Hills.
Um es gleich vorwegzunehmen rieche ich die Veilchen in keinem der Düfte als solche klar heraus, sie sind einfach Bestandteil überwiegend wunderbarer Duftkompositionen. Ein paar Bemerkungen zu diesen:

Dolce & Gabbana The Only One for women EDP
(Miniatur, Geschenk von Flaconi zu meiner Bestellung)

Dieser Duft hat Veilchen in der Kopfnote.

Duftbestandteile laut fragrantica.com:
Kopfnote: Veilchen, Orange, Bergamotte.
Herznoten: Kaffee, Birne, Iris, Orangenblüten, Rose.
Basis: Karamell, Vanille, Patchouli.

Dolce & Gabbana The Only One for women EDP ist ein "floriental-gourmand" Duft, der 2018 auf den Markt kam. Er spielt mit Gegensätzen - auf der einen Seite die Veilchen und andere Blumen sowie Pudrigkeit, auf der anderen Seite Kaffee-, Karamell- und Vanillenoten. Der Duft ist feminin, ansprechend, aber mit Tiefgang und etwas Edginess. Er ist trotzdem büro-, alltags- und ausgehtauglich und dabei weit weniger anstrengend als Dolce & Gabbana The Only One for women EDP INTENSE (siehe Duftvergleich Dolce & Gabbana The Only One EdP INTENSE versus Original-Version). Trotzdem würde ich ihn auch eher dem Winter, zeitigen Frühjahr und dem Herbst zuordnen.

Ich liebe den Duft, aber dies ist kein Blind Buy, weil sich die Komponenten anscheinend bei verschiedenen Menschen unterschiedlich entfalten. Lieber vorher mehrmals in unterschiedlichen Dosierungen ausprobieren.

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Rihanna Reb'l Fleur EDP
Rihanna Reb'l Fleur EDP
(gekauft auf dem Otto Marktplatz)

Bei diesem Duft ist die Veilchenkomponente in der Herznote.

Duftbestandteile laut fragrantica.com:
Kopf: Pfirsich, Pflaume, rote Beeren.
Herz: Hibiskus, Kokoswasser, Tuberose, Veilchen.
Basis: Amber, Moschus, Patchouli, Vanille.

Dieses Celebrity-Parfum riecht für mich auf meiner Haut warm und süß und es hat dabei auch einen unaufdringlichen erotischen Touch. Es ist harmonisch und fein abgestimmt und dabei nicht so stark, dass man es nicht auch im Büro tragen könnte. Eben weil es kein Beast ist, kann man es auch ganzjährig genießen, wobei ich es am besten zum Winterausklang, zeitigen Frühjahr und zum Herbst passend finde.



Hugo Boss - Boss Nuit Pour Femme EDP
(vor Jahren in einer Parfümerie gekauft)

Auch hier ist die Veilchenkomponente in der Herznote.

Duftbestandteile laut fragrantica.com:
Kopfnote: Pfirsich, Aldehyde.
Herznote: Weiße Blüten, Jasmin, Veilchen.
Basisnote: Sandelholz, Moos.

Dieser florale Duft kam 2012 auf den Markt. Er ist für mich elegant, feminin und raffiniert und als ich ihn mir damals kaufte, hatte ich das Gefühl, er stärke mir den Rücken, mit ihm fühlte ich mich gut: wertvoll, sinnlich, selbstbewusst und allen Situationen gewachsen. Laut Beschreibung sollen die Veilchen zur Sinnlichkeit des Duftes beitragen.

Bvlgari Omnia Pink Sapphire EDT
(wenn ich mich recht erinnere, habe ich den Duft in einer Parfümerie gekauft)

Seltsamerweise taucht das Veilchen hier in der Basisnote auf.

Duftbestandteile laut fragrantica.com:
Kopfnote: Pomelo, Pink Grapefruit, Pink Pepper.
Herznote: Frangipani, Tiara-Blüten, Pfirsich, Rose.
Basisnote: Moschus, Vanille, Veilchen, Holznoten, Sandelholz, Orris-Wurzel.

Dieser Duft kam 2018 auf den Markt. Er ist feminin, frisch, floral und fruchtig, dabei nicht aufdringlich. Er erinnert manche an Chanel Chance Eau Tendre mit einer Dosis von Grapefruit. Ich mag den Duft und nach dem Winter mit den schweren Düften ist er erfrischend und belebend. Für mich ist Bvlgari Omnia Pink Sapphire EDT ein leichter Frühlings- und Sommerduft für tagsüber.

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Tova Nights von Tova Beverly Hills
(Reisegröße aus einem Set, das ich von meiner Mutter geschenkt bekam, gekauft hat sie das Set bei QVC)

Tova-Nights hat Veilchen in der Kopfnote.

Duftbestandteile laut fragrantica.com:
Kopf: Veilchen, Birne, Weißer Pfeffer, Lilie, Grüne Noten.
Herz: Flieder, Iris, rosa Rose, Gewürznoten, Pfingstrose, Jasmin, Cyclamen.
Basis: Sandelholz, Moschus, Patschuli.

Tova Nights wurde 1997 von Tova Borgnine herausgebracht und war damals anscheinend sehr beliebt. Allerdings soll die Formulierung seit dem Verkauf geändert worden sein, so dass der Duft vielen nicht nur verwässert erscheint, sondern auch weniger langlebig ist. Tova Night gefiel mir am besten vom ganzen Set (die Düfte sind mir allgemein zu sandelholzlastig, seicht und cremig). Tova Nights ist aber darüberhinaus auch floral und freundlich, pudrig und sanft. Trotz Patschuli und Moschus ist mir der Duft aber fast zu harmonisch, anbiedernd und zu flach (obwohl ich mich über das Geschenk gefreut habe, will ich bei meinem Review ehrlich bleiben). Für mich ist es ein Frühjahrsduft für tagsüber, als Abendduft ist es mir persönlich, so wie die Formulierung jetzt ist, zu wenig spannend.

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Samstag, 18. März 2023

YSL Black Opium Le Parfum – ein Duft voller Geheimnisse

Yves Saint Laurent (YSL) Black Opium Le Parfum ist anders als das originale Black Opium oder seine Flanker (Varianten). Der Duft ist dunkel, warm und mystisch – so empfinde ich jedenfalls -, aber auch elegant und raffiniert formuliert. Das ist kein hipper Partyduft wie das alte Black Opium, sondern ein wunderschönes Eau de Parfum (EDP) für viele Gelegenheiten und mit Signaturduft-Potenzial für Anspruchsvolle. (Werbung wegen Markennennung, ohne Gegenleistung, alles selbst gekauft)

YSL Black Opium Le Parfum EDP ist kein konzentriertes Parfum, sondern ein Eau de Parfum. Der Flanker-Zusatz „Le Parfum“ steht für mich für „DAS Parfum“ und hebt die Besonderheit dieses Duftes und seine Eignung als Signaturduft heraus, der Duft der Düfte.
YSL Black Opium Le Parfum EDP habe ich Anfang 2023 bei Douglas* gekauft. Es war ein Blind Buy – ich kannte den Duft nur von Beschreibungen bei YSL und bei Online-Parfum-Shops, von Beauty-YouTuber-Videos sowie durch Reviews von Parfum-LiebhaberInnen bei fragrantica.com. Deshalb näherte ich mich ihm erst einmal vorsichtig, und kaufte nur einen 30 ml–Flakon. Es gibt den Duft aber auch in 50-ml- und 100-ml-Flakons. (Der Duft ist nicht billig, ich hatte das Glück dank einer Sonderaktion einen Drei-für-Zwei-Deal zu bekommen)

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Black Opium Le Parfum wurde 2022 herausgebracht. Die Nasen hinter Black Opium Le Parfum sind Nathalie Lorson, Olivier Cresp, Marie Salamagne und Honorine Blanc. Die Hauptdufteindrücke laut fragrantica sind in absteigender Zahl der Votings: Vanille, warme Gewürze, Kaffee, Süße, Pudrigkeit, weiße Blüten, balsamisch. Die Kopf-, Herz und Basisnoten setzen sich lauf fragrantica so zusammen:

Kopf: Birne, Zimt, Mandarine.
Herz: Solar Notes, Orangenblüten, arabischer Jasmin.
Basis: Madagaskar Vanille, Bourbon Vanille, Vanilla Absolute , Kaffee, Vanillenorchidee (Vanilla tahitensis), Indonesisches Patschuli.

Für mich hörte sich das sehr spannend und nach meinem Geschmack an.

Mein eigener Eindruck
Der Duft ist warm, dunkel, tief, sophisticated, extravagant, aber dabei überhaupt nicht anstrengend: Ich rieche Kaffee (frisches Bio-Kaffeepulver, Espresso oder Mokka mit einem schokoladigen Touch), Vanille, Gewürze. Beim ersten Mal meinte ich zu Anfang einen Hauch von Lakritze wahrzunehmen, aber das kam wohl durch den Vergleich mit dem etwas weniger dunklen Good Girl Supreme EDP zustande, das ich auf den anderen Arm gesprüht hatte (und das ich auch sehr mag).

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Ehrlich gesagt, Birnen- und Mandarinentöne der Kopfnoten kommen bei mir in der bewussten Wahrnehmung nicht an. Ich empfinde den Duft als zuverlässig und durchgehend gleich: warm, schwer, beruhigend, besonders. Er verändert sich nicht andauernd und unvorhergesehen, wie es mir bei Mugler's Angel (die neue Edition) beim Ausprobieren erging. Black Opium Le Parfum EDP ist kein Beast, ist weder aufdringlich noch übermäßig langanhaltend. Und obwohl der Duft vier Vanillearten in der Basis enthält, ist er zwar warm und entspannend, aber nicht besonders süß. Ich könnte mir den Duft auch an dem ein oder anderen Mann vorstellen.

Man kann den Duft mit zwei bis drei Spritzern über Haut und Haar verteilen, bevor man ausgeht, ohne zu einer Duftbombe zu werden (für das Büro würde ich mich jedoch auf 1 bis 2 Spritzer beschränken und eventuell später noch einmal nachlegen). Black Opium Le Parfum heißt zwar "Le Parfum", ich verstehe das als "DAS Parfum" im Sinne von "Das ist ein ganz besonderen Duft", aber es ist kein Parfum von der Konzentration her, sondern ein Eau de Parfum, das außergewöhnlich ist und das man trotzdem immer hernehmen kann: tagsüber, abends, im Sommer wie im Winter.

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Black Opium Le Parfum EDP hat das Zeug zum Signaturduft: Es ist interessant, ein bisschen extravagant, elegant, aber nicht überkandidelt und auch nicht zu anstrengend (ebenfalls schön und extravagant, aber sehr anstrengend ist für mich persönlich beispielsweise Givenchy L'interdit EDP ein holzig werdendes Beast, das sich an mir festklammert und mich dann nachts nicht schlafen lässt). Der Duft Black Opium Le Parfum dagegen roch auf meiner Haut nach 8 bis 9 Stunden noch genauso warm, dunkel und einfach angenehm wie am Morgen, nur eben wesentlich schwächer.

Düfte sind eine persönliche Sache: In der Herznote von Black Opium Le Parfum EDP  werden auch "Solar Notes" aufgeführt. Meinem Empfinden nach sind diese in diesem Fall dunkel, warm und geben ihm eine geheimnisvolle Aura. Andere empfinden den Duft als sonnig und würden ihn in eine gelbe Flasche packen. Mit anderen Worten, wo ich für mich unsichtbares Infrarot (Wärmestrahlung) ohne Farbe oder als einfach schwarz empfinde, assoziieren andere Strahlen im sichtbaren Spektrumsbereich des Sonnenlichtes.
 

Apropos Solar Notes

Unter Herznote von Black Opium Le Parfum EDP sind unter anderem "Solar Notes" angegeben. Solar Notes sind Komponenten, die sonnige, strahlende, flirrende und/oder wärmende Gefühle/Vibes hervorrufen: Bei Mugler Alien beispielsweise ist es wohl der schwere, zähe Jasminduft (Jasminum sambac) in Kombination mit Cashmeran (synthetischer Duftstoff mit würzigen, fruchtigen, balsamischen, chypre- und vanilleartigen Duftnoten) und weißem Amber (leicht, blumig, sandelholzartig), der das herbeizaubert. Bei manchen Düften verleiht Ylang Ylang in Kombination mit anderen Noten die Strahlkraft. Und manchmal ist es eine Kombinationen von Orangenblüten, Honig (oder Jasmin) und Patschuli. Die Solar Notes werden bei Black Opium Le Parfum EDP wohl durch die Kombination von Orangenblüten und Jasmin zusammen mit vier verschiedenen Facetten von Vanille (drei verschiedene Komponenten aus Gewürzvanille alias Bourbon-Vanille, Vanilla planifolia, sowie eine aus der tahitianischen Vanille, Vanilla tahitensis) erzeugt.



Und was sagt YSL selbst über Black Opium Le Parfum
Auf der Website von YSL wird Black Opium Le Parfum EDP dem Sinn nach etwa so beschrieben: "Black Opium Le Parfum ist die intensivste und radikalste Interpretation von Black Opium von YSL". Das kann ich nicht beurteilen, habe aber von YouTube-Reviewern, die alle Black-Opium-Varianten kennen, das Gegenteil gehört. Sie waren überrascht, dass es erstens so anders war als das originale Black Opium, weniger harsch beispielsweise, und zweitens längst nicht so intensiv wie erwartet (siehe beispielsweise die YouTube-Reviews von Soki London , sie schien tatsächlich sehr positiv überrascht und angetan von diesem Duft, empfindet ihn im Gegensatz zu mir aber eher als Sonnen- und Sommerduft und würde ihn in eine gelbe Flasche packen).

Zustimmen würde ich bei der weiteren Beschreibung von YSL: "Kostbar. Kühn. Hypnotisch. Begehrenswert." Ja, kostbar, kühn und hypnotisch auf jeden Fall. Auch begehrenswert und erotisch, aber meiner Meinung nach auf eine unaufdringliche, stilvolle, leicht mysteriöse Art, nicht im Sinne von "Aufreißerduft".

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Weiter geht es bei YSL: "Herz aus Glitter, das an die Lichter der Stadt bei Nacht erinnert … eine neue Kreation für die, die getrieben von Vergnügen und Begehren, die durch niemals endende Nächte rauschen." Möglich, dass einzelne jüngere Menschen den Duft in dieser Richtung wahrnehmen, ich aber weniger. Zum Glück habe ich das vorher nicht gelesen, ich hätte eine andere Vorstellung von dem Duft gehabt. Die Beschreibung entspricht auch nicht dem, was ich persönlich tatsächlich bei dem Duft auf meiner Haut rieche und was ich damit assoziere.

Fazit
Ich persönlich mag den Duft sehr. Die Tiefe, die dunkle Wärme, das Geheimnisvolle (mystisch und mysteriös) und gleichzeitig Beruhigende. Für mich persönlich ist der Duft schwerpunktmäßig ein Winterduft, denn dann sehne ich mich nach solchen Gefühlen, andere empfinden ihn als Frühlings- oder Sommerduft. Im Frühling und Sommer könnte ich persönlich ihn mir am Abend am Lagerfeuer, am See oder beim Grillen im Garten vorstellen, wenn es etwas kühler ist und man sich eine Jacke lose über die Schultern legt. (Alternativ würde ich zu diesen Gelegenheiten Carolina Herrera 'Good Girl' Supreme (EDP) vorschlagen (siehe Haul II), der Duft hat auf mich eine ähnliche Wirkung, aber ist etwas heller, fruchtiger und blumiger - inzwischen finde ich ihn sogar als Tagesduft wunderbar.)

Beim ersten Test hatte ich dem Duft eine 7,5-8/10 gegeben, aber als ich mich erst einmal richtig eingeschnuppert hatte, erwärmte ich mich für YSL Black Opium Le Parfum EDP immer mehr, wurde regelrecht süchtig. Heute schwanke ich zwischen 8-9,5/10 je nach Tagesform meinerseits, Umgebung und Wetter.

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Samstag, 11. März 2023

Mugler Angel EDP: Hält es, was es verspricht, und für wen ist dies der richtige Duft

Ich wollte das Eau de Parfum (EDP) Angel kennenlernen, nachdem ich viel Lob über diesen Pionierduft der 1990er aus dem Hause Thierry Mugler gehört habe. Allerdings wurde die Formulierung seit dem Übergang an L’Oreal angeblich verändert und verwässert. Ich konnte nur die von mir 2023 bei Douglas gekaufte Version Angel EDP refillable 15 ml Limited Edition testen, wobei aus der Beschreibung nicht hervorgeht, aus welchem Jahr die Formulierung stammt. Dies sind meine Erfahrungen mit diesem ikonischen Duft. (Werbung wegen Markennennung, alles selbst gekaut)

Mugler Angel refillable 15 ml Limited Edition hat einen schönen wasserblauen Flakon in schräger Sternform (das ist keine Perspektive, sondern die Strahlen des Sterns sind unterschiedlich lang). Es gibt den Flakon in drei weiteren Größen bis 100 ml und er ist nachfüllbar.
Auf der aktuellen Mugler-Website heißt es (Vorsicht: Werbesprache): „Eine Angel-Frau wagt es, ihre Träume wahr zu machen, und lässt sich dabei von ihrem blauen Stern leiten. Sie ist selbstbewusst und verführerisch und fasziniert die Menschen, die ihren Pfad kreuzen. Zwischen Macht und Vergnügen benutzt sie ihre Ultra-Weiblichkeit als ihre Signatur…“ Entsprechend wurde das Parfum über die Jahre auch erfolgreich beworben, ein Parfum für Frauen, die selbstbewusst für sich stehen und gleichzeitig unwiderstehlich sexy sind. 1998 wurde Angel EDP mehr verkauft als Chanel No 5 EDP. Allerdings ist das heutige Mugler-Angel-Parfum, das jetzt von L’Oreal vertrieben wird, ein anderes als das ursprüngliche. Umso gespannter war ich.

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Laut fragrantica.com ist Angel von Mugler ein Amber-Vanille-Duft, andere nennen Angel ein orientalisches Gourmand-Parfum – eines der ersten, als Angel 1992 von Thierry Mugler, Gründer eines Mode- und Kosmetikunternehmens in Paris, auf den Markt gebracht wurde. Seitdem wurde der Duft verändert, angeblich um es mehr dem heutigen Mainstream-Geschmack anzupassen.

Als wahrgenommene Duftakkorde werden bei fragrantica.com in abnehmender Stärke genannt: Süße, Patschuli, warme Gewürze, Früchte, Karamell, Vanille, Holzigkeit, Honig, Pudrigkeit, Schokolade genannt.

Die Duftnoten von Angel EDP sind laut fragrantica:
Kopfnote: Zuckerwatte, Kokosnuss, Cassis, Melone, Jasmin, Ananas.
Herznote: Honig, Rote Beeren, schwarze Beeren, Pflaume, Aprikose, Jasmin, Orchidee, Caraway, Muskatnuss, Rose, Maiglöckchen. Basisnote: Patschuli, Schokolade, Karamell, Tonkabohnen, Amber, Moschus, Sandelholz.

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Bei Douglas* wird der Duft als orientalisch und holzig beschrieben:
Kopfnote: Mandarine, Bergamotte
Herznote: Pfirsich, Pfingstrose
Basisnote: Amber, Vanille

In der weiteren Vorstellung heißt es, frei aus dem Englischen übersetzt: „Delikates für die Sinne - Angel von MUGLER: Ein Parfüm, das die verspielte Seite einer femininen Frau auf sinnliche Weise betont.“ Und es werden auch weitere Komponenten genannt: „Bergamotte sorgt im Auftakt für Frische und eine Aura aus Unschuld. Dewberry und goldener Honig geben dem Herzen delikate Fruchtigkeit. Patschuli, Vanille und Gourmetaromen erzeugen eine sinnlich-orientalische Note.“ Interessant sind auch die Informationen zum Flakon: „Der von Thierry Mugler entworfene, nachfüllbare Sternenflakon besticht durch die einzigartige Glasverarbeitung des französischen Traditionshauses Brosse. Jeder Flakon wir von Hand poliert und mit der silber-glitzernden Verschlusskappe gekrönt.“ Der Flakon ist wirklich sehr schön, allerdings nicht selbststehend.

Und was sagt L’Oreal auf seiner Mugler-Angel-Webseite zu den Komponenten?
Dort werden die Bestandteile in Werbesprache so beschrieben:
Kalabrische Bergamotte als himmlische Facette: „Der Geruch des Windes, des Himmels, der Landschaft, der Unendlichkeit“.
Praline als die köstliche Facette: “Die allgemeine Sucht nach Gourmands, verbunden mit roten Früchten, süßen Düften nach Pralinenaromen und Karamell erzeugen ein unwiderstehliches Verlangen durch den noch nie dagewesenen Einsatz von Ethylmaltol (künstlich hergestellte organisch-chemische Verbindung, Anm. der Verfasserin) in der Parfümerzeugung.
Patschuli – die sinnliche Facette: “Heraufbeschwörung der Sinneslust und der Ultra-Weiblichkeit, erwärmt durch Ambertöne der reinen Vanille in Überdosis, verzaubert, verführt Patschuli: die Quintessenz des Weiblichen.

Mugler Angel EDP: Ein ikonischer Duft in einem ikonischen Flakon, aber kein Blind Buy. Unbedingt vorher mehrere Male auf der eigenen Haut ausprobieren!
Meine Eindrücke und Erfahrungen:
Mein erster Dufteindruck nach einem Spritzer in die Armbeuge aus kurzer Entfernung: Ich roch süße, warme und ein paar dunkle Noten, aber auch für meine Nase Undefinierbares, das mir nicht dazu zu passen schien. Der Duft war stark und klammerte sich an mich. Als die Intensität auch nach Stunden nicht nachließ (weil ich versehentlich auch auf den Ärmel gesprüht hatte), war ich genervt.

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Mein zweiter Eindruck zwei Tage später: Dieses Mal hatte ich nicht konzentriert auf eine Stelle gesprüht, sondern von etwas weiter weg, so dass Armbeuge und Unterarm einem feineren Nebel ausgesetzt waren. Der Duft startete wieder sehr süß, warm und dunkel, ich roch Honig und Schokoladiges, aber zunehmend auch Gewürze, blumige Noten, Holzigkeit - von allem etwas. Trotzdem war ich weniger verwirrt, als beim ersten Mal und dachte, er ist eben anders als ich erwartet hatte, aber schien mir doch ganz schön und mit Tiefgang. Doch das dunkle Würzige und Holzige verschwand nach einiger Zeit und zurück blieb auf meiner Haut ein fruchtig-blumig seifiger Rest, der etwas schal bis leicht säuerlich roch, teilweise mit einem Hauch von Schweiß. Hatte ich mich während der schokoladigen, holzigen Phase mit Angel angefreundet, verschwand diese aufkeimende Liebe in der Endphase. Aber ich gab Angel eine weitere Chance.

Beim dritten Versuch war der Duft zu Anfang unerträglich sirup- und honigsüß und ich fragte mich, wo die Zuckerwatte lt. Fragrantica und die Bergamotte lt. Douglas und Mugler/L’Oreal eigentlich sind. Die warme dunkle Schokolade und die geheimnisvolle Holzigkeit kamen sehr langsam und der Duft verflachte sich viel schneller als die ersten Male. Der seifige Rest hatte etwas Billiges an sich.

Ich wusste immer noch nicht, was ich von Angel halten sollte.

Vierter Versuch, wieder einige Tage später: Ich roch an der Sprühöffnung der Flasche und ich mochte den Duft dort auf totem, glatten Material. Dann spritzte ich das EDP links und rechts in meine Armbeugen (ich nehme nicht gerne die Handgelenke, da der Duft dort durch Händewaschen, Gummihandschuhe beim Abspülen etc. verändert wird). Tatsächlich, dieses Mal nahm ich für ein paar Sekunden eine Zitrusfrische wahr, die aber sofort von sehr süßen Honig- und Sirupnoten verdrängt wurde. Als nächstes tauchte wieder die leichte Holzigkeit auf und die Komposition war für einen Moment harmonisch rund für mein Empfinden, wenngleich ich den Honig in diesem Duft als künstlich/synthetisch wahrnehme. Am Ende blieb wieder der Seifengeruch, dieses Mal aber weniger verschwitzt und ohne Schweißgeruch. Wieso auch immer: An einem Arm tauchte plötzlich mittendrin wieder ein Hauch von Bergamotte auf, während der Duft am anderen Arm bereits im letzten, dem Seifen-Stadium war.

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Der Duft entwickelte sich auf meiner Haut unberechenbar! Ich recherchierte dem noch ein wenig nach. Die meisten empfinden den Duft als feminin, vermutlich wegen der Süße, andere sehen ihn als unisex. Ich finde ihn süß, aber nicht unbedingt auf People-Pleaser-Art schmeichelnd, weil die Honignote für meine Nase zu intensiv ist und künstlich riecht. Das gourmandig kuschelige, das manche wahrnehmen, konnte ich beim ersten Mal gar nicht empfinden, ich war zu befremdet, wohl aber ein wenig beim zweiten Versuch, danach wurde er zunehmend holziger, was ihn aber auch geheimnisvoll machte, bis er dann leider für meine Nase zu Seifenresten auf verschwitzter Haut wurde. Beim dritten Versuch empfand ich die anfängliche Süße als viel zu stark, dickflüssig, zäh und künstlich und das schöne dunkle Geheimnisvolle blieb schwach, entfaltete sich nicht und ging gleich in die Seifenphase über, dieses Mal aber schwach nach Honig duftend und ohne das Säuerliche. Ähnlich verlief auch der vierte Versuch.

Jemand schrieb in einem Forum, Angel röche nach Schweiß und Sex - das konnte ich erst gar nicht nachvollziehen, aber als ich bei meinem zweiten Test zuerst an dem freundlicheren, gefälligeren Duft Good Girl Supreme EDP roch, den ich auf den linken Arm aufgetragen hatte, und gleich danach zum Vergleich an Angel auf meinem rechten Arm, nahm ich auch für einen Moment einen Hauch Schweiß wahr. Dieser Schweiß-Dufteindruck war zwar sofort wieder weg, aber ich konnte das Erlebnis mehrmals hintereinander wiederholen. Solche „schmutzigen“ indolischen Beiklänge (das sind neben Schweiß- auch Kadaver- und Fäkaliengerüche sowie pflanzliche Fäulnisnoten, Buttersäuregeruch etc.) sind auch mehr oder weniger prominente Bestandteile natürlicher Blumendüfte. Sie können, geschickt und vorsichtig dosiert eingesetzt, einem künstlichen Duft das Natürliche zurückgeben, dem Duft mehr Tiefe und Komplexität verleihen und anderes mehr (hier gibt es ein interessantes YouTube-Video dazu von Claire Smith über Indoles). Ich mochte das Seifige schon nicht, das ich auf meiner Haut meistens am Ende roch. Und die gelegentlichen Schweißmoleküle, die ich bei einigen meiner kleinen Tests wahrnahm, machten es nicht besser.

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Fazit
Angel EDP ist für mich auf meiner Haut zu Anfang stark, dominant und extrem honigsüß, aber nicht allzu langanhaltend (aber auf Stoff bleibt der Duft ewig haften). Manche nennen Angel ein Beast, für andere ist Angel ein Migräneauslöser. Es ist allerdings schwierig, die Reviews und Bewertungen in den Foren einzuordnen, da man nicht weiß, auf welche Version von Angel sich der jeweilige Mensch bezieht: auf die Originalversion von Thierry Mugler oder auf welche der späteren Umformulierungen.

Angel ist relativ komplex und für manche schwierig, ich las in Beschreibungen anderer sogar die Beurteilungen „makaber“ und „futuristisch“. Wieder andere finden Angel animalisch und sexy. Angel riecht jedenfalls an jedem Menschen anders, unter anderem abhängig von der Hormonsituation und den jeweiligen Hauteigenschaften. Und jede/jeder riecht andere Komponenten heraus.

Ich weiß nicht, wie die ursprüngliche Formulierung von Thierry Mugler‘s Angel war, angeblich wesentlich beastiger und herausfordernder. Mir persönlich ist der Duft von Angel EDP, so wie ich das EDP heute habe, am Anfang zu süß – zwischen Sirup und Honig –, während der weiteren Entfaltung manchmal kurz wundervoll, mal mehr und mal fast gar nicht holzig, aber am Ende bleibt auf meiner Haut und in meiner Wahrnehmen meist der Geruch eines mit Seifenwasser durchtränkten Waschlappens, den man auf dem Waschbeckenrand vergessen hat, gelegentlich noch mit Schweißeindrücken.

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Ich persönlich finde den Duft interessant, aber zu unvorhersagbar, um ihn beispielsweise in einer beruflichen Situation zu tragen. Er trifft nur in manchen Phasen meinen Geschmack. Er ist meiner Meinung nach und so, wie ich ihn an mir riechen konnte, ein Freizeit-, vielleicht auch ein Partyduft für jüngere Menschen. Für mich persönlich finde ich ihn weniger geeignet, denn was an Menschen in jüngeren Jahren vielleicht noch als sexy und sinnlich rüberkommt, könnte bei älteren wie mir als „verschwitzte alte Frau“ interpretiert werden. Trotzdem bereue ich nicht, den Duft blind gekauft zu haben: Der Flakon ist so niedlich und ab und zu rieche ich gerne an der Flasche dieses ungewöhnlichen Duftes, der Parfumgeschichte gemacht hat.

Tipps
Man sollte sich von meinem Duftabenteuer mit Angel EDP nicht negativ beeinflussen lassen, es gibt viele, die Angel als das beste Parfum aller Zeiten bewerten (einzelne andere allerdings für das Ekligste, was sie jemals gerochen haben). Wieder andere lieben den Duft, aber bekommen davon Migräne, und viele haben ihre Meinung im Laufe der Zeit geändert, weil sich ihre Haut und/oder ihre Wahrnehmung verändert haben (ähnliches hört man ja auch von Baccarat Rouge 540 und dessen Dupes). Da hilft nur eines: Man muss Angel selbst ausprobieren.

Weniger ist mehr - vor allem zu Anfang empfehle ich, nur einmal aus etwas Entfernung zu sprühen. Man kann auch vor dem Körper in die Luft sprühen und die Duftwolke durchschreiten. Je nach Gefallen kann man die Dosis und die Nähe zur Nase steigern. Manche geben den Duft nur auf ihr Haar und benutzen für den Körper andere, schmeichelndere und weniger synthetisch anmutende Düfte in Form von appetitlich parfümierten Cremes, Lotionen o. Ä.

Man sollte Angel EDP von Mugler keinesfalls blind kaufen, jedenfalls keinen 100-ml-Flakon, sondern den Duft vorher, am besten mehrmals, auf der eigenen Haut testen. Angel ist für mich kein niedliches Düftchen zum Aufhübschen, Angel EDP ist ein Statement, und man sollte wissen, was man tut, wenn man ihn aufträgt. Von der alten Angel-Version, hieß es, der Duft sei ein Monster, das eine mutige Person als Trägerin oder Träger braucht.

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Wegen seiner Unvorhersehbarkeit auf meiner Haut, wird Angel EDP wahrscheinlich nicht einer meiner Lieblingsdüfte und daher auch nicht zu besonderen Gelegenheiten zum Einsatz kommen. Für manch andere ist Angel ein wärmender Duft, mit dem man sich an kalten Tagen zuhause einkuschelt - das ist er für mich nicht, weil die Süße und dunkle Wärme auf meiner Haut zuerst viel zu stark und zu synthetisch sind und dann nach relativ kurzer Zeit verschwinden, um gleich danach entweder der Holzigkeit oder gleich einer schalen Seifigkeit Platz zu machen. (Zu solchen Einkuschel-Gelegenheiten hülle ich mich lieber in YSL Libre (Intense), Jean Paul Gaultier Scandal, Dolce & Gabbana The Only One for women EDP (INTENSE), siehe Die schönsten Düfte, oder greife ganz simpel zu einem der gourmandigen Body Mists von Sol de Janeiro wie Brazilian Crush Cheirosa '62 oder Brazilian Crush Cheirosa '71.

Demnächst folgen Reviews zu YSL Black Opium Le Parfum EDP und eventuell auch zu Mugler Alien EDP (davon habe ich allerdings nur eine Probe, die mich bisher nicht so begeistert, es ist ebenfalls ein umformulierter Parfum-Klassiker).

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