In dieser Gartensaison habe ich u. a. die "Tomate rundfrüchtig" aus dem Bio-Jungpflanzensortiment und die veredelte Aubergine 'Carmen' aus dem Premium-/Gourmet-Sortiment von Dehner ausprobiert.
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"Rundfrüchtige Tomate" aus dem
Dehner Bio-Jungpflanzen-Sortiment,
Fruchtgewicht unter 35 g |
Dieses Jahr wollte ich in meinem
Topfgarten auf der Terrasse Gemüse der mediterranen und südamerikanischen Küche anbauen: Tomaten, Auberginen, Tomatillo und Chili - und dazu die entsprechenden Kräuter. Da mir derzeit kein
Gewächshaus oder ein anderer geeigneter Platz für eine eigene Jungpflanzenanzucht zur Verfügung steht und da sich eine eigene Jungpflanzenanzucht auch kaum lohnt, wenn man nur eine Pflanze pro Art und Sorte braucht, machte ich mich im Mai auf zum Gartencenter Dehner, um ein paar Jungpflanzen zu kaufen. Ich war vor allem auf der Suche nach Bio-Jungpflanzen.
'Tomate rundfrüchtig' aus dem Bio-Jungpflanzensortiment
Bei den "normalen" Tomaten-Jungpflanzen gab es ein paar Sorten zur Auswahl, doch bei den Bio-Tomaten-Jungpflanzen gab es - zumindest als ich dort war - nur eine einzige Tomatensorte ohne Sortennamen. Auf dem Etikett stand nur "Tomate rundfrüchtig" - was nur einen Tomaten-Typ anhand der Fruchtform bezeichnet, aber kein Sortenname ist.
Obwohl ich irritiert war, dass der Sortenname nicht offengelegt wird und es dadurch auch nicht möglich ist, den Sortenzüchter (nicht zu verwechseln mit dem Gärtner, der die Jungpflanzen herangezogen hat) zu ermitteln, kaufte ich aus Neugier, und weil das Bioland-Siegel aufgedruckt war, diese Bio-Tomaten-Jungpflanze (Preis: 2,79 Euro).
Zuhause angekommen pflanzte ich die Tomaten-Jungpflanze aus Platzmangel mit einer Tomatillo-Pflanze zusammen in einen Kübel. Die Tomatenpflanze, eine Stabtomate, erwies sich als recht robust - als Kübelpflanze auf meiner sehr heißen Südseitenterrasse hat sie in diesem Sommer einiges an Hitze und Trockenheitsstress wegstecken müssen und gut überstanden. Sie war sehr wüchsig und benötigte reichlich Wasser und Nährstoffe - letztere bekam sie in Form von organischem Tomatendünger.
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Tomaten-Früchte gibt es seit der zweiten Augusthälfte auch in zufriedenstellender Menge. Allerdings: Die Früchte sind klein (28 bis 32 g) und hart wie Golfbälle. Geschmacklich sind sie aber okay: aromatisch mit angenehmen Zucker-Säure-Verhältnis. Wegen ihrer Schnittfestigkeit eignen sich diese Tomaten gut für Salat und als Beilage zur Brotzeit. Da die Früchte wirklich sehr fest sind und eine harte Schale haben, überstehen sie vermutlich auch lange Wanderungen in einer Brotzeitbox. Bei einer Tomatenschlacht möchte ich allerdings nicht von einer solchen Tomate getroffen werden - das gäbe blaue Flecken und Beulen.
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Die rundfrüchtigen Tomaten aus den Bioland-Jungpflanzen von Dehner
waren sehr klein und fest, aber gut im Geschmack. |
Warum keine Transparenz hinsichtlich des Sortennamens?
Mich stört, dass auf dem Etikett kein Sortenname genannt wird. So weiß man beim Kauf nicht, was einen erwartet. Kenne ich die Tomaten-Sorte und hatte sie schon einmal? Ist es eine Hybridsorte oder eine Sorte, die ich weitermehren kann? Wer war der Sortenzüchter? All dies kann man nämlich erst anhand des Sortennamens feststellen bzw. in der
EU-Datenbank recherchieren. Und das wollen viele Hobbygärtner/urbane Gärtner, z. B. wenn Sie die Saatgutsorten aus dem Hause
Monsanto bzw. die Tochterunternehmen dieser oder anderer Firmen boykottieren wollen.
Allerdings gibt es auf der Rückseite des Etiketts der "Tomate rundfrüchtig" sowie auf der Dehner-Homepage Informationen zu Standort, Verwendung, Besonderheiten (Bioland) und Tipps. Auf dem Etikett wird übrigens ein Fruchtgewicht von 80 bis 100 g, auf der Webseite ein Fruchtgewicht von 100 bis 120 g angegeben. Meine
reifen Tomaten kommen jedoch kaum über
30 g.
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Auf der Etikettrückseite ist auch der Bioland-Betrieb genannt, der die Jungpflanzen nach den Vorschriften von Bioland aus Saatgut herangezogen hat. Über das Internet fand ich eine E-Mail-Adresse und fragte nach der Sorte. Die Antwort steht noch aus - allerdings habe ich auch erst vor zwei Tagen geschrieben.
Auberginensorte 'Carmen', veredelt und aus dem Premium-/Gourmet-Sortiment
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Ist das tatsächlich die Auberginen-Sorte 'Carmen'? |
Leider fand ich im Gartencenter keine Auberginen-Jungpflanze in Bio-Qualität, sondern nur die veredelte Auberginensorte 'Carmen' aus dem Dehner-Gourmet-Sortimant (Preis: 4,29 Euro). Sie bekam bei mir einen großen Kübel und einen Platz auf der Südseiten-Terrasse.
Während der Regenphase wurden die Blüten und ein Teil der Blätter von Schnecken gefressen, doch während der darauf folgenden Hitzewelle erholte sich die Pflanze und bildete reichlich neue Blüten und Früchte. Da schon die relativ kleinen Früchte (50 bis 80 g) wie erntereif aussahen (glänzende Schale, leichtes Nachgeben bei Druck) recherchierte ich zu der Sorte im Internet und guckte mir nun auch das Etikett genauer an. Für die Auberginensorte 'Carmen' fand ich als Züchter Rijk Zwaan Zaadteelt en Zaadhandel BV. Doch die Beschreibung auf dessen Internetseite und auch die Abbildung auf dem Etikett passen nicht zu meiner Aubergine, die auffällige, kräftig lilafarbene Blüten, dunkle Stengel und Blattadern und dunkle Kelche hat - wie japanische Auberginen (nur eben kleiner) oder wie Mini-Auberginen (aber mit länglicher Frucht).
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Fazit: Jungpflanzen vom Gartencenter Dehner sind für Überraschungen gut
Kleine bis mittlere Abweichungen bei Aussehen und Größe finde ich bei Pflanzen und ihren Früchten ganz normal, aber meine Tomaten sind nur halb bis ein Drittel so groß, wie sie laut Beschreibungen sein sollten, und meine Auberginenpflanze sieht ganz anders aus als 'Carmen' und die Früchte sind etwa ein Drittel so groß wie die einer normalen Aubergine. Wie kann das passieren bei einer so teuren Premium-Jungpflanze?
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Sowohl die Tomaten als auch die Auberginen sind winzig
und entsprechen nicht der Sortenbeschreibung |
Man könnte jetzt natürlich spekulieren, dass in den Kübeln auf meiner Südseitenterrasse alles kleiner wird als normal. Dem widersprechen allerdings meine Erfahrung mit dem Habanero-Chili, den ich auch als Jungpflanze beim Gartencenter Dehner gekauft und in einen Tontopf gepflanzt habe und dessen Früchte nun aber größer sind als die, die ich in den letzten Jahren aus anderen Quellen hatte (zu Schärfe und Geschmack kann ich noch nichts sagen).
Letztendlich schmecken mir die "Tomaten rundfrüchtig", auch wenn ich mir keine solch hartschalige, kleinfrüchtige Sorte ausgesucht hätte - und ich werde sie auch nicht noch einmal kaufen, denn hartschalige Bio-Tomaten bekomme ich auch im Supermarkt. Vor allem aber stört mich die fehlende Transparenz seitens des Gartencenters, denn der Sortenname gehört meiner Ansicht nach auf dem Etikett genannt.
Die Auberginensorte hingegen würde ich gerne noch einmal kaufen, weil mir die kleinen Früchte gefallen haben und die Blüten wunderschön sind. Da meine Pflanze und ihre Früchte jedoch völlig anders aussehen als beschrieben, bin ich nun verunsichert, welche Sorte ich eigentlich habe.
Schade. Ist irgendwie dumm gelaufen - für beide Seiten. Nächstes Mal kaufe ich vielleicht doch lieber wieder direkt beim Gärtner?
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