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Montag, 15. Oktober 2012

EEG-Umlage-Diskussion - ein Fall von "Versteckte Kamera"?


Ab 2013 steigen die Kosten für Strom, denn die EEG-Umlage (Umlage nach dem Erneuerbare Energien Gesetz) wird von 3,59 auf 5,3 Cent pro Kilowattstunde erhöht - bei einem Vierpersonen- haushalt sind das etwa
7 Euro mehr Stromkosten pro Monat (Quelle taz.de, siehe unten), worauf vermutlich noch die Mehrwertsteuer kommt. Ich würde sicherheitshalber mit 8,50 Euro rechnen. Äh, was kostete noch einmal ein Bier auf dem Oktoberfest? 

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Verkauft wird uns die EEG-Umlagenerhöhung so: Die Energiewende sei teurer als erwartet und die Ökostromerzeugung aus dem Ruder gelaufen. Das behauptet beispielsweise die Stromwirtschaft, die nun wieder mit Kraftwerken, die Fossile Brennstoffe nutzen, Geld verdienen will, nachdem man ihnen die Einnahmequelle Atomkraftwerke genommen hat, sowie Politiker, die sich von ihnen vereinnahmen lassen, wie es dem Anschein nach CDU/CSU und FDP mal wieder tun.

Natürlich sind 8,50 Euro im Monat beziehungsweise etwa 100 Euro mehr im Jahr nicht Nichts, aber im Vergleich zu dem, was wir an immer höheren Heiz- und Benzinkosten aushalten müssen, ist es ein Klacks. Aber nun soll unter anderem die Ökostromerzeugung unter dem Vorwand gebremst werden, dass sich sonst sozial Schwache keinen Strom mehr leisten könnten. Wenn es so wäre, wäre dann nicht das normale Vorgehen, Hartz-4- und ähnliche Leistungen entsprechend zu erhöhen? Nein, man will es dem Ökostrom beziehungsweise der von der Bevölkerung gewollten Energiewende in die Schuhe schieben. Wir sind selbst schuld, wir Idioten, will man uns offensichtlich sagen.

Der Bundesverband erneuerbare Energien (BEE) ist laut taz.de der Meinung, dass in Wirklichkeit nur 2,3 Cent der 5,3 Cent tatsächlich reine Förderkosten seien, der Rest seien fremde Kosten, die in der EEG-Umlage versteckt werden.

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Auch Bernd Wenzel vom Ingenieurbüro für neue Energien ist lt. taz.de der Meinung, dass mindestens 1,3 Cent nicht dem Ökostrom als Kosten zuzurechnen sind, da sie Liquiditätspuffer sind oder durch die Befreiung energieintensiver Industrien von der EEG-Umlage entstehen. Er sieht den Anteil der erneuerbaren Energien bei 3,7 Cent.

Ganz außen vor gelassen wird bei all dem Gejammere, dass durch den neuen Ökostrom der Strompreis an der Strombörse tatsächlich um etwa
1 Cent gesunken ist - was aber nicht bis zum Endverbraucher weitergegeben wird. Von dem billigeren Strombörsen-Strom profitiert vor allem die energieintensive Industrie: Diese Unternehmen müssen nichts investieren und sparen trotzdem Betriebskosten, weil der Strom allgemein billiger geworden ist und sie außerdem von der EEG-Umlage befreit sind.

Aber in die Privathaushalte will der Umweltminister Stromspar-Energieberater schicken! Und vermutlich werden die Kosten dafür dann auf die EEG-Umlage abgewälzt.

Wann ruft endlich jemand "Versteckte Kamera", denn das darf doch wohl alles nicht wahr sein.

Nachtrag:
Greenpeace rechnet vor, dass die Kosten für Erneuerbare Energien sinken können.


Quellen und weitere Informationen:
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