Samstag, 19. Dezember 2015

Shoppen für das Klima (Buchtipp)

Wie kauft und konsumiert man klimabewusst und wie vermittelt man das nachhaltige Konsumieren Verbrauchern? Das Buch "Shoppen für das Klima", herausgegeben von energiekonsens und erschienen im oekom Verlag, gibt die Erfahrungen weiter, die mit dem Projekt "2050 – Dein Klimamarkt" gewonnen wurden.

Angesichts des Klimawandels müssen wir versuchen, den von Menschen verursachten Ausstoß klimaschädlicher Gase zu verringern. Etwa 30 Prozent des persönlichen C02-Fußabdruckes fallen durch den Konsum an. Aber wie können wir unsere Wirtschafts- und Lebensweise verändern, um unseren Fußabdruck zu verringern? Welche Verhaltensänderungen beim Einkaufen und der Nutzung von Konsumgütern wirken sich positiv aus? Und ist klimabewusstes Einkaufen alltagstauglich?

Die Antworten darauf gibt das interaktive Ausstellungs- und Kommunikationsprojekt "2050 – Dein Klimamarkt“, welches von energiekonsens durchgeführt wurde und in verschiedenen "Klimamärkten" vor Ort informativ und erlebnisorientiert die Handlungsmöglichkeiten aufzeigte. energiekonsens ist die gemeinnützige Klimaschutzagentur für das Bundesland Bremen und versteht sich als Schaltstelle und Motor für Energieeffizienz- und Klimaschutzprojekte. Das Buch "Shoppen für das Klima" gibt die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Projekt weiter, damit alle davon profitieren, die sich mit nachhaltigem Konsum, Umweltkommunikation und Bildung für nachhaltige Entwicklung beschäftigen.

Shoppen für das Klima:*
Wie "2050 - Dein Klimamarkt" nachhaltigen Konsum erlebbar macht
energiekonsens - die Klimaschützer (Herausgeber)
oekom verlag
ISBN: 978-3-8658-1782-2

Das Buch ist ansprechend, zeitgemäß und passend zum Thema aufgemacht. Auf den ersten Seiten wird die Idee und die Umsetzung eines Klimamarktes vorgestellt. In den weiteren Kapiteln geht es um die Entscheidungen selbst und wie man die besseren Entscheidungen Konsumenten und solchen die nachhaltige Konsumenten werden sollen (Schüler) vermitteln kann.

Beispiel "Lebensmittel vom Tier": Empfohlen wird, weniger Fleisch zu essen, und wenn man Fleisch isst, dann nach Möglichkeit Fleisch in Bioqualität und aus der Region. Motivierend sind die Zahlen, die das untermauern, sowie schmackhafte Alternativen wie Smoothies, fleischlose Brotaufstriche u. Ä., die vorgestellt werden. Wie man das neue Verhalten weiter vermitteln kann, wird auch beschrieben, beispielsweise Kindern und Jugendlichen mittels Kochkursen und Klimaquiz.

Weitere Themen im Buch sind die CO2-Sparmöglichkeiten bzw. verändertes Verhalten beim Kauf von Kleidung, im Haushalt, bei Elektronik, Reisen & Mobilität, im Baumarkt, Heizungs- und Sanitärbedarf sowie Tipps zu Lebensmittel aus Pflanzen. Am Schluss wird ein Resümee zum erlebnisorientierten Lernen mit dem Klimamarkt gezogen und die Zahlen und Fakten zum Projekt veröffentlicht. Außerdem werden alle Tipps zum klimafreundlichen Einkaufen noch einmal wiederholt.

Das Buch liest sich leicht, ist informativ und inspirierend. Ich hätte mir noch mehr harte Zahlen und Tabellen zum C02-Verbrauch und bei einigen Themen auch mehr Differenzierung gewünscht. Beispielsweise kann ineffizientes Einkaufen per Auto, Waschen und Kochen mit viel Wasser die ganze CO2-Einsparung des empfohlenen  Lebensmitteleinkaufs ("möglichst wenig verarbeitet") wieder zunichte machen.

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Samstag, 17. Oktober 2015

Fair handeln, fair einkaufen

Reis, Bananen und Schokolade sind bei uns oft Billigprodukte, die es beim Discounter schon für ein paar Cent gibt. Dabei ist ihr Anbau aufwendig und sie oder ihre Grundstoffe werden um die halbe Welt transportiert. Der Handel in den Industrieländern hält seine Einkaufspreise niedrig, indem er beim billigsten Erzeuger in den armen Erzeugerländern (oft bei ausländischen Agrarindustriebetriebeneinkauft. So macht der Handel seine Gewinne, aber die Kleinbauern vor Ort bleiben auf der Strecke - sie können sich oft nicht einmal leisten, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Wer bei uns fair einkauft, hilft dabei, die Situation der Kleinbauernfamilien in den Erzeugerländern zu verbessern.

Fairer Handel ist ein Konzept, bei dem Kleinbauern in armen Ländern ein Mindestpreis oder ein Mindesteinkommen garantiert wird, wenn sie bestimmte Bedingungen erfüllen. Durch Schulungen, durch die gegenseitige Vernetzung und Zusammenarbeit in Kooperativen sowie durch die Verbesserung der sonstigen Infrastruktur wird für gesündere und bessere Lebensbedingungen und ein höheres, sichereres Einkommen gesorgt, und die Kinder können zur Schule gehen.

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Fair-Trade-Organisationen setzen sich für den fairen Handel von landwirtschaftlichen Erzeugnissen, Handwerks- und Industrieprodukten ein. Sie geben Umwelt- und Sozialstandards bei der Erzeugung vor (beispielsweise verlangen sie nachhaltigen, biologischer Anbau und die Gleichberechtigung von Frauen in den Betrieben). Die Einhaltung der Standards wird von den Organisationen kontrolliert und die Betriebe für den fairen Handel entsprechend zertifiziert.

Die Produkte aus fairem Handel werden im Verkauf mit einem entsprechenden Fair-Trade-Siegel versehen, damit der Käufer weiß, dass er mit seinem Kauf zu einem höheren Endkundenpreis etwas für die Kleinbauern und die Umwelt tut.

Fair-Trade-Siegel/-"Marken" (Beispiele)
Die bekanntesten sind:
Fair-Trade-Produkte wurden früher vor allem in Biomärkten, Naturkostläden und Weltläden verkauft, inzwischen gibt es sie aber auch in den meisten Supermärkten sowie beim REWE-Lieferservice*.

Fair einkaufen

Mit dem, was man zu welchem Preis einkauft, kann man als Konsument die Lebenssituation anderer Menschen bestimmen. Das gilt für die Lebenssituation der oft benachteiligten Kleinbauern in Entwicklungsländern, aber genauso auch für den kleinbäuerlichen, biologisch wirtschaftenden Betrieb bei uns, der auch pleite geht, wenn er Milch für wenige Cent verkaufen muss. Wer es sich finanziell leisten kann, sollte öfter mal zu Produkten aus fairem Handel oder aus Erzeuger-Direktvertrieb greifen – oft schmecken sie viel besser!
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TV-Tipps
  • Fair handeln (Arte, Beispiel „Reis aus Thailand“)  
  • Fair handeln (Arte, Beispiel „Kakao aus der Elfeneinküste“)  
Weitere Informationen 
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Donnerstag, 1. Oktober 2015

Regionale Erzeuger stärken


Frisch  vom Landwirt, Gärtner, Obstbauern,
Speisefischzüchter direkt auf den Tisch
Wer regionale Erzeuger stärken möchte, kann nun in einer Datenbank für regionale Erzeuger mit Direktvertrieb nachschauen, wen es in seiner Nähe gibt.

In den Medien hört man immer wieder, dass Landwirte oder andere Lebensmittelerzeuger von Discountern und großen Lebensmittelketten gezwungen werden können, ihre Produkte unter dem Selbstkostenpreis zu verkaufen und dadurch mit der Zeit pleitezugehen. Sehr oft klagen beispielsweise Milchbauern, aber auch Bio-Gemüseerzeuger und andere. Gerade kleine Betriebe der bäuerlichen Landwirtschaft oder Gärtnereien mit ganzheitlichem Ansatz können mit den großen, spezialisierten Pflanzen-, Milch- oder Fleischfabriken im Preis nicht mithalten, da sie nicht so stark rationalisieren können und weil der ganzheitliche Ansatz mit Vielseitigkeit, Kreislaufwirtschaft und Bodenpflege arbeitsaufwendiger ist.

Viele landwirtschaftliche und gärtnerische Betriebe aber auch Speisefischzuchten und Imker suchen daher alternative Absatzwege zu Großmarkt, Discountern und Supermärkten. Da bietet sich vor allem der Direktvertrieb an: Die Erzeuger verkaufen direkt vom Feld, im eigenen Laden im nächsten Dorf, im Hofladen, auf Wochenmärkten und anderen Märkten oder sie beliefern die Kunden gleich selbst. Durch den Direktvertrieb haben sie selbst den unmittelbaren Kundenkontakt, können sich auf Verbraucherwünsche besser einstellen und ihre Produkte und deren (inneren) Wert dem Kunden selbst erklären. Und sie erhalten das Geld des Verbrauchers, ohne dass sie dem Zwischenhandel und den Lebensmittelketten einen großen Teil davon abgeben müssen.  

Erzeuger-mit-Direktvertrieb-Datenbank

Achtung:
Die Erzeuger-Datenbank www.erzeuger-direkt.de wurde laut Denic am 23.1.2017 gelöscht und befindet sich nun in einer Karenzzeit (Stand 9.2.2017). Ein Hofladenverzeichnis gibt es aber auch hier: www.dein-bauernladen.de/

Wer die bäuerliche Landwirtschaft, Öko-Betriebe oder Betriebe seiner Region unterstützen möchte, kann jetzt in einer Erzeuger-Direkt-Datenbank nachschauen, welche Erzeuger mit Direktvertrieb es in der jeweiligen Region gibt. Man kann mit einem Formular nach Produkten oder Produktgruppen in den einzelnen Bundesländern suchen oder die Umkreissuche (Radius um die eigene Postleitzahl) nutzen. Die Ergebnisliste wird gleich unterhalb des Formulars angezeigt. Über die Spalte Details und den jeweiligen Link anzeigen (siehe Pfeil) kann man sich für jeden der Betriebe eine Art Visitenkarte anzeigen lassen.

Erzeugersuche-Formular mit Ergebnisliste.
Aktuell sind etwa 5.000 Erzeuger enthalten.

Die Visitenkarte zeigt den Datenbankeintrag
(Adresse, Kontaktmöglichkeiten, Homepage, Angebot) des Erzeugers.


Für den Kauf aus der Region spricht neben der Frische und der Unterstützung der Erzeuger in der Region auch der (oft) günstigere CO2-Fußabdruck – jedenfalls, solange der Verbraucher nicht wegen kleinster Einkäufe mit einem Spritschlucker-Auto zu einem weit entfernten Hofladen fährt (siehe Nachhaltigkeit).
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Donnerstag, 6. August 2015

Hitzeperioden überstehen

Heiße Tage kann man genießen, wenn man im Urlaub ist und den halben Tag im Wasser planschen kann. Wenn man aber arbeiten muss und nicht gerade ein Büro mit dicken Mauern oder Klimaanlage hat, sondern einen Raum mit Südwand, der sich im Tagesverlauf immer stärker aufheizt, machen Hitzeperioden wie aktuell wenig Spaß: Die Kleidung klebt am Körper, man muss aufpassen, dass der Schweiß nicht in die Computertastatur tropft und die Konzentration lässt schnell nach.

Als Freiberufler (oder Privatier) kann man dieses Leid jedoch verringern - jedenfalls an Tagen, an denen man keinen Auswärtstermin hat - , indem man den Tagesablauf an das Wetter anpasst.

Ein Hoch auf die Siesta

Ich teile derzeit meinen Schlaf zwischen Nacht und Nachmittag auf und gönne mir zur heißesten Zeit eine ausgiebige Siesta.

Mein Tagesablauf sieht dann etwa folgendermaßen aus:
Morgens ab ca. 7 Uhr Action: Garten gießen, aufräumen, Wäsche waschen etc.
Vormittags von 9.30 bis ca. 13.30 Uhr: konzentriertes Arbeiten am Computer
Nachmittags: Nach einem späten Mittagessen mache ich ausgiebig Siesta.
Abends ab 18 Uhr: weiter am Computer arbeiten
Nachts: ab ca. 23 Uhr entspannen und ab ca. 1 Uhr nachts schlafen

Leichte wasserreiche Mahlzeiten erfrischen.


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Mittwoch, 17. Juni 2015

Depressionen durch Facebook?

Gerade las ich von einer Studie der Missouri Universität (MU) in Columbia/Missouri (USA), bei der über 700 College-Studenten zu ihrer Facebook-Nutzung befragt wurden.

Offensichtlich gibt es unter den Facebook-Nutzern (zumindest unter College-Studenten) solche, die Facebook nicht nur als Kontaktmöglichkeit zu Freunden und Familie nutzen, sondern hauptsächlich um sich mit anderen zu vergleichen, beispielsweise mit früheren Freunden: Sind sie glücklicher als ich? Erfolgreicher? Leisten sie sich teurere Urlaube, Möbel, Autos?

Wer zu diesen Vergleichern gehört und dann in Neid verfällt, ist gefährdet, Symptome für eine Depression auszubilden, sagt die Studienautorin Professor Margeret Duffy von der Missouri School of Journalism an der MU (weitere Autoren sind Edson Tandoc und Patrick Ferrucci).

Fazit:
Lieber erst gar nicht so wettbewerbsorientiert denken und vorgehen, sondern Facebook und andere soziale Netze dazu nutzen, um erfreuliche Kontakte zu pflegen und Spaß dabei zu haben.

Außerdem sollte man nicht vergessen, dass die meisten Menschen nur die positiven Aspekte ihres Lebens in sozialen Netzen wie Facebook veröffentlichen und die Schattenseiten oder Probleme eher für sich behalten.

Quelle

Freitag, 22. Mai 2015

EU erlaubt den Import von zwei genetisch modifizierten Schnittblumensorten. Wie demokratisch und fair ist das denn (Rant)

Ich dachte heute Morgen, als ich die Nachricht las, dass die Europäische Kommission den Import von zwei genetisch veränderten (Genetically Modified Organisms, GMO) Schnittblumensorten durchgewunken hat, ich seh nicht richtig.

Bei den beiden GMO-Schnittblumen geht es um zwei Nelkensorten (IFD-25958-3, IFD-26407-2) mit unnatürlicher Blütenfarbe und Herbizidtoleranz der Firma Florigene, die wiederum zum japanischen Misch- und Biotechnologie-Konzern Suntory gehört. Darüber hinaus gab es sieben Erneuerungen von bestehenden Zulassungen und 10 neue Zulassungen für GMOs aus dem Nahrungs- und Futtermittelbereich - zusätzlich zu bereits 58 bestehenden.

Die GMO-Unternehmen und GMO-Befürwortet rechtfertigen sich in Diskussionen über Gentechnik in Landwirtschaft und Gartenbau mit der angeblichen Wichtigkeit dieser Technologie für die Nahrungsmittelversorgung der Menschheit in Zukunft. Ach ja, mit gentechnisch veränderten Nelken?

Ich frage mich, wie sind diese EU-Zulassungen möglich, wenn doch die Mehrheit der EU-Bürger gegen Grüne Gentechnik sind? Und wenn wir mehrheitlich gegen GMOs sind, wollen wir auch keine solchen Produkte importieren - nicht als Futtermittel und erst recht nicht als Schnittblumen.

Zwar sind Schnittblumen nicht für den Verzehr, aber auch mit ihrem Kauf fördert man den Anbau von GMOs (mitsamt den angenommenen Nachteilen von GMOs für die Umwelt) in anderen Ländern. Und spätestens seit Ozonloch und Klimawandel weiß man doch, dass niemand für sich in einer abgeschlossenen Welt lebt und dass niemand von Auswirkungen - auch woanders auf der Welt - langfristig verschont bleibt.

Und dann ist da noch ein Gesichtspunkt: Ich finde diese Zulassungen unfair gegenüber europäischen Anbauern. Wenn sie keine GMOs anbauen dürfen, darf man sie meiner Meinung nach auch nicht dieser ausländischen GMO-Konkurrenz aussetzen, denn was die bei uns verkauft, können unsere Anbauer von ihren GMO-freien Produkten weniger verkaufen.

GMO-Unternehmen geben sich gerne einen grünen Anstrich und schmücken sich mit dem Begriff Nachhaltigkeit. Aber dank durch Genmanipulation vorhandener Herbizidtoleranz Herbizide einzusetzen, statt sinnvolle Alternativen anbautechnischer Art zu nutzen - wie nachhaltig ist das denn?

Meiner Meinung nach geht es Unternehmen darum, Geschäftsmodelle zu schaffen und diese zu sichern (und sich dabei nach Möglichkeit von der Politik und mit Fördermitteln unterstützen zu lassen). Das Wohlergehen der Menschheit ist für sie zweitrangig - außer zur Nutzung für PR-Zwecke. Meine Angst ist, dass kleinere Unternehmen beispielsweise der herkömmlichen Züchtung oder der bäuerlichen  Landwirtschaft angesichts der großkotzigen falschen Versprechen der GMO-Unternehmen und der industriellen Landwirtschaft zu oft den Kürzeren ziehen, wenn es um Unterstützung und Verteilung von Geldern geht, einfach weil sich ihre Vorhaben nicht so technologisch aufregend anhören.

Wenn es so weitergeht, kann man nur hoffen, dass das GMO-Monster so gnädig mit uns umgeht, wie es das Monster im Film "Frankensteins Braut" tut, das Frankenstein und seine Frau fliehen lässt, bevor es alles in die Luft fliegen lässt.

Mehr Informationen 

Montag, 9. März 2015

Mülltrennung: Biomüll darf nicht mehr in die Restmülltonne

Die Biotonne stellt man am besten
an einen kühlen, schattigen Platz.
Seit Jahresanfang 2015 muss Biomüll in Privathaushalten gesondert gesammelt werden und darf nicht in die Restmülltonne gegeben werden.

Wer einen eigenen Komposthaufen hat, kann Garten-, Gemüse- und (manche) anderen Bioabfälle selbst kompostieren und sie nach der Verrottung als Dünger, Bodenverbesserer oder Bestandteil selbst hergestellter Pflanzenerde nutzen.

Auf den eigenen Komposthaufen, dessen Kompost nach der Verrottung im Gemüsegarten ausgebracht wird, sollte man wegen möglicher Pflanzenschutzmittelreste keine Bananen- oder Zitrusschalen und keine Blumensträuße (außer Bio) geben. Auch Pflanzenteile kranker Pflanzen, blühende Unkräuter, Wurzelunkräuter sowie gekochte Essensreste und vor allem tierische Abfälle gehören nicht auf den Komposthaufen im Garten. Der kleine Komposthaufen im normalen Garten erhitzt sich bei der Rotte nicht ausreichend, um Krankheitskeime oder Wurzelunkräuter abzutöten. Tierische Abfälle können Ratten anlocken. Aber wenn man diese Regeln beachtet, kann man mit der eigenen Kompostierung tatsächlich aus Abfällen "Gartengold" machen, denn dank reifem Kompost spart man einiges an Geld für Dünger und Pflanzenerde.
-> Kompostierung von Gartenabfällen

Ansonsten gehören alle Bioabfälle in die Biotonne - sie dürfen seit 2015 nicht mehr in die Restmülltonne gegeben werden. Die mit der Biotonne gesammelten Bioabfälle werden in Groß-Kompostieranlagen zu Kompost gewandelt oder in Biogasanlagen zur Biogasherstellung genutzt.

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Was darf in die Biotonne?

Bei der Sammlung für die Biotonne braucht man, im Vergleich zum eigenen Komposthaufen, keine so große Rücksicht nehmen. Durch die regelmäßige Entleerung, die höheren Temperaturen bei der Verrottung in großen Kompostieranlagen beziehungsweise durch den Vergärungsprozess in der Biogasanlage werden Krankheitskeime besser abgetötet und von  Wurzelunkräutern bleibt i. d. R. auch nichts übrig.

In die Biotonne gehören
alle pflanzlichen und tierischen Abfälle aus dem Privathaushalt (außer die örtlichen Vorschriften bzw. die Entsorger vor Ort sagen etwas anderes):

  • Garten- und Pflanzenabfälle einschließlich Heu und Stroh, Schnittblumen, Topfpflanzen, Unkräuter/Wildkräuter
  • Eierschalen
  • Knochen
  • Nussschalen
  • Schalen von Zitrusfrüchten und anderem Obst oder Gemüse
  • Speisereste - auch Brotreste, Naturrinde vom Käse, Quarkreste etc.
  • Gemüse- und Obstabfälle
  • Kaffeefilter, Teebeutel
  • Küchentücher, Servietten, Papier in geringen Mengen
  • Haare, Federn
  • verrottbares Kleintierstreu (organische Materialien wie Stroh oder Holzspäne)
  • Sägemehl und Holzspäne von unbehandeltem Holz

Das soll nicht in die Biotonne:
  • Windeln
  • Textilien
  • Blumentöpfe, Kunststoff-Bindematerial
  • Staubsaugerbeutel
  • Zigarettenkippen
  • Plastiktüten

Was ist bei der Biotonne zu beachten?

  • Die Biotonne an einen kühlen, schattigen Platz stellen.
  • Feuchte und trockene Bestandteile mischen.
  • Die Eiablage von Fliegen kann man verhindern, wenn man Fleisch- oder Fischabfälle in Zeitungspapier einwickelt, bevor man sie in die Biotonne gibt.

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Freitag, 27. Februar 2015

Super Smoothies – super Bilderbuch, das Appetit macht (Rezension)

Dieser Tage ist im Ulmer Verlag das Taschenbuch von Susanne Schanz „Super Smoothies, super lecker, super Tag“ erschienen (Bild rechts*). Ich habe ein Rezensionsexemplar bestellt und mir das Buch genauer angeschaut.

Auf 96 Seiten werden Smoothies-Rezepte in ansprechenden Bildern vorgestellt: Smoothies als vollwertiges Frühstück, Mittagessen, Nachmittagserfrischer oder Abend-Relaxer; Smoothies für die Kleinen, Smoothies für die Großen; fruchtige Smoothies, Gemüse-Smoothies, Smoothies mit Milchprodukten, vegane Smoothies; Smoothies warm und Smoothies kalt.

Das Taschenbuch ist ein wunderschönes, stimmungsvoll und modern aufgemachtes Bilderbuch mit Rezepten, das man genussvoll durchblättert und das viele Anregungen gibt, was man wie zusammen pürieren kann. Am liebsten möchte man sofort damit anfangen und tatsächlich braucht man – wie man zu Anfang erfährt – dazu auch gar nicht viel Equipment.

Trotzdem bin ich ein klein wenig enttäuscht. Zwar ist das Layout super ansprechend und die kurzen Texte flott und modern, aber ich hätte mir ein paar mehr handfeste Informationen gewünscht – zu den jeweiligen Inhaltsstoffen und ihrer Gesundheitswirkung und über das Einkaufen der Zutaten (wo kauft man Bienenpollen, was ist Kornbucha, welches Obst/Gemüse ist zu welcher Jahreszeit gut und günstig, Rezepte mit regionalen Zutaten). Außerdem fehlen mir Kalorienangaben zu den Rezepten.

Fazit: Ein super schönes Bilderbuch, das Lust auf fröhliches Mixen (gerne mit Familie oder Freunden) macht und das man statt Blumen zur Einladung mitbringen kann. Inhaltlich wäre noch mehr drin gewesen.

Das Buch:
Super Smoothies, super lecker, super Tag:*
Durchgedrehte Rezepte für die ganze Familie.
Susanne Schanz
Ulmer Verlag, Stuttgart 2015
96 Seiten
50 Farbfotos
Klappenbroschure
ISBN 978-3-8001-8335-7
€ 14,90 (Deutschland)

*Werbelinks zu Amazon.de

Donnerstag, 29. Januar 2015

Biogemüse bringt's!

Das sollten Verbraucher wissen: Biologisch erzeugte pflanzliche Produkte werden nicht nur umweltfreundlicher produziert als Produkte aus herkömmlichem Anbau, sie erhalten nachweislich auch mehr wertvolle Mikronährstoffe und weniger Schadstoffe.



Dies ergab eine groß angelegte Metastudie unter Leitung der Universität von Newcastle basierend auf 343 Einzelstudien. Je nach Stoffgruppe lagen die Gehalte an bioaktiven Stoffen bzw. Antioxidantien bei Getreide, Gemüse, Früchten, Öle, Wein, Obstsäften und Babynahrung um 18 bis 69 Prozent höher. Auch bei Carotinoiden und Vitaminen gab es statistisch relevante Unterschiede zugunsten der Bioprodukte.

Zurückgeführt wird dieser höhere Gehalt an Mikronährstoffen auf die bessere Bodenqualität, insbesondere Biomasse und Humusgehalt, im ökologischen Anbau. Dieser Zusammenhang konnte in einzelnen Studien auch experimentell nachgewiesen werden.

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Ein weiterer Grund für die höheren Gehalte an gesundheitlich wertvollen Stoffen dürfte auch in den Sorten liegen – Pflanzen im Bioanbau müssen sich stärker selbst gegen Krankheiten und Schädlinge wehren können und Antioxidantien sind oft ein Teil dieses Mechanismus.

Das deutliche Mehr an gesunden Inhaltsstoffen in ökologisch angebauten pflanzlichen Lebensmitteln geht mit einem Weniger an Schwermetallen und Pestizidrückständen einher – im Durchschnitt enthalten die Bioprodukte 48 Prozent weniger Kadmium und wesentlich seltener Pestizidrückstände.

Quellen und weiterführende Informationen

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Mittwoch, 28. Januar 2015

Alle lieben Urban Gardening

Aber jeder denkt dabei an etwas anderes.



Die Initiatoren und Mitwirkenden von Urban-Gardening-Projekten wie NeuLand Köln, Prinzessinnengärten Berlin-Kreuzberg, Kiezgarten Berlin-Pankow Schliemannstraße, Urbane Gärten München, Projektwerkstatt Permakultur & Terra Preta der TU Berlin (inzwischen ausgelaufen) und von mehreren Hundert Projekten allein in Deutschland verstehen unter Urban Gardening gemeinschaftliches Gärtnern in urbanen Gärten. Urbane Gärten sind nach ihrer Definition frei zugängliche, öffentliche Gemeingüter. Urbane Gärten sollen Orte der kulturellen, sozialen und generationenübergreifenden Begegnung sowie Räume für Naturerfahrung, der Biodiversität, der Ernährungssouveränität und des Saatguterhalts sein. Diese Urban Gardener sind mehr als nur fröhliche HobbygärtnerInnen, die Radieschen anbauen, sie sind eine politische Bewegung. Sie positionieren sich gegen die Privatisierung des öffentlichen Raumes und wollen eine neue, auf Nachhaltigkeit gegründete Gesellschaft. Mehr Einzelheiten im Urban-Gardening-Manifest 2014.

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Viele Hobbygärtner, Gartenartikelhersteller, Gartenfachmärkte und andere fassen den Begriff Urban Gardening weiter – schließlich heißt Urban Gardening nichts anderes als urbanes Gärtnern, städtisches Gärtnern oder Gärtnern in der Stadt. Und Orte für gärtnerische Aktivitäten in der Stadt sind nicht nur Gemeinschaftsgärten, sondern auch Balkone, Terrassen, Dachterrassen, Garagendächer, Hinterhöfe, Parzellen in Kleingartenanlagen, Miet- und Pachtgärten – also alle Plätze, die Stadtbewohner für das Gärtnern nutzen. Für ihre gärtnerischen Aktivitäten benötigen sie geeignetes Werkzeug, (mobile) Pflanzgefäße/Hochbeete, Pflanzerde, teilweise Hydrokultur-/Hydroponik-Substrat und vieles andere mehr - was denn auch die Hersteller und den Gartenfachhandel freut.

Viele Gärtner und Landwirte denken beim Begriff Urban Gardening an eine engere Zusammenarbeit mit den (städtischen) Verbrauchern. Manche dieser Gärtner und Landwirte nutzen Flächen in der Stadt (oft hat sich die Stadt mit der Zeit um sie herum ausgebreitet), manche mieten eventuell sogar ungenutzte Hinterhöfe, die sie mieten, dazu, um mehr Anbaufläche nah beim Verbraucher zu haben. Mit einem Direktverkauf ab Hof und eigenen Ständen auf Märkten versucht man, den Zwischenhandel wegzulassen, was zu günstigeren Preise für den Verbraucher und/oder bessere Einnahmen für den Betrieb führen kann. Allerdings sollte man nicht die hohen Grundstückspreise in der Stadt vergessen. Wenn Gemüsebau- und landwirtschaftliche Betriebe in der Stadt gärtnern, wird das auch Urban Horticulture und Urban Farming genannt.

Einige Bio-Gärtner und Öko-Landwirte befinden sich am Stadtrand oder relativ nah bei der Stadt und bilden mit den städtischen Verbrauchern Kooperativen. Eine von verschiedenen Varianten solcher Kooperativen für die kundenunterstützte Landwirtschaft einschließlich Gemüsebau (Customer Supported Agriculture – CSA) ist die Genossenschaft: Alle, die Genossenschaftsanteile kaufen, werden Eigentümer – dieses Geld wird für Investitionen genutzt. Gegen eine Pauschalgebühr für einen vordefinierten Zeitraum erhalten Ernte-Abonnenten frische Erzeugnisse des Betriebes und verpflichten sich eventuell gleichzeitig zur Mitarbeit in einem bestimmten Umfang. Der Vorteil für die städtischen Verbraucher und Verbraucherinnen: Gärtnern in der Gemeinschaft für ein gemeinsames Ziel, frische hochwertige Gemüse und/oder andere landwirtschaftliche Erzeugnisse, Mitgliederfeste und anderes Beisammensein. Dazu kommt das Wissen, dass die von der Kooperative angestellten GärtnerInnen und anderes Personal fair bezahlt werden. Für Gärtner oder Landwirte hat CSA den Vorteil der Planbarkeit, des engen Kontakts zu (potenziellen) Kunden sowie viele begeisterte Multiplikatoren.

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Biotechnologieunternehmen, manche Gartenbau-Profis sowie Technologiefirmen denken bei Urban Gardening eher an die Erzeugung pflanzlicher Produkte in geschlossenen Räumenn, so genannten "Pflanzenfabriken" (Urban Agriculture/Vertical Farming in Gebäuden) und andere neue, oft sehr technikintensive Produktionsweisen zur Erzeugung frischer pflanzlicher Lebensmittel. Als Produktionsstätten werden teilweise leer stehende Fabrikhallen, aber auch Neubauten genutzt. Die Pflanzen werden in mehreren Etagen übereinander bei Kunstlicht, kontrollierter Temperatur, Luftfeuchte und Luftzusammensetzung, erdelos in Rinnen mit Nährstofflösung kultiviert. Vor allem die LED-Lampenhersteller wie Philipps, General Electrics (GE) oder Valoya fallen in Gartenbau-Newslettern durch die ständige Herausstellung von Pflanzenfabriken auf – für sie und viele andere Technologieausstatter ist jede zukünftige Pflanzenfabrik ein Geschäft. Manche Kritiker plädieren aus Nachhaltigkeitsgründen dafür, möglichst das natürliche Sonnenlicht (in Gewächshäusern) zu nutzen und mit LED-Licht nur zu ergänzen - was bei uneinheitlichem Lichteinfall aber Schwierigkeiten bei der gleichmäßigen Lichtmengen-/Tageslängenregelung etc. mit sich bringen kann.

Stadtplaner und Stadtarchitekten denken bei dem Begriff Urban Gardening daran, wie sie die wachsenden Städte mit Grün lebenswerter gestalten können - dieses Feld bietet derzeit viel Potenzial, sich einen Namen zu machen. Begrünung ist für sie vorrangig ein Element der Gestaltung, Luftverbesserung, Ermöglichung von Naturerfahrung in der Stadt, Schaffung von Orten der Begegnung und/oder der Erholung. Ihre Stichworte sind: vertikale Begrünung (innen und als Fassadenbegrünung außen), Dachbegrünung, Dachgärten, öffentliche Parks in der Stadt, Gartenanlagen in städtischen Wohngebieten und Ähnliches.

Bürger in armen Stadteilen/Armenvierteln von Großstädten und Mega-Cities sehen Urban Gardening vor allem als Lebensnotwendigkeit oder einzige Möglichkeit, etwas Frisches und Gesundes oder sogar überhaupt etwas auf den Tisch zu bekommen. Für sie hat Recycling (beispielsweise irgendwelche Alt-Behälter als Pflanzgefäße zu nutzen) nichts Trendiges, sondern ist "alternativlos", weil man sich neue gar nicht leisten könnte.

Und die Mitarbeiter einer Stadtgärtnerei oder einer ganz normalen Gemüsegärtnerei in der Stadt bei uns - was denken sie eigentlich, was Urban Gardening ist, und was halten sie davon? Fühlen sie sich von manchen der Initiativen eventuell sogar bedroht?

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Montag, 26. Januar 2015

Umweltfreundliches Bauen auch im Garten

Artikelkennzeichnung siehe untenUmweltbewusste Hobbygärtner und Gartenbesitzer denken nicht nur bei ihren gärtnerischen Aktivitäten wie Bodenbearbeitung und Pflanzenschutz an die Auswirkungen auf die Umwelt, sondern auch bei der Planung gestalterischer Eingriffe wie dem Anlegen von Stufen oder neuen Terrassenbelägen, der Einfassung von Beeten oder Hochbeeten sowie beim Bau des Gartenhauses, Pavillons, Carports, Geräteschuppens, Zaunes, der Schaukel oder des Baumhauses.

Ein sehr wichtiger Aspekt beim umweltfreundlichen Bauen im Garten ist dabei das verwendete Material. Es soll nachhaltig und am besten regional gewonnen oder produziert, attraktiv, leicht zu bearbeiten, pflegeleicht und langlebig sein. Und selbst nach vielen Jahren, am Ende der Lebenszeit des Kompostbehälters oder wenn die Schaukel nicht mehr gebraucht wird, soll das Material nicht die Umwelt belasten, sondern entweder recycelt, kompostiert oder einem anderen Zweck zugeführt werden können.

 Holz - natürliches Baumaterial im Garten

Holz ist ein umweltfreundlicher Baustoff. Es ist ein nachwachsender Rohstoff, der auch bei uns wächst, und Produkte aus Holz haben meist eine gute Klimabilanz (CO2-Bilanz) - jedenfalls, wenn das Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Forstbeständen stammt und das Rohmaterial oder die verschiedenen Fertigungsstufen bis zum Endprodukt nicht mehrmals um die ganze Welt transportiert werden.

Holz sieht nicht nur schön und natürlich aus, sondern fühlt sich auch gut an. Es lässt sich gut bearbeiten und ist zudem erschwinglich. Wegen dieser Eigenschaften und weil Holz auch für ein angenehmes Raumklima sorgt, sind auch Gartenhäuser aus Holz so beliebt, wie beispielsweise Karibu Gartenhäuser, die über ein FSC Zertifikat verfügen. FSC steht dabei für "Forest Stewardship Council" und ist ein System zur Zertifizierung nachhaltiger ökologischer Forstwirtschaft. Ein anderes Siegel für eine verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung ist das PEFC-Siegel - PEFC steht für "Programme for the Endorsement of Forest Certification".

Wie langlebig Gartenhäuser oder andere Bauten/Konstruktionen aus Holz sind, hängt von der Art und Qualität des Holzes, der Verarbeitung, Konstruktion und dem Holzschutz ab. Statt exotischer Tropenhölzer wählt man als umweltfreundlicher Hobbygärtner lieber regionale oder europäische Holzarten wie Fichte, Kiefer oder Douglasie aus nachhaltiger Forstwirtschaft.

Um möglichst lange Freude am Holz zu haben, was auch im Sinne von Nachhaltigkeit ist, muss man das Holz vor dem Eindringen von Feuchtigkeit schützen. Dieser Holzschutz beginnt schon mit der Form der einzelnen Holzelemente: Auftreffendes Wasser soll nirgendwo stehen bleiben können, sondern muss automatisch abgeleitet werden - deshalb sind alle waagerechte Flächen bei Profi-Holzbauten abgeschrägt, haben unterseitig Tropfkanten und andere Raffinessen mehr. Mit Regenrinnen kann man zudem das Wasser auffangen und es in eine Regentonne abführen, von wo es dann zum Gießen genommen wird – ein weiterer Baustein ökologischen Handelns.

Nach Möglichkeit wird das Holz auch vor Feuchtigkeit von unten geschützt. Zum Beispiel: Holzpfosten werden nicht einfach direkt in die Erde gerammt, sondern in einen Metallschuh gesteckt, der vorher mit einem Punktfundament sicheren Halt im Boden erhielt, Gartenhäuser erhalten ein Gartenhaus-Fundament - notfalls sogar Stelzen (Pfahlfundament), wenn es an einem Gewässer oder im Hochwassergebiet aufgestellt wird.

Alle Holz-Schnittstellen, die nicht bereits werkseitig kesseldruckimprägniert wurden, muss man grundieren und streichen. Das schützt nicht nur vor Feuchtigkeit, sondern auch vor UV-Licht. Als umweltbewusster Gartenbesitzer verwendet man dazu nur Lasuren oder Farben auf natürlicher Basis ohne umweltbelastende Chemikalien.

Mit der richtigen Auswahl, Vorbereitung und Pflege kann man viele Jahre Freude an seinem Gartenhaus oder anderen Elementen aus Holz haben - und dazu noch ein gutes Umweltgewissen.

* Sponsored Posts sind von einem Werbepartner finanzierte Blogartikel.

Mittwoch, 14. Januar 2015

Lebensmittel im Internet bestellen: Gourmondo/Biomondo versus REWE-online

Wie ist es, Lebensmittel im Internet zu bestellen? Ich habe Gourmondo und REWE-online getestet. Gourmondo lieferte mit DHL aus, REWE-online hat bei uns einen eigenen REWE-Lieferservice.


Meine Vergleichskriterien für die Online-Lebensmittel-Einzelhändler (Online-Food-Retailer)
• Auswahl, Sortiment, Warenqualität, 
• Zuverlässigkeit Liefertermin, Liefergeschwindigkeit, Lieferkosten, 
• Verpackung, Entsorgung der Verpackung, 
• Zahlungsabwicklung, Reklamationsabwicklung.

Gourmondo/Biomondo
> Nachtrag: 15.11.2019
Gourmondo hat sich seit damals verändert. Die Auswahl an Bioprodukten ist geringer geworden, das neue Shop-System erscheint mir schwerfälliger und leider habe ich auch eine schlechte Erfahrung mit dem Kundenservice gemacht. Letzteres kann eine einmalige Sache gewesen sein, dennoch hat sich meine Einstellung zu Gourmondo seit dem Verfassen des Blogartikels verschlechtert.

Das Angebot im Gourmondo-Online-Shop entspricht eher dem eines Feinkostgeschäftes als dem eines Supermarkts. Das Sortiment deckt also nicht alles ab, was man für die Zubereitung von Speisen braucht, sondern bietet ausgewählte Produkte von ausgewählten Zulieferern. Bei frischem Obst und Gemüse sowie bei Quark ist die Auswahl beispielsweise sehr klein bis nicht vorhanden. Dafür findet man Spezialitäten, die in herkömmlichen Lebensmittelläden selten angeboten werden wie beispielsweise Bio-(Fleisch-)Fertigprodukte, Süßigkeiten aus dem mediterranen Raum, Bio-Limonade und viele Delikatessen mehr.

Seit einiger Zeit hat Gourmondo für Bio-Waren einen Spezialshop namens Biomondo. Als Kunde kann man zwischen den beiden Shops hin- und herpendeln.

Die Sortimente von Gourmondo und Biomondo sind nach Kategorien gegliedert und die Produkte sind sowohl über die Navigation als auch über die Suche leicht auffindbar. Bei vielen Artikeln gibt es nicht nur ausführliche Produktinformationen, sondern auch Interessantes über den Hersteller, das Anbaugebiet oder Ähnliches zu erfahren.

Nachtrag: 15.03.2020
Gourmondo hat heute per Newsletter bekannt gegeben, dass sie den Online-Shop schließen, und an Bofrost verwiesen.

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Nach der Bestellung erhält man eine Bestätigung. Sobald die Ware an DHL übergeben wurde, erhält man die Rechnung und Versandbestätigung einschließlich der DHL-Paketnummer. Die Lieferung ist ab 29,90 Euro versandkostenfrei. Allerdings zahlt man 3 Euro Kühlzuschlag, wenn man Ware bestellt, die Kühlung benötigt.

Die Lieferungen von Gourmondo erfolgen in sehr stabilen Kartons – es wurde nie etwas beschädigt, obwohl ich häufig Waren in Gläsern oder Flaschen bestellt habe. Produkte, die gekühlt werden müssen, werden zusammen mit Kühlelementen in einen mit Isolierelementen ausgekleideten Karton innerhalb des großen Kartons gepackt. So froh man über die gute Verpackung auch ist, muss man die Kartons (und auch die Flaschen und Gläser) später entsorgen, falls man sie nicht weiterverwenden kann - das lastet auch auf dem Umweltgewissen.

Meine bei Gourmondo bestellten Waren erhielt ich selten schnell, mehrmals musste ich sogar über eine Woche auf die Lieferung warten. Die Liefergeschwindigkeit hängt bei Gourmondo von der eigenen Zulieferkette und von DHL ab. Teilweise wird auf die Lieferung des Zulieferers gewartet, der dann möglicherweise nicht oder verspätet liefert. Insofern kann man sich nicht immer hundertprozentig sicher sein, alles zu erhalten, was man bestellt hat. Meistens funktionierte der Versand wie von DHL angekündigt, aber es kam auch vor, dass der angekündigte Termin von DHL nachträglich auf den nächsten Tag verschoben wurde – möglicherweise war das aber nur ein Ausrutscher.

Bezahlen kann man bei Gourmondo/Biomondo per Vorkasse, Bankeinzug, Kreditkarte, Sofortüberweisung, Paypal und auf Rechnung mit BillPay. Was mich ein wenig geärgert hat, war, dass Gourmondo beim letzten Mal meine Zahlung über Paypal schon realisiert hatte, lange bevor meine Ware abgeschickt wurde. Positiv beeindruckt war ich dagegen von der Reklamationsabwicklung, die bei einer einzigen (von vielen) Waren notwendig war.

REWE-online
Das REWE-online-Sortiment des REWE.de-Lieferservice* ist ähnlich wie das in einem normalen REWE-Ladengeschäft: Es gibt fast alles - von frischem Obst und Gemüse über Kühlware bis zu Haushalts- und Drogeriebedarf, vieles auch in Bio-Qualität (hauptsächlich Bio nach EU-Öko-Verordnung, manches mit dem strengeren Naturland-Siegel) oder mit Fairtrade-Siegel. Vor allem als Stammkunde von REWE tut man sich leicht, nach seinen bevorzugten Produkten und Marken zu suchen. Aber auch als neuer REWE-Kunde dürfte man dank der übersichtlichen Navigation durch das Sortiment keinerlei Probleme haben. Zu den einzelnen Artikeln gibt es eine Artikelbeschreibung, Nährwertangaben und die Adresse des Herstellers.

Die Ware wird bei REWE anhand der Bestellung zusammengesucht. Wenn etwas fehlt, wird Ersatz eingepackt, den man aber nicht akzeptieren muss. Man bekommt vorab per E-Mail den Lieferschein geschickt, sodass man schon weiß, was kommt, und man sich überlegen kann, welche der Ersatzartikel man akzeptiert und welche nicht. Der Mindestbestellwert beträgt 40 Euro.




Schön ist, dass man sich während des Bestellprozesses selbst eine Lieferzeit auswählen kann, genauer ein Liefer-Zeitfenster von zwei oder mehr Stunden. Bei den Lieferterminen steht jeweils dabei, ob eine Servicepauschale für die Lieferung durch den REWE Lieferdienst anfällt oder nicht. Ab der dritten Getränkekiste wird außerdem ein Getränkeaufschlag von einem Euro berechnet. Bei meinen ersten zwei Testkäufen wurden die Termine/Lieferzeitfenster – jeweils am nächsten Arbeitstag - perfekt eingehalten und es fiel keine Servicepauschale an. Ansonsten wird eine Servicegebühr berechnet, wenn der Einkauf weniger als 100 Euro (inzwischen weniger als 120 Euro) beträgt. Die Höhe der Servicegebühr hängt vom ausgewählten Zeitfenster ab - der Betrag steht jeweils dabei, wenn man die Lieferzeit auswählt.

Sehr praktisch: Solange die bestellte Ware noch nicht für die Lieferung zusammengesucht wurde, kann man seine Bestellung noch ändern.

Geliefert wird überwiegend in leichten Papier-Einkaufstüten. Waren, die ein Aufweichen der Papiertüten verursacht hätten, waren bei meinen Lieferungen vorher in Plastiktüten gesteckt worden. Das Schöne für den Käufer: Man hat hinterher kaum Abfall, vor allem, wenn man wie ich die Tüten als Abfalltüten verwendet. Für den Auslieferer dürfte es aber nicht ganz einfach sein, mit den vielen Papiertüten zu jonglieren.

Sehr angenehm: Der REWE-Lieferservice nimmt auch Pfandflaschen zurück, schreibt Payback-Punkte gut und nimmt Gutscheine entgegen, wenn man welche hat.

Bezahlen kann man bei REWE-online per Lastschriftverfahren, auf Rechnung, mit Kreditkarte oder Paypal. Die Abbuchung erfolgt nach Lieferung der Ware – nachdem festgestellt worden ist, welche Ersatzartikel oder Preisänderungen man akzeptiert hat. Ich war mit der Abwicklung sehr zufrieden.

Das Einzige, was mir ein wenig schlechtes Gewissen verursacht hat: Meine Ware wurde nicht vom REWE-Geschäft an meinem Ort geliefert, sondern von einem REWE-Laden im Norden von München - etwa 20 km entfernt. Ich kann nur hoffen, dass die Tour bis zu mir und zurück gut ausgebucht war, so dass die CO2-Bilanz gut ist.

Fazit:
Wenn der Vorratsschrank leer ist und bereits der Magen knurrt, aber man wegen Krankheit oder Beruf nicht aus dem Haus kann, bestellt man am besten beim Lieferservice Suppe, Salat, Pizza, Pasta, asiatisches Essen oder Ähnliches. Wenn die Lieferung am nächsten Arbeitstag oder in wenigen Tagen da sein soll, ist REWE-online eine sehr gute Wahl - zumindest, wenn es den REWE.de-Lieferservice* für den Wohnort bereits gibt, denn (noch?) gibt es ihn nicht flächendeckend. Meine Erfahrungen mit der Liefer- und Zahlungsabwicklung sind bisher wirklich sehr gut.

Bei Gourmondo kaufe ich weiterhin gerne gelegentlich Spezialitäten, plane aber mehr Zeit für die Lieferung ein.



Ergänzung für XING-Premium-Mitglieder
Als zahlendes Mitglied bei XING konnte man lange Zeit, jeweils vor der Lieferung, einen Gutschein über 10 Euro ausdrucken und ihn bei der Warenübergabe dem Fahrer vom REWE.de-Lieferservice* mitgeben oder zumindest von ihm einscannen lassen. Die 10 Euro wurden dann von der Rechnung abgezogen. Der Rechnungsbetrag musste allerdings mindestens 40 Euro ohne Pfand, Tabak, Servicegebühr und Mehrwertdienste betragen. Nachtrag am 6.11.2015: Das REWE-Vorteilsprogramm bei XING ist heute ausgelaufen.

Nachtrag 17.3.2015: Mein Testsieger heißt REWE online/REWE.de-Lieferservice*
Inzwischen kaufe ich regelmäßig bei REWE online ein und nehme den REWE-Lieferservice in Anspruch. Ich habe festgestellt, dass ich über das Internet weniger hektisch, und dadurch sorgfältiger und seltener, einkaufe als im REWE-Laden oder bei anderen Lebensmittelhändlern (bei Discountern kaufe ich so gut wie nie). Das wiederum führte dazu, dass ich Pizzaservices und ähnliche Bringdienste kaum noch nutze - bei selbst zubereitetem Essen weiß man einfach, was drin ist, und Bio und Fairtrade sind mir wichtig - beides hat REWE im Sortiment, und ich hoffe auf zunehmend mehr und strengeres Bio.

Das Einsparen der Bringdienste spart außerdem ziemlich viel Geld! Dieser Umstand sowie die Erstattungen als XING-Premium-Mitglied, die kostenlose Lieferung ab 100 Euro (2016 auf 120 Euro erhöht) sowie das Sammeln von Paybackpunkten beim REWE-Einkauf (hat mir gerade eine neue hochwertige Pfanne eingebracht) machen mein neues Einkaufsverhalten preisgünstiger, obwohl ich den Auslieferern jedes Mal ein kleines Trinkgeld gebe.

Die Lieferungen kamen immer zuverlässig im gebuchten Lieferzeitfenster und die Mitarbeiter waren bisher alle sehr freundlich. Für mich ist daher nach insgesamt etwa 15 Einkäufen REWE-online mit seinem Lieferservice der eindeutige Testsieger.

Öfter vegetarisch*


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Haben Sie auch Erfahrungen mit Lebensmitteln aus dem Internet gemacht? Ich freue mich, wenn Sie diese mit uns in einem Kommentar teilen.