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Sonntag, 18. Dezember 2022

Mein Elektrokamin mit täuschend echten 3D-Flammen

Einer der tollsten Einrichtungsgegenstände, die ich mir jemals geleistet habe, ist mein Elektrokamin. Wochenlang habe ich davon geträumt, mir einen Kamin anzuschaffen - meine Wohnung hatte nach fast 20 Jahren nicht nur einen neuen Fußboden und frische Wände nötig, sie benötigte einen weiteren optischen Kick. Da ich keinen Kaminanschluss in der Wohnung habe, an dem man einen Kamin oder Ofen mit realem Holzfeuer anschließen kann, und da ich andererseits zu viel Respekt vor Gas- und Gelkaminen in Wohn- und Schlafräumen habe, habe ich mich für einen Elektrokamin mit 3D-Wasserdampf-Flammentechnik entschieden. Wärme kann man mit dem integrierten Heizlüfter dazuschalten - bei mir mit Ökostrom betrieben. aktualisiert am 18.12.2022

Mein Wunschkamin hat einen Rahmen aus cremeweißem "Fossilsteinmarmor" und einen "Feuereinsatz" mit 3D-Wasservernebelungstechnik. Die Heizlüfter-Funktion ist getrennt zuschaltbar. An- und abschalten kann ich den Kamin manuell am Kamineinsatz (Schalter sind unter der falschen Abzugshaube) oder mittels Fernbedienung.
Den inneren Widerstand gegen Kaminfeuer ohne Holz hatte ich ein paar Jahre zuvor bei einem Irlandbesuch verloren, dort war es ganz normal einen Gaskamin oder ein anderes offenes Feuer ohne Holz im Wohnzimmerkamin zu betreiben. Gas oder Gel verbrennen wollte ich jedoch genauso wenig wie Holz - einerseits scheue ich die Brandgefahr und andererseits geben mir in meiner kleinen Wohnung schon zwei Kerzen das Gefühl, dass mir nicht genug Sauerstoff zum Atmen bleibt.

Jedoch finde ich den Anblick von offenem Feuer in einem Kamin so gemütlich und mir wird schon beim Anblick richtig warm, dass ich die Idee nicht aufgeben wollte. Wochenlang schaute ich mir daher online Elektrokamine mit nachgemachtem (falschem) Feuer an.



Mir war bei der Anschaffung meines Elektrokamins allerdings sehr wichtig, dass das Fake-Feuer wie echt aussieht. Ein statisches Bild einer Flamme wäre mir nicht genug gewesen - in diesem Punkt war ich tatsächlich sehr anspruchsvoll. Nach langem Suchen habe ich schließlich den für mich richtigen Elektrokamin gefunden und den Kauf bis heute nicht eine Sekunde bereut.

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Mein persönlicher Wunschkamin steht inzwischen seit 2014 in meiner Wohnung. Ich schalte ihn gerne an, wenn es draußen ungemütlich ist - dann fühlt man sich zuhause noch geborgener. Mein Elektrokamin mit den täuschend echten Flammen (angestrahlter Wassernebel) hat einen Heizlüfter mit mehreren Heizstufen integriert - allerdings wird die Heizfunktion bei mir selten genutzt, da wir in unserem Mehrparteienhaus eine gasbetriebene Zentralheizung haben. Mir reicht es in der Regel, das "Feuer" in meinem Lieblingskamin zu sehen, und schon fühlt sich der Raum warm und gemütlich an. Nur unter besonderen Umständen, beispielsweise bei einem Kälteeinbruch im Sommer o. Ä., aktiviere ich die Elektroheizungsfunktion - da mein Strom von einem hundertprozentigen Ökostrom-Anbieter stammt, belastet das mein Öko-Gewissen nicht.

Ich habe mit diesem Elektrokamin so gut wie keine Arbeit. Ich muss weder Holz schleppen, noch Asche rausschaufeln, die sich dabei immer ein wenig in der Umgebung verteilen würde. Ich muss lediglich bei Bedarf gefiltertes Wasser auffüllen (bereite ich im Britta-Wasserfilter* zu) und gelegentlich die kleine Wanne unterhalb der Holzglutimitation, in der das Wasser vernebelt wird, säubern.

Worauf man beim Kauf eines Elektrokamin achten sollte

Platzbedarf
Wer wie ich eine kleine Wohnung hat, muss sich genau überlegen, ob und wie viel Platz geopfert werden kann, denn dieser könnte auch für einen Schrank, ein hohes Regal oder ein Gästeklappbett genutzt werden.

Aufstellungsort
Mit einem "gezähmten" Feuer verbindet man Wärme, Schutz und Gemütlichkeit - und dieser Eindruck soll sich bereits beim Betreten des Raumes einstellen und sich auf den gesamten Raum ausbreiten. Der Kamin sollte also nach Möglichkeit schon von der Tür aus und auch von der Couch o. Ä. aus gut sichtbar sein.

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(Elektrokamin von samnuerly bei Amazon.de)

Kamingehäuse
Das Material und die Farbe des Kaminrahmens sollten zum Raum passen. Mir war einerseits ein natürlich wirkendes Rahmenmaterial wichtig. Für meinen kleinen Wohnraum mit Möbelstilmix wählte ich eine helle Rahmenfarbe, die den Raum eher größer wirken lässt.

Feuereinsatz
Den Feuereinsatz gibt es in verschiedenen Metallfarben. Die "Fake-Feuer-Technik" wird unter einer Haube aus "verglimmendem Holz" (Kunststoffimitat) versteckt.

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(muenkel design Venezia [Elektrokamin Opti-myst] bei Amazon.de)

Feueroptik/Feuertechnik
Den größten Einfluss auf das Gesamtbild hat beim "brennendem" Kamin meiner Meinung nach die Technik, mit der das falsche Feuer im Elektrokamin erzeugt wird.
Günstige Kamine haben meist ein eher statisches Flammenbild. Sie wirken vor allem über die Lichtfarbe ein wenig heimelig. Mir war es aber wichtig, dass das Feuer täuschend echt aussieht - mit sich bewegenden Flammen und Rauchentwicklung. Notfalls wollte ich lieber noch etwas sparen, bis ich mir meinen Traumkamin leisten konnte. Diese optische Täuschung hinzubekommen, erfordert nämlich eine entsprechende Technik, was den Kamin teurer macht (es gibt solche Kamine selten unter 1.000 Euro, häufiger zum doppelten Preis - je nach Größe und sonstigen Materialien sowie zusätzlicher Technik wie Geräusche von prasselndem Feuer etc.).

Bei meinem Kamin wird aufsteigender Wasserdampf/Wassernebel erzeugt und dieser von versteckten Lampen von unten her angeleuchtet. Begriffe für diese Highend-Fake-Flammen-Technik sind 3D-Feuereinsatz, 3D-Wasservernebelungstechnik, 3-D Flammeneffekt, Opti-myst 3D, Opti-myst® und ähnliches mehr in vielen verschiedenen Schreibweisen. Aber Fakt ist: Man sieht als erstes leichten Rauch aufsteigen (Wasserdampf oder feiner Wassernebel) und gleich darauf beginnen die Flammen zu züngeln.
Im ersten Jahr bin ich immer wieder zum Elektrokamin hingelaufen, weil ich dachte, jetzt brennt der wirklich - was natürlich nicht möglich ist. Aber die optische Täuschung ist sehr gut gelungen.

Zusatzfunktionen
Mein Elektrokamin sieht nicht nur schön aus, sondern kann auch heizen. Wem dies wichtig ist, sollte auf die Funktion und deren Leistungsstärke achten.

Desweiteren kommt es auch bei dieser Kaufentscheidung auf den Preis, das Vertrauen in die Marke und in den Händler sowie auf die Lieferbedingungen und die Garantie an. Wenn alles passt, ist so ein Elektrokamin auch ein tolles Weihnachtsgeschenk für ganze Familie.

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(Noble Flame Kant bei Amazon.de)

Mein Kamin wurde übrigens von einer Spedition auf einer Holzpalette gebracht. Normalerweise liefern Speditionen wohl nur bis zur Bordsteinkante, aber gegen ein Trinkgeld haben der Fahrer und ich die Palette zusammen bis vor den endgültigen Platz im Wohnzimmer gerutscht (in der Wohnung auf einem alten Teppich über das Parkett). Den Kamin ausgepackt, von der Palette heruntergehoben und zusammengebaut habe ich später alleine.

Würde ich meinen Fake-Flammen-Kamin gegen einen Kamin mit echtem Holzfeuer tauschen, wenn ich die Möglichkeit hätte?
Wenn ich einen großen Raum mit Kaminanschluss zur Verfügung hätte, in dem die Abstände vom Kamin zu anderen Möbeln groß sind, der Fußboden nicht brennbar und das Luftvolumen groß genug ist, dann würde ich eventuell tauschen. Aber in meiner Wohnung, die von der Raumaufteilung und Platzausnutzung eher einem "Tiny House" gleicht? Niemals! In all den Jahren habe ich den Kauf nie bereut, ganz im Gegenteil.

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Wo kann man Elektrokamine kaufen (Beispiele)?


  • Elektrokamine bei otto.de* (Abteilung Baumarkt: u. a. Opti-myst/Optimyst-Technik bei den Marken Xaralyn, Glow Fire, Dimplex)
  • 3D Elektrokamine bei Amazon* (beispielsweise Opti-myst/Optimyst-Technik bei diesen Marken: muenkel design, Xaralyn, Dimplex, Glow Fire, ewt)

Nachtrag Ende 2022
Seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und die Folgen sind Gas und Strom knapper und viel teuerer geworden. Wo es geht, muss/sollte man Energie sparen. Das kommt dem eigenen Portemonnaie und uns allen zugute, denn: Je knapper die Energie ist, desto teurer wird sie, deshalb möglichst wenig verbrauchen, damit sie nicht unnötig knapp wird. Wenn Unternehmen die Energie nicht mehr bezahlen können, gehen sie pleite und Arbeitsplätze sind verloren. Diese Gefahr können wir durch Energiesparen verringern.
Was man beispielsweise tun kann, um Energie zu sparen:
  • Für dichte Fenster und Türen sorgen.
  • Kurzes Stoßlüften bei weiter Tür-/Fensteröffnung statt stundenlang geklapptes Fenster.
  • Etwas niedrigere Raumtemperatur per Thermostat einzustellen, spart Energie.
  • Pullover, Jacken und Decken nutzen - es ist reine Gewohnheitssache.
  • Gezielt und vorausschauend Heizung abschalten beziehungsweise den Thermostat entsprechend einstellen. Ich nutze den Elektrokamin und erst recht den Heizlüfter nur stundenweise zu den kältesten Zeiten während des Tages/Wachseins.
  • Auch beim Kochen lässt sich Energie sparen: Gemüse und Nudeln bei geschlossenem Deckel in weniger Wasser garen. Den Elektroherd kann man Minuten vor Ende der Kochzeit abschalten, weil die Platte noch lange Hitze abgibt.
  • Weniger heißes Wasser zum Waschen verbrauchen: Kürzer Duschen und das Wasser zwischendrin beim Einseifen, Scrubben u. Ä. abstellen.



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Sonntag, 6. November 2022

Politisch korrekt einkaufen - wo sind die Grenzen?

Verbraucher haben Macht: Was und von wem sie etwas für wie viel Geld kaufen, hat durchaus Einfluss. Doch es ist nicht einfach, ein politisch korrekter Verbraucher zu sein und mit dem richtigen Einkaufen die Welt zu retten. (Meinungsbeitrag, erste Veröffentlichung 17.10.2016, aktualisiert am 6.11.2022, Werbung wegen Markennennungen, unbezahlt)

Selig sind die, die beim Einkaufen nur auf den Preis schauen und das Produkt mit dem günstigsten Preis wählen, denke ich manchmal, wenn ich die Qual der Wahl habe. Ich muss beim Shoppen daran denken, wer von meinem Einkauf profitiert und noch mehr: wer nicht und ob und wie ich mit meinem Einkauf ein Zeichen setzen will.

Einkaufskriterien

Die, die grundsätzlich nur nach dem Preis schauen und die billigsten Eier kaufen, sind oft Menschen mit sehr wenig Geld, die gar keine Wahl haben, wenn sie bis zum Monatsende auskommen wollen, und solche, denen Sparen durch das Aufwachsen in der Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegszeit zur zweiten Natur geworden ist, sie können nicht mehr umlernen (für uns jüngere oft unverständlich, wenn die dann aber Geld für Hummelfiguren, Echtschmuck und überteuerte Körperpflegeprodukte vom Teleshopping-Sender haben, wenn ihnen dort kundig suggeriert wird, dass sie sich damit selbst etwas gönnen, ein Pflaster auf das Kindheitstrauma). Mit beiden möchte ich in Wahrheit gar nicht tauschen.

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Aber wenn man genauer hinschaut, sind wir gar nicht so verschieden: Denn, auch wenn ich mit Modeschmuck zufrieden bin und ein etwas günstigeres Shampoo statt der teureren Varianten kaufe, damit ich mir statt der billigen Eier aus der Legehennenbatterie Bio-Eier und andere Bioprodukte von glücklicheren Tieren leisten kann, geht es auch mir in Wahrheit nicht nur um das Huhn, das weniger leiden muss, um die Natur und den Landwirt, sondern ich habe ebenfalls persönliche Gründe: Ich brauche ein Pflaster für mein Gewissen - für zu viel gereiste Flugmeilen in jungen Jahren, für aus Bequemlichkeit zu häufiges Autofahren, für die im Laufe der Jahre getätigten Fehlkäufe und andere Umweltsünden.

Bio oder regional - was sticht?

Während mir die Entscheidung für Bio-Produkte und besonders für Bio-Tierprodukte noch leichtfällt, weil ich mir möglichst gesundes Essen wünsche und außerdem möchte, dass Tiere ein einigermaßen gutes Leben haben und als Lebewesen respektiert werden, außerdem, dass die bäuerliche Bio-Landwirtschaft überlebt und mehr Natur und Vielfalt erhalten bleibt, bin ich mir manchmal nicht sicher, wie politisch korrekt die Bevorzugung regionaler Produkte eigentlich ist. Okay, wenn ich beim regionalen (Bio-)Bauern im Hofladen oder vom Handwerker direkt kaufe, dann macht das für mich Sinn, weil dieser kein Geld an Handelsketten abgeben muss, außerdem weil Arbeitsplätze in meiner Region erhalten bleiben, weil sowohl traditionelle Produkte und Produktionsweisen der Region erhalten bleiben und von einem etwaigen Überschuss sogar Innovationen finanziert werden können - ganz abgesehen von der häufig niedrigeren Klimabelastung (CO2-Fußabdruck). Wenn die regionalen Produkte aber aus einem Agrarindustrie-Betrieb stammen und/oder über eine ausbeuterische Handelsstruktur vertrieben werden, ist der Sinn für mich schon weitgehend dahin. Aber allgemein gefragt: Wenn man die Wahl zwischen Bioware aus dem Ausland und konventionell erzeugter Ware aus der Region hat, für was soll man sich da entscheiden?

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Stationär versus online - was ist vertretbar?

Apropos Handel: Muss man als Verbraucher im stationären Geschäft vor Ort einkaufen - wegen der Arbeitsplätze im Handel, der Steuereinnahmen der Region und der Belebung der Innenstädte in der Umgebung - oder darf man auch über einen deutschen Online-Shop, vielleicht sogar bei einem deutschen Online-/Versandhändler (wie OTTO.de * & Co.) online einkaufen?

Sind die großen amerikanischen Player (Ebay, Amazon etc.) grundsätzlich nur böse (Steuervermeidung, Lohndumping etc.) und daher zu vermeiden oder haben wir ihnen nicht einen besseren Kundenservice zu verdanken? Manche erinnern sich vielleicht noch an das allgemeine Klagen über die Servicewüste Deutschland vor 30 Jahren. Die Kundenwünsche wurden durch die wachsende Online-Konkurrenz wieder mehr in den Vordergrund gerückt (inzwischen empfinde ich das allerdings als teilweise wieder rückläufig). Dass diese neuen Online-Handelsplattformen nicht nur schlecht waren/sind, zeigen aber auch die vielen in Deutschland neu gegründeten (Klein-)Unternehmen auf diesen Plattformen. Dahinter stecken Menschen, die ihre Waren verkaufen und so in Regionen mit schlechten Jobaussichten, aber günstigeren Mieten wohnen bleiben können und in diesen Gemeinden Steuern zahlen, was hilft, diese am Leben zu erhalten.

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Und wie positioniert man sich eigentlich zu chinesischen Online-Plattformen wie Alibaba? Grundsätzlich ablehnend? Andererseits können manche deutschen Händler und Produzenten nur mit den billig in China eingekauften Materialien und Waren konkurrenzfähig bleiben. Aber dieses System drückt auf die Löhne bei uns - darf man das unterstützen?

Wo bleibt die Gerechtigkeit?

Ist die Bevorzugung regionaler Produkte gerecht? So gerne ich die eigene Region unterstützen möchte: Auch unsere europäischen und außereuropäischen Nachbarn benötigen Arbeit und Geld. Ich fühle mich auch der jungen, arbeitslosen Spanierin und genauso dem armen, griechischen Schafhirten verbunden und möchte sie unterstützen, indem ich etwas von ihnen oder ihrer Region kaufe.

Und wo ist die Grenze für Empathie oder Fairness? Die Ränder der EU? Europas? Aller westlichen Staaten/Kontinente?

Auch die Menschen in Afrika, Asien und Südamerika brauchen Arbeit und Geld. Wie sollen die Armen dort jemals ein besseres Leben haben können, wenn wir, die wir im reicheren Land wohnen, nur widerwillig von ihnen kaufen, ihre Märkte aber mit unseren Exporten subventionierter Produkte vereinnahmen, so dass dort die Einheimischen kaum Chancen mit ihren eigenen Produkten und Waren haben. Okay, es gibt den fairen Handel: Wir kaufen ein paar Luxusprodukte wie Kaffee, Tee, Schokolade und Schnittblumen mit Fair-Trade-Siegel aus diesen Ländern. Aber kann das jemals reichen?

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Fragen über Fragen, die sich ein bewusster Verbraucher bei jedem Produkt oder zumindest bei jeder Produktgruppe beantworten muss. Und dabei haben wir noch gar nicht von Qualität gesprochen... Und dann ist bei Lebensmitteln auch noch zu entscheiden, ob vegan, vegetarisch, flexitarisch oder Gemischtkost, ob low-carb oder low-fett, ob...

Seufz. Mit dem monatlichen Budget nicht nur Waren, sondern auch Gerechtigkeit zu kaufen und damit die Welt zu verbessern, ist verdammt schwer.


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Freitag, 28. Oktober 2022

Narciso Rodriguez Musc Noir Rose For Her: Liebe auf den zweiten/dritten Dufttest

Was ist dran am Hype? Duftliebe mit Verzögerung für Musc Noir Rose For Her von Narciso Rodriguez (Meinungsbeitrag**)

Ich habe es dem Duft Narciso Rodriguez Musc Noir Rose For Her nicht leicht gemacht. Dieses Pröbchen bekam ich mit einer Parfum-Bestellung bei Douglas* geschenkt. Es landete nach der ersten Riechprobe erst einmal in der Declutter-Ecke, der Duft entsprach nicht meinen Erwartungen. Zwei Wochen später kramte ich die Probe wieder hervor... und dann noch einmal... und plötzlich erwachte die Liebe zu diesem Eau de Parfum.
Mein Geruchsempfinden hat seine eigenen Befindlichkeiten. An manchen Tagen mag ich so gut wie keinen Duft, an anderen nur bestimmte. Und oft gefällt mir ein Duft beim ersten Mal Riechen überhaupt nicht, aber nach ein paar Anwendungsversuchen erwacht die Liebe. So auch beim neuen und sehr gehypten Duft von Narciso Rodriguez "Musc Noir Rose For Her Eau de Parfum (EDP)".

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Ich hatte den neuen Duft von Narciso Rodriguez schon seit ein paar Wochen auf dem Schirm, denn auf YouTube wird er von vielen der Parfum-Reviewer in den Himmel gelobt und die Komponenten klangen für mich vielversprechend. Als ich mit einer anderen Beauty-Bestellung überraschenderweise ein Duftpröbchen von diesem Duft erhielt, war ich begeistert davon, Musc Noir Rose For Her kostenlos und zuhause ausprobieren zu können.

Nach Anfangsschwierigkeiten genieße ich Narciso Rodriguez Musc Noir Rose For Her als harmonischen Wohlfühlduft mit Tiefe, ohne zu schwer zu sein, mit einem Hauch Sinnlichkeit, der aber nicht zu aufdringlich ist und mit dem ich mich auch in meinem Alter gut fühle.
Jedoch: Im ersten Moment nahm ich eine Komponente/Kombination wahr, die mich abstieß, ohne genau sagen zu können, was es war. Dieser Eindruck milderte sich zwar mit dem Trocknen und Entfalten des Duftes auf der Haut, aber die Verzauberung blieb aus und ich dachte etwas enttäuscht: Na gut, zum Glück habe ich auf diese Weise das Geld für einen Flakon des Duftes gespart. Narciso Rodriguez ist ein US-amerikaischer Modeschöpfer und die Düfte seiner Marke sind Designerdüfte, d. h. sie sind nicht zu Drogeriemarktpreisen erhältlich, wenn auch im Vergleich zu Nischen- und Luxusparfums preislich noch im Rahmen. Eine 30-ml-Flasche kostet im Sonderangebot 55,71 Euro, 50 ml über 80 Euro und 100 ml über 130 Euro. (Zum Vergleich: „Fucking Fabulous“ von Tom Ford Private Blend kostet schon in der 30-ml-Größe über 135 Euro, für einen 100-ml-Flakon muss man 360 Euro hinblättern).

Etwa zwei Wochen nach meiner ersten Geruchsprobe kam mir bei YouTube wieder eine Lobeshymne auf Musc Noir Rose For Her unter und ich gab dem Duftpröbchen eine neue Chance. Offensichtlich war mein Duftempfinden an diesem Tag anders oder ich offener für Neues – wahrscheinlich spielte auch eine Rolle, dass ich vorsichtig nur eine kleine Menge auf die Innenseite meiner Unterarme aufsprühte und mich langsam heranschnüffelte:

Plötzlich mochte ich den Duft von Musc Noir Rose, verstand die Harmonie aus Rose, Vanille und anderen Komponenten. Und beim dritten Versuch einen Tag später war ich dann geradezu hingerissen: purer Duftgenuss! Meine erste Wertung (rein nach meinem persönlichen Geschmack) lautete 5 von 10 Punkten, inzwischen bin ich bei 8,5 von 10 Punkten. Wobei dies eine rein persönliche Geschmacks-/Erfahrungswertung ist, die Dinge wie Komplexität, Duftreichweite oder wie langanhaltend der Duft, nur berücksichtigt, wenn mir etwas besonders auffällt.

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Auf der Webseite des Designers wird der Duft amber-floral genannt. Ansonsten werden Bergamotte, Moschus, Tuberose und Vanille als Komponenten erwähnt.

Laut fragrantica.com sind die Hauptakkorde, die wahrgenommen werden (in abnehmender Reihenfolge): Moschus, Vanille, Fruchtigkeit, Süße, Pudrigkeit, Rose, Tuberose (Agave polianthes) und andere. Ich nehme nach dem kleinen pfeffrigen Frische-Fruchtigkeit-Kick am Anfang später nur noch Harmonie und Wärme mit einem Schuss Geheimnis und Sinnlichkeit wahr. Für mich ist er ein Ganzjahresduft, lediglich bei großer Sommerhitze würde ich einen noch leichteren, frischeren und bei Winterkälte einen noch wärmeren Duft wählen.

Hier das Kopf-, Herz-, Basisnoten-Porträt:

Kopf: Pflaume, rosa Pfeffer, Bergamotte.
Herz: Moschus, Rose, Tuberose.
Basis: Vanille.


Ich empfinde den Duft als leicht, warm und dezent sinnlich. Er drängt sich nicht zu sehr in den Vordergrund und er verflüchtigt sich am Ende, ohne harsche Überreste zu hinterlassen.
Auf einigen Seiten von Parfum-Onlineshops fand ich Angaben für zwei weitere Duftkomponenten in der Basis: Patschuli und Wildleder. Ich bin leider nicht ausreichend dufttrainiert, um diese herausriechen zu können. Aber ich arbeite dran.

Der Duft ist meinem Empfinden nach nicht aufdringlich, jedenfalls nicht in den vorsichtigen Mengen, die ich auftrage, man kann ihn also zu jeder Gelegenheit tragen, bei der man gut riechen möcht: im Büro, während Erledigungen, zum Ausgehen oder wenn man sich einfach wohl und schön fühlen möchte.

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Ich halte Narciso Rodriguez Musc Rose Noir für Signature-Duft-tauglich. Manche bevorzugen ihn als Abendduft und tragen tagsüber Narciso Rodriguez Musc Noir auf, ein Duft der weniger feminin ist. Dass Musc Rose Noir nicht allzu lange hält, was andere kritisieren, sehe ich eher als Vorteil.

Zwar ist Narciso Rodriguez's Duft Musc Noir Rose EDP ein Duft, den man das ganze Jahr genießen kann, ich persönlich bevorzuge allerdings Temperaturen unter 25 Grad Celsius. Darüber wird er mir zu intensiv.
Lieber sprühe ich nach vier Stunden noch einmal nach, als dass ein Duft an mir und meiner Kleidung klebt und mich erstickt - zudem bei manchen Düften meiner Beobachtung nach nicht alle Bestandteile gleichermaßen lange halten, sondern hauptsächlich die dunklen, harschen Töne (das Problem habe ich bei Givenchy L’Interdit Eau de Parfum, ich vermute es ist der Vetiver-Bestandteil). Dies ist bei Narciso Rodriguez Musc Noir Rose For Her nicht der Fall: Nach dem Trocknen, wenn der Alkohol verflogen ist und die Kopfnote ihre Dominanz verloren hat, ist er warm, freundlich mit unaufdringlicher Sexyness. Er wird am Ende einfach schwächer, entschwindet sanft, und man kann ihn oder etwas anderes nachsprühen, je nachdem welchen Duft man sich für das als nächstes anstehende Ereignis wünscht – man muss nicht zwingend duschen, um den Duft nach ein paar Stunden wechseln zu können.

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* Werbelinks/Affiliate Links
** Meinungsbeitrag, unbezahlt, erwähnte Produkte selbst gekauft, Pflicht zur Werbekennzeichnung wegen Markennennung und Verlinkung, obwohl ohne Auftrag oder Gegenleistung

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Mittwoch, 27. Juli 2022

Parfüms & Co. kaufen nach YouTuber-Empfehlungen (ein Selbsttest)

Ein großer Trend auf YouTube sind Düfte: Parfums, Eau de Parfums und Eau de Toilettes. Unzählige duftbegeisterte YouTuber probieren diese vor der Kamera aus, beschreiben und bewerten sie. Ich habe mich inspirieren lassen und versuchsweise einige der empfohlenen Düfte online gekauft und ausprobiert, ohne sie vorher gerochen zu haben (blind buy parfum haul). Ich hoffte, ein oder mehrere neue Lieblingsparfums zu finden. Wie gut das geklappt hat und mein persönliches Fazit. (Meinungsbeitrag, unbezahlte Markennennung)

Sieben Parfums im Test: Ich habe drei Marken-/Designerparfums (vorne) und vier Celebrity-Düfte (hinten) aufgrund von YouTube-Videos und Recherchen online gekauft, ohne sie vorher gerochen zu haben. Ein Teil der Freude an Parfums sind die Flakons. Wie mir die einzelnen Düfte gefallen haben, beschreibe ich im Text.

Düfte habe ich früher vor allem in Parfümerien, Parfümerieabteilungen von Kaufhäusern oder im Duty-Free-Laden am Flughafen gekauft, nachdem ich sie dort mittels Tester ausprobiert und ein wenig einwirken lassen habe. Dabei habe ich nicht darüber nachgedacht, ob es sich um ein Designerparfum (ein Parfum einer Modemarke wie Chanel, Dior, Chloé) handelt oder ob es zu einer anderen Art Marke gehört (beispielsweise zu einer Kosmetikmarke wie Lancôme, Guerlain oder Elizabeth Arden), und tue es auch heute nicht. Hauptsache der Duft ist betörend und macht mich glücklich. Parfums von Nischenmarken (Parfums De Marly, Maison Francis Kurkdjian, BDK Parfums) oder den Superluxuslinien von Marken-/Designerdüften (Georgio Armani Privé, Maison Lancôme, Les Exclusifs de CHANEL, LA COLLECTION PRIVÉE CHRISTIAN DIOR) bleibe ich weitgehend fern. Sie liegen außerhalb meiner Preisliga. Aber für mich gibt es im mittelpreisigen Bereich noch genug zu entdecken und zu genießen.

Online hatte ich Parfums & Co. vor diesem Experiment nur gekauft, wenn ich sie schon kannte. Jetzt wollte ich wissen, ob man es mit YouTube-Empfehlungen und Online-Informationen schafft, ein Parfum ganz nach dem eigenen Geschmack zu finden.

Hinweis: Ich verwende die Begriffe Duft und Parfum in diesem Beitrag synonym. Meine Bewertung in Punkten von 10 Punkten ist rein subjektiv und sagt nur, wie gut ich mit dieser "Duftentdeckung" meinen persönlichen Geschmack getroffen habe, wobei ich einen Duft suchte, der sich für mich wie eine zweite Haut anfühlt, in der ich mich geborgen, gepflegt, stark und attraktiv fühlen würde. Jemand anderer hat einen anderen Geschmack und andere Ansprüche, und jeder Duft entwickelt sich an verschiedenen Personen unterschiedlich.

Abkürzung gleich zum Thema/Duft
Parfums & Co.

Jennifer Lopez Miami Glow
Jessica Parker Lovely
Rihanna Reb'l Fleur
Christina Aguilera By Night



Chloe Chloe
Valentino Born In Roma Donna
Narciso Rodriguez For Her

Fazit
Duft-YouTuber (Beispiele)

Ich muss zugeben, wenn ich die vielen hübschen Flakons in den YouTube-Videos sehe und die Beschreibungen der Düfte höre, möchte ich am liebsten (fast) alle kaufen. Um die Auswahl etwas mehr einzugrenzen, begann ich, zu jedem der mir interessant erscheinenden Düfte nach Informationen zu den enthaltenen Duftbestandteilen zu suchen: Welches die Hauptbestandteile der jeweiligen Kopfnote, Herznote und Basisnote sind.

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Die Kopfnote ist sozusagen der erste Eindruck und entscheidet, ob man sich überhaupt auf den Duft einlassen will. Sie verflüchtigt sich recht bald und überlässt der voluminöseren Herznote das Feld, die dann auch die Brücke zur Basisnote schlägt. Die Basisnote trägt die gesamte Duftkomposition und bleibt am längsten erhalten. Diese und weitere Informationen zu Düften erhält man teilweise schon in den YouTube-Videos, kann sie aber auch auf der Hersteller-Webseite, der Produktseite der Online-Parfumerie(abteilung) oder auf speziellen Parfum-Plattformen wie fragrantica.com nachschauen.

Ich verglich die gefundenen Angaben mit den Kompositionsbestandteilen von Düften, die ich bereits hatte und die zu meinen Lieblingsdüften gehören oder gehörten (Rochas Femme, Hypnôse de Lancôme, Givenchy Ange ou Démon, Bvlgari Omnia Pink und andere). Ich hoffte mit all den Inspirationen und Informationen vorauszusehen, wie der jeweilige Duft riechen würde, und die herausfiltern zu können, die nach meinem Geschmack wären. Mit war allerdings klar, dass manche Einflussfaktoren schwer vorherzusehen sind: die Herkunft und Qualität der Rohstoffe, in welchem Verhältnis und wie harmonisch sie kombiniert wurden, die Entfaltung des Duftes (vor allem der Basisnote) auf der eigenen Haut und anderes mehr.

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[Und was noch hinzukommt: Manchmal ändern die Hersteller die Formulierung und man ist vom Ergebnis enttäuscht! Oder manchmal stellt sich ein günstiges Angebot als Fake-Produkt heraus. Und manchmal vertut man sich bei ähnlichen Duftnamen: Beispielsweise mochte ich einen bestimmten Prada-Duft in einem ursprünglich schwärzlichen Glasflakon sehr, den ich mir etwa 2008 in einer Parfümerie vor Ort in Freising gekauft habe. Als ich ihn ein paar Jahre später online nachkaufte, war der Flakon klar und der Duft viel maskuliner. Ich kann ihn nicht ausstehen und hadere damit seit langem, hielt ihn mal für ein Fake-Produkt, mal für eine Neuformulierung. Inzwischen ist mir aufgefallen, dass mein ursprünglicher Duft Prada L'Eau Ambree Eau de Parfum hieß und nicht Prada Amber Eau de Parfum, wie ich dachte und nachgekauft habe. Furchtbar! Allerdings, wenn ich die Beschreibung von Prada Amber Eau de Parfum und die Auflistung der Komponenten mit meinem Dufterlebnis vergleiche, wundere ich mich immer noch: Wo sind denn da die blumigen Komponenten, der Honig und die Vanille, die die Amber- und Holztöne begleiten sollen? Ich rieche sie nicht. Insofern halte ich es für nicht ausgeschlossen, dass ich doch einem Fehl- oder Fake-Produkt aufgesessen bin. Ich persönlich finde mein (Fehl-, Fake- oder doch nicht) Prada Amber Eau de Parfum, das manche so lieben, dermaßen furchtbar, dass ich den Duft nicht verwenden kann, nicht mal als Raumspray. Allerdings lerne ich durch die Parfum-YouTube-Videos gerade, dass man manche Düfte auch layern kann und darf, also übereinander sprühen - in meiner ersten Ausbildung, zur Einzelhandelskauffrau in einer Parfümerieabteilung, war das verpönt, schließlich sind hochwertige Düfte Kunstwerke, an denen man nicht rumdoktort. Das Layern probiere ich derzeit an Prada Amber Eau de Parfum aus – und es scheint mir, dass beispielsweise Givenchy Ange ou Démon oder Hypnôse de Lancôme und andere dem umformulierten Duft Prada Amber seine weiche Seite zurückgeben können. Aber Vorsicht, das kann schnell zu intensiv werden - die enthalten auch dunkle Basisnoten - und es noch schlimmer machen.]

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Sieben Düfte auf einen Streich

Nachdem ich endlos viele Stunden mit Parfumvideos-Anschauen und Informationen-Suchen und Vergleichen verbracht hatte, legte ich mich schließlich auf sieben Düfte fest: vier günstige Celebrity-Düfte und drei Marken-/Designerparfums (genauer Eau de Parfums) der mittleren Preisklasse. Ich kaufte sie online bei Flaconi*, Douglas* und OTTO* und zwar jeweils die kleinste oder günstigste Packungsgröße (*Affiliate-Links, Werbelinks).

So kamen die "blind" gekauften Düfte bei mir an: links die drei Marken-/Designer-Parfums, rechts die vier Celebrity-Düfte jeweils noch in der Verpackung. Ich war gespannt. Würden sie meinen Erwartungen entsprechen?

Fast alle der für den Versuch gekauften Produkte sind Eau de Parfums (EDP) und liegen damit in der Intensität zwischen Parfum und Eau de Toilette. Das gilt zumindest, wenn es von einem Duft Parfum, Eau de Parfum und Eau de Toilette (EDT) gibt. Wie stark die Duftintensität ist, wie weit sich der Duft um die AnwenderInnen ausbreitet, ob er im Vorbeigehen wahrnehmbar ist, wie sich der Duft auf der eigenen Haut entwickelt und wie lange er anhält, ist aber von den Rohstoffen, der Duftkomposition (hier gibt es oft leichte Unterschiede zwischen EDP und EDT des gleichen Duftes) und der eigenen Haut abhängig – das EDT des einen Duftes kann als intensiver als das EDP des anderen Duftes empfunden werden.

Hier sind die Parfums, die ich gekauft und nach meinem persönlichen Gefallen bewertet habe. Ich erwartete, dass ich sie alle mit mindestens 7 von maximal 10 Punkten einstufen können würde, schließlich hatte ich viel Zeit in die Auswahl gesteckt.

Gekauft habe ich

Celebrity Parfums

Jennifer Lopez Miami Glow EDT
Sarah Jessica Parker Lovely EDP
Rihanna Reb'l Fleur EDP
Christina Aguilera By Night EDP

Das sind tatsächlich eher Celebrity-Klassiker, die schon vor Jahren oder gar Jahrzehnten herauskamen, deren Beschreibungen und Reviews mich bei YouTube und auf den Parfum-Plattformen allerdings besonders ansprachen.

Beobachtungen in Social Media: Ebenfalls sehr populär sind nach wie vor viele Düfte von Britney Spears, beispielsweise die verschiedenen Fantasy-Variationen sowie Believe. Der beliebteste Duft neueren Datums bei Youtube und TikTok scheint mir Cloud EDP von Ariana Grande zu sein, der als sanftere, jugendlichere (und preisgünstigere) Version des sehr hochpreisigen Baccarat Rouge 540 von Maison Francis Kurkdjian Paris beschrieben wird. Da beide Düfte, Cloud und Baccarat Rouge, als eher ungewöhnlich/gewöhnungsbedürftig beschrieben werden, traute ich mich nicht, sie ohne vorheriges Ausprobieren (Tester im Geschäft oder Pröbchen) für diesen Test zu kaufen. Vielleicht in einer zweiten oder dritten Runde!

Einordnung meiner Celebrity Parfums

Ich beginne mit dem von mir am niedrigsten bewerteten Duft und arbeite mich langsam nach oben.

Jennifer Lopez (J.Lo) Miami Glow EdT

Miami Glow wurde von Caroline Sabas designt und 2005 herausgebracht. Die langhalsige Flasche mit dem Kettchen finde ich hübsch, obwohl sie für eine jüngere Zielgruppe gedacht ist. Aber der Duft verschlug mir den Atem, nicht im guten Sinne. Doch viele andere lieben, lieben und lieben ihn!

Kopfnote: Passionsfrucht, Kokosmilch, Pinke Grapefruit
Herznote: Orangenblüte, Cyclamen, Heliotrop
Basisnote: Vanille, Moschus, Amber

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Die Reviews und die Komponenten fand ich dem Namen nach vielversprechend. Aber meine Erwartung wurde enttäuscht: Dieser Duft fühlte sich für mich an wie ein Schlag ins Gesicht: Es waren mir zu plötzlich zu viele und zu intensive Duftkomponenten, die sich durch meine Nase in mein Gehirn ätzten. Betäubend, nicht betörend. Von mir erhält dieses Eau de Toilette nur eine 2-4/10. Anfänglich gab ich ihm sogar nur 0/10. Nach weiteren Tests halte ihn jetzt besser aus, aber lieben kann ich ihn (bisher?) nicht. Daher werde ich ihn aus heutiger Sicht wohl auch nicht nachkaufen.

Doch anscheinend empfinde nur ich den Duft als eher unangenehm. Miami Glow wird bei Amazon*, Fragrantica und auch von einigen YouTuberInnen ausgesprochen positiv bewertet. Es gibt viele Menschen, die ihn zu ihren Lieblingsdüften zählen. (Wer weiß, vielleicht ändert sich mein Verhältnis auch noch: Manchmal kommt die Liebe erst nach dem 10. Riechkontakt.)

Miami Glow ist meiner Einschätzung nach ein Freizeitduft, den ich mir für eine Sommerparty am See oder Meer vorstellen kann (Hauptsache mit viel Wind, denn sonst würde ich ersticken). Vielleicht ist er anderen aber auch für einen Besuch im überfüllten Club gerade recht, um geruchlich wahrgenommen zu werden (oder um die anderen nicht riechen zu müssen).

Ich persönlich werde mich wohl eine Zeit an der hübschen Flasche im Regal freuen, aber ob ich ihn noch einmal an meine Haut lasse, weiß ich noch nicht.

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Sarah Jessica Parker Lovely EDP

Den Duft Lovely von Sarah Jessica Parker empfand ich als angenehm, aber auch als arg brav.

Kopfnote: Lavendel, Martini, Bergamotte, Mandarine, Orange, Palisander, Rosenholz (von Martini als Duftkomponente hörte ich hier das erste Mal!)
Herznote: Patchouli, Orchidee, Narzisse
Basisnote: Moschus, Holznoten, Zeder, weißer Amber

Die Flasche ist romantisch und niedlich, für mich persönlich heute vielleicht ein wenig altbacken. Auch der Duft war mir etwas zu lieblich und brav, was vor allem daran lag, dass er sehr schnell auf meiner Haut verflog und von dem floralen Moschuskern mit Holznoten nur eine blässliche Erinnerung (ohne Holznoten) blieb. Insgesamt fand ich ihn an mir sehr dezent und eher "sauber" als spannend. Er eignet sich meiner Meinung nach für Alltag, Büro und Erledigungen, weil er die Menschen in der Umgebung nicht überfordert. Ich gebe ihm 6 von 10 Punkten. Nachkaufen würde ich ihn eher nicht. [Nachtrag: Offensichtlich liegt es auch an der Tagesform, wie man einen Duft empfindet. An manchen Tagen würde ich Loveley mit 6,5 von 10 Punkten bewerten.]
[Nachtrag 2: Als ich Monate nach meiner ersten Riechprobe hörte, dass viele diesen Duft als ein preisgünstiges Dupe für Narciso Rodriguez For Her ansehen, konnte ich es kaum glaube, doch ich probierte die beiden Düfte, beides "floral, woody musks" nebeneinander. Nach dem Aufsprühen rieche ich tatsächlich eine Ähnlichkeit, vermutlich durch den Amber-Moschus-Patchouli-Kern. Doch verschwindet der interessantere Teil von Lovely auf meiner Haut sehr schnell und zurück bleibt ein blasses "Lovely", bis auch das verschwindet.]

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Christina Aguilera By Night EDP

By Night von Christina Aguilera wird als sinnlich und selbstbewusst beschrieben. Ich empfinde ihn als angenehm und harmonisch, dabei aber alles andere als langweilig.

Kopfnote: Roter Apfel, Ananas, Tangerine, Rhabarber, Freesie
Herznote: Heliotrop, Pfirsichblüte, Maiglöckchen
Basisnote: Vanille, Amber, Sandelholz, Eiche, Moos

Die Flasche ist vielleicht nicht mehr die neueste Mode, der Duft kam 2009 auf den Markt, aber das Design sagt: Dies ist femininer sophisticated Tattoo-Vibe, so wie er damals auch visuell beworben wurde, und das passt zu dem Duft. Den mag ich sehr: Ich empfinde ihn als schmeichelnd, den Tag oder den Moment verschönernd, unaufdringlich sexy und harmonisch (eine Art "Clean Girl By Night"). Jedoch hält er, zumindest an mir, nicht allzu lange - aber das kann man von einem so preisgünstigen Eau de Parfum, das es auch im Drogeriemarkt gibt, nicht verlangen, und man kann ja nachsprühen. Da er zwar auch sinnlich, aber dabei nicht so intensiv ist, dass er den Raum in Beschlag nimmt, würde ich ihn auch im Alltag, Büro oder zu einem Essen mit Freunden auftragen. Ich gebe ihm 7,5 von 10 Punkten und würde auch einen Nachkauf erwägen.

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Rihanna Reb'l Fleur EDP

Der Duft Reb'l Fleur von Rihanna hat mir von den Celebrity-Parfums am besten gefallen und riecht auch an mir gut (meinem persönlichen Eindruck nach).
Kopfnote: Pfirsich, Pflaume, rote Beeren
Herznote: Hibiskus, Kokoswasser, Tuberose, Veilchen
Basisnote: Amber, Moschus, Patchouli, Vanille

Die Flasche von Reb'l Fleur hat ein besonderes Design, welches mich persönlich vom Stil her aber nicht so sehr anspricht (im Vergleich zu den Flakons von Valentino, Narciso Rodriguez oder Chloé) - ich habe zumindest derzeit einen anderen Geschmack. Aber ich habe auch andere sehr geschätzte Düfte, deren Flakon nicht unbedingt das reflektieren, was ich im Duft suche oder zu mir passend finde. Den Duft Reb'l Fleur von Rihanna mag ich sehr: Er ist warm und süß mit Schmeichlern und mit Tiefen - auf eine ansprechende und harmonische Art. Für mich persönlich ein Wohlfühlduft. Ich gebe Rihanna Reb'l Fleur EDP 8 von 10 Punkten (an manchen Tagen sogar mehr) und würde den Duft auch nachkaufen.

Marken-/Designerparfums

Chloé Chloé EDP
Valentino - Born In Roma Donna EDP
Narciso Rodriguez - for her EDP

Einordnung der Marken-/Designerparfums

Ich beginne mit dem von mir am niedrigsten bewerteten Duft und arbeite mich langsam nach oben.

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Chloé Chloé EDP

Die 20-ml-Flasche mit der Schleife ist niedlich. Aber Chloé von Chloé wird wohl nicht mein Signature-Duft: Ich empfinde ihn als blumig und sauber, aber er erinnert mich zu sehr an Shampoo und Seife, ist nicht inspirierend, überraschend oder geheimnisvoll - andererseits: Manchmal braucht man genau das ("Clean Girl Scent")!
Kopfnote: Pfingstrose, Litchi, Freesie
Herznote: Rose, Maiglöckchen, Magnolie
Basis: Zeder, Amber

Mein erster Eindruck: Ich mag die kleine Flasche mit der Schleife, die zwar niedlich ist, aber durch die eckige Form und die senkrechten Rippen trotzdem modern wirkt. Aber der Duft erinnert mich zu sehr an Shampoo oder Seife, um es in meine Lieblingsdüfte zu schaffen. Das EDP riecht erst blumig frisch, dann bleibt ein sanfter Rosenduft. Chloé ist für mich persönlich okay für den Alltag, gibt ein Gefühl von Sauberkeit und Gepflegtheit, aber der Duft inspiriert mich nicht, noch fühle ich mich damit schöner. Nachtrag: Bei späteren Tests war ich in der Lage, die Basisnote besser wahrzunehmen, durch die der Duft mehr Tiefe und Dichte erhält.

Ich gab Chloé Chloé EDP zunächst nur 6 von 10 Punkten. Bei späteren Tests bewertete ich den Duft höher - je nach Anlass und Tagesform meinerseits sowie auch abhängig vom Wetter bis zu 7,5 von 10 Punkten.

Nachkaufen wollte ich den Duft ursprünglich trotz der niedlichen Flasche nicht, inzwischen empfinde ich ihn für den Alltag allerdings oft als sehr angenehm. Zudem soll Rosenduft gut fürs Gemüt sein, entspannend wirken, (übermäßigen) Appetit verringern und auch das Einschlafen fördern. Vielleicht doch ein Grund, den Duft nachzukaufen. Ich erwäge, auch Chloé absolu (ein Flanker/Variante mit Vanille) auszuprobieren.

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Narciso Rodriguez - for her EDP

Narciso Rodriguez - for her EDP spricht meine Sinne an. Er ist an mir süß, aber mit einem leichten dunklen Twist - spannend.
Kopfnote: Rose, Pfirsich
Herz: Moschus und Amber
Basis: Patchouli, Sandelholz

Narciso Rodriguez - for her EDP spricht mich an: von der klaren Flaschenform bis zum warmen, zunächst süßen Duft (ich rieche vor allem eine sanfte Rose), der dann einen moderat dunklen Twist entwickelt, der den Duft komplexer und interessanter macht. Leider hält dieser florale Holznoten-Moschus-Duft auf meiner Haut nicht besonders lange (jedoch länger als das angebliche Dupe, der Celebrity-Duft "Lovely" von SJP. Ich gebe Narciso Rodriguez - for her 8,5 von 10 Punkten. Ich würde ihn wahrscheinlich nachkaufen. [Nachtrag: Diese Bewertung gab ich vor etwa einem Jahr ab. Ich mag den Duft nach wie vor, aber mein Geschmack hat sich seit damals verändert. Heute würde ich ihm ca. 7,5/10 geben.]



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Valentino - Born In Roma Donna EDP

Mein neuer Lieblingsduft ist von Valentino und heißt Born in Roma Donna!

Kopfnote: Schwarze Johannisbeere, rosa Pfeffer, Bergamotte
Herznote: Jasmin, arabischer Jasmin, Jasmintee
Basisnote: Bourbon-Vanille, Kaschmir, Guajakholz

Schon die Flasche ist für mich ein optisches Highlight, mit ihren Spikes, dem schwarzen Verschluss und dem rosafarbenen Inhalt transportiert sie gepflegte Rockstar Vibes. Und der Duft: Er ist mein neuer Lieblingsduft, ich fühle mich so wohl darin - geborgen, gepflegt, sexy und inspiriert. Valentino - Born In Roma Donna EDP erhält von mir 10 von 10 Punkte. Würde ich den Duft nachkaufen? Ja, ja, ja!

Wie zufrieden bin ich mit meinen von YouTubern inspirierten Parfumkäufen?

Richtig gut gefallen mir vier Düfte von sieben:

Valentino - Born In Roma Donna EDP (10/10)
Narciso Rodriguez - for her EDP (8,5/10)
Rihanna Reb'l Fleur EDP (8/10)
Christina Aguilera By Night EDP (7,5/10)

Ganz okay, aber nicht in meiner Lieblingsduftliga:

Chloé Chloé EDP (6-7,5/10), obwohl ich mit dem Duft immer wärmer werde
Sarah Jessica Parker Lovely EDP (6/10)

Gar nicht mein Geschmack:

Miami Glow (2-4/10)

Lediglich ein einziger Duft ist völlig unerwartet so gar nicht mein Geschmack – dabei wollte ich ihn mögen, denn ich mag die Tropen (wenn nicht gerade ein Hurrikan im Anzug ist) und ich schätze Jennifer Lopez und finde sie in vielerlei Hinsicht bewundernswert. Ich kann auch nicht genau identifizieren, welche Komponenten auf mich so abtörnend wirken, im Verdacht habe ich die Kombination aus Passionsfrucht, Cyclamen und Heliotrop und einfach die Fülle, die meine Nase mit einer ungewohnten Wucht attackiert.

Insgesamt bin ich aber sehr zufrieden mit dem Ergebnis meines Parfumtests: Ich habe zwei gute Celebrity- und zwei wunderbare Designerparfums gefunden. Zwei weitere Düfte sind für manche Gelegenheiten und notfalls als Raumdüfte verwendbar. Und da ich jeweils die kleinste Packungsgröße gekauft habe und die Parfums der Celebrities relativ günstig sind, hat sich der Kostenaufwand in Grenzen gehalten.

Allerdings bin ich nun auf den Geschmack gekommen und habe schon eine lange Liste, von Düften, die ich auch gerne noch ausprobieren möchte, beispielsweise:

Narciso Rodriguez Musc Noir Rose 2022 release
Chloe absolu
YSL Libre intense
Ariana Grande Cloud

Die Liste ändert sich aber ständig.

Andere habe ich irgendwann in jüngeren Jahren besessen und würde sie gerne noch einmal riechen, um festzustellen, ob ich sie noch mag, beispielsweise:
Elisabeth Taylor White Diamond
Nina Ricci L'Air du Temps
Tocade Rochas for women

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Geschmäcker sind verschieden

Nur weil mir ein Duft nicht gefällt oder mir derzeit nicht an mir gefällt, ist er nicht schlecht. Ich habe mir die Bewertungen anderer angeschaut, deren Urteil dem meinen öft völlig entgegenstehen.

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Fazit

Es war für mich eine zeitaufwändige, aber auch sehr spannende Reise durch die Online- und Social-Media-Duftwelt. Hinsichtlich des Einkaufens: Am besten ist wohl eine Kombination der alten und der neuen Methode. Man kann sich bei YouTube, Instagram, Tik Tok & Co. inspirieren und neugierig machen lassen, sollte das Parfum jedoch nach Möglichkeit ausprobieren, bevor man eine größere Flasche oder ein exklusives Designerparfum kauft. Wer nicht ins Geschäft gehen kann, hat bei manchen Parfümerien (auch im Internet) die Möglichkeit, sich Pröbchen schicken zu lassen. Wenn das nicht möglich ist, sollte man die kleinste Packungsgröße auswählen (10, 20 oder 30 ml), statt gleich in 100 ml zu investieren.

* Links mit Sternchen (Asterisk) sind Affiliate-Links/Werbelinks. Wenn Sie auf den Zielseiten etwas kaufen, erhalte ich eine winzige Provision. Natürlich muss niemand etwas kaufen, man kann sich einfach umschauen und informieren.

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YouTube-Videos rund um Düfte

Ein paar Beispiele aus den USA und sonstigem englischsprachigen Raum:

The Scented


Life styled by Egemen


Curly Scents


The Tessa Stewart


Ksenja


The Perfume Guy


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Montag, 9. Mai 2022

Wie viel Prepper sollte man sein? Auf welche Katastrophen sollte man sich vorbereiten?

Wie viel Prepper sollte man sein? Wie viel Vorbereitung auf einen Stromausfall und andere problematische Situationen braucht es?

Seit der Ausstrahlung der ZDFinfo-Reportage "Blackout - Deutschland ohne Strom" im Jahre 2015 überlege ich immer wieder, ob und wie viel Vorbereitung auf einen Stromausfall oder auf Katastrophen und andere Ereignisse, die das "normale" Leben und Einkaufen unmöglich machen, ich benötige. Und mich interessiert auch, wie andere mit dem Thema umgehen - ob sie sich Gedanken machen, Maßnahmen treffen oder die Gefahr ignorieren. (mehrmals aktualisiert, beispielsweise anlässlich der Ausbreitung des Corona-Virus/2019-nCoV sowie des russischen Überfalls auf die Ukraine und Putins Drohungen gegenüber dem Westen.)

Die Begriffe "Prepper" und "Preppen" werden in diesem Blogbeitrag nur im Sinne von Vorbereiten ("to be prepared") gebraucht - es geht um vorausschauenden Zivilschutz und Katastrophenschutz für Ausnahmesituationen wie Stromausfall, Katastrophen (Hochwasser, Lawinen, Vulkanausbruch, Meteoriteneinschlag) oder Krankheitsausbrüche (Epidemien/Pandemien wie SARS oder 2019-nCoV). Es geht nicht ums Extrem-Preppen der Endzeit-Prepper, Doomsday Prepper und auch nicht um Prepper der rechtsradikalen Szene oder anderer politisch extremistischer Gruppen. Es geht hier um eine angemessene Vorsorge für außergewöhnliche Umstände.

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Bis vor gar nicht langer Zeit wusste ich von Bedrohungen der Zivilisation, der Menschheit und sogar der Erde als solche vor allem durch Dokumentationen im TV, die mich beim Zappen erschrocken innehalten ließen. Mit Bedrohungen meine ich nicht die Zerstörung allen Lebens durch Atomkriege oder dass die Erde durch Umweltzerstörung langfristig unbewohnbar werden könnte – mit dieser Angst ist meine Generation aufgewachsen und viele von uns engagieren sich seit ihrer Jugend, das zu verhindern. Was mir aber bis vor ein paar Jahren unbekannt war, ist beispielsweise, dass ein großer Vulkanausbruch in Italien statistisch nicht so gut wie ausgeschlossen ist, und dass der sich wahrscheinlich auf ganz Europa katastrophal auswirken würde. Ebenso ist auch ein größerer Meteoriteneinschlag möglich - kleine Meteoriteneinschläge gibt es mehrmals jährlich irgendwo auf der Erde und sie haben kaum Auswirkungen außer auf die unmittelbare Umgebung, größere können das Klima für einige Jahre verändern. Nur zur Erinnerung an allgemeines Schulwissen: Ein sehr großer Meteoriteneinschlag vor 66 Millionen Jahren hatte zur Folge, dass alle Nicht-Vogel-Dinosaurier und viele andere Lebewesen ausstarben.

Die Gefahr eines Blackouts

Schon wesentlich kleinere Naturkatastrophen oder Ereignisse wie Blitzeinschläge, Orkane und Sonnenstürme können bei unglücklicher Verknüpfung der Umstände einen anhaltenden und flächendeckenden Ausfall der Stromversorgung zur Folge haben. Darüber hinaus sind Kraftwerke, Leitungsnetze und Schaltanlagen immer der Gefahr eines Terrorangriffs ausgesetzt; deren Software, beispielsweise zur Steuerung des Kraftwerks oder der Netzauslastung etc., ist sowieso fortwährend Ziel von Hackerangriffen. Auch Unglücke wie ein Flugzeugabsturz auf ein Kraftwerk sind nicht völlig auszuschließen. Die Wahrscheinlichkeit des einzelnen möglichen Ereignisses ist zwar extrem gering, aber da es viele verschiedene Ereignisse und Katastrophen gibt, die einen solchen Blackout zur Folge haben können, ist die Möglichkeit, dass er, egal aus welchem Grund, eintritt, nicht ganz so unwahrscheinlich.

Nachtrag: So war die Situation bis zum 24.2.2022, als russisches Militär auf Anordnung von Putin die demokratisch regierte Ukraine unter fadenscheinigen Gründen überfiel und einen blutigen Krieg mit Angriffen auch auf die Zivilbevölkerung mitten in Europa vom Zaun brach. Gleichzeitig droht Putin auch gen Westen den NATO-Staaten und der EU. Man weiß nicht, ob er diese mit seinen Drohungen von einem militärischen Eingreifen und weiteren Sanktionen abhalten oder ob er sie mit seinen Kriegsverbrechen zum Eingreifen provozieren will, um zu einem Weltkrieg zu eskalieren. Putin will in die Zeiten der Sowjetunion zurück und nicht nur die eigene Bevölkerung belügen und unterdrücken, sondern auch der Ukraine (und anderen Nachbarstaaten) die Souveränität wegnehmen und sie zu Vasallenstaaten machen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Putin auch andere Länder angreift (sobald es ein NATO-Staat ist, wird diese als Verteidigungsbündnis auch militärisch reagieren), ziemlich sicher aber ist mit (weiteren) Cyberangriffen auf die Infrastruktur auch bei uns zu rechnen. 

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Ein Stromausfall hätte zur Folge, dass Aufzüge und viele öffentliche Verkehrsmittel wie U-Bahnen und Straßenbahnen sofort stehen bleiben. Menschen wären eingesperrt, Pendler kämen nicht nach Hause. Auch Krankenhäuser wären betroffen – Notstrom kann nur begrenzt aufrechterhalten werden und die indirekten Auswirkungen wie Probleme mit der Wasserversorgung und der Müllentsorgung sind außerhalb der direkten Kontrolle. Am schlimmsten aber wäre: Vieles, was für uns im Alltag selbstverständlich ist, würde ebenfalls sofort oder sehr bald nicht mehr funktionieren: Kochen mit Strom, strombetriebene Haushaltsgeräte, Heizanlagen (haben meist elektrische Zündung), Trinkwasserversorgung, Tanken, Geld abheben, Einkaufen (nicht mal die Türen, geschweige denn die Kassen würden funktionieren), Nutzung von Computern, TV-Geräten, Mobilfunkgeräten oder von stromnetzabhängigen Radios – all das würde nicht mehr funktionieren, wenn irgendetwas die Lebensader Strom unseres normalen Lebens kappen würde.

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Dosenwurst


Stromausfall – wie bereitet man sich darauf vor?

Was man immer für den Fall eines Stromausfalls griffbereit haben sollte, sind Kerzen, Feuerzeuge, Batterie-Radio und batteriebetriebene Lichtquellen (Taschenlampe o. a.) mit ausreichend vielen Batterien und/oder entsprechende Geräte (Smartphone) mit aufgeladenem Akku und Ersatzakkus. 

Ein Stromausfall kann nur wenige Minuten oder auch ein paar Tage und im schlechtesten Fall noch länger dauern. Deshalb ist es ratsam, einen ausreichenden Vorrat an Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten zu haben.
Aber was ist ausreichend?

Ich habe mir angewöhnt, immer etwas mehr an Getränken und haltbaren Lebensmitteln auf Lager zu haben, als ich bis zum nächsten Wocheneinkauf verbrauche. Bei den Lebensmittelvorräten achte ich darauf, dass man einen Teil davon (notfalls/fast) ohne Kochen zubereiten und essen kann. Trotzdem frage ich mich, für wie lange meine Getränke- und Nahrungsmittelvorräte denn reichen sollten. Wenn ich mein Wasser ausschließlich für das Trinken verbrauche, also aufs Kochen, Waschen und Abspülen zwecks Wassersparen verzichte, käme ich für mich alleine notfalls und wenn es nicht allzu heiß ist, etwa eine Woche mit einem Kasten Wasser und ein paar Saft- und H-Milch-Kartons aus. Aber reicht das?
Tipp: Kleinere Akkugeräte mit USB-Anschluss wie Smartphone, Lampen u. Ä. kann man mit selbst erzeugtem Strom mittels einer Solar-Powerbank* aufladen. 

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Captain Jack Reynolds empfiehlt im Forum bei den Österreichischen Preppern Nahrung, Wasser und Medikamente für zwei Wochen zu bevorraten. Er rechnet 4 Liter Wasser pro Person pro Tag – im Winter ist das vielleicht etwas großzügig, aber im Sommer sind 4 Liter fürs Trinken, die Zubereitung von Mahlzeiten u. Ä. eher wenig – und aufs Waschen zu verzichten fällt im Sommer auch schwerer (abgesehen davon ist Hygiene in einer anhaltenden Katastrophensituation sehr wichtig).

Wasser für die Toilettenspülung hoffte ich, notfalls aus der nahe gelegenen Isar holen zu können – aber ob das realistisch, erlaubt und ungefährlich ist? Am meisten fürchte ich persönlich, dass sich manche Menschen bei einer Katastrophe sofort in einem rechtsfreien Raum wähnen und mit Überfällen, Plündern und Brandstiften beginnen. 
Vielleicht braucht man doch einen Brauchwasser-Vorrat zum Spülen, Waschen und für anderes? Ich fürchte nur, dass unsere Eigentümerversammlung dagegen wäre, wenn jeder Bewohner der Hausgemeinschaft zur Katastrophenvorbereitung eine Regentonne aufstellte oder Zisterne baute. Aber praktisch wäre es: Wenn man Regenwasser hätte, könnte man es zum Spülen in einem Eimer oder einer Schüssel verwenden und dieses Spülwasser nach dem Gebrauch für die Klospülung verwenden, jedenfalls da, wo der Toiletteninhalt problemlos abfließen kann.

Statt nur auf Wasserspülung zu setzen, scheint es mir inzwischen sinnvoll, sicherheitshalber Toilettenbeutel aus Kunststoff für den Toilettengang vorrätig haben. 


Auf jeden Fall müssen die Vorräte an Trinkwasser, Nahrungsmitteln, Medikamenten und sonstigem einer regelmäßige Prüfung unterzogen werden beziehungsweise müssen solche Vorräte, die nahe am Ablaufdatum sind, gegen neuere ausgetauscht werden. Die alten können im Alltag verzehrt/verbraucht werden.


Was man sich auf Vorrat für Notfälle zulegt, sollte meiner Meinung nach nicht ausschließlich unter Haltbarkeitsaspekten ausgewähl werden, sondern auch schmecken. Um keine Lebensmittel zu verschwenden, muss man die Vorräte schließlich im Alltag aufbrauchen, bevor sie ablaufen. Aus Olivenöl, Schalotten, grünen Dosen-Bohnen und Tomaten aus der Dose sowie ein paar Gewürzen (z. B. Salz, Pfeffer, etwas Essig und Dill) kann man in wenigen Minuten ein leckeres Gericht zubereiten - und zwar je nach Lust und Laune oder Möglichkeit als warme Suppe oder kaltes Gericht.
Wer aufs Kochen aus gesundheitlichen Gründen nicht verzichten kann, müsste auch einen Gaskocher und Kartuschen bevorraten. Darauf verzichte ich - zur Not steht noch ein alter Dreibeingrill irgendwo in der Garage -, aber wenn es ums Überleben geht, esse ich meine Suppe auch kalt mit Knäckebrot, Crackern oder (Tortilla-)Chips. Apropos: Mit dem Holzkohlegrill sollte man nur im Freien kochen und auch beim Gas-Campingkocher sind wegen Brandgefahr, Sauerstoffverbrauch aus der Luft und anderem mehr besondere Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.

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Allerdings liebäugle ich schon länger mit einer kleinen Solar-Inselanlage* für die Terrasse – mit der könnte man nicht nur in Stromausfallzeiten das Smartphone aufladen und Geräte mit 230V-Anschluss betreiben. Aber meine Terrasse ist klein und bei uns sind schon Satelittenschüsseln und andere optische Hässlichkeiten verboten, jede bauliche Veränderung bedarf der Zustimmung der Eigentümergemeinschaft. Im Alltag darf ich so eine Anlage wahrscheinlich nicht aufstellen, aber ich nehme an, dass in einem Notfall niemand Einwände hätte.

Wie bereitet man sich auf eine überraschende Evakuierung vor?

Bei manchem Ereignis (Bombenfund auf der Baustelle nebenan) oder bei mancher Katastrophe (Atomunfall in der Region, Hausbrand oder Hochwasser) muss man sein Zuhause fluchtartig verlassen - da hat man unter Umständen keine Minute Zeit, um zu packen, und es ist nicht einmal sicher, dass man sein altes Zuhause jemals im alten Zustand wiedersieht. Wie soll man sich darauf vorbereiten?

Sicherheitsdisketten von vielem, was ich beruflich brauche, habe ich zur Sicherheit an einem anderen Ort deponiert (oh je, die müsste ich auch schon längst mal wieder erneuern), anderes ist in der Cloud. Aber was kann man sonst noch tun?

Manche raten, für solche Fälle einen Rucksack mit dem Wichtigsten vorbereitet und griffbereit zu haben. Darin sollten sein: Handy oder Smartphone (mit Solar-Powerbank*), Block, Stifte, Taschenlampe, Proviant, Medikamente, Dosenöffner, Taschenmesser, wichtige Papiere (wenigstens in ausgedruckter Kopie), (Ersatz-)Kleidung, gutes Schuhwerk und Regenzeug. Wer damit rechnet, durch unbekannte oder straßenlose Gegenden ziehen zu müssen, braucht vielleicht sogar Kompass und Landkarte und natürlich auch ein brauchbares Erste-Hilfe-Equipment.

Bis jetzt habe ich gar keinen Notfallrucksack, lediglich ein kleines Köfferchen mit Unterwäsche und einem Schlafanzug fürs Krankenhaus, falls ich mal einen Blinddarmdurchbruch oder Unfall haben sollte. Doch ich überlege, ob ich meinen alten Reiserucksack aus jüngeren Jahren entsprechend für einen Sofort-Evakuierungsfall präparieren soll.

Wie viel ist hilfreich und sinnvoll und ab wann wird man zum freakigen Prepper?

Es gibt Menschen, die versuchen, unabhängig von der öffentichen Stromversorgung zu werden: Beispielsweise errichten sie Photovoltaikanlagen. Andere gehen noch weiter und legen strahlensichere Bunker für sich und ihre Familie/Gemeinschaft an und bestücken diese mit Vorräten für Monate oder gar Jahre. Das scheint mir persönlich (aktuell) übertrieben viel Katastrophenvorbereitung, aber im Falle eines Falles haben sie womöglich recht.

Letztendlich muss jeder Mensch oder jede Familie selbst entscheiden, für wie wahrscheinlich und anhaltend er/sie welche Katastrophen hält und ob und wie man sich darauf vorbereiten will. Da ich an einigen Stellen unsicher bin, was ich tun soll und was das richtige Maß ist, habe ich mir auf der Seite vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) den kostenlosen Ratgeber "Katastrophen" bestellt.

Der kostenlosen Ratgeber "Katastrophen" des BBK enthält viele Empfehlungen und Checklisten.
Nach der Lektüre des Katastrophen-Ratgebers des BBK weiß ich, dass noch mehr zu überlegen und vorzubereiten ist, beispielsweise eine immer griffbereite Dokumentenmappe, in der man der Empfehlung des Amtes nach die wichtigsten Dokumente sammelt (von Geburtsurkunden im Original über Zeugnisse, Sparbücher etc. im Original oder als beglaubigte Kopie bis hin zu Personalausweisen, Zeugnissen, Rentenversicherungsbelege sowie Bescheide der Agentur für Arbeit in normaler Kopie - das sind nur Beispiele, die tatsächliche Liste ist ziemlich lang - ich fürchte, danach habe ich keinen Überblick mehr, was ich wo für welchen Fall eingeordnet habe). Außerdem ist die Frage, ob man nicht lieber alles einscannt und (zusätzlich) in die Cloud auslagert, also online auf eigenem oder einem Server eines entsprechenden Anbieter speichert.

Fazit: Die Vorbereitung auf einen andauernden Stromausfall oder auf Katastrophen anderer Art erfordert einiges an Arbeit und Organisation. Aber andererseits: Je besser man selbst vorbereitet ist, sich und anderen zu helfen, desto besser können sich Polizei, Feuerwehr, Technisches Hilfswerk usw. auf andere wichtige Notmaßnahmen konzentrieren - und das kommt letztendlich allen zugute.

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