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Dienstag, 10. Januar 2023

Mirácoli, wo ist der Käse?

Ich war jahrzehntelang Mirácoli-Fan – und zwar der klassischen Originalpackung, die aus Spaghetti, Tomatenpaste, einem Tütchen Würzkräuter und einem Tütchen Streukäse bestand. Ich fand die Gewürzmischung und auch den Käse geschmacklich super. Und obwohl ich sonst überwiegend eine Freundin der frischen Küche bin, war manchmal einfach Mirácoli-Tag. Ich legte vor ein paar Jahren allerdings eine Mirácoli-Pause ein und habe mich erst kürzlich im Zuge meiner Prepper-Abwägungen (Wie viel Vorbereitung auf eventuelle Katastrophen ist sinnvoll?) erinnert. Als ich bei Amazon ein günstiges Angebot sah, schlug ich zu und kaufte einen Karton mit 20 Mirácoli-Packungen mit Inhalt für angeblich je drei Portionen. Meine Überlegung: Im tatsächlichen Notfall könnte man daraus problemlos je drei sättigende Gerichte machen – die ließen sich notfalls sogar in einem Topf mit etwas Wasser auf dem Gaskocher (im Freien) zubereiten. Die Lieferung kam. Die Enttäuschung war groß. (Meinungsbeitrag)

Mirácoli - da fehlt was! Wo ist der Käse?
Die erste Enttäuschung empfand ich, als ich die Lieferung öffnete: Das Haltbarkeitsdatum auf den Packungen lag nur 7 Monate in der Zukunft. Das heißt, ich konnte die Packungen nicht lange liegen lassen, sondern musste sie alle ziemlich bald verbrauchen. Dafür ist allerdings nicht Mirácoli, sondern der Verkäufer bei Amazon.de verantwortlich – falls es einen Hinweis auf das Mindesthaltbarkeitsdatum gab, habe ich ihn nicht gesehen.

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(Little Lunch beim Hersteller kaufen)


Aber dieser ersten Entdeckung kann man als Mirácoli-Liebhaberin natürlich auch etwas Positives abgewinnen, schließlich hatte ich nun einen Grund, mit dem Verbrauch der Packungen gleich zu beginnen – zu viel Arbeit und zu wenig Zeit zum Kochen ist bei mir sowieso Dauerzustand.

Doch dann kam die zweite, die große Enttäuschung:

Ich öffnete eine der Packungen: Da waren die Spaghetti – sind die kürzer geworden oder kommt mir das nur so vor? Da war wie erwartet das Tütchen mit dem Tomatenpüree – okay, sah mit bloßem Auge aus, wie gewohnt. Dann fand ich das Tütchen mit der Gewürzmischung – auch hier stellte ich äußerlich nichts Besonderes fest. (Später las ich, dass die Mengen beim Tomatenmark und der Gewürzmischung reduziert worden waren.)

Aber wo ist der geriebene Käse? Mirácoli, wo ist mein Käse!

Es war keiner dabei!

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Natürlich fragte ich mich, ob das Käsetütchen beim Abpacken vergessen worden war oder ob dies ein Sonderposten, eine Art "Mirácoli ohne Käse", war, den ich versehentlich gekauft hatte. Aber da stand Mirácoli Klassiker auf der Packung. Und der Klassiker war immer mit Käse gewesen!

Verzweiflung machte sich bei mir breit, denn ich wollte gleich eine Packung testen und tatsächlich war mir der Käse gerade ausgegangen - und wer mag schon Spaghetti nach italienischer Art ohne Käse? Das war doch das Gute an Mirácoli: Da war alles beieinander gewesen und man musste an nichts denken: Außer einem Topf mit Wasser und einer Kochplatte (oder einem Campingkocher mit Gaskatusche) brauchte man nichts und schon nach wenigen Minuten stand ein schmackhaftes Nudelgericht mit etwas Käse auf dem Tisch.

Ja, es ist Jammern auf hohem Niveau, aber...
Ich bin Verbraucherin und ich entscheide, für was ich mein Geld ausgebe. Ich hatte die Packungen mit einer begründeten Erwartung gekauft. Aber nun sollte ich mir selbst Käse besorgen und reiben?

Mirácoli macht dann für mich keinen Sinn, denn dann kann ich auch gleich selbst kochen: Tomatenmark, Spaghetti und verschiedene Kräuter habe ich fast immer zu Hause. Mirácoli war früher ein No-brainer-Fast-fertig-Gericht gewesen: Wasser für die Nudeln aufgesetzt, Tomatenpüree und Würzkräuter mit etwas heißem Wasser verrührt, Spaghetti ins Wasser und dann nebenbei weitergearbeitet, bis die Nudeln fertig waren. Am Schluss hat man Nudeln und Soße auf Teller verteilt und mit Käse bestreut.

Ich recherchierte im Internet, ob ich die einzige enttäusche Mirácoli-Kundin bin. Nein, tatsächlich stellte ich fest, dass ich sogar sehr "late to the game" war. Ich fand in den Produktbewertungen der Online-Lebensmittel-Shops und anderswo viele Leute, die stinksauer wegen der kleineren Menge Soßenzutaten in der Packung und wegen des fehlenden Käses sind.

Das Unternehmen habe gesagt, sie hätten den Käse weggelassen, weil nicht jeder Käse isst, war zu lesen. Ja, und? Wer keinen Käse mag oder Veganer ist, der gibt ihn jemand anderem am Tisch. Niemand sagt, dass der Käse vor dem Servieren über alle Teller verteilt werden MUSS. Es ist ja auch nicht so, dass der Käse üppig viel war – gerade genug, um das Gericht italienisch aussehen zu lassen und mit etwas Parmesankäse-Geschmack (auch wenn es, wie ich jetzt las, nicht original Parmesankäse, Parmigiano reggiano, war) abzurunden.

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(Mirácoli "Klassiker" bei Amazon.de* - Achtung: ohne Käse)


Wer steckt eigentlich hinter Mirácoli?
Laut Wikipedia wurde dieses Halbfertiggericht 1961 von Kraft Foods in Deutschland eingeführt. 2012 wurde die Marke Mirácoli an Mars verkauft. Mars begann 2019, den Packungsinhalt zu verändern, mit der Folge dass es eine Online-Petition gab, den Käse wiedereinzuführen, und Mirácoli wurde von der Verbraucherzentrale zur "Mogelpackung des Jahres 2019" gekürt. Jetzt ist 2023 und es ist kein Käse in meiner Mirácoli-Klassiker-Spaghetti-Packung. Also war Mars anscheinend wenig beeindruckt von der Meinung der Verbraucher?

Mein Fazit:
Schade, dass Mirácoli (bis jetzt?) nicht auf die Kunden- und Verbrauchermeinungen gehört hat. Ich bin übrigens nicht der Meinung, dass früher alles besser war. Ganz und gar nicht. Aber Mirácoli-Spaghetti, die waren früher besser!



Noch eine Bemerkung: Dass die Menge in der Packung für drei Personen reichen soll, kann ich persönlich auch nicht nachvollziehen. Meiner Meinung nach reicht eine Packung gerade für drei Kleinkinder, ansonsten für einen männlichen Jugendlichen im Wachstumsalter oder für maximal zwei nicht allzu hungrige Erwachsene.

Mirácoli Klassiker Spaghetti heute: Spaghetti mit Soße ohne Käse. Die Menge soll für drei Personen reichen.


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Montag, 9. Mai 2022

Wie viel Prepper sollte man sein? Auf welche Katastrophen sollte man sich vorbereiten?

Wie viel Prepper sollte man sein? Wie viel Vorbereitung auf einen Stromausfall und andere problematische Situationen braucht es?

Seit der Ausstrahlung der ZDFinfo-Reportage "Blackout - Deutschland ohne Strom" im Jahre 2015 überlege ich immer wieder, ob und wie viel Vorbereitung auf einen Stromausfall oder auf Katastrophen und andere Ereignisse, die das "normale" Leben und Einkaufen unmöglich machen, ich benötige. Und mich interessiert auch, wie andere mit dem Thema umgehen - ob sie sich Gedanken machen, Maßnahmen treffen oder die Gefahr ignorieren. (mehrmals aktualisiert, beispielsweise anlässlich der Ausbreitung des Corona-Virus/2019-nCoV sowie des russischen Überfalls auf die Ukraine und Putins Drohungen gegenüber dem Westen.)

Die Begriffe "Prepper" und "Preppen" werden in diesem Blogbeitrag nur im Sinne von Vorbereiten ("to be prepared") gebraucht - es geht um vorausschauenden Zivilschutz und Katastrophenschutz für Ausnahmesituationen wie Stromausfall, Katastrophen (Hochwasser, Lawinen, Vulkanausbruch, Meteoriteneinschlag) oder Krankheitsausbrüche (Epidemien/Pandemien wie SARS oder 2019-nCoV). Es geht nicht ums Extrem-Preppen der Endzeit-Prepper, Doomsday Prepper und auch nicht um Prepper der rechtsradikalen Szene oder anderer politisch extremistischer Gruppen. Es geht hier um eine angemessene Vorsorge für außergewöhnliche Umstände.

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Faltbare Laterne mit Kurbelaufladung


Bis vor gar nicht langer Zeit wusste ich von Bedrohungen der Zivilisation, der Menschheit und sogar der Erde als solche vor allem durch Dokumentationen im TV, die mich beim Zappen erschrocken innehalten ließen. Mit Bedrohungen meine ich nicht die Zerstörung allen Lebens durch Atomkriege oder dass die Erde durch Umweltzerstörung langfristig unbewohnbar werden könnte – mit dieser Angst ist meine Generation aufgewachsen und viele von uns engagieren sich seit ihrer Jugend, das zu verhindern. Was mir aber bis vor ein paar Jahren unbekannt war, ist beispielsweise, dass ein großer Vulkanausbruch in Italien statistisch nicht so gut wie ausgeschlossen ist, und dass der sich wahrscheinlich auf ganz Europa katastrophal auswirken würde. Ebenso ist auch ein größerer Meteoriteneinschlag möglich - kleine Meteoriteneinschläge gibt es mehrmals jährlich irgendwo auf der Erde und sie haben kaum Auswirkungen außer auf die unmittelbare Umgebung, größere können das Klima für einige Jahre verändern. Nur zur Erinnerung an allgemeines Schulwissen: Ein sehr großer Meteoriteneinschlag vor 66 Millionen Jahren hatte zur Folge, dass alle Nicht-Vogel-Dinosaurier und viele andere Lebewesen ausstarben.

Die Gefahr eines Blackouts

Schon wesentlich kleinere Naturkatastrophen oder Ereignisse wie Blitzeinschläge, Orkane und Sonnenstürme können bei unglücklicher Verknüpfung der Umstände einen anhaltenden und flächendeckenden Ausfall der Stromversorgung zur Folge haben. Darüber hinaus sind Kraftwerke, Leitungsnetze und Schaltanlagen immer der Gefahr eines Terrorangriffs ausgesetzt; deren Software, beispielsweise zur Steuerung des Kraftwerks oder der Netzauslastung etc., ist sowieso fortwährend Ziel von Hackerangriffen. Auch Unglücke wie ein Flugzeugabsturz auf ein Kraftwerk sind nicht völlig auszuschließen. Die Wahrscheinlichkeit des einzelnen möglichen Ereignisses ist zwar extrem gering, aber da es viele verschiedene Ereignisse und Katastrophen gibt, die einen solchen Blackout zur Folge haben können, ist die Möglichkeit, dass er, egal aus welchem Grund, eintritt, nicht ganz so unwahrscheinlich.

Nachtrag: So war die Situation bis zum 24.2.2022, als russisches Militär auf Anordnung von Putin die demokratisch regierte Ukraine unter fadenscheinigen Gründen überfiel und einen blutigen Krieg mit Angriffen auch auf die Zivilbevölkerung mitten in Europa vom Zaun brach. Gleichzeitig droht Putin auch gen Westen den NATO-Staaten und der EU. Man weiß nicht, ob er diese mit seinen Drohungen von einem militärischen Eingreifen und weiteren Sanktionen abhalten oder ob er sie mit seinen Kriegsverbrechen zum Eingreifen provozieren will, um zu einem Weltkrieg zu eskalieren. Putin will in die Zeiten der Sowjetunion zurück und nicht nur die eigene Bevölkerung belügen und unterdrücken, sondern auch der Ukraine (und anderen Nachbarstaaten) die Souveränität wegnehmen und sie zu Vasallenstaaten machen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Putin auch andere Länder angreift (sobald es ein NATO-Staat ist, wird diese als Verteidigungsbündnis auch militärisch reagieren), ziemlich sicher aber ist mit (weiteren) Cyberangriffen auf die Infrastruktur auch bei uns zu rechnen. 

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Ein Stromausfall hätte zur Folge, dass Aufzüge und viele öffentliche Verkehrsmittel wie U-Bahnen und Straßenbahnen sofort stehen bleiben. Menschen wären eingesperrt, Pendler kämen nicht nach Hause. Auch Krankenhäuser wären betroffen – Notstrom kann nur begrenzt aufrechterhalten werden und die indirekten Auswirkungen wie Probleme mit der Wasserversorgung und der Müllentsorgung sind außerhalb der direkten Kontrolle. Am schlimmsten aber wäre: Vieles, was für uns im Alltag selbstverständlich ist, würde ebenfalls sofort oder sehr bald nicht mehr funktionieren: Kochen mit Strom, strombetriebene Haushaltsgeräte, Heizanlagen (haben meist elektrische Zündung), Trinkwasserversorgung, Tanken, Geld abheben, Einkaufen (nicht mal die Türen, geschweige denn die Kassen würden funktionieren), Nutzung von Computern, TV-Geräten, Mobilfunkgeräten oder von stromnetzabhängigen Radios – all das würde nicht mehr funktionieren, wenn irgendetwas die Lebensader Strom unseres normalen Lebens kappen würde.

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Dosenwurst


Stromausfall – wie bereitet man sich darauf vor?

Was man immer für den Fall eines Stromausfalls griffbereit haben sollte, sind Kerzen, Feuerzeuge, Batterie-Radio und batteriebetriebene Lichtquellen (Taschenlampe o. a.) mit ausreichend vielen Batterien und/oder entsprechende Geräte (Smartphone) mit aufgeladenem Akku und Ersatzakkus. 

Ein Stromausfall kann nur wenige Minuten oder auch ein paar Tage und im schlechtesten Fall noch länger dauern. Deshalb ist es ratsam, einen ausreichenden Vorrat an Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten zu haben.
Aber was ist ausreichend?

Ich habe mir angewöhnt, immer etwas mehr an Getränken und haltbaren Lebensmitteln auf Lager zu haben, als ich bis zum nächsten Wocheneinkauf verbrauche. Bei den Lebensmittelvorräten achte ich darauf, dass man einen Teil davon (notfalls/fast) ohne Kochen zubereiten und essen kann. Trotzdem frage ich mich, für wie lange meine Getränke- und Nahrungsmittelvorräte denn reichen sollten. Wenn ich mein Wasser ausschließlich für das Trinken verbrauche, also aufs Kochen, Waschen und Abspülen zwecks Wassersparen verzichte, käme ich für mich alleine notfalls und wenn es nicht allzu heiß ist, etwa eine Woche mit einem Kasten Wasser und ein paar Saft- und H-Milch-Kartons aus. Aber reicht das?
Tipp: Kleinere Akkugeräte mit USB-Anschluss wie Smartphone, Lampen u. Ä. kann man mit selbst erzeugtem Strom mittels einer Solar-Powerbank* aufladen. 

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Captain Jack Reynolds empfiehlt im Forum bei den Österreichischen Preppern Nahrung, Wasser und Medikamente für zwei Wochen zu bevorraten. Er rechnet 4 Liter Wasser pro Person pro Tag – im Winter ist das vielleicht etwas großzügig, aber im Sommer sind 4 Liter fürs Trinken, die Zubereitung von Mahlzeiten u. Ä. eher wenig – und aufs Waschen zu verzichten fällt im Sommer auch schwerer (abgesehen davon ist Hygiene in einer anhaltenden Katastrophensituation sehr wichtig).

Wasser für die Toilettenspülung hoffte ich, notfalls aus der nahe gelegenen Isar holen zu können – aber ob das realistisch, erlaubt und ungefährlich ist? Am meisten fürchte ich persönlich, dass sich manche Menschen bei einer Katastrophe sofort in einem rechtsfreien Raum wähnen und mit Überfällen, Plündern und Brandstiften beginnen. 
Vielleicht braucht man doch einen Brauchwasser-Vorrat zum Spülen, Waschen und für anderes? Ich fürchte nur, dass unsere Eigentümerversammlung dagegen wäre, wenn jeder Bewohner der Hausgemeinschaft zur Katastrophenvorbereitung eine Regentonne aufstellte oder Zisterne baute. Aber praktisch wäre es: Wenn man Regenwasser hätte, könnte man es zum Spülen in einem Eimer oder einer Schüssel verwenden und dieses Spülwasser nach dem Gebrauch für die Klospülung verwenden, jedenfalls da, wo der Toiletteninhalt problemlos abfließen kann.

Statt nur auf Wasserspülung zu setzen, scheint es mir inzwischen sinnvoll, sicherheitshalber Toilettenbeutel aus Kunststoff für den Toilettengang vorrätig haben. 


Auf jeden Fall müssen die Vorräte an Trinkwasser, Nahrungsmitteln, Medikamenten und sonstigem einer regelmäßige Prüfung unterzogen werden beziehungsweise müssen solche Vorräte, die nahe am Ablaufdatum sind, gegen neuere ausgetauscht werden. Die alten können im Alltag verzehrt/verbraucht werden.


Was man sich auf Vorrat zulegt, sollte trotzdem auch schmecken, wenn man die Vorräte im Alltag aufbrauchen muss, weil sie bald ablaufen. Aus Olivenöl, Schalotten, grünen Bohnen und Tomaten aus der Dose sowie ein paar Gewürzen (ich empfehle Salz, Pfeffer, etwas Essig und Dill) kann man in wenigen Minuten ein leckeres Gericht zubereiten - und zwar je nach Lust und Laune oder Möglichkeit als warme Suppe oder kaltes Gericht.
Wer aufs Kochen aus gesundheitlichen Gründen nicht verzichten kann, müsste auch einen Gaskocher und Kartuschen bevorraten. Darauf verzichte ich - zur Not steht noch ein alter Dreibeingrill irgendwo in der Garage -, aber wenn es ums Überleben geht, esse ich meine Suppe auch kalt mit Knäckebrot, Crackern oder (Tortilla-)Chips. Apropos: Mit dem Holzkohlegrill sollte man nur im Freien kochen und auch beim Gas-Campingkocher sind wegen Brandgefahr, Sauerstoffverbrauch aus der Luft und anderem mehr besondere Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.

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Allerdings liebäugle ich schon länger mit einer kleinen Solar-Inselanlage* für die Terrasse – mit der könnte man nicht nur in Stromausfallzeiten das Smartphone aufladen und Geräte mit 230V-Anschluss betreiben. Aber meine Terrasse ist klein und bei uns sind schon Satelittenschüsseln und andere optische Hässlichkeiten verboten, jede bauliche Veränderung bedarf der Zustimmung der Eigentümergemeinschaft. Im Alltag darf ich so eine Anlage wahrscheinlich nicht aufstellen, aber ich nehme an, dass in einem Notfall niemand Einwände hätte.

Wie bereitet man sich auf eine überraschende Evakuierung vor?

Bei manchem Ereignis (Bombenfund auf der Baustelle nebenan) oder bei mancher Katastrophe (Atomunfall in der Region, Hausbrand oder Hochwasser) muss man sein Zuhause fluchtartig verlassen - da hat man unter Umständen keine Minute Zeit, um zu packen, und es ist nicht einmal sicher, dass man sein altes Zuhause jemals im alten Zustand wiedersieht. Wie soll man sich darauf vorbereiten?

Sicherheitsdisketten von vielem, was ich beruflich brauche, habe ich zur Sicherheit an einem anderen Ort deponiert (oh je, die müsste ich auch schon längst mal wieder erneuern), anderes ist in der Cloud. Aber was kann man sonst noch tun?

Manche raten, für solche Fälle einen Rucksack mit dem Wichtigsten vorbereitet und griffbereit zu haben. Darin sollten sein: Handy oder Smartphone (mit Solar-Powerbank*), Block, Stifte, Taschenlampe, Proviant, Medikamente, Dosenöffner, Taschenmesser, wichtige Papiere (wenigstens in ausgedruckter Kopie), (Ersatz-)Kleidung, gutes Schuhwerk und Regenzeug. Wer damit rechnet, durch unbekannte oder straßenlose Gegenden ziehen zu müssen, braucht vielleicht sogar Kompass und Landkarte und natürlich auch ein brauchbares Erste-Hilfe-Equipment.

Bis jetzt habe ich gar keinen Notfallrucksack, lediglich ein kleines Köfferchen mit Unterwäsche und einem Schlafanzug fürs Krankenhaus, falls ich mal einen Blinddarmdurchbruch oder Unfall haben sollte. Doch ich überlege, ob ich meinen alten Reiserucksack aus jüngeren Jahren entsprechend für einen Sofort-Evakuierungsfall präparieren soll.

Wie viel ist hilfreich und sinnvoll und ab wann wird man zum freakigen Prepper?

Es gibt Menschen, die versuchen, unabhängig von der öffentichen Stromversorgung zu werden: Beispielsweise errichten sie Photovoltaikanlagen. Andere gehen noch weiter und legen strahlensichere Bunker für sich und ihre Familie/Gemeinschaft an und bestücken diese mit Vorräten für Monate oder gar Jahre. Das scheint mir persönlich (aktuell) übertrieben viel Katastrophenvorbereitung, aber im Falle eines Falles haben sie womöglich recht.

Letztendlich muss jeder Mensch oder jede Familie selbst entscheiden, für wie wahrscheinlich und anhaltend er/sie welche Katastrophen hält und ob und wie man sich darauf vorbereiten will. Da ich an einigen Stellen unsicher bin, was ich tun soll und was das richtige Maß ist, habe ich mir auf der Seite vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) den kostenlosen Ratgeber "Katastrophen" bestellt.

Der kostenlosen Ratgeber "Katastrophen" des BBK enthält viele Empfehlungen und Checklisten.
Nach der Lektüre des Katastrophen-Ratgebers des BBK weiß ich, dass noch mehr zu überlegen und vorzubereiten ist, beispielsweise eine immer griffbereite Dokumentenmappe, in der man der Empfehlung des Amtes nach die wichtigsten Dokumente sammelt (von Geburtsurkunden im Original über Zeugnisse, Sparbücher etc. im Original oder als beglaubigte Kopie bis hin zu Personalausweisen, Zeugnissen, Rentenversicherungsbelege sowie Bescheide der Agentur für Arbeit in normaler Kopie - das sind nur Beispiele, die tatsächliche Liste ist ziemlich lang - ich fürchte, danach habe ich keinen Überblick mehr, was ich wo für welchen Fall eingeordnet habe). Außerdem ist die Frage, ob man nicht lieber alles einscannt und (zusätzlich) in die Cloud auslagert, also online auf eigenem oder einem Server eines entsprechenden Anbieter speichert.

Fazit: Die Vorbereitung auf einen andauernden Stromausfall oder auf Katastrophen anderer Art erfordert einiges an Arbeit und Organisation. Aber andererseits: Je besser man selbst vorbereitet ist, sich und anderen zu helfen, desto besser können sich Polizei, Feuerwehr, Technisches Hilfswerk usw. auf andere wichtige Notmaßnahmen konzentrieren - und das kommt letztendlich allen zugute.

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