Donnerstag, 17. November 2022

Duftvergleich Dolce & Gabbana The Only One EdP INTENSE versus Original-Version

Welcher Duft ist schöner, warum und für wen - Dolce & Gabbana The Only One EdP INTENSE oder die Originalversion Dolce & Gabbana The Only One EdP? (Werbung wegen Markennennung, ohne Gegenleistung, alles selbst gekauft)

Links: Schwarzer 50-ml-Flakon von Dolce & Gabbana The Only One EdP INTENSE, rechts: Mini-Flakon (Probe) von Dolce & Gabbana The Only One EdP
Ich bin jemand, die, wenn es von einem Duft eine Intense-Version gibt, diese kauft und nicht den Original-Duft. Ich verspreche mir davon mehr Intensität, Süße und mehr Tiefe. So kaufte ich mir Dolce & Gabbana The Only One EdP INTENSE statt der „Normalversion“ (zu der Zeit gab es bereits beide Versionen). Praktischerweise bekam ich mit der Parfüm-Lieferung eine Probe in Form eines Mini-Flakons des normalen Dolce & Gabbana The Only One EdP (ohne INTENSE) mitgeschickt und konnte meine vorgefasste Meinung überprüfen.

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Ich sprühte also an einem geeigneten Tag beide Düfte zur gleichen Zeit auf meine Handgelenke (links: INTENSE, rechts Original-Version) und beobachtete und bewertete ihre Entwicklung auf meiner Haut. Im Folgenden ein paar Informationen und Beobachtungen.

Dolce & Gabbana The Only One for Women EdP INTENSE

Dolce & Gabbana The Only One for Women EdP INTENSE ist eine Variation (Flanker) des Originaldufts Dolce & Gabbana The Only One for Women EdP. Auf der Website von Dolce & Gabbana ist dieser Flanker aktuell nicht aufgeführt.

Laut fragrantica.com (Duft-Community) kam der Duft 2020 auf den Markt. Die Parfümeurin, die ihn entwickelt hat, heißt Violaine Collas. Bei fragrantica findet man auch die Duftnoten von Dolce & Gabbana The Only One for Women EdP INTENSE:
  • Kopf: Neroli (ätherisches Öl aus den Blüten des Bitterorangenbaumes), Grüner Apfel, Italienische Mandarinen.
  • Herz: Jasmin, Kokusnuss, Orangenblüten.
  • Basis: Vanille, Kaschmirholz, Zeder.
Was die meisten Menschen an dem Duft hauptsächlich wahrnehmen, sind weiße Blüten, Vanille-, Kokos- und Holznoten.

Als ich den Duft zum ersten Mal ausprobierte, blieb mir fast die Luft weg, so intensiv empfand ich ihn! Aber kurz danach duftete er wunderbar: einerseits warm und süß, sehr feminin, aber mit starken holzigen Noten als Gegenpol. Ich war nicht in der Lage, die Kopfnoten genau zu identifizieren und habe immer noch Schwierigkeiten damit. Leichter fällt es mir bei den Herz- und Basisnoten – beispielsweise kann ich den Jasmin, aber auch die Kokosnuss (vor allem am Anfang) und die Vanille (in der späteren Entwicklung) gut herausriechen und genießen. Letztere geben dem Duft, neben der blumigen und der holzigen auch eine gourmandige Seite.

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Den Duft von Dolce & Gabbana The Only One EdP INTENSE empfinde ich auch nach mehrmaligem Ausprobieren als sehr stark, vor allem wenn ich mit der Nase direkt an die Sprühstelle gehe.

Die Reichweite im Raum wird von den meisten als moderat bis stark eingestuft. Beim ersten Ausprobieren mit vielen Sprühstößen roch ich außer dem Duft kaum noch etwas anderes und hätte diese Meinung unterstützt. Inzwischen bin ich aber vorsichtiger und sprühe nicht zu nahe am Gesicht auf. Dann nehme ich den Duft nur wahr, wenn ich an der Auftragstelle (Innenseite Handgelenke oder Unterarme) schnuppere. Mehr eigenes Dufterlebnis hat man, wenn man auch in den Halsausschnitt oder an die Halsseiten sprüht – was dann auch die Reichweite vergrößert. Auf jeden Fall hält der Duft lange an und wird meinem Empfinden nach im Laufe der Entwicklung weicher und etwas weniger holzig (oder ist es Gewöhnung?), auf jeden Fall kommt er mir und meinem Geschmack damit sehr entgegen.

Ich mochte den Duft von Anfang an: die Kombination von Wärme und Süße mit den Holznoten. Aber seine Intensität machte mir etwas zu schaffen – sie macht ihn bei mancher Gelegenheit etwas zu anstrengend. Deshalb gab ich The Only One EdP INTENSE zu Anfang nur 7,5/10 Punkte (rein persönlicher Geschmack). Doch bei weiteren Versuchen mit weniger Spritzern und vor allem, wenn der Duft getrocknet ist und sich gut entfaltet hat, finde ich den Duft wunderschön, er verschönert mir den Tag oder den Abend und gehört inzwischen zu meinen Lieblingsdüften. Zwischenzeitlich gab ich ihm bis zu 10/10 Punkten. Meine Duftliebe ist allerdings tagesformabhängig: Am Testtag mit dem Vergleich von INTENSe versus Originalduft lautete meine persönliche Wertung 9/10 Punkten.

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Denen, die wie ich nicht an solch starke Düfte im normalen Alltag gewöhnt sind und/oder ihre Mitmenschen nicht überfordern wollen, rate ich, lieber mit je einem vorsichtigen Spritzer auf jedes Handgelenk zu beginnen und dann später eventuell (beispielsweise an anderen Stellen, auch näher der Nase wie Hals oder Dekolletee) etwas nachzulegen, je nachdem, wie wohl man sich mit dem Duft bei der gewählten Gelegenheit an dem jeweiligen Tag fühlt. Ich persönlich mag den Duft am liebsten zu besonderen Gelegenheiten und vorzugsweise am Abend. Das muss gar kein gesellschaftliches Ereignis sein, manchmal mag ich mir einfach selbst etwas Gutes tun.

Dolce & Gabbana The Only One for Women

Dolce & Gabbana beschreibt den Duft auf seiner Website als einen floralen Duft.

Die Duftnoten von Dolce & Gabbana The Only One for Women EdP (normal) sind laut fragrantica.com:
  • Kopf: Veilchen, Orange, Bergamotte.
  • Herz: Kaffee, Birne, Iris, Orangenblüten, Rose.
  • Basis: Karamell, Vanille, Patchouli.
Die meisten benennen als Hauptakkorde laut fragrantica.com Karamell, Süße, Pudrigkeit, Vanille, Veilchen, Kaffee, warme Würzigkeit.

Ich empfinde das etwas anders. Der Duft ist der INTENSE-Version ähnlich, aber von Beginn an sanfter und gefälliger. Das Holzige verfliegt auf meiner Haut viel schneller als bei der INTENSE-Version, es bleibt ein leichter, blumig-pudriger Duft mit einem Hauch von Vanille und Karamell, der im Vergleich, zumindest auf mir, viel weniger lange hält. Im Gegensatz zur fragrantica.com-Duft-Community, finde ich die Reichweite und Langlebigkeit höchstens moderat. Aber das gilt nur für meine Haut, Düfte entwickeln sich abhängig von der individuellen Hautchemie.

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Ich persönlich finde, Dolce & Gabbana The Only One for Women EdP ist leichter und damit auch unbeschwerter zu tragen. Ich finde, er ist ein toller Tagesduft für alle Gelegenheiten – gerade auch in Hinsicht darauf, dass man sich am Abend vielleicht in einen anderen Duft kleiden möchte, als am frühen Morgen, bevor man seinen Tagesgeschäften nachgeht. Ich gab ihm am Vergleichstag eine Wertung von 8,5/10.

Fazit

Beide Düfte sind Eau de Parfums (EdP), was bedeutet, dass sie etwa 15-20 % Duftöle enthalten. Man sollte meinen, dass sie damit auch ungefähr gleich stark sind. Doch meine Nase hat dazu ihre eigene Meinung: Dolce & Gabbana The Only One for Women EdP INTENSE ist gefühlt/gerochen viel stärker als der Originalduft Dolce & Gabbana The Only One for Women EdP, was an den Kompositionszutaten liegt. Beide Düfte sind wundervoll, raffiniert mit holzigen Untertönen, aber Dolce & Gabbana The Only One for Women EdP INTENSE legt noch einen drauf: Kokosnuss statt Karamell, die dunklen, holzigen Untertöne sind in der ersten Phase viel dominanter, bis die Vanille mehr und mehr Gewicht bekommt (zumindest auf meiner Haut) und den Duft wohlig werden lässt. Die normale Version Dolce & Gabbana The Only One for Women EdP ist gefälliger, dezenter und unkomplizierter, für meine Nase und Gemüt dadurch besser alltagstauglich.

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Für das Büro und ähnliche berufliche Anlässe scheint mir die Original-Version (Dolce & Gabbana The Only One for Women EdP ohne INTENSE) besser geeignet. Doch das ist Geschmacksache, hängt vom Umfeld, Beruf, der Jahreszeit und davon ab, wie sich das Parfüm auf der eigenen Haut entwickelt. Wer aber etwas Besonderes (beispielsweise zum Ausgehen am Abend) sucht, kein Problem damit hat, mit einem Duft Aufmerksamkeit zu erregen, für den scheint mir Dolce & Gabbana The Only One EdP INTENSE die bessere Wahl. Der Duft ist einfach interessanter, aber eben auch anspruchsvoller. Wenn es das Budget zulässt, nimmt man am besten beide.

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Mittwoch, 16. November 2022

Cheirosa '68 Perfume Mist von Sol de Janeiro versus Cloud Eau de Parfum von Ariana Grande

Ariana Grande’s Cloud und Brazilian Crush Cheirosa '68 von Sol de Janeiro werden beide als preisgünstige Dupes („Kopien“) von Baccarat Rouge 540, einem sehr exklusven Unisex-Duft von Maison Francis Kurkdjian, bezeichnet. Ist Brazilian Crush Cheirosa '68 von Sol de Janeiro wirklich ein Dupe und ist der Duft besser oder schlechter als Ariana Grande’s Cloud? (Werbung wegen Markennennung, keine Gegenleistung, alles selbst gekauft)

Im Gegensatz zu Baccarat Rouge 540 sind diese beiden angeblichen Dupes davon feminine Düfte. Links: Cheirosa ’68 – ein Perfume Mist von Sol de Janeiro, rechts: Cloud Eau de Parfum von Ariana Grande.
Warum will jemand überhaupt ein Baccarat-Rouge-540-Dupe haben?

Baccarat Rouge 540 ist ein berühmtes und teures Parfum von Maison Francis Kurkdjian. Der Parfümeur Francis Kurkdjian hat nicht nur für sein eigenes Haus, sondern auch für andere Marken außergewöhnliche Düfte entwickelt, ist in der Parfümwelt viel beachtet und wurde daher inzwischen zum neuen Parfum Creation Director von Dior ernannt.

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Baccarat Rouge 540 erweckte bei seinem Erscheinen 2015 viel Aufmerksamkeit, denn der Unisex-Duft war damals einzigartig, aber auch kontrovers: Einige fanden (und finden) ihn abstoßend, er röche nach Zahnarztpraxis, zu sehr nach Plastik oder metallisch, andere lieben ihn (manchmal erst nach einer Zeit der Gewöhnung) sehr – seine süße und seine rauen Seiten, wieder andere riechen ihn überhaupt nicht, sie sind für den Duft "nasenblind".

Da Baccarat Rouge 540 nicht gerade preisgünstig ist (der Duft war ursprünglich in limitierter Auflage für den Kristallhersteller Baccarat produziert worden), gibt es von ihm inzwischen einige Dupes, sogar eine „Kopie“, die Kurkdjian selbst für eine andere Marke kreiert hat, nämlich Burberry Her for women Eau de Parfum (seit 2018 auf dem Markt).

Noch etwas preisgünstiger und besonders bei jüngeren DuftliebhaberInnen und Fans begehrt, ist Ariana Grande’s Duft Cloud, der ebenfalls 2018 auf den Markt kam.

Ich selbst habe Baccarat Rouge 540 noch nie gerochen, denn ich mag eher feminine als Unisex-Düfte – und Baccarat Rouge 540 wird als Unisex beschrieben -, jedoch habe ich Ariana Grande’s Cloud ausprobiert und ich mag den Duft, obwohl ich nicht mehr jung bin (ich rieche da auch weder Zahnarztpraxis noch Metall heraus).

Als ich vor kurzem feinnebelige Haar- und Körpersprays von Sol de Janeiro recherchierte, stieß ich auf Brazilian Crush Cheirosa '68 Perfume Mist und fand ein paar Mal die Aussage von anderen Reviewern, dass Cheirosa '68 genauso wie Ariana Grande’s Cloud röche und damit ebenfalls ein Dupe von Baccarat Rouge 540 sei. Einzelne andere Reviewer, auch solche, die alle drei vergleichen konnten, nahmen die drei Düfte jedoch als völlig verschieden wahr. Ich persönlich kenne nur Cheirosa ’68 Perfume Mist und Cloud EdP. Ich finde sie verschieden, auch wenn da eine gemeinsame Note aus karamellisierendem bis verbranntem Zucker und eine Art trockene Rauheit (grenzt meinem Empfinden nach an eine Holznote) enthalten sind (offensichtlich sind das Noten, die auch Baccarat Rouge 540 enthält, dort aber anders von den Beiklängen in Szene gesetzt werden – so meine Interpretation).

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Baccarat Rouge 540

Laut Website von Francis Kurkdjian besteht sein Duft aus den Komponenten
  • Methyldihydrojasmonat
    Dies ist ein Duftmolekül, das auch in Jasmin und schwarzem Tee vorkommt, hier aber luftiger und strahlender sein soll.
  • Ambroxan TM
    Ambroxan TM ist eine synthetische Alternative zum Ambra aus dem Verdauungstrakt des Pottwales. Ambroxan hat eine starke holzige Note.
  • Virginia-Zeder
    Die Virginia-Zeder (Juniperus virginiana) trägt holzig trockene Duftnoten bei.
  • Safranal
    Safranal ist ein Safran-Derivat, weil natürlicher Safran allergieauslösend sein kann. Safranal trägt metallische, ledrige und teerartige Facetten zur Komposition bei.
Laut fragrantica.com nehmen die meisten Menschen bei Baccarat Rouge 540 als Hauptakkorde Holz, Amber, warme Gewürze und anderes mehr wahr.

Wer nur einen Vergleich von Baccarat Rouge 540 mit Cloud sucht, findet bei fragrantica.com ein Review von Eddie Bulliqui. Zusammengefasst sagt sie in etwa, Baccarat Rouge 540 sei im Vergleich zu Cloud dunkler, gleichzeitig jedoch luftiger, aber auch geheimnisvoll sowie künstlerischer/experimenteller mit karamellisierten Zuckernoten um einen Kern aus Holz-, Amber- und Safrannoten.

Von anderen BewerterInnen habe gehört, dass sie nach dem Trocknen des Duftes, dem Verfliegen der Kopfnoten und dem Entfalten der Komposition keinen Unterschied zwischen Baccarat Rouge 540 und Cloud wahrnehmen. Das ist möglicherweise aber auch eine Sache des Trainings und der Erfahrung.

Cloud EdP

Cloud wurde vom Parfumeur Clement Gavarry designed.

Laut fragrantica.com sind die Duftnoten von Ariana Grande’s Cloud EdP:
  • Kopf: Lavendel, Birne, Bergamotte.
  • Herz: Sahne, Praline, Kokusnuss, Vanillenorchidee.
  • Basis: Moschus, Holznoten.
Vergleicht man die angegebenen bzw. gefundenen Duftnoten von Baccarat Rouge 540 mit denen von Cloud, findet man bis auf “Holznoten” kaum Gemeinsamkeiten, was wohl daran liegt, dass Parfumeure nicht die ganze Rezeptur preisgeben und dass die, die mit der Nase den Dufteindrücken nachschnüffeln, nicht immer sagen können, was genau beispielsweise die Holznoten erzeugt – es könnten bei Baccarat Rouge 540 ebenfalls auch Moschus und bei Cloud ebenfalls auch Ambroxan enthalten sein. Laut dem YouTuber Parfume Guy wird die Maison-Francis-Kurkdjian-Baccarat-Rouge-540-DNA durch eine bestimmte Kombination von Moschus mit Ambroxan kreiert – das würde einiges erklären.

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Die meisten Menschen nehmen laut fragrantica.com bei Cloud vor allem die Süße, Milchigkeit und Vanille wahr. Oft wird gesagt, dass durch die fruchtigen, floralen und gourmanden Kopf- und Herznoten die Baccarat-Rouge-540-DNA für ein jüngeres, weibliches Publikum aufbereitet wurde. Es hat jedenfalls auch bei mir funktioniert, und ich gehöre zum älteren Semester.

Ich empfinde den Duft insgesamt als leicht und mild, rieche die Kokosnuss, nehme Vanilleduft und karamellisierenden/verbrennenden Zucker wahr. Aber da ist nach meinem Empfinden auch eine gewisse Strenge und Klarheit in der Komposition.

Ich finde den Duft zwar deutlich wahrnehmbar, aber gleichzeitig überraschend unaufdringlich (oder bin ich geruchsblind?), denn ich hatte mich nach den vielen Beschreibungen etwas vor der sogenannten Baccarat-Rouge-540-DNA gefürchtet und den Kauf lange herausgezögert.

Trotz des positiven Eindrucks war ich allerdings zunächst nicht wirklich hingerissen von der Duftkreation, fand sie aber auch nicht schlecht. Ich habe jedoch andere Düfte, die auch Vanille und/oder Kokosnuss enthalten, die ich lieber mag. Dieser hier ist im Vergleich leicht und hält nicht allzu lange - was nicht ganz stimmt, denn oft weht einem noch einen Tag später ganz plötzlich der Duft von karamellisierender Zuckerwatte durch die Nase. Ich finde es aber nicht grundsätzlich schlecht, wenn ein Duft nach drei bis vier Stunden weitgehend verflogen ist. So kann man ihn tagsüber tragen und abends etwas anderes wählen oder eben einfach nachsprühen. Lieber sprühe ich ein wenig nach, als zu ersticken, wenn ich versehentlich zu viel gesprüht habe.

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Inzwischen habe ich Cloud schon mehrmals getestet und mag ihn als Tages- und Alltagsduft recht gerne. Meine persönliche EdP-Wertung aktuell: 7-8/10 Punkten.

Brazilian Crush Cheirosa '68 Perfume Mist

Die Duftnoten nach Sol de Janeiro sind:
  • Kopf: Pinkfarbene Drachenfrucht (Pitahaya), Litchi-Essenz.
  • Herz: Brasilianischer Jasmin, Seeluft, Hibiskus.
  • Basis: Reine Vanille, Sonnen-Moschus (Sun Musc).
Ich habe ehrlich gesagt noch nie von Sonnen-Moschus gehört, vielleicht ist dies ja eine Kombination von Moschus mit Ambroxan – die mögliche Baccarat-Rouge-540-DNA.

Laut fragrantica.com nehmen die meisten Menschen tropische, fruchtige, blumige Noten, sowie Moschus, Vanille und weiße Blüten wahr, außerdem auch Frische, Pudrigkeit sowie marine und aquatische Noten.

Ich mochte den Duft von Cheirosa '68 Perfume Mist auf Anhieb, er ist zwar ähnlich wie Cloud EdP, aber beginnt meiner Meinung nach etwas leckerer fruchtig, bevor er zur leicht karamellisierten/etwas verbrannten Zuckerwatte (meiner Empfindung nach mit rau-holziger Note) wird. Er ist dezenter – was sicher auch daran liegt, dass er vermutlich ein Body Mist mit nur 5 % Duftöl-Anteil ist (praktisch ein Eau de Cologne, Cloud ist ein EdP, aber viele Body Mists haben nur 1-3 % Duftölanteil, für einen Body Mist scheint er also großzügig konzentriert - wobei ich die 5-%-Angabe nur für Cheirosa '62 einem Interview mit der Gründerin von Sol de Janeiro entnommen habe, möglicherweise ist die Konzentration also niedriger, denn tatsächlich rieche ich hier beim Aufsprühen den Alkohol stärker heraus). Ich finde den Cheirosa '68 Perfume Mist sehr gefällig und immer tragbar. Cheirosa '68 Perfume Mist hält auf meiner Haut 2-3 Stunden, danach ist er nur noch minimal mit viel gutem Willen wahrnehmbar. Meine Body-Mist-Wertung lautet 7,5-8,5/10 Punkten (bei Body Mists bin ich etwas weniger streng).

Fazit

Die beiden sogenannten Dupes haben fruchtige, blumige und gourmande Kopf- und Herzkomponenten.

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Cloud beginnt in meiner Wahrnehmung floraler, kühler mit einer dezenten Strenge/Schärfe, aber da sind auch cremige, vanillige Noten, die sich zunehmend ausbreiten. Trotzdem empfinde ich den Duft nicht als verspielt. Cheirosa '68 Perfume Mist ist dagegen von Anfang an weniger intensiv und meinem Empfinden nach verspielter.

Für mich riechen sie unterschiedlich. Während ich bei Cheirosa sofort eine leichte, warme, weiche Fruchtigkeit wahrnehme, finde ich bei Cloud eine mehr blumige Note mit einer gewissen Strenge, bevor auch Cloud wärmer und milchig wird und dies die Strenge ausgleicht.

Cheirosa '68 Perfume Mist ist auch in der weiteren Entwicklung wärmer, fruchtiger, milder – da ist bei mir eine Erinnerung an den fruchtigen Geschmack von Maoam-Kaubonbons, die ich als Kind liebte. Nach etwa zwei bis drei Stunden verschwindet der Duft weitgehend von meiner Haut, während sich Cloud etwas länger hält. Beide bleiben am Ende als leichter Hauch auf der Haut stehen – doch auch dann noch sind sie für mich unterscheidbar und keine "gleichen" Dupes, auch wenn sie eine gemeinsame Note, die sogenannte Baccarat-Rouge-540-DNA haben – aber es ist meiner Wahrnehmung nach eben nur eine Komponente, und man sagt ja auch nicht Sauvage Elixir von Dior sei ein Dupe vom Nivea Eau de Toilette, nur weil Sauvage auch Lavendel als einen Duftbestandteil enthält (apropos: sehenswerte Werbekampagne für Sauvage Elixir mit Johnny Depp).

Ich persönlich mag Cheirosa '68 Perfume Mist eine Idee lieber als Cloud EdP. Für mich ist sein Duft so leicht und unkompliziert, man kann praktisch nicht übersprühen. Ob ich ihn allerdings auch in einer EdP-Konzentration lieber mögen würde, kann ich nicht sagen, möglicherweise empfindet man den fruchtigen, verspielten Duftanteil dann als zu süß oder die Holzbeiklänge als zu aufdringlich.

So verschieden wie sie sind und so preisgünstig im Vergleich zu Designer- oder gar Luxusparfums, haben bei mir beide ihre Berechtigung und einen Platz (vorwiegend) als Duft, der den Alltag versüßt, bekommen.

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Sonntag, 6. November 2022

Politisch korrekt einkaufen - wo sind die Grenzen?

Verbraucher haben Macht: Was und von wem sie etwas für wie viel Geld kaufen, hat durchaus Einfluss. Doch es ist nicht einfach, ein politisch korrekter Verbraucher zu sein und mit dem richtigen Einkaufen die Welt zu retten. (Meinungsbeitrag, erste Veröffentlichung 17.10.2016, aktualisiert am 6.11.2022, Werbung wegen Markennennungen, unbezahlt)

Selig sind die, die beim Einkaufen nur auf den Preis schauen und das Produkt mit dem günstigsten Preis wählen, denke ich manchmal, wenn ich die Qual der Wahl habe. Ich muss beim Shoppen daran denken, wer von meinem Einkauf profitiert und noch mehr: wer nicht und ob und wie ich mit meinem Einkauf ein Zeichen setzen will.

Einkaufskriterien

Die, die grundsätzlich nur nach dem Preis schauen und die billigsten Eier kaufen, sind oft Menschen mit sehr wenig Geld, die gar keine Wahl haben, wenn sie bis zum Monatsende auskommen wollen, und solche, denen Sparen durch das Aufwachsen in der Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegszeit zur zweiten Natur geworden ist, sie können nicht mehr umlernen (für uns jüngere oft unverständlich, wenn die dann aber Geld für Hummelfiguren, Echtschmuck und überteuerte Körperpflegeprodukte vom Teleshopping-Sender haben, wenn ihnen dort kundig suggeriert wird, dass sie sich damit selbst etwas gönnen, ein Pflaster auf das Kindheitstrauma). Mit beiden möchte ich in Wahrheit gar nicht tauschen.

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Aber wenn man genauer hinschaut, sind wir gar nicht so verschieden: Denn, auch wenn ich mit Modeschmuck zufrieden bin und ein etwas günstigeres Shampoo statt der teureren Varianten kaufe, damit ich mir statt der billigen Eier aus der Legehennenbatterie Bio-Eier und andere Bioprodukte von glücklicheren Tieren leisten kann, geht es auch mir in Wahrheit nicht nur um das Huhn, das weniger leiden muss, um die Natur und den Landwirt, sondern ich habe ebenfalls persönliche Gründe: Ich brauche ein Pflaster für mein Gewissen - für zu viel gereiste Flugmeilen in jungen Jahren, für aus Bequemlichkeit zu häufiges Autofahren, für die im Laufe der Jahre getätigten Fehlkäufe und andere Umweltsünden.

Bio oder regional - was sticht?

Während mir die Entscheidung für Bio-Produkte und besonders für Bio-Tierprodukte noch leichtfällt, weil ich mir möglichst gesundes Essen wünsche und außerdem möchte, dass Tiere ein einigermaßen gutes Leben haben und als Lebewesen respektiert werden, außerdem, dass die bäuerliche Bio-Landwirtschaft überlebt und mehr Natur und Vielfalt erhalten bleibt, bin ich mir manchmal nicht sicher, wie politisch korrekt die Bevorzugung regionaler Produkte eigentlich ist. Okay, wenn ich beim regionalen (Bio-)Bauern im Hofladen oder vom Handwerker direkt kaufe, dann macht das für mich Sinn, weil dieser kein Geld an Handelsketten abgeben muss, außerdem weil Arbeitsplätze in meiner Region erhalten bleiben, weil sowohl traditionelle Produkte und Produktionsweisen der Region erhalten bleiben und von einem etwaigen Überschuss sogar Innovationen finanziert werden können - ganz abgesehen von der häufig niedrigeren Klimabelastung (CO2-Fußabdruck). Wenn die regionalen Produkte aber aus einem Agrarindustrie-Betrieb stammen und/oder über eine ausbeuterische Handelsstruktur vertrieben werden, ist der Sinn für mich schon weitgehend dahin. Aber allgemein gefragt: Wenn man die Wahl zwischen Bioware aus dem Ausland und konventionell erzeugter Ware aus der Region hat, für was soll man sich da entscheiden?

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Stationär versus online - was ist vertretbar?

Apropos Handel: Muss man als Verbraucher im stationären Geschäft vor Ort einkaufen - wegen der Arbeitsplätze im Handel, der Steuereinnahmen der Region und der Belebung der Innenstädte in der Umgebung - oder darf man auch über einen deutschen Online-Shop, vielleicht sogar bei einem deutschen Online-/Versandhändler (wie OTTO.de * & Co.) online einkaufen?

Sind die großen amerikanischen Player (Ebay, Amazon etc.) grundsätzlich nur böse (Steuervermeidung, Lohndumping etc.) und daher zu vermeiden oder haben wir ihnen nicht einen besseren Kundenservice zu verdanken? Manche erinnern sich vielleicht noch an das allgemeine Klagen über die Servicewüste Deutschland vor 30 Jahren. Die Kundenwünsche wurden durch die wachsende Online-Konkurrenz wieder mehr in den Vordergrund gerückt (inzwischen empfinde ich das allerdings als teilweise wieder rückläufig). Dass diese neuen Online-Handelsplattformen nicht nur schlecht waren/sind, zeigen aber auch die vielen in Deutschland neu gegründeten (Klein-)Unternehmen auf diesen Plattformen. Dahinter stecken Menschen, die ihre Waren verkaufen und so in Regionen mit schlechten Jobaussichten, aber günstigeren Mieten wohnen bleiben können und in diesen Gemeinden Steuern zahlen, was hilft, diese am Leben zu erhalten.

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Und wie positioniert man sich eigentlich zu chinesischen Online-Plattformen wie Alibaba? Grundsätzlich ablehnend? Andererseits können manche deutschen Händler und Produzenten nur mit den billig in China eingekauften Materialien und Waren konkurrenzfähig bleiben. Aber dieses System drückt auf die Löhne bei uns - darf man das unterstützen?

Wo bleibt die Gerechtigkeit?

Ist die Bevorzugung regionaler Produkte gerecht? So gerne ich die eigene Region unterstützen möchte: Auch unsere europäischen und außereuropäischen Nachbarn benötigen Arbeit und Geld. Ich fühle mich auch der jungen, arbeitslosen Spanierin und genauso dem armen, griechischen Schafhirten verbunden und möchte sie unterstützen, indem ich etwas von ihnen oder ihrer Region kaufe.

Und wo ist die Grenze für Empathie oder Fairness? Die Ränder der EU? Europas? Aller westlichen Staaten/Kontinente?

Auch die Menschen in Afrika, Asien und Südamerika brauchen Arbeit und Geld. Wie sollen die Armen dort jemals ein besseres Leben haben können, wenn wir, die wir im reicheren Land wohnen, nur widerwillig von ihnen kaufen, ihre Märkte aber mit unseren Exporten subventionierter Produkte vereinnahmen, so dass dort die Einheimischen kaum Chancen mit ihren eigenen Produkten und Waren haben. Okay, es gibt den fairen Handel: Wir kaufen ein paar Luxusprodukte wie Kaffee, Tee, Schokolade und Schnittblumen mit Fair-Trade-Siegel aus diesen Ländern. Aber kann das jemals reichen?

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Fragen über Fragen, die sich ein bewusster Verbraucher bei jedem Produkt oder zumindest bei jeder Produktgruppe beantworten muss. Und dabei haben wir noch gar nicht von Qualität gesprochen... Und dann ist bei Lebensmitteln auch noch zu entscheiden, ob vegan, vegetarisch, flexitarisch oder Gemischtkost, ob low-carb oder low-fett, ob...

Seufz. Mit dem monatlichen Budget nicht nur Waren, sondern auch Gerechtigkeit zu kaufen und damit die Welt zu verbessern, ist verdammt schwer.


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