Freitag, 20. August 2021

Pink Religion Collection: Jeffree Star widmet seiner Lieblingsfarbe Pink eine ganze Kollektion

Pink Religion Collection von Jeffree Star Cosmetics (eine Auswahl der neuen Produkte)
Nach mehr als 15 Lidschatten-/Pressed-Pigment-Paletten und Kollektionen mit anderen (Farb-)Themen hat Jeffree Star im siebten Jahr seit der Gründung von Jeffree Star Cosmetics eine Kollektion ganz um seine Lieblingsfarbe Pink kreiert. Kollektion und Kampagne sind atemberaubend und wie immer (für manche) auch provokativ (oder sogar Blasphemie), für die meisten jedoch einfach Kunst. Wie immer sind alle Produkte wunderschön bis ins Detail gestaltet, von hoher Qualität, vegan und tierversuchsfrei. (Werbung wegen Markennennung, obwohl unbezahlt, nicht beauftragt, alle Produkte von mir selbst gekauft.)

Jeffree Star ist nicht einfach irgendein CEO und Jeffree Star Cosmetics (JSC) verkauft auch nicht einfach Make-up-Produkte. Jeffree Star ist Künstler und Entertainer, der seinen Kunden mit jedem Produkt von JSC zu einem aufregenden, einzigartigen Erlebnis verhelfen will. Seine aufwändigen, manchmal provokativen Kampagnen, die teils extravaganten Produktaufmachungen und Verpackungen sowie die sehr gute Produktqualität transportieren genau das. Hinzu kommt sein Unterhaltungswert, seine regelmäßigen Aufmunterungen und Inspirationen an seine Fans und Follower bei YouTube, Facebook, Snapchat, Instagram und Twitter. Nach den Posts von Fans bei Twitter zu urteilen, wird er nicht nur von ihnen, sondern auch ihren Haustieren, Kindern und sogar älteren Familienmitgliedern geliebt.

Pink Religion Palette & Collection Reveal (YouTube-Kanal Jeffree Star)



Pink Religion Collection

Jeffree Star und sein Team haben mit der Pink-Religion-Kollektion eine Hommage an die Farbe Pink geschaffen, von der er seit Kindheit an besessen ist. Die Pink-Religion-Kollektion besteht aus einer Artistry-Palette Pink Religion, Highlighter-Palette Sacred Glass, Feuchtigkeitsspray Holy Mist, neuen Handspiegeln, neuer Lippenproduktkategorie Hydrating Glitz sowie neuen Lippenstiftfarben in der Velvet-Trap-Reihe.

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Die Produkte der Pink Religon Collection

Die Pink Religion Palette verbirgt sich in einer hochwertigen Hülle aus weichem, pinkfarbenem Lederimitat mit vielen schönen Details, aufgemacht wie eine rosafarbene Bibel.

Klappt man die Pink-Religion-„Bibel“ auf, ist darin die Palette mit einem schönen großen Spiegel auf der einen und 18 Schattierungen von Pink auf der anderen Seite.

15 der enthaltenen Farben sind matte, drei sind schimmernde Formulierungen. Die Farben können als Lidschatten, teils als Rouge (Blush) oder ganz nach Makeup-Artistry-Gusto genutzt werden. Die Pink-Religion-Palette wird nicht als Lidschattenpalette sondern einfach als Palette geführt, vermutlich weil die Farben bestimmte Pigmente enthalten, die tierische Bestandteile ersetzen, diese aber nach amerikanischen Vorschriften nicht für die Augen deklariert werden dürfen, sondern statt Lidschatten meist Pressed Pigments genannt werden. Hinweis: Intensive Rot- und Lilatöne können Verfärbungen auf der Haut hinterlassen, vor allem, wenn man keinen Primer oder Concealer darunter aufträgt. Die Verfärbungen verschwinden aber nach ein paar Tagen, bis dahin kann man sie mit Concealer und Ähnlichem abdecken.

Die Highlighterpalette Sacred Glass

Drei Extreme-Frost-Highlighter zum ersten Mal und in neuen Farben in einer Highlighter-Palette.

Die intensiv schimmernden Farben können beispielsweise als Highlighter auf die Wangenknochen, als Topper für Lidschatten, als Akzente im Augenwinkel oder unter den Brauen, auf dem Dekolleté, den Schultern oder wo immer man mag, aufgetragen werden.

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Gesichtsspray Holy Mist

Das hautberuhigende und feuchtigkeitsspendende feine Spray enthält unter anderem Drachenfruchtextrakt.
 Holy Mist legt sich wie ein feiner Nebel auf die Haut und verbreitet Wohlgefühl. Die einen benutzen es vor dem Make-up, um die Haut zu befeuchten. Die anderen sprühen es, wenn das Make-up fertig ist, damit die pudrigen und cremigen Bestandteile miteinander verschmelzen. Und viele nutzen es einfach zur Erfrischung und um den Duft zu genießen.

Neue Handspiegel

Diese kreuzartige Handspiegelform gibt es in Goldmetallic und in Pinkmetallic.

Die Pink-Religion-Kollektion enthält vier neue Handspiegel, je einen kreuzförmigen in Pink- und in Goldmetallic, einen in Kirchenfensterform mit verschiedenen Rosatönen und einen in Form des zu einem (Marihuana-)Blatt abgewandelten Jeffree Star-Logos in mattem Dunkelpink.

Neue Lippenprodukte

Es gibt acht neue Farben des Velvet-Trap-Lippenstiftes (hier die Farbe Holy Fashion).

Ganz neu im Sortiment ist der Lippenbalsam Hydrating Glitz - getönt und mit Schimmer. Es gibt ihn erst einmal in vier Farben (hier die Farbe Altar).

Nicht nur für Pink-Liebhaber

Wegen der außerordentlich schönen Aufmachung und dem guten Ruf seiner Produktqualität geben auch Menschen, die sich nicht für Pink als Lidschatten- oder Lippenstiftfarbe begeistern können, den Produkten eine Chance, kaufen sie und probieren sie aus. Unter seinen Fans und Kunden sind sogar viele, die gar kein Make-up benutzen, aber die Produkte sammeln.

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Jeffree Star und Jeffree Star Cosmetics

Jeffree Star, geboren als Jeffrey Lynn Steininger, begann seine berufliche Laufbahn als Makeup Artist bei MAC. Als MySpace-Sensation und bald auch Singer-Songwriter erschuf er sich selbst als schillernde und provokative Marke, die dafür steht, unerschrocken man selbst zu sein, und ging mit seiner Musik auf Tour. Als er sich nach Jahren entschied, dem Musik-Business den Laufpass zu geben, musste er wieder ganz von vorne beginnen.

Jeffree Star startete neu durch als Cosmetic Creator. 2014 wurde Jeffree Star Cosmetics als „limited liability company“ (LLC) gegründet. Als erstes brachte er einen flüssigen Lippenstift (Velour Liquid Lipstick) in drei Farben heraus und verkaufte seine Produkte über seine Website sowie auf Musikfestivals und Ähnlichem. Es zeigte sich, dass er viele treue Fans hatte, die ihm überall hin folgten, und als er begann, seinen YouTube-Kanal für Make-up-Reviews, Kollaborationen und Vorstellungen seiner eigenen neuen Produkte zu nutzen, wuchs seine Abonnentenzahl auf YouTube in die Millionen (aktuell über 16 Millionen). 2017 wurde Jeffree Star Cosmetics in eine incorporation (Inc), also eine Aktiengesellschaft, umgewandelt. Heute ist er ein Make-up-Mogul, hauptberuflich CEO, kreativer Kopf und Gesicht von Jeffree Star Cosmetics, eines Unternehmens, das hochwertige Make-up-Produkte, Accessoires und vieles mehr international selbst online sowie über Partner-Unternehmen und Shops verkauft, wobei die Produkte als Kundenerlebnis designed und präsentiert werden. Nach wie vor hält Jeffree Star fast täglich über Social Media engen Kontakt zu seinen Fans und Followern.

Weitere Unternehmen, an denen Jeffree Star beteiligt ist oder die ihm ganz gehören, sind beispielsweise Killer Merch (Fulfillment Center in Chatsworth/Kalifornien), LLC; Scorpio Logistics (Fulfillment Center in Wyoming), LLC; Star Lounge (Online-Shop für Accessoires und Merch für Freunde des Cannabis), LLC. Außerdem zieht er gerade seinen Hauptwohnsitz von Hidden Hills/Kalifornien nach Casper/Wyoming um, wo er seit ein paar Monaten seine Star Yak Ranch aufbaut.



Mein persönliches Fazit zur Pink-Religion-Kollektion

Die Pink Religion Collection ist ein Erlebnis, eine Hommage an Jeffree Stars Lieblingsfarbe Pink, wundervoll bis ins letzte Detail.

Pink Religion-Collection - Lieferung aus den USA

Ich habe die Produkte der Pink Religion Collection wieder bei Beautylish (USA) gekauft, denn meiner Erfahrung nach liefert Beautylish schnell, bietet gute Lieferkonditionen in die EU an, übernimmt die Zollabwicklung (man zahlt die Abgabegebühren wie Einfuhrumsatzsteuer und Zoll gleich an Beautylish, die es abführen, das erspart die Fahrt zum Zoll oder zur Post, da diese wegen Corona nichts mehr nach Hause liefert, das Gebühreneinzug beinhaltet). Ich habe meinen Einkauf bei Beautylish auch mit den Preisen bei BeautyBay (UK) verglichen, die auch kostenlos mit erledigter Zollabwicklung geliefert hätten, doch war Beautylish wegen des Bündelpreises für Lidschatten- plus Highlighterpalette zusammen günstiger. Diesen Bündelpreis gab/gibt es auch auf der Website von Jeffree Star Cosmetics. Die deutsche Online-Parfümerie Douglas hat die Produkte Stand 20.8.2021 noch nicht im Sortiment. Siehe auch Verbrauchermeinung: Wo kann man die Produkte von Jeffree Star Cosmetics kaufen, wenn man in Deutschland wohnt?

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Meinungen und Tutorials anderer bei YouTube, Instagram & Co. (besuchen Sie deren Instagram und YouTube-Kanäle)

Sadie Jones bei Instagram



tang_ful auf Instagram



Sara loves Makeup: Reviewing the ENTIRE Jeffree Star Pink Religion Collection



Cerise Kelsey: Sacred Glass Extreme Frost Pro Palette Review



Chris Figueroa: Jeffree Star Pink Religion Full Collection Review



RLQ Rosie: Pink Religion GRWM & First impression



Kimora Blac: Trying the Jeffree Star Pink Religion Palette & Collection



granny beauty & boxes over 65: PINK RELIGION PALETTE BY JEFFREE STAR GRWM



Curtis' Corner: Holy or Sinful - Pink Religion Review



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Dienstag, 29. Juni 2021

Zoll und Einfuhrabgaben beim Online-Einkaufen in den USA, China und anderen Nicht-EU-Ländern

So wie man nach dem Urlaub vom Zoll zur Kasse gebeten wird, wenn man mehr Waren mitbringt, als die jeweilige Einfuhr-Freigrenze erlaubt, so muss man auch für Waren, die man online im Nicht-EU-Ausland bestellt, Einfuhrabgaben bezahlen. Hier erfahren Sie, wie das geht und welche Einfuhrabgaben ab welcher Freigrenze anfallen. (zuletzt aktualisiert am 29.6.2021 wegen neuer Regeln ab 1. Juli 2021)

Lieferung von Jeffree Star Cosmetics aus den USA nach Zollabwicklung endlich da
Alles, was aus einem Nicht-EU-Land geliefert wird, wird vom deutschen Zoll kontrolliert. Nur wenn der Sachwert unter den Schwellenwerten für Einfuhrumsatzsteuer und Zoll liegt und es sich nicht um hochsteuerbare Waren wie Alkohol, Tabakwaren oder Kaffee handelt, fallen keine Einfuhrabgaben an.
Achtung, ab 1. Juli 2021 fallen einige Schwellenwerte weg und Gebühren werden ab dem ersten Euro Sachwert berechnet.

Im Internet locken die neuesten Elektronik-, Sportmode-, Hautpflege- und Beauty-Artikel aus den USA oder preisgünstiger Haarschmuck, Elektronikzubehör, Bastelbedarf, Boho-Mode, Modeschmuck und vieles andere aus China. Mit einem Klick sind sie im Einkaufswagen. Geht man zur virtuellen Kasse stutzt man kurz angesichts der hohen Versandkosten, an die man nicht gedacht hatte, aber nach einem Schulterzucken und zwei weiteren Klicks sind die Waren bestellt und sogar schon bezahlt (beispielsweise mit Paypal). Dann heißt es warten, denn die Lieferung von soweit her kann dauern – eine Expresslieferung hätte sie zwar beschleunigt, verursacht aber weitere Kosten und ist anscheinend auch nicht bei jedem Anbieter zuverlässig schneller. Also wartet man. Und während man sich fragt, wo die Bestellung denn nun bleibt und ob das eine seriöse Firma war, bei der man bestellt hat, liegt plötzlich ein Schreiben vom Zollamt im Briefkasten. Es folgt das böse Erwachen für alle, die die Forderungen des deutschen Zolls (Einfuhrabgaben) verdrängt hatten.

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Beim Kauf in Nicht-EU-Ländern fallen zusätzliche Kosten an

Beliebte Nicht-EU-Länder ("Drittländer") zum Online-Shoppen sind die USA, China, das Vereinigte Königreich (seit dem Brexit kein EU-Land mehr), Kanada und andere.

Ein wichtiger Wert für die Berechnung der Einfuhrabgaben ist der Sachwert. Es handelt sich um den Warenpreis, wenn dieser eindeutig ausgewiesen ist. Falls die Versandkosten und anderes nicht extra aufgeführt werden, ist der Sachwert der Rechnungsbetrag, auch wenn darin Beförderungskosten und anderes (nicht eindeutig erkennbar) enthalten ist.  

Verbrauchsteuern
Auf sogenannte hochsteuerbare Waren wie Alkohol, Tabakwaren und Kaffee werden grundsätzlich Verbrauchsteuern erhoben. Sie sind nationale Steuern.

Einfuhrumsatzsteuer (EUSt)
19 Prozent Einfuhrumsatzsteuer (beziehungsweise 7 Prozent bei Lebensmitteln, Büchern oder Gemälden) werden ab einem Sachwert von 22 Euro (beziehungsweise inoffiziell ab 26,30 Euro, siehe unten bei Kleinbetragsregelung) erhoben - und zwar auf den Sachwert plus den im Rechnungsbetrag aufgeführten Versandkosten. Wenn es sich um ein gelegentliches Geschenk einer Privatperson zu nicht kommerziellen Zwecken handelt, wird erst ab 45 Euro Warenwert eine Einfuhrumsatzsteuer (EUSt) fällig. Liegt der Warenwert unter dem Schwellenwert, greift die Zollbefreiungsverordnung (nicht jedoch bei Alkohol, Parfums, Tabak). 
WICHTIG - neue Regel ab 1. Juli 2021: 
Die Wertgrenze, ab der die Einfuhrumsatzsteuer anfällt, fällt ab 1. Juli 2021 weg! Das bedeutet: Die Einfuhrumsatzsteuer fällt für alle Online-Einkäufe aus Nicht-EU-Ländern ab dem ersten Euro an! Lediglich bei Geschenken von Privat zu Privat bleibt die Wertgrenze von 45 Euro für die Befreiung von der Einfuhrumsatzsteuer erhalten.

Zölle
Die eigentlichen Zölle fallen ab einem Schwellenwert von 150 Euro an, falls die Ware zollpflichtig ist. Bis zu 150 Euro Sachwert bleiben sie auch nach dem 1. Juli 2021 zollfrei (aber sind ab dem ersten Euro einfuhrumsatzsteuerpflichtig).
Ab einem Sachwert über 150 Euro werden die Verbrauchssteuer, Zoll und Einfuhrumsatzsteuer auf Basis des Zolltarifs errechnet. Die Höhe der Einfuhrabgaben ergibt sich dann aus den im Gemeinsamen Zolltarif der Europäischen Union und den nationalen Steuergesetzen festgelegten Abgabensätzen. Die Basis ist dann auch nicht der Sachwert, sondern der Zollwert (Wert der Ware zuzüglich der Transportkosten an die EU-Außengrenze). Bei der Berechnung des Zollwertes wird der Wechselkurs herangezogen, der am Tag der Annahme der Zollanmeldung gültig ist.

Jede Ware hat außerdem einen eigenen Zollsatz (in Prozent), beispielsweise textile Bekleidung: 12 % Zoll, Kosmetikprodukte: 0 bis 6,5 % Zoll, Fantasieschmuck: 4 % Zoll, digitale Fotoapparate/Notebooks: 0 %, Objektive: 6,7 % Zoll.

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Reihenfolge der Berechnungen bei einem Warenwert über 150 Euro:
  1. Zollwert der Ware (Warenwert + Transportkosten bis zur EU-Außengrenze)
  2. Zollgebühr (Zollwert x Zollsatz)
  3. Verbrauchsteuer (Warenmenge x Verbrauchssteuersatz)
  4. Bemessungsgrundlage für EUSt (Zollwert + Zollgebühr + Verbrauchssteuer + innergemeinschatliche Beförderungskosten)
  5. Einfuhrumsatzsteuer (Bemessungsgrundlage für EUSt x Einfuhrumsatzsteuersatz)
  6. Gesamte Einfuhrabgabe
Zuerst werden Zollwert, Zoll (Zollgebühr) und Verbrauchsteuer ausgerechnet und diese sowie die innergemeinschaftlichen Beförderungskosten auf den Zollwert aufgeschlagen. Für die Gesamtsumme wird dann die Einfuhrumsatzsteuer errechnet. Zollgebühr, Verbrauchsteuer und Einfuhrumsatzsteuer werden dann addiert und müssen als Einfuhrabgabe bezahlt werden.
Kleinbetragsregelung
Liegen die errechneten Einfuhrabgaben unter 5 Euro (ab 1. Juli 2021 unter 1 Euro), verzichtet der deutsche Zoll auf die Erhebung. Wenn man das einkalkuliert, beträgt der inoffizielle Schwellenwert zur Erhebung der Einfuhrumsatzsteuer in Deutschland 26,30 Euro. WICHTIG - neue Regel ab 1. Juli 2021: 
Ab 1. Juli 2021 gibt es eine neue Kleinbetragsregelung: Abgaben von weniger als einem Euro werden nicht erhoben.


Zollbegünstigungen
Für Waren aus manchen Ländern gibt es Zollbefreiungen, dann wird beispielsweise nur die Verbrauchsteuer und/oder lediglich die Einfuhrumsatzsteuer erhoben (Länderliste).

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Meine persönliche Erfahrung als private Konsumentin mit dem Zoll

Aus dem nicht europäischen Ausland habe ich mir bisher beispielsweise bestellt: Sporthandschuhe und Make-up-Produkte (USA), Natur-Gesichtspflegemittel (Kanada), Haarschmuck und Bastelsteine (China). Die Kleinteile aus China waren so günstig, dass ich gar nicht über die (frühere Grenze von) 22 Euro kam, aber die Lieferzeit war lang. Anders mit den Produkten aus den USA: Die Lieferzeit war ebenfalls lang bei Standardlieferung, die Expresslieferung war dagegen i. d. R. sehr schnell (Beautylish), die Gebühren (Einfuhrumsatzsteuer) nicht unerheblich (wie unsere Umsatzsteuer, man muss sich angewöhnen, beispielsweise Preise in den USA als Nettopreise zu lesen, dann ist man nicht frustriert). Zudem ist die Aufregung bei jedem Mal groß, denn jedes Mal befürchtete ich, meine bestellten Waren könnten vom Zoll zurückgeschickt werden, weil ich den Termin des Zolls verpasst habe.

Nachtrag am 22.8.2020:
Als ich kürzlich bei Beautylish/USA, einem Online-Retailer für Beauty- und Make-up-Produkte vieler Marken, Make-up-Produkte von Jeffree Star bestellte, wurden die Einfuhrabgaben (in dem Fall nur Einfuhrumsatzsteuer, da unter 150 Euro) von Beautylish während des Kassenvorgangs automatisch errechnet, auf meinen Einkaufpreis aufgeschlagen und von mir als Teil der gesamten Rechnung sofort bezahlt (Versandkosten fielen keine an, da ich über der Lieferkosten-Freigrenze von Beautylish lag). Beautylish führte die Abgaben für mich ab, so dass ich als Kunde nicht mehr vom Zoll belästigt beziehungsweise meine Ware nicht vom Zoll aufgehalten oder gar zurückgeschickt wurde. Eine große Erleichterung!


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Falls die Einfuhrabgaben nicht beim Kaufvorgang einbehalten und für mich in meinem Namen abgeführt werden (wie es Beautylish.com und Beautybay.com machen), beispielsweise wenn man Accessoires und Modeartikel direkt bei einer Marke kaufen muss, die diesen Service nicht anbietet (jeffreestarcosmetics.com), ist meiner Erfahrung nach Folgendes zu empfehlen:
Man sollte in der Zeit, in der mit dem Eintreffen der Ware zu rechnen ist, täglich den Briefkasten überprüfen, denn man muss innerhalb weniger Tage auf den Bescheid vom Zoll reagieren: entweder hinfahren und die Sache persönlich regeln oder ein Formular für die nachträgliche Verzollung mithilfe von DHL ausfüllen und dieses mit Kopien der Rechnung in US-Dollar sowie der Paypal-Abrechnung mit Umrechnung in Euro zum Zollamt schicken, so dass dort nachvollzogen werden kann, was man tatsächlich in Euro bezahlt hat und um welche Art Waren es sich handelt.

Wenn der Zollwert unter 150 Euro liegt, wird nur die Einfuhrumsatzsteuer ausgerechnet, ansonsten fällt auch Zoll an. Beide Gebühren werden gleich beim Zollamt kassiert, wenn man hinfährt, oder, wenn man die Belege per Post ans Zollamt geschickt hat, kommt das Paket dann einige Zeit später per Nachnahme nach Hause und der Post-/DHL-Bote kassiert die Einfuhrabgaben plus eine Art DHL-Nachnahme-/Servicegebühr für das Abkassieren.

Nachtrag am 23.12.2020:
Wenn man Pech hat, wirft der Postbote nur einen Zettel in den Briefkasten, man sei nicht dagewesen (obwohl man neben der Klingel auf ihn gewartet hat) und man solle zu einer Post-Abholstelle kommen und das Paket abholen (ehrlich? Wenn das so einfach wäre, dann hätte man es ja gleich selbst beim Zoll abholen können). Wenn niemand zum Abholen kommt, wird das Paket an den Absender zurückgeschickt. Ich habe in der Situation ein Einschreiben per e-post an DHL geschickt, dass ich einen zweiten Zustellungsversuch wünsche - was auf dem Zettel nicht mal als Option angeboten wurde, obwohl man nicht nur die hohen Versandkosten beim Verkäufer bezahlt hat, sondern für die Nachverzollung mit Hilfe von DHL zusätzliche Abkassiergebühren anfallen. Tatsächlich wurde ein zweiter Zustellversuch unternommen und ich konnte mein Paket dann ein paar Tage später zufrieden in den Armen halten (das Geld für den Zoll und DHL habe ich wegen Corona-Abstandsregeln abgezählt in einem Umschlag an den Übergabeort gelegt). Danach kamen allerdings mehrere Mitteilungen von DHL, dass es diesen Service wegen Corona nicht mehr gibt, man müsse nun seine Pakete (wegen des Bezahlvorganges) bei der Post selbst abholen. Daher bestelle ich nun nur noch da, wo Einfuhrgebühren (Einfuhrumsatzsteuer und Zoll) gleich vom Verkäufer im Drittland berechnet und für mich an den Zoll abgeführt werden, denn dann kann ich mich nach dem Bestellen in Ruhe auf meine Ware freuen. 


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Bei einer meiner letzten Bestellungen in den USA habe ich erfolgreich versucht, unter 26,30 Euro (bis 30. Juni 2021inoffizieller Schwellenwert zur Erhebung der Einfuhrumsatzsteuer in Deutschland) zu bleiben. Es war in diesem Fall wegen eines Rabattcodes möglich, der vorher in Social Media für eine spezielle Aktion bekanntgegeben worden war. Und unglaublich aber wahr: Die Ware war 4 Tage nach der Bestellung bei mir - und ganz ohne Zoll-Tohuwabohu. Allerdings war ich überrascht, dass der von mir gewählte Standard-Versand tatsächlich von FedEx in diesem Tempo ausgeführt wurde. Ob mein sehr erfreuliches "Kundenerlebnis" eine Ausnahme oder ein Versehen war oder ob diese Liefergeschwindigkeit bei Gerard Cosmetics die Regel ist? 

Ähnlich schnell war allerdings auch eine Standardlieferung von Beautylish im Juni 2021, bei der der Warenwert über 50 Euro lag und Beautylish die Einfuhrgebühren berechnete und für mich an den Zoll abführte. Ich bin nicht sicher, ob das bereits die sogenannte Import One Stop Shop (IOSS)-Lösung ist, von der die Generalzolldirektion in der Publikation über die Änderungen ab dem 1. Juli 2021spricht und die aber nur bis einem Warenwert bis 150 Euro anwendbar ist. Falls ja, weiß ich nicht, wie der Ablauf bei einem höheren Warenwert wäre, da meine Bestellungen immer darunter lagen. Falls das ein neues Verfahren ist und der Beförderer seine Servicepauschale für die Abgabe einer Zollanmeldung selbst zusätzlich in Rechnung stellen will (wenn er nicht mit dem Verkäufer einen entsprechenden Vertrag hat, dass der ihn dafür bezahlt), dann könnten noch einige böse Überraschungen auf die Käufer zukommen, wenn beispielsweise DHL die Waren einfach am Abholschalter hinterlegt.

Nur 4 Tage von Kalifornien nach Bayern: Ohne Zoll kann es also fix gehen - mit dem verblüffenden Tempo hatte aber offensichtlich auch Gerard Cosmetics nicht gerechnet, die Shipping-Info hatte mich mit einer langen Lieferzeit rechnen lassen.
T-Shirt aus der Cherry Blossom-Kollektion von Gamer Ninja bei Killer Merch (Kalifornien). Wenn es sich wie in diesem Fall um eine Vorabbestellung (Preorder) handelt, kommt zu der üblichen, normalerweise bei Standardlieferung sehr langen Lieferzeit (und der langsameren Abwicklung durch Corona-Bestimmungen zur Gesunderhaltung des Personals) noch die Zeitspanne zwischen Bestelldatum und offiziellem Versandbeginn hinzu. 

WICHTIGE ÄNDERUNG:

Auf der Website der Generalzolldirektion (zoll.de) heißt es zu den Änderungen ab dem 1. Juli 2021: "Ab diesem Zeitpunkt muss grundsätzlich für alle Sendungen aus einem Drittland eine Zollanmeldung abgegeben werden. Diese Aufgabe übernimmt in der Regel der Beförderer der Waren, also der zuständige Post- bzw. Kurierdienst, für Sie. Dieser bezahlt auch schon die fälligen Einfuhrabgaben an den Zoll. In der Regel müssen Sie dann die Abgaben bei der Zustellung der Sendung bei dem Beförderer bezahlen." Ich bin gespannt, wie das funktioniert, wenn DHL doch wegen Corona gar nichts zustellt, bei dem kassiert werden muss, und wenn man selbst auch nicht abholen kann.

Meine Erfahrung: Bei den Einkäufen bei Beautylish (USA) und Beauty Bay (UK) lief es so ab: Die Abgaben an den Zoll werden beim Online-Bezahlvorgang berechnet, aufgeschlagen und einbehalten. Beide Händler (oder beauftragte Zulieferanten) bezahlten die Abgaben stellvertretend für mich, die Käuferin (Importeurin). Nachlesen kann man das bei Beautylish in deren Nutzungsbedingungen (Terms of Service, TOS), bei Beauty Bay in der Hilfe unter Lieferung & Versand (wobei es bei Beauty Bay nur um die Steuer zu gehen scheint, bei Lieferungen über 150 Euro eventuell doch noch Zoll anfallen könnte).

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Fazit

Bevor man im Nicht-EU-Ausland bestellt, sollte man sich fragen, ob die Produkte die Warterei, den möglichen zusätzlichen Aufwand (wenn man zum Zoll oder dem DHL-Abholschalter fahren muss, weil der Verkäufer die Gebührenabwicklung nicht übernimmt) und die zusätzlichen Kosten wert sind. Für langweilige Alltagsartikel würde ich mir das Tohuwabohu nicht antun, sondern nur für Besonderheiten.

Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man bei Online-Shops bzw. Retailern bestellen, die bei der Kaufabwicklung auch gleich die Einfuhrabgaben berechnen, einbehalten und die Abführung übernehmen, so dass man sich um nichts kümmern muss. (Tipp an die deutschen Fans von Jeffree Star Cosmetics, die am Starttag neue Produkte bestellen wollen/müssen, die es in Europa dann eventuell noch nicht gibt: Man kann bei dem von JSC bevollmächtigten amerikanischen Händler Beautylish bestellen, denn dort zahlt man niedrigere/keine Versandkosten, die Zollabwicklung wird automatisch übernommen und die Lieferung ist meiner Erfahrung nach schneller als bei JSC selbst. Siehe dazu auch: Soll man Make-up-Produkte von Jeffree Star bei Jeffree Star Cosmetics direkt oder bei Beautylish kaufen?.)

Schön wäre es, wenn der deutsche Zoll die Abwicklung vereinfachen und kundenfreundlicher gestalten würde (Hallo, Digitalisierung!) - denn die Gebühren finde ich weniger belastend (wir zahlen hier ja auch Umsatzsteuer) als den Aufwand und die Angst, nicht rechtzeitig auf den Bescheid vom Zollamt reagieren zu können oder - wenn man die nachträgliche Verzollung per DHL in Anspruch nimmt - nicht zuhause zu sein, wenn die Ware gebracht wird (denn eine terminliche Ankündigung gibt es nicht) oder - was richtig ärgerlich ist - wenn man da ist, das Haus sogar tagelang nicht verlässt, um keine Lieferung zu verpassen, aber der Zusteller nicht klingelt, sondern einen Zettel in den Briefkasten wirft, man müsse das Paket bei der Post abholen).

Ich fände eine Information per E-Mail, SMS o. A. und die Möglichkeit auf einer Zoll-Website online zu bezahlen (mit Angabe einer Vorgangsnummer o. Ä.) beispielsweise eine praktikable Lösung für viele Menschen und Unternehmen, die auch den Zoll entlasten und unnötige Kontakte (Corona-Pandemie) vermeiden würde.

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Disclaimer:
Die Regeln können sich weiter ändern. Ich recherchiere zwar sorgfältig und trage manche Änderungen und neue Erfahrungen nach, aber alle Angaben hier sind ohne Gewähr. Gültige Auskunft zu Zoll und Abgaben finden Sie bei zoll.de.

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Samstag, 12. Juni 2021

Ist Amazon noch sexy? Kommt drauf an, wen man fragt! (Meinung)

Einkaufen bei Amazon war einmal cool, aber ist es das noch oder gibt es bessere Alternativen? (zuletzt aktualisiert am 12.6.2021)

Der Online-Händler Amazon.de* hat in seinen Anfangsjahren vorgemacht, wie Händler ihre Kunden behandeln sollten, denn er hat ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt der Händlertätigkeit gesetzt. Das innovative Unternehmen hat damals mit seiner Kundenfreundlichkeit und Zuverlässigkeit bei den Verbrauchern gepunktet und Vertrauen in den Online-Einkauf geschaffen. Als Händlerplattform bietet Amazon zudem seit Jahren auch kleinen Herstellern und Händlern überall auf der Welt Zugang zu einem riesigen potenziellen Kundenkreis und macht so manche kleine Unternehmung auf dem (von der großen Politik oft vernachlässigten) Lande erst möglich. Amazon unterhielt in Deutschland und anderen Ländern, in denen der Konzern aktiv ist, beinahe von Anfang an außerdem Werbepartnerprogramme, mit denen Homepages, Blogs und YouTube-Kanäle Werbeprovisionen verdienen können - das sind ein paar Cents, wenn Kunden etwas bei Amazon kaufen, nachdem sie über den Amazon-Partnerlink* zum Online-Shop gelangt sind.

Amazon.de* hat also zunächst frischen Wind in den Handel gebracht, der aber für einige Marktteilnehmer bald zum eisigen Polarwind wurde. Auch die sonstige Entwicklung der letzten Jahrzehnte von und mit Amazon war nicht nur positiv.

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Ganz subjektive Kritik an Amazon.de von mir als VerbraucherIn


Die Zeiten der Entdeckung einer neuen Einkaufswelt und der freudigen Erwartung der nächsten Buchsendung mit Lesezeichen und Gummibärchen, wie es zu Anfang war, sind leider vorbei.

Mir persönlich fällt als Kundin von Amazon.de inzwischen Folgendes unangenehm auf:
  • Beim Shoppen auf Amazon.de* erkenne ich oft erst beim dritten Hinsehen, dass ein Produktangebot nicht von Amazon selbst, sondern von einem Drittanbieter stammt. Kauft man aber mehrere Dinge - beispielsweise den gesammelten Bürobedarf - von mehreren Drittanbietern summieren sich die Versandkosten schnell zu einem unverhältnismäßig hohen Anteil auf. Die Alternative, vorher die Drittanbieter auszusortieren, ist mir zu zeitaufwändig.  
  • Mir fehlt bei der Amazon-Produktsuche eine Auflistungsmöglichkeit der Angebote nach Preisen inklusive ihrer Versandkosten. Vor allem Drittanbieter nutzen das häufig so: Sie minimieren den Kaufpreis und setzen die Versandkosten sehr hoch an. So erscheinen sie bei einer aufsteigenden Liste nach Produktpreisen als erste. 
  • Zu den Drittanbietern findet man teilweise keine zufriedenstellenden Informationen wie Name und Sitz des Unternehmens, Unternehmensform etc. Dass auch solche, die diese Daten nicht angeben, verkaufen dürfen, gefällt mir nicht. 
  • Ich habe inzwischen mehrmals Angebote von Drittanbietern gesehen, die bei den Herstellern (Markeninhabern) nicht als Partnerunternehmen aufgeführt sind und deren Angebote nach Aussehen und Preis mit großer Wahrscheinlichkeit Fake-Produkte (Duplikate, Plagiate, Counterfeits o. Ä.) sind. Inzwischen bin ich so verunsichert, dass ich Lebensmittel, Körperpflege-, Make-up- und andere Produkte lieber beim Hersteller selbst, bei seinen autorisierten Partnerhändlern oder bei einem/r alteingesessenen stationären Laden/-Kette meines Vertrauens mit Online-Shop einkaufe.
  • Mich stört, dass man nicht mit Paypal bezahlen kann. Wenn ich ein Paypal-Guthaben abbauen will, was gelegentlich vorkommt, muss ich woanders einkaufen. 
  • Man kann sich den Paketauslieferer nicht aussuchen.
    Bei einigen Online-Shops kann man inzwischen aussuchen, von wem man die Lieferung zugestellt haben möchte. Bei Amazon nicht. Ich würde einen Paketdienst meiner Wahl bevorzugen, um steuern zu können, wann ich von wem bei meiner Arbeit zuhause gestört werde. Der Vorteil von DHL ist bei uns beispielsweise, dass alles zuverlässig zu einer bestimmten Uhrzeit vormittags an einem gewünschten Ort (ohne Klingeln) hinterlegt wird. Hermes liefert bei uns eher abends aus. Bei Amazon habe ich bisher keine festen Zeiten feststellen können.
  • Auslieferung durch Amazon möchte ich persönlich nicht, doch man kann das nicht wirksam abwählen.
    Mir persönlich gefällt es nicht, dass Amazon in unserer Gegend die Waren selbst ausliefert - für mich ist das ein Lieferant mehr, der mich bei meiner Arbeit zuhause im Home-Office unterbricht. Meine Bestellungen sind selten dringend, es geht mir beim Online-Einkaufen um die Zeitersparnis - mir würde die Auslieferung mit der regulären Post ausreichen. Außerdem ist das Amazon-Auslieferungspersonal meiner Erfahrung nach am wenigsten kompetent - die Personen sind zwar sehr freundlich und bemüht, machen aber auf mich den Eindruck, als seien sie nicht ausreichend, wenn überhaupt, geschult worden. Außerdem wird anscheinend oft gewechselt - ich glaube, ich habe noch keine Person zweimal gesehen. Tipp an Amazon: Unser DHL-Postbote ist deshalb so gut, weil er (vermutlich geschult wurde,) seit Jahren täglich liefert, immer das gleiche Verteilgebiet hat und seine Kunden (persönlich) kennt. 
  • Fast jede Bestellung bei Amazon.de* wird auf zig Kartons verteilt, die nach und nach eintrudeln - nicht nur die der Drittanbieter sind voneinander getrennt, manchmal auch die Dinge, die man bei Amazon selbst bestellt hat - vermutlich weil sie in unterschiedlichen Auslieferungslagern oder Logistikzentren bereitgehalten werden. Das ist für mich als Kundin nicht nur nervig, sondern schafft unangenehm viel Verpackungsmüll.

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  • In letzter Zeit erhält man mit den Lieferungen von Amazon winzig kleine Lieferscheine, die nicht nur wegen der nicht zu entziffernden Schriftgröße, sondern manchmal auch wegen der unbekannten Sprache oder Schriftzeichen (ausländisches Logistikzentrum?) selbst mit einer Lupe nicht lesbar/verständlich sind. 
  • Rechnungen für Produkte von Drittanbieterfirmen muss man (wegen des Finanzamtes) teilweise hinterherlaufen - und stellt dabei manchmal fest, dass nicht alle Drittanbieter wissen, wie eine Business-Rechnung auszusehen hat. Will man die Umständlichkeiten und Ärger vermeiden, die möglicherweise bei der Buchführung, der Umsatzsteuervoranmeldung oder erst bei der Steuererklärung auftauchen, muss man vor der Bestellung für jeden einzelnen Artikel den Anbieter überprüfen, wo er sitzt, ob man von ihm eine ordentliche Rechnung erwarten kann und so weiter. Das hält auf - vor allem in Verbindung mit dem schwierigen Preisvergleich unter Berücksichtigung der verschiedenen Versandkosten der einzelnen Drittanbieter der Angebote.
  • Zollgebühren und spezielle Abwicklung teilweise bei Lieferungen von außerhalb des EU-Raums.
    Dafür kann Amazon zwar nichts, aber man könnte solche Waren/Anbieter, die von außerhalb der EU liefern und sich nicht von sich aus um die Zollabwicklung und anfallende Gebühren kümmern, auf der Produktseite kennzeichnen, denn nichts ist ärgerlicher, wenn man zum Zollamt muss, um seine Ware auszulösen.

Mein Fazit als Kundin:
Das Einkaufserlebnis bei Amazon war meiner Meinung nach schon mal besser. Hatte man in den Anfangszeiten das Gefühl, ein umworbener Kunde zu sein, dessen Einkaufserlebnis wichtig genommen wird, fühle ich mich inzwischen oft völlig lieblos abgefertigt: Da kommt ein Produkt, in einem riesigen Karton (über 1,20 m hoch), bei einem Produkt von 62 x 62 x 3 cm. Ein anderes Mal werden meine bestellten Aufbewahrungskörbe in einer Plastiktüte geliefert und kommen absolut zerdrückt an (abgesehen davon, dass sie auch merkwürdige Verfärbungen haben). Auch wenn das nicht die Regel ist und manches in sehr gutem Zustand ankommt, fühle ich mich im Großen und Ganzen als Kundin nicht mehr besonders wertgeschätzt, sondern effizient (aus Sicht des Händlers und nicht aus meiner Sicht) abgefertigt. Angeblich fällt manches Ärgernis beim Amazon Prime-Abonnement weg und manche lieben Amazon Prime, ich aber vermeide solche Kundenbindungsinstrumente und finde Amazon Prime auch schwer zu durchschauen (und wenn ich das richtig sehe: Für Leute wie mich, die Prime-Video/Music/Reading nicht nutzen, sondern nur Produkte kaufen wollen, finanziell uninteressant).

Online-Shopping-Alternativen zu Amazon.de

Inzwischen sind viele kleine und fast alle großen stationären Geschäfte und Kaufhausketten auch online zu finden. Statt also alles auf der Amazon-Plattform bei Amazon und den vielen Drittanbietern zu kaufen, kann man auch gleich beim Online-Fachgeschäft einkaufen.

Hier eine kleine Liste von Online-Shop, mit denen ich positive Einkaufserlebnisse hatte (Werbepartner sind gekennzeichnet (*) und mit einem Affiliate-Link/Partnerlink verlinkt):
  • dreschflegel-saatgut.de (Öko-Saatgut)
  • Gärtner Pötschke* (Pflanzen, Gartenzubehör etc.)
  • gaissmayer.de (Staudengärtnerei)
  • Erwin Müller (Tischdecken und andere Heimtextilien)* 
  • hofpfisterei.de (Öko-Brot) 
  • otto.de* (Versandhändler für Mode, Düfte, Möbel, Aufbewahrungsboxen, Elektronik, Baumarkt, Garten und vieles mehr)
  • Rewe.de (Lebensmittel online-shoppen mit Lieferservice nach Hause) 
  • ullapopken.de (Mode ab Größe 42)* 
  • Nivea.de (Gesichts-, Haar-, Körperpflege) 
  • deichmann.com (Schuhe, Accessoires) 
Apropos otto.de*
Otto arbeitet meiner Erfahrung nach zuverlässig und professionell, die Versandkosten pro Standard-Paket betragen 5,95 Euro (Nachtrag: seit 1. März 2021 dauerhaft nur noch 2,95 Euro). Ausgeliefert wird mit Hermes. Andere Preise gelten bei Lieferung innerhalb von 24 Stunden, Lieferung an einem Wunschtermin, Speditionsauslieferung, direkte Lieferung durch Drittanbieter o. Ä.

Auch ganz neu erschienene Apple-Produkte (hier das Apple iPhone 13 Pro Max Smartphone*), die ich am offiziellen Erscheinungstag (Beginn Vorverkauf) bei Otto* bestellt habe und von denen es auf der Website hieß, sie seien erst in mehreren Monaten lieferbar, waren in weniger als drei Wochen bei mir zuhause - in diesem Fall 11 Tage nach dem ersten offiziellen Tag im Handel.
 

Bei Otto kann ich (ohne einen mir bekannten Deckel) alles auf Rechnung bestellen, wenn ich will. Ein Grund, warum ich gerade teure Elektronik oft lieber dort bestelle. Alle Lieferungen kamen in einwandfreiem Zustand und sehr viel schneller, als auf der Webseite (aufgrund von Herstellerangaben) vorausgesagt, bei mir an. Allerdings hat auch otto.de inzwischen mit Otto Market seine Plattform für Drittanbieter geöffnet. Bisher ist deren Zahl aber überschaubar - oft bekannte Marken. Ich hoffe darauf, dass Otto.de strengere Maßstäbe und Kontrollen ansetzt, als es andere Marktplätze manchmal zu tun scheinen.

* Werbelink/Affiliate-Links

Wofür wird Amazon sonst noch kritisiert?


Das amerikanische Online-Unternehmen hat in manchen Branchen eine marktbestimmende Macht, derer sich der Handel der Region oder des Landes kaum wehren kann.

Infografik: So mächtig ist Amazon in Deutschland | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

Kritisiert wird Amazon.de

  • wegen seiner marktbeherrschenden Stellung, die andere Händler zwingt, über Amazon zu verkaufen - was wiederum für sie die Gefahr birgt, von Amazon dauerhaft abhängig zu werden, 
  • wegen des Drucks, den Amazon auf die Händler versucht auszuüben,

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  • als Arbeitgeber, weil sich das Unternehmen sich nicht dem Einzelhandelstarif unterwerfen will, 
  • als Unternehmen, das jedes Steuerschlupfloch ausnutzt und nach Meinung vieler zu wenig Steuern in Deutschland/Europa bezahlt im Verhältnis zu den Einnahmen, die das Unternehmen hier macht, 
  • als Plattformbetreiber, weil das Unternehmen angeblich Produkte, die bei einem Drittanbieter gut laufen, auch in sein Sortiment übernimmt. Von manchen wird auch kritisiert, dass die Listung der Ergebnisse der Produktsuche nicht verbraucherfreundlich sei. 
  • als Händler, denn als Kunde/Kundin fühlt man sich nicht mehr so wichtig genommen, wie es einmal war,
  • auch als Autorin, deren Bücher dort verkauft werden, fühle ich mich nicht wichtig genommen. Beispiel: Ich habe etwa 20 Mal gemeldet, dass eine Rezension, die offensichtlich gekauftem Saatgut gilt, nichts mit meinem Buch zu tun hat und entfernt werden sollte: keine Reaktion.
Alexa wird Amazon noch mächtiger machen 
Mit der zunehmenden Verbreitung des Sprachassistenten Alexa in Verbindung mit Amazon Echo werden sich die Probleme wahrscheinlich noch verstärken. Wer Alexa beauftragt, Milch zu bestellen, bekommt von ihr die Marken vorgeschlagen ...

Daran, Amazons Macht einzuschränken und das Unternehmen besser zu regulieren, arbeiten Wettbewerbs- und Verbraucherschutz, EU-Politiker und andere - bisher noch mit mäßigem Erfolg und manches Mal mit nicht erwarteten Nebenwirkungen.

Hintergrundwissen Amazon
Amazon (US-Website: Amazon.com*) wurde 1994 in den USA von Jeff Bezos als Online-Buchhändler gegründet. 1997 wurde das Unternehmen an die Börse gebracht und ist heute ein börsennotierter, international agierender Konzern, der nicht nur Online-Händler mit einer enormen Produktpalette ist, sondern seine Handelsplattform auch Drittanbietern geöffnet hat und bei deren Handel mitverdient, außerdem an speziellen Dienstleistungen, die Amazon hinsichtlich Fullfillment (Lagerung, Auslieferung etc.) bietet.
Amazon hat lokalisierte Online-Shops in vielen Ländern. Außerdem hat es bedeutende Tochterunternehmen wie den IT-Infrastrukturdienstleister und Cloudanbieter Amazon Web Services (AWS) .

In Deutschland hat Amazon.de* ein Sortiment an neuen und teilweise gebrauchten Produkten, die nicht nur von Amazon selbst, sondern auch von Dritten angeboten werden. Der Versand der Produkte wird teilweise von Amazon übernommen (sowohl für eigene Angebote als auch für Drittanbieter) und teilweise von den Drittanbietern selbst ausgeführt (per DHL, Hermes etc.). Amazon verdient am Verkauf eigener Produkte, an Gebühren, die Drittanbieter zahlen müssen, und über Dienstleistungen, die Amazon für Drittanbietern auf Wunsch übernimmt (z. B. die Warenlagerung und den Versand).


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Zwecks Transparenz:
Ich besitze EINE Amazon-Aktie und bin damit Amazon-Investorin (-> mehr zu Geld und Börse) (Nachtrag 2021: Inzwischen habe ich sie verkauft). Darüber hinaus bin ich Werbepartnerin von Amazon.de* und anderen Unternehmen. Werbelinks sind mit einem * gekennzeichnet - kauft jemand etwas, nachdem er über meinen Werbelink zum Amazon-Shop gelangt, erhalte ich ein paar Cents "Werbekostenerstattung". In diesem Blogartikel vertrete ich wie immer meine persönliche Meinung als Verbraucherin.

PS:
Laut Amazon hat das Weihnachtsgeschäft 2018 einen Rekord gebrochen, es gab mehr Bestellungen als jemals zuvor (über Umsätze und Erträge wurde nichts gesagt). An mir kann es nicht gelegen haben! Ich habe circa Dreiviertel meiner Online-Einkäufe zwischen September und Jahresende woanders getätigt.

Nachtrag Juni 2021
Diese Woche erhielt ich zwei Lieferungen, die ich bei Amazon bestellt habe. Im Nachhinein habe ich festgestellt, dass beide eine Geschäftsadresse in China angegeben hatten. Nur der Vollständigkeit halber: Ich habe auch schon gute Qualität in passender Verpackung aus China erhalten.

Diese Aufbewahrungskörbchen (29 x 19 x 12 cm) kamen völlig zerdrückt in einer Plastiktüte bei mir an. Das Foto zeigt sie, nachdem ich eine Stunde lang versucht habe, sie wieder geradezubiegen, was mir nicht gelungen ist. Der Verpacker hat keinen Gedanken daran verschwendet, ob solche wenig robusten Körbe den Transport zwischen Kisten und Kartons überleben können.


Die Hintergrundplatte für Fotos hat eine Größe von 62 x 62 x 3 cm. Sie wurde als Einzelstück in einem Karton verschickt, der mir bis zur Schulter reichte. Offensichtlich hat sich niemand Gedanken gemacht, dass der Kunde mit so viel Verpackungsmüll belastet wird.


Werde ich bei einem der beiden Anbieter noch einmal bestellen? Sicher nicht! Aber sie werfen nicht nur ein schlechtes Licht auf Warenlieferungen aus China, sondern auf alles, was man auf der Plattform Amazon.de bestellt.

* Werbelink/Affiliate-Links

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