Donnerstag, 23. August 2018

Drama in der Beauty Community (Thema in den sozialen Netzen, Dramageddon OG)

Alles begann mit einem Tweet auf Twitter, kurz nachdem die Shane-Dawson-Serie über Jeffree Star auf YouTube veröffentlicht worden war. Nur wenige Tage später stürzten einige der bekanntesten Beauty-Gurus des englischsprachigen Social-Media-Raums von ihren Sockeln – sie hatten es sich mit der Beauty-Community verscherzt. (Kommentar, aktualisiert)

Vor allem junge Menschen entwickeln starke Gefühle für ihre Vorbilder und bevorzugten InfluencerInnen bei YouTube und in anderen sozialen Netzen. Werden sie von diesen jedoch menschlich enttäuscht, dann schlägt die Liebe der Fans schnell in Wut um. Das Drama um die früheren Beauty-Guru-Freunde von Jeffree Star zeigt, dass die verlorene Unterstützung durch die Fans schnell die Karriere kosten kann.
Die erste Folge von The Secret World of Jeffree Star erschien Anfang August 2018, gefolgt von mehreren weiteren über Jeffree Stars bewegtes Leben (er ist gerade mal 32 Jahre alt!) – vom Kind in schwierigen Lebensumständen, das sich von Glitter und Glamour angezogen fühlte, über den Jugendlichen, der auf der Straße als Schwuchtel beschimpft wurde und seine Stacheln aufstellte, über den Indie-Rockstar auf/dank MySpace bis zum Beauty-YouTuber und erfolgreichen Unternehmer, über innere und äußere Verletzungen und Selbstverletzungen und überhaupt: seine persönliche Entwicklung. Nach dieser Dokureihe lieben alle Jeffree Star, auch die, die vorher vielleicht ein wenig skeptisch waren.

Ignorant und selbstverliebt (und geschäftlich gesehen auch völlig dumm) machten einige frühere Freunde von Jeffree Star namens Manny MUA, Laura Lee, Gabriel Zamora und Nikita Dragun aus den USA während eines von NARS Kosmetik gesponserten Aufenthalts auf Ibiza ein Foto, auf dem sie mit ausgestreckten Mittelfingern in die Kamera schauen; es wurde mit einem Kommentar versehen, der Jeffree Star als "Bitch is bitter" bezeichnet (weil es ihnen vier ohne Jeffree angeblich besser ginge), und dann auf Twitter veröffentlicht.

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Wow, das setzte etwas in Gang, das sie wohl nicht erwartet hatten und das TV-Dramaserien alt aussehen lässt. Jeffree Star war zwar auch schon vor der Shane-Dawson-Serie sehr bekannt und hatte eine große und treue Anhängerschaft, die ihn, wo er auch hinkommt, bejubelt und ihm dafür dankt, ihnen Mut zu machen. Aber durch die Serie hatte er viele neue Fans hinzugewonnen, so dass es wohl demnächst insgesamt 10 Millionen alleine bei YouTube sein werden (Nachtrag: 10-Millionen-Meilenstein am 26.8.2018 erreicht), und die sind bereit, ihn zu beschützen und zu verteidigen.

Als der Ibiza-Tweet veröffentlicht wurde, hatten alle die Shane-Dawson-Serie noch frisch im Gedächtnis und auch wie mitgenommen Jeffree Star gewesen war, als er das Finale sah - schließlich hatte er viel von sich offenbart und sich verwundbar gezeigt.



Entsprechend wütend reagierten seine Fans auf den Tweet der inzwischen als "Bedeutungslose Vier" (Irrelevant Four) bezeichneten Verschwörertruppe. Als diese (oder einige von diesen), um sich zu rechtfertigen, versuchten Jeffree Star anzuschwärzen - der in der Vergangenheit tatsächlich nicht immer ein Heiliger gewesen ist, sich aber für seine Jugendsünden und Ausfälle entschuldigt hat -, begannen Jeffree-Fans umgekehrt, alte belastende Tweets der Bedeutungslosen Vier bei Twitter auszugraben. Sie fanden unter Anderem rassistische und füllige Menschen beleidigende (fatshaming) Tweets von Laura Lee - ja, das Internet vergisst nichts.

The Irrelevant Four, insbesondere Laura Lee, verloren in wenigen Stunden hunderttausende Fans bei YouTube und auf anderen sozialen Plattformen. Außerdem distanzierten sich Unternehmen, mit denen sie zusammengearbeitet hatten, von ihnen - teilweise diskret, indem sie ihre Produkte aus dem Online- und/oder Filial-Sortiment nahmen oder als ausverkauft deklarierten, teilweise durch öffentliche Stellungnahmen, beispielsweise als Story bei Instagram.

Als Reaktion auf den dramatischen Abonnentenschwund und die verlorenen Kooperationen mit bekannten Marken gab es dann falsche und echte Entschuldigungen, vor allem auf YouTube, mit als falsch oder echt bewerteten Tränen - jedes Detail wurde genauestens von Social-Media-Nutzern und YouTube-Dramakanälen (Rich Lux, Karina Kaboom und andere) analysiert, bewertet und fantasiereich kommentiert.

Rich Lux: Jeffree Star breaks silence on ex friends



Als einzige ernst gemeinte Entschuldigung wird von den meisten Beobachtern (und wohl auch von Jeffree Star selbst) die von Gabriel Zamora angesehen, auf die sich Jeffree Star in einem Beitrag bei Snapchat, hier eingebunden bei Twitter ("I loved and respected these people"), bezieht - er, der früher hauptsächlich mit den anderen drei der Irrelevanten Vier befreundet gewesen war und sie geschäftlich gefördert hatte.

Jeffree Star (Geburtsname: Jeffrey Lynn Steininger) ist nämlich nicht nur die schillernde, facettenreiche Persönlichkeit, ein glaubwürdiger YouTube-Beauty-Guru und Makeup Reviewer ("Jeffree Star Approved"), der weder auf das Geld von anderen Kosmetikunternehmen noch von YouTube angewiesen ist, er hat in wenigen Jahren seine eigene erfolgreiche Kosmetikmarke Jeffree Star Cosmetics und andere Unternehmen auf die Beine gestellt.

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Als weitgehend unabhängiger Beauty-Guru, der mit seiner Meinung nicht hinterm Berg hält, und aufstrebender Unternehmer, der erfolgreicher ist, als die meisten Menschen in seiner Umgebung, machte er sich natürlich nicht nur Freunde. (siehe auch Why Jeffree Star should not be cancelled (angesichts von Cancelgeddon 2020))

Jeffree Star: Full face of brands that hate me



Aktueller Stand des Dramas um Jeffree Star und seine ehemaligen falschen Freunde

Manny MUA ist aktuell nach Ansicht der meisten Beobachter und Fans der mit dem schlechtesten Charakter innerhalb der Gruppe der Irrelevanten Vier - einer, der angeblich immer wieder andere benutzt, auch schon Beauty-Guru Patrick Starrr, bevor er sich an Jeffree Stars Fersen heftete. Er soll die anderen angeblich gegen Jeffree Star aufgewiegelt haben und außerdem hatte er den Ibiza-Tweet geliked, er kannte ihn also. Angelastet wird Manny MUA auch, dass er seiner Kollegin und guten Freundin Laura Lee in keiner Weise zur Seite stand, als sie an den Pranger gestellt wurde - denn deren furchtbare Tweets sind immerhin von 2012 und sie hat wenigstens versucht, sich dafür zu entschuldigen. Es gibt auch noch einen Nebenschauplatz: Manny MUA hatte ein Mädchen, Fan von Jeffree Star, während eines Meet-and-Greets schlecht behandelt - jedenfalls wurde seine Grimasse von vielen so gedeutet. Manny MUA hat inzwischen ein PR-Ich-werde-mich-bessern-Video veröffentlicht, das von den meisten als nicht ausreichend bewertet wurde. Ein zweites Video machte es auch nicht besser - die Leute sind der Meinung, weder übernähme er Verantwortung, noch entschuldige er sich für irgendetwas von dem, was er sich hat zuschulden kommen lassen. 


Die Blood Sugar-Palette brachte Jeffree Star Cosmetics 2018 den großen Durchbruch
 
Laura Lees Karriere scheint derzeit völlig zerstört. Sie hatte es sich bei den Fans verscherzt, als sie nach dem Ibiza-Tweet mit einem normalen Beauty-Video auf YouTube weitermachte, als sei nichts gewesen. Als dann ihr Entschuldigungsvideo nachgeliefert kam, glaubte ihr keiner mehr - viele machte es wütend, dass sie ihre Herkunft (Alabama/USA) für ihre rassistischen Tweets verantwortlich machte, manche meinten gar, sie wollte sich mit vorgetäuschtem Weinen als Opfer inszenieren, statt sich sowohl für die alten rassistischen und fatshaming Tweets als auch für den Ibiza-Tweet ehrlich bei Jeffree Star zu entschuldigen. Sie scheint derzeit völlig von der Bildfläche verschwunden zu sein.

Gabriel Zamora, der, wie sich inzwischen herausgestellt hat, den auslösenden Tweet mit dem Ibiza-Bild ohne Wissen der anderen abgesetzt hatte und von dem ebenfalls ein alter Tweet mit dem N-Wort aufgetaucht ist, wurde von vielen nach seinem Entschuldigungsvideo vergeben - tatsächlich konnte er sich damit und dank einer persönlichen Entschuldigung bei Jeffree Star positiv profilieren und Manny MUA als Manipulator und einen, der seine Freunde vor den Bus wirft, belasten (Kommentar: Macht Gabriel Zamora nicht gerade genau das Gleiche?).

Über Nikita Dragun hört man nichts mehr bei den Dramakanälen - sie scheint in ihrer Nische weiterzuexistieren wie bisher.

Ob das schon das Ende des Dramas ist?

Wahrscheinlich nicht. Die Fans von Jeffree Star und auch die (früheren) Fans von Manny, Laura und Nikita warten noch auf ehrliche Reue und Entschuldigungen, die von Herzen kommen. Und es sind auch noch viele Fragen offen, beispielsweise wann genau und warum man sich im vergangenen Jahr eigentlich mit Jeffree Star entzweit hatte.

Wenn all das Fiktion wäre, würde ich sagen: "Leute, holt euch Getränke und Popcorn, lehnt euch zurück und genießt das Drama auf Twitter, Instagram und YouTube (man muss nur jeweils nach Jeffree Star oder anderen hier genannten Namen suchen)." Aber es ist eben nicht Fiktion, kein Kinofilm mit Schauspielern, die eine erfundene Geschichte lebendig machen, sondern echte Menschen. Die einen waren jung und dumm, wollten cool sein, wurden vielleicht manipuliert, andere wurden enttäuscht, verraten und verletzt. Das gibt dem Popcorn einen bitteren Beigeschmack.

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Was wir alle daraus lernen können: Wähle deine Freunde sorgfältig!
Was speziell YouTuberInnen daraus lernen können: Nicht jede Aufmerksamkeit und jedes Clickbaiting bringt mehr Views und mehr Fans, sondern sie können auch ganz schnell die Karriere ruinieren.

Als BeobachterIn der Beauty-Szene bei YouTube, Twitter, Instagram & Co. mit etwas mehr Lebenserfahrung als der Durchschnitt fragt man sich allerdings, ob es nicht irgendwann auch mal genug sein sollte mit der "Bestrafung" beispielsweise von Laura Lee und ob sie nicht auch eine zweite Chance bekommen sollte. Jeder Mensch macht doch in seinem Leben Fehler. Aber das braucht wahrscheinlich noch etwas Zeit.

Shane Dawson: The Secret World of Jeffree Star (Folge 1 von 5)



Denn die Wahrheit macht dich frei

Übrigens hat Jeffree am 19.8.2018 in einem YouTube-Video Revealing My Last Dark Secrets weitere Einzelheiten aus seinem Privatleben offengelegt - ich vermute, das tat er nicht nur, um sich besser zu fühlen, wenn er sie sich von der Seele geredet hat, sondern auch, damit er mit solchen privaten Dingen nicht erpressbar ist und sie ihm nicht später plötzlich vorgeworfen werden können.

Jeffree Star bei Twitter: "Die Wahrheit wird dich immer befreien. Immer."


Disclaimer:

Meine Informationen stammen teilweise aus Veröffentlichungen der Beteiligten sowie von Dritten. Manches ist eine Vermutung oder nur meine persönliche Meinung. Eine Garantie für die Richtigkeit aller Details kann ich nicht übernehmen. Bitte recherchiert/recherchieren Sie selbst und bildet euch eine eigene Meinung. Sollte etwas falsch dargestellt sein, schreiben Sie mir bitte an tinto@tinto.de oder hinterlasst einen Kommentar – ich werde den Sachverhalt prüfen und meinen Text gegebenenfalls ändern. Unterstützt/unterstützen Sie die Opfer von Verleumdungen mit Liebe und Zuspruch, entfolgt Leute, die ihr nicht mehr mögt, sagt, wenn ihr wollt, eure Meinung, aber unbedingt sachlich und respektvoll, und einmal reicht. Wer Hass zelebriert und Menschen schikaniert, weil sie Fehler gemacht haben, wer Entschuldigungen für solche Fehler nicht annehmen kann, sollte selbst Hilfe bei einem Psychotherapeuten suchen. Jedoch: Wer Kenntnis von einer kriminellen Tat hat und tatsächlich Beweise hat oder Augenzeuge war, sollte die Opfer mit Empathie unterstützen und ihnen Mut machen, zur Polizei zu gehen (und nicht zu einem Drama- oder Tea-Channel im Internet). Hören-Sagen oder Hetzvideos mit verdrehten Wahrheiten sind übrigens keine Beweise, sondern zeigen eher wie skrupellos manche Menschen sind, wenn es darum geht, sich wichtig zu machen, egal ob mit der Verleumdung und Hetze ein Mensch zerstört wird). Deshalb muss man bei allem vorsichtig sein, was im Internet über Menschen oder Unternehmen verbreitet wird - meist haben die Verbreiter der Defamierungen eigennützige Absichten ("viral zu gehen") oder wurden vor jemandes Karren (Konkurrenz) gespannt.


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Montag, 20. August 2018

Abfluss verstopft, was tun? (DIY)

Alle Jahre passiert es wieder: Ein Abfluss ist verstopft. Mal ist es der Abfluss in der Küchenspüle, mal in der Dusche und seltener im Waschbecken. Und jedes Mal suche ich mit der Suchmaschine nach Lösungen für verstopfte Abflüsse. Man findet viele, aber was funktioniert wirklich?


Der Pümpel* hat gewonnen. Die Verstopfung im Abflussrohr wurde besiegt.

Vor ein paar Tagen war es mal wieder so weit: Der Abfluss in der Küchenspüle funktionierte nicht – das Wasser lief nur noch in Zeitlupe ab. Eigentlich schien es gar nicht abzulaufen, aber wenn man nach 15 Minuten nachschaute, war es doch weg.

Da ich meinen alten, roten Pümpel (auch Pömpel, Saugglocke genannt) auf die Schnelle nicht fand, suchte ich im Internet nach anderen Lösungen. Diese Mittel gegen Verstopfung probierte ich sowohl einzeln, als auch in Kombination sowie in verschiedenen Reihenfolgen:
  • heißes Wasser, 
  • konzentriertes Spülmittel, 
  • Essig, 
  • Backpulver, 
  • Natron.
Aber nichts half! Leider war mein alter Pümpel immer noch nicht aufgetaucht und weil ich Angst hatte, dass auch die Spülmaschine Probleme bekommen könnte - denn für mich sieht es so aus, als nutzt sie den gleichen Abfluss -, bestellte ich mir einen neuen Pümpel. Zur Abwechslung wählte ich einen blauen und kleineren Ziehharmonika-Pümpel aus Kunststoff* (Größe S), wie er in anderen Ländern angeblich üblich ist und der sich unter der Spüle verstauen lassen würde. Und mit dem klappte es dann auch.

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Pümpel-Anwendung 

  1. Ich habe vor der Pümpel-Anwendung noch einmal konzentriertes Spülmittel und heißes Wasser in das Spülbecken mit dem verstopften Abfluss gegeben. 
  2. Als das Wasser etwas abgekühlt war und etwa 2 cm hoch im Spülbecken stand, habe ich den Pümpel im Randbereich leicht schräg aufgesetzt und die Ziehharmonika zusammengedrückt, so dass die Luft daraus entwich. 
  3. Dann rutschte ich ihn den Pümpel mit der rechten Hand am Stiel über den Abfluss, bedeckte mit der linken Handfläche den Wasserüberlauf am Beckenrand und zog dann am Pümpelstil. Es war ein saugendes Geräusch zu hören und der Pümpel löste sich, als der Unterdruck weg war. 


Die Schritte 2 und 3 musste ich etwa 10 Mal wiederholden (weil es nicht so einfach ist, den Überlauf luftdicht zu bedecken), dann plötzlich lief das Wasser sichtbar ab. Nach weiteren fünf Mal und viel Wasser war der Abfluss vollkommen frei. Der Pümpel hatte gesiegt! 

Übrigens hatte ich ähnliche Erfolge in den Jahren davor auch mit dem typisch deutschen Pümpel, der bekanntlich aus einem Holzstiel und einer roten Gummiglocke besteht. Nur weil ich mir sicher bin, dass demnächst mein alter Pümpel wieder irgendwo auftauchen wird, habe ich mir ein anderes und kleineres Modell gekauft und nicht etwa, weil ich mit dem alten unzufrieden war. 

Nur der Vollständigkeit halber: Ich habe auch eine Spirale, um Abflüsse frei zu bekommen – die habe ich aber erst einmal einsetzen können, da sie meist nicht durch das Abflusssieb passt, und auch in dem Fall hat erst der Pümpel damals den letzten Durchbruch geschafft. 

Der Sieger heißt Pümpel! 


Möglicherweise haben die vielen Versuche mit heißem Wasser, Essig und Natron vorher schon ein wenig zur Lockerung der Abflussverstopfung beigetragen, aber das Problem endgültig beseitigt hat erst der Pümpel. 

Wie kommt es zu verstopften Abflüssen? 


Natürlich habe ich mich gefragt, wieso der Abfluss im Küchenspülbecken verstopft war – schließlich spüle ich selten etwas von Hand. Aber möglicherweise ist gerade das die Ursache. Denn: Wie oft fallen (ungekochte) Nudeln, Couscous-Schrot, Tee, Kaffeesatz oder gar die Reste von ausgepressten Zitrusfrüchten in das Spülbecken und ich spüle sie nur kurz aus dem sichtbaren Beckenbereich? Ziemlich oft. Möglicherweise liegen diese Reste dann irgendwo in einer Rohrbiegung und quellen auf. Ich sollte also in Zukunft besser aufpassen, vielleicht auch ein zusätzliches Sieb über den Ablauf legen. 

Beim Abfluss in der Dusche und im Badezimmer-Waschbecken sind vor allem meine langen Haare, kleine Tubenverschlüsse, die mir aus der Hand fallen, sowie abgelöste Fetzen von Etiketten ein Problem. Deshalb stochere ich inzwischen erst einmal mit einer Häkelnadel (es gibt auch Abflussangeln mit Widerhaken), ob sich etwas lösen und herausziehen lässt, bevor ich andere Maßnahmen ergreife, den Abfluss in der Dusche freizubekommen. 

Mit der Toilette hatte ich glücklicherweise noch nie Probleme. Außer menschlichen Ausscheidungen und normalem Toilettenpapier kommt nichts hinein, alles andere, auch feuchtes Toilettenpapier und Slipeinlagen, wird in einem Eimer mit einer Plastiktüte entsorgt, der in Reichweite steht. Im Zweifelsfall spüle ich eher einmal zu oft als zu wenig. 


Fazit: 
Möglichst nichts Quellbares, Anhaftendes oder Verhärtendes in den Abfluss hineinfließen lassen, vor allem nicht, ohne viel Wasser nachzuspülen. 

Ein Pümpel gehört in jeden Haushalt! Man sollte nur nicht vergessen, wo man ihn verstaut hat.


*Werbelink



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Sonntag, 29. Juli 2018

Wenn Make-up-Marken Menschen diskriminieren und Influencer die Stimme für sie erheben (aktuelles Social-Media-Thema)

Bekannte Beauty-Gurus mit Millionen Fans in den sozialen Netzen zeigen immer öfter mit dem Finger auf große Kosmetikmarken, wenn deren Farbangebot für Schminke, beispielsweise bei Make-up (-Grundierung, -Foundation) oder Abdeckcreme (Concealer), nicht alle Hautfarben angemessen abdeckt - also nicht inklusiv ist. Zu verfolgen beispielsweise in Videos und Postings bekannter Beauty-InfluencerInnen wie Jeffree Star, Nikkietutorials und Pixiwoo auf YouTube, Instagram, Twitter, Snapshot & Co.

Durch die unterhaltsamen Anleitungen der Beauty-Gurus bei YouTube wächst der Spaß an dekorativer Kosmetik und das Selbstbewusstsein, das Gesehene anzuwenden.
In Zeiten von Snapchat, Instagram, Facetime etc. möchten viele Menschen optisch das Beste aus sich herausholen, um jederzeit schöne Bilder von sich machen und in die digitalen Weiten schicken zu können (oder um gut auszusehen, wenn sie von anderen oft ungefragt in Schule, Beruf oder Freizeit fotografiert werden) - denn wie inzwischen alle wissen: Was einmal im Internet ist, kann daraus kaum jemals wieder entfernt werden - da will man doch lieber gut aussehen. So werden vor allem junge Menschen regelrecht zu Maskenbildnern und Make-up-Künstlern an sich selbst. Und die Make-up-Industrie boomt!

Schminken gestern und heute
Ich habe meine erste Ausbildung (Einzelhandelskauffrau) vor über vierzig Jahren im Kosmetikeinzelhandel gemacht. Seit damals hat sich viel geändert. Jetzt gibt es auch für NormalkonsumentInnen Produkte wie
  • Primer (Zwischenschicht zwischen Pflege und "gestaltendem" Make-up, um ungünstige Hauteigenschaften wie Fältchen, große Poren oder Öligkeit auszugleichen, um besondere Effekte wie einen "Glow" vorzubereiten, für eine bessere Auftragbarkeit sowie bessere Haltbarkeit des Make-ups), 
  • Konturfarben für das Contouring (die Gesichtszüge werden mit Schatten unterhalb der Wangenknochen interessanter gestaltet, das Doppelkind optisch zurückgesetzt) sowie 
  • Highlighting auf den Wangenknochen (für mehr Glitzern oder "Glow" oder für den "gläsernen" Look).
  • Außerdem ist das Angebot um jede Menge neuer Puder (Bronzing für den leicht gebräunten Look, Setting Powder zur Stabilisierung) und 
  • Sprays (Fixing Sprays etc.) gewachsen, um das Make-up unverwüstlich zu machen. 
  • Und allgemein gibt es für die Augen und Lippen eine viel größere Farbauswahl und neue Auftragtechniken (Schwämmchen, Pinselformen etc.).
  • Schminken ist nicht mehr nur etwas, was man tut, um im Alltag oder zu besonderen Gelegenheiten schöner auszusehen, sondern wird zunehmend als (nicht zu jeder Gelegenheit tragbare) Kunst zelebriert.  
Manche der neuen Techniken wie Contouring hat man früher mit Rouge (heißt heute meist "Blushing"), Lippenstift, Lidschattenprodukten und/oder anderen DIY-Tricks umgesetzt. Auch die Anforderungen an das Make-up haben sich geändert: Wollten früher die meisten Jugendlichen eher wenig und eine natürlich wirkende Grundierung, wenn die Haut einigermaßen gleichmäßig war, wollen heute überraschend viele "full coverage" (volle Abdeckung mit viel Foundation und Concealer) für das perfekte Instagramfoto.
Erfreulich ist, dass es inzwischen sogar im Drogeriemarkt Make-up-Linien ohne Tierversuche oder für Veganer (ganz ohne tierische Bestandteile) gibt.

Früher gab es in Deutschland für die Make-up-Grundierung (Foundation) und die Abdeckung (Concealer) von Unreinheiten, dunklen Ringen u. Ä. bei allen Marken nur eine geringe Farbauswahl - für eine sehr blasse bis gebräunte Haut eines hellhäutigen Menschen geeignet.

Inzwischen ist unsere Bevölkerung und auch andere potenzielle KäuferInnen wie TouristInnen und Businessreisende vielfältiger. Es gibt sehr viele Abstufungen von sehr heller bis sehr dunkler Haut und die jeweils in neutralen sowie unterschiedlich warmen und kühleren Farbtönen.

Aber ist auch die Auswahl an Make-up inzwischen ebenso vielfältig und das Angebot für alle ausreichend oder müssen sich Menschen mit bestimmten Hautfarben diskriminiert fühlen?

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Die Frage hatte ich mir bis vor Kurzem gar nicht gestellt - auch, weil ich jahrelang beruflich vorwiegend in anderen Branchen unterwegs war und mit Kosmetik fast nur privat zu tun hatte. Doch beobachte ich seit einiger Zeit verstärkt die englischsprachige Social-Media-Szene und die Trends, die sich dort auf Twitter, YouTube, Instagram, Snapchat & Co. entwickeln. Im Bereich Beauty ist mir aufgefallen, dass manche Beauty-Gurus gar nicht so unpolitisch sind, wie ihnen gerne pauschal unterstellt wird, weil sie sich dem angeblich oberflächlichen Thema Schönheit, Stil, kreative Verwandlung/Selbstverwirklichung und ähnlichem verschrieben haben. Viele von ihnen setzen sich nicht nur mit Spenden für Minderheiten ein, sie nutzen auch ihre Marktmacht - und die ist enorm, da sie Millionen von Fans haben, von denen sie geliebt und als Vorbild verehrt werden und die sich für ihre Meinung interessieren.

Derzeit bringen die Beauty-InfluencerInnen immer wieder das Thema Inklusivität im Sinne von umfassender Farbauswahl für alle Hautfarben ("inclusive shade range") zur Sprache. Wenn eine Marke für dekorative Kosmetik mit einer neuen Rezeptur an den Markt geht - beispielsweise eine besonders natürlich aussehende, trotzdem gut deckende und gleichzeitig lang anhaltende Foundation herausbringt - und mit einer nicht ausgeglichenen Farbpalette oder im schlimmsten Fall nur mit Farbtönen für hellhäutige Menschen an den Start geht, dann geht inzwischen ein Aufschrei durch die Beauty-Guru- und Make-up-Konsumentenwelt auf den sozialen Plattformen - zumindest im englischsprachigen Teil des Internets.

Aber wie inklusiv sollte eine Marke für dekorative Kosmetik sein?

Im besten Fall solle sich jeder Mensch bei einer Marke willkommen fühlen und ein Produkt für sich finden können, äußert sich Jeffree Star, Beauty-Guru und Influencer mit eigener Make-up-Marke ("Jeffree Star Cosmetics") aus Kalifornien (über 9 Millionen Abonnenten bei YouTube und stark steigend) sinngemäß in seinem YouTube-Beitrag Shade Range Who?? The Truth about the Beauty Blender und stellt als positives Beispiel für eine umfassende Farbauswahl die Marke Fenty Beauty by Rihanna* heraus.



Auch Nikkitutorials aus den Niederlanden (10,5 Millionen YouTube-AbonnentInnen, englischsprachig), weltweit bekannt unter anderem durch ihr Video The Power of MAKEUP!, äußert sich in ihrem Video Fenty Beauty Honest Review bezüglich der inklusiven Farbauswahl in diese Richtung.



Die Make-up-Künstlerin Nicola Chapman aus Großbritannien (eine der beiden Chapman-Schwestern, die unter Pixiwoo auf YouTube zu finden sind) nennt in ihrem Fenty Beauty Review weitere Marken mit einer umfangreichen Farbpalette wie MAC Cosmetics und Estee Lauder - allerdings seien die auch schon lange am Markt, während Fenty Beauty by Rihanna dank der inklusiven Farbauswahl Menschen mit fast jedem Hautfarbton von Anfang mitnimmt.

Was KonsumentInnen und Influencer zum Thema Farbauswahl denken, kann man auf Twitter verfolgen, wenn man dort in die Suche "shade range" eingibt.

Ich denke, niemand erwartet, dass eine kleine, frisch gegründete Familien-Make-up-Marke beim Herausbringen ihrer ersten Grundierung oder Abdeckcreme mit jeweils 50 verschiedenen Farbtönen von sehr hell bis sehr dunkel beginnt. Aber von großen internationalen Marken kann man heutzutage verlangen, dass sie von Anfang an alle Hautfarben angemessen abdecken.

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Meinem Eindruck nach finden es die meisten Fans und Follower richtig, wenn ihre bevorzugten Social-Media-InfluencerInnen darauf hinweisen, wenn Beauty-Marken offensichtlich nur eine ausgewählte Gruppe bedienen wollen. Ich selbst bin auch froh, auf dieses Thema aufmerksam gemacht worden zu sein. Ich stelle es mir als schlimme Erfahrung vor, wenn manche meiner Mitmenschen von einem neuen, tollen Produkt hören, das weltweit vorgestellt wird, und es dieses dann nicht für deren Hautfarbe gibt.

Viele Fans und Abonnenten fühlen sich von ihren bevorzugten InfluencerInnen nicht nur unterhalten und angeleitet, sondern gewissermaßen "beschützt" - auch im Sinne von Verbraucherschutz, wenn die für sie neue Produkte/Marken ausprobieren, die gekonnte Anwendung zeigen, Drogerie- mit Luxusmarken vergleichen und vieles mehr. Umgekehrt beschützen sie auch ihre auserwählten Social-Media-Gurus, sollten diese von anderen in ein schlechtes Licht gerückt werden (siehe Drama in der Beauty Community).

Fazit

Mir persönlich gefällt es, wenn die Social-Media-Ikonen ihre Fans und ZuschauerInnen in den sozialen Medien auf eine Diskriminierung oder anderes aufmerksam machen und so Druck auf Kosmetikkonzerne ausüben. Zwar wird sich nicht jede Firma eine Vielfalt wie Fenty Beauty leisten können und wollen (und nicht jede(r) kann oder will sich High-End-Produkte wie Fenty Beauty leisten!), doch alle sollten wissen, wohin die Reise gehen muss. Durch eine einseitige Farbpalette wird nicht nur ein großer Kundenkreis von vorneherein ausgeschlossen. Auch KonsumentInnen, die vielleicht selbst von der Diskriminierung nicht betroffen sind, haben das Thema durch die Beauty-Gurus auf dem Schirm und werden verschreckt, wenn eine Marke nicht fair und respektvoll mit ihren Mitmenschen umgeht.

Das Video How beauty brands failed women of color (Youtube-Kanal Vox) untersucht die Gründe, wieso es für Menschen mit dunklerer Hautfarbe von vielen Marken keine ausreichende Auswahl an Produkten gibt.



Aber nicht nur die Make-up-Marken, auch Parfümerien, Drogerieketten und sonstiger Einzelhandel sollten den Einfluss der Social-Media-Beauty-Stars nicht unterschätzen. Ihrem Urteil wird von vielen Menschen mehr vertraut als den PR-Aktionen eines Unternehmens. Besser vorher aufpassen, als hinterher den Schaden beseitigen zu müssen, nachdem sich die Social-Media-Welt empört hat.

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*Werbelink

Wie ist eure/Ihre Erfahrung und Meinung zu dem Thema? Wer sind eure/Ihre liebsten englisch- oder deutschsprachigen Beauty-InfluencerInnen? Nutzt/Nutzen Sie die Kommentarfunktion (Google-Datenschutzerklärung)! 

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