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Dienstag, 24. Januar 2023

Was sind Keimlinge, Sprossen, Microgreens, Asia Salat, Japanese Greens, Grünkraut?

Die Begriffe Keimlinge, Sprossen, Microgreens, Grünkraut und ähnliche werden uneinheitlich genutzt. Das liegt nicht nur an umgangssprachlicher Ungenauigkeit oder fehlenden Botanikkenntnissen, sondern weil manche Begriffe in Marketingabteilungen von Unternehmen oder Verbänden entstanden sind. Aber was ist nun was? (bearbeitet Januar 2023)

Erbsen-Grünkraut in einer Schale auf der Terrasse wenige Tage vor der Ernte. → Wie der Anbau von Erbsen-Grünkraut funktioniert!
Pflanzen durchlaufen verschiedene Stadien vom gesäten Samen über den Keimling zur Jungpflanze - erst klein, dann größer -, dann zur ausgewachsenen Pflanze, welche dann Blüten und daraus später (Früchte mit) Samen bildet. Je nach Pflanzenart, Anbauweise und Verwendung werden Pflanzen in einem anderen Stadium geerntet.

Keimlinge
Samen von Mungobohnen, Rettich, Linsen, Adzukibohnen und andere werden in Gläsern oder speziellen Keimbehältern* mit Feuchtigkeit und Wärme angetrieben, bis sie keimen. Geerntet wird, wenn die Keimblätter entwickelt sind. Verzehrt wird der gesamte Keimling: Samen, Wurzel, Spross und Keimblätter.

Sehr kleine Jungpflanzen (Sprossen, Microgreens)
Um Sprossen oder Microgreens zu ernten, werden geeignete Samen in Erde oder auf ein anderes Substrat gesät. Nach der Keimung brauchen sie Licht und Luft. Sie werden oberirdisch abgeschnitten, wenn sie groß genug dafür und die Keimblätter (und je nach Art auch die ersten Blätter) voll entfaltet sind und sie ihre typische Farbe durch das Licht gebildet haben. Das ist bei Sprossen und Microgreens meist nach 2 bis 4 Wochen der Fall. Am bekanntesten für diese Nutzung ist bei uns die Gartenkresse, die man nach Bedarf abschneidet und als Brotbelag oder Würze von Salaten, Kräuterquark und Ähnlichem verwendet.

Erntefertige Gartenkresse aus dem Supermarkt. Man kann Kresse aber auch leicht selbst aussäen und an einem hellen, warmen Platz aufstellen. Es gibt sogenannte Kressetiere zum Besäen aus Ton oder man nimmt ein Vlies aus Flachs- oder Hanffasern als Substrat oder kauft einen Keimbehälter*.
Genauso können aber auch Rettich, Rosenkohl, Rauke, Koriandergrün, Rotkohl, Rote Beete, Basilikum und andere Pflanzen angebaut und als Sprossen/Microgreens mit der Schere geerntet werden. Bei den Sprossen/Microgreens werden die Wurzeln und Samen nicht mitgegessen, sondern nur die oberirdischen Pflanzenteile.


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Etwas größere Jungpflanzen (Blattgemüse, Schnittsalat, Grünkraut, Greens)
Blattgemüse, Schnittsalat und Grünkraut (Greens) werden wie die Microgreens in Erde oder Substrat angebaut. Doch lässt man sie etwas länger stehen, so dass sie nicht nur Keimblätter, sondern auch Laubblätter ausbilden. Nach der Größe, bei der man sie ernten will, richtet sich die Aussaatdichte. Als Jungpflanzen geerntet werden beispielsweise: junger Blattspinat, junger Mangold, junges Erbsen-Grünkraut, Asia-Salat/Japanese Greens (junge Blätter verschiedener Kohlgewächse wie Rucola, Radieschen, Brokkoli, Pak Choi, Kohl und andere), Schnittsalat und Feldsalat.

Salatrauke als Untersaat unter einer Tomatenpflanze im Kübel kann nach Bedarf geerntet werden (siehe auch Immer frische Salatrauke).
(Fast) erwachsene Pflanzen vor dem Blütenstadium bzw. vor dem Durchtreiben ("Schossen")
In diesem Entwicklungsstadium werden die mehr oder weniger kompakten Köpfe von Kopfsalat, Endivien, Pak Choi etc. aber auch Wurzelgemüse wie Möhren geerntet.

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Blüten oder Blütenorgane
Blüten oder Blütenorgane werden in der Regel erst von erwachsenen Pflanzen geerntet. Essbare Blüten haben beispielsweise Kapuzinerkresse, Rosen, Gänseblümchen, Veilchen, Zucchini und Schnittlauch. Beim Safrankrokus Crocus sativus werden die Staubgefäße geerntet.

Früchte
Bei Tomaten, Paprika und Auberginen sind lediglich die reifen Früchte essbar, der Rest der Pflanze ist giftig (Hinweis: Auberginenfrüchte sollte man schon aus geschmacklichen Gründen garen, obwohl das Solanin und Bitterstoffe aus den modernen Sorten meistens herausgezüchtet wurde, weshalb auch das Salzen und Wässern meist nicht mehr nötig ist). Bohnen müssen immer gegart werden, denn nur nach dem Erhitzen (10 bis 20 Minuten) ist das enthaltene Phasein ungiftig. Weitere Gemüse, von denen hauptsächlich die Früchte gerntet werden, sind Zucchini, Gurken, Okra (Abelmoschus esculentus) und Erdbeeren (eigentlich eine Sammelnussfrucht).

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Dienstag, 10. Januar 2023

Mirácoli, wo ist der Käse?

Ich war jahrzehntelang Mirácoli-Fan – und zwar der klassischen Originalpackung, die aus Spaghetti, Tomatenpaste, einem Tütchen Würzkräuter und einem Tütchen Streukäse bestand. Ich fand die Gewürzmischung und auch den Käse geschmacklich super. Und obwohl ich sonst überwiegend eine Freundin der frischen Küche bin, war manchmal einfach Mirácoli-Tag. Ich legte vor ein paar Jahren allerdings eine Mirácoli-Pause ein und habe mich erst kürzlich im Zuge meiner Prepper-Abwägungen (Wie viel Vorbereitung auf eventuelle Katastrophen ist sinnvoll?) erinnert. Als ich bei Amazon ein günstiges Angebot sah, schlug ich zu und kaufte einen Karton mit 20 Mirácoli-Packungen mit Inhalt für angeblich je drei Portionen. Meine Überlegung: Im tatsächlichen Notfall könnte man daraus problemlos je drei sättigende Gerichte machen – die ließen sich notfalls sogar in einem Topf mit etwas Wasser auf dem Gaskocher (im Freien) zubereiten. Die Lieferung kam. Die Enttäuschung war groß. (Meinungsbeitrag)

Mirácoli - da fehlt was! Wo ist der Käse?
Die erste Enttäuschung empfand ich, als ich die Lieferung öffnete: Das Haltbarkeitsdatum auf den Packungen lag nur 7 Monate in der Zukunft. Das heißt, ich konnte die Packungen nicht lange liegen lassen, sondern musste sie alle ziemlich bald verbrauchen. Dafür ist allerdings nicht Mirácoli, sondern der Verkäufer bei Amazon.de verantwortlich – falls es einen Hinweis auf das Mindesthaltbarkeitsdatum gab, habe ich ihn nicht gesehen.

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(Little Lunch beim Hersteller kaufen)


Aber dieser ersten Entdeckung kann man als Mirácoli-Liebhaberin natürlich auch etwas Positives abgewinnen, schließlich hatte ich nun einen Grund, mit dem Verbrauch der Packungen gleich zu beginnen – zu viel Arbeit und zu wenig Zeit zum Kochen ist bei mir sowieso Dauerzustand.

Doch dann kam die zweite, die große Enttäuschung:

Ich öffnete eine der Packungen: Da waren die Spaghetti – sind die kürzer geworden oder kommt mir das nur so vor? Da war wie erwartet das Tütchen mit dem Tomatenpüree – okay, sah mit bloßem Auge aus, wie gewohnt. Dann fand ich das Tütchen mit der Gewürzmischung – auch hier stellte ich äußerlich nichts Besonderes fest. (Später las ich, dass die Mengen beim Tomatenmark und der Gewürzmischung reduziert worden waren.)

Aber wo ist der geriebene Käse? Mirácoli, wo ist mein Käse!

Es war keiner dabei!

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Natürlich fragte ich mich, ob das Käsetütchen beim Abpacken vergessen worden war oder ob dies ein Sonderposten, eine Art "Mirácoli ohne Käse", war, den ich versehentlich gekauft hatte. Aber da stand Mirácoli Klassiker auf der Packung. Und der Klassiker war immer mit Käse gewesen!

Verzweiflung machte sich bei mir breit, denn ich wollte gleich eine Packung testen und tatsächlich war mir der Käse gerade ausgegangen - und wer mag schon Spaghetti nach italienischer Art ohne Käse? Das war doch das Gute an Mirácoli: Da war alles beieinander gewesen und man musste an nichts denken: Außer einem Topf mit Wasser und einer Kochplatte (oder einem Campingkocher mit Gaskatusche) brauchte man nichts und schon nach wenigen Minuten stand ein schmackhaftes Nudelgericht mit etwas Käse auf dem Tisch.

Ja, es ist Jammern auf hohem Niveau, aber...
Ich bin Verbraucherin und ich entscheide, für was ich mein Geld ausgebe. Ich hatte die Packungen mit einer begründeten Erwartung gekauft. Aber nun sollte ich mir selbst Käse besorgen und reiben?

Mirácoli macht dann für mich keinen Sinn, denn dann kann ich auch gleich selbst kochen: Tomatenmark, Spaghetti und verschiedene Kräuter habe ich fast immer zu Hause. Mirácoli war früher ein No-brainer-Fast-fertig-Gericht gewesen: Wasser für die Nudeln aufgesetzt, Tomatenpüree und Würzkräuter mit etwas heißem Wasser verrührt, Spaghetti ins Wasser und dann nebenbei weitergearbeitet, bis die Nudeln fertig waren. Am Schluss hat man Nudeln und Soße auf Teller verteilt und mit Käse bestreut.

Ich recherchierte im Internet, ob ich die einzige enttäusche Mirácoli-Kundin bin. Nein, tatsächlich stellte ich fest, dass ich sogar sehr "late to the game" war. Ich fand in den Produktbewertungen der Online-Lebensmittel-Shops und anderswo viele Leute, die stinksauer wegen der kleineren Menge Soßenzutaten in der Packung und wegen des fehlenden Käses sind.

Das Unternehmen habe gesagt, sie hätten den Käse weggelassen, weil nicht jeder Käse isst, war zu lesen. Ja, und? Wer keinen Käse mag oder Veganer ist, der gibt ihn jemand anderem am Tisch. Niemand sagt, dass der Käse vor dem Servieren über alle Teller verteilt werden MUSS. Es ist ja auch nicht so, dass der Käse üppig viel war – gerade genug, um das Gericht italienisch aussehen zu lassen und mit etwas Parmesankäse-Geschmack (auch wenn es, wie ich jetzt las, nicht original Parmesankäse, Parmigiano reggiano, war) abzurunden.

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(Mirácoli "Klassiker" bei Amazon.de* - Achtung: ohne Käse)


Wer steckt eigentlich hinter Mirácoli?
Laut Wikipedia wurde dieses Halbfertiggericht 1961 von Kraft Foods in Deutschland eingeführt. 2012 wurde die Marke Mirácoli an Mars verkauft. Mars begann 2019, den Packungsinhalt zu verändern, mit der Folge dass es eine Online-Petition gab, den Käse wiedereinzuführen, und Mirácoli wurde von der Verbraucherzentrale zur "Mogelpackung des Jahres 2019" gekürt. Jetzt ist 2023 und es ist kein Käse in meiner Mirácoli-Klassiker-Spaghetti-Packung. Also war Mars anscheinend wenig beeindruckt von der Meinung der Verbraucher?

Mein Fazit:
Schade, dass Mirácoli (bis jetzt?) nicht auf die Kunden- und Verbrauchermeinungen gehört hat. Ich bin übrigens nicht der Meinung, dass früher alles besser war. Ganz und gar nicht. Aber Mirácoli-Spaghetti, die waren früher besser!



Noch eine Bemerkung: Dass die Menge in der Packung für drei Personen reichen soll, kann ich persönlich auch nicht nachvollziehen. Meiner Meinung nach reicht eine Packung gerade für drei Kleinkinder, ansonsten für einen männlichen Jugendlichen im Wachstumsalter oder für maximal zwei nicht allzu hungrige Erwachsene.

Mirácoli Klassiker Spaghetti heute: Spaghetti mit Soße ohne Käse. Die Menge soll für drei Personen reichen.


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Dienstag, 26. Oktober 2021

Das Biotomaten-Sortiment von REWE könnte besser sein (mit Nachträgen, zuletzt bearbeitet am 10.1.2023 )

Bio-Rispen-Tomaten von REWE

Bio-Rispen-Tomaten von REWE (2012) - von außen hui, von innen ... na ja.
Ich bin ja froh, dass es ein Biosortiment von REWE gibt, denn neben meiner bevorzugten Poststelle befindet sich eine REWE-Filiale. Und wenn ich zur Post muss, kann ich dort den gelegentlichen Großeinkauf mit dem Auto gleich mit erledigen.

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Bio-Gemüse und Bio-Obst bei REWE tragen meist das Bio-Siegel nach EG-Öko-Verordnung. Bio-Siegel von Bioland, Demeter und anderen Erzeugerverbänden des Ökolandbaus wären mir zwar lieber, weil sie strenger sind, aber immerhin: besser das EU-Bio-Siegel als gar keines. Bei genauerem Hinschauen sieht man, dass die oben abgebildeten Biotomaten als Handelsklasse II ausgezeichnet sind - was man bei einem Packungspreis von 2,49 Euro für 500 g (!!!) im Sommer 2012 nicht wirklich erwartet.

Was mir allerdings sehr missfällt, ist das Biotomaten-Sortiment von REWE. An Biotomaten gibt es, mal abgesehen von Cocktailtomaten, bei REWE meistens nur eine Sorte: Rispentomaten aus Spanien. Die, die in den letzten Monaten (oder sind's schon Jahre?) angeboten wurden, sind vermutlich sehr gut transportfähig, denn sie sind sehr fest, aber von der sonstigen Qualität her meiner Meinung nach schlecht. Der Verbraucher muss viel wegschneiden (siehe Bild oben die aufgeschnittene Tomate) und schmecken tun sie auch nicht. Zwar gab es kürzlich eine weitere Biotomatenpackung – aber das waren ebenfalls Rispentomaten, die von außen genauso aussahen, nur aus den Niederlanden stammten. Von außen sahen die niederländischen Biotomaten normal aus, aber von der Qualität war ich wieder enttäuscht.

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Tomaten sind eines meiner Lieblingsgemüse und damit bin ich sicher nicht alleine. Es gibt sie in Bioläden, auf Märkten und aus dem Garten im Sommer als frisches regionales Gemüse und sie lassen sich auch sehr gut für die schnelle Küche (im Homeoffice und anderswo) nutzen. Ich persönlich kaufe fast ausschließlich Gemüse in Bioqualität. Deshalb hängt meine Entscheidung, wo ich meinen Großeinkauf/Wocheneinkauf erledige, stark davon ab, wie das jeweilige Angebot an Biotomaten ist. Zwar schaue ich auch auf den Preis, aber grundsätzlich versuche ich, nicht am falschen Platz zu sparen, sondern bei Lebensmitteln - vor allem Frischgemüse und Obst - auf Qualität (Frische, Geschmack, wenn möglich Bioqualität) zu achten.

Wie Gerichte mit Tomaten schmecken, hängt von der Qualität der Tomaten ab. Hier Tomaten aus eigenem Anbau: zartschalig, aber festfleischig und schnittfest mit vollem Tomatengeschmack - an der Pflanze und als Tomaten mit Mozarella, Olivenöl und Kräuter.

Ich tue mal so, als sei Weihnachten und ich könnte mir etwas wünschen: Ich wünsche mir von REWE ein breiteres Biotomaten-Sortiment mit besseren Sorten und besserer Qualität: bessere runde Sorten in Bioqualität, Bio-Fleischtomaten, -Roma-Tomaten und mehr Sorten mit zarterer Schale und mehr Geschmack. Ich lass mich gerne von REWE überraschen.

Und wie stehen Sie zu meiner Verbrauchermeinung? Was empfehlen Sie mir, zu tun?

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Nachtrag 20.11.2012
Bei meinem letzten REWE-Besuch stellte ich zu meiner Freude fest, dass verschiedene Tomatensorten (Romatomaten, Fleischtomaten, verschiedene Cocktailtomaten) aus unterschiedlichen Ländern als Biotomaten angeboten wurden.

Nachtrag 13.09.2019
Inzwischen nutze ich regelmäßig den REWE-Lieferservice, lasse mir meine Einkäufe also nach Hause liefern, statt selbst zum Einkaufen zu fahren. Leider hat sich das Biotomaten-Sortiment bei dem für meinen Wohnort zuständigen REWE-Lieferservice in letzter Zeit sehr verschlechtert. Es gibt (derzeit?) nur noch Bio-Cherrytomaten, aber keine normalen oder Fleischtomaten in Bioqualität, geschweige denn besondere Formen und Farben. Das macht mich schon sehr unzufrieden. Zum Glück kann ich in geringer Menge selbst angebaute Biotomaten aus meinem Topfgarten auf der Terrasse ernten.

Nachtrag 26.10.2021
Immer noch nutze ich regelmäßig und eigentlich sehr gerne den REWE-Lieferdienst. Es gibt inzwischen immer häufiger Produkte mit einem strengeren Biosiegel als dem EU-Biosiegel. Nur das Biotomatenangebot lässt leider immer noch sehr zu wünschen übrig. Mein Feedback hat sich nicht ausgewirkt und ich habe es aufgegeben. Es gab dieses Jahr nur runde, normalgroße Tomaten, die allerdings besser sind als die von 2012 (oben abgebildet), sowie Cherrytomaten in Bioqualität, beides Rispentomaten. Fleischtomaten, geschweige denn besondere Formen und Farben gibt es zumindest bei meinem Lieferdienst für Freising nicht in Bioqualität. Nicht mal in unseren heimischen Tomatenerntemonaten bekommen sie ein ordentliches Biotomaten-Sortiment hin.


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Unzufrieden bin ich auch, weil es zwar je eine (langweilige) Sorte Bio-Fruchtgemüse (Tomaten, Paprika, Auberginen) aus der EU gibt, aber nicht mal so simple heimische Gemüse wie Porree, Endiviensalat, Kohl, Bohnen oder Obst wie Erdbeeren und Johannisbeeren in Bioqualität aus der Region/Deutschland zur jeweiligen Saison. Von Besonderheiten wie unterschiedliche Chilisorten und Kräuter (für die verschiedenen Küchen von mexikanisch bis asiatisch) oder Gemüsen wie Tomatillo, runde Zucchini o. Ä. in Bioqualität ganz zu schweigen. Positiv aufgefallen ist mir, dass es zumindest Rettich in Bioqualität gab. Vorübergehend wurden gemischte Bio-Gemüsekisten mit heimischer Saisonauswahl angeboten. Doch schon bei meiner zweiten oder dritten Bestellung waren sie nicht lieferbar, und ich erfuhr es erst bei Lieferung, so dass ich praktisch ohne Gemüse da saß, weil ich das nicht mehr durch Einzelbestellungen der Gemüse kompensieren konnte.

Bei allem Gemeckere möchte ich jedoch klarstellen, dass ich sehr dankbar für den REWE-Lieferdienst bin, die Online-Abwicklung finde ich sehr gut, wobei ich persönlich die Webseite auf meinem großen Bildschirm der App auf den mobilen Geräten vorziehe, aber alles funktioniert einwandfrei auf Laptop, Smartphone und Tablet-Computer (iPad) und hat tolle Features wie Einkauflisten und anderes mehr. Die Fahrer sind pünktlich, freundlich und erledigen die Auslieferung zügig und Pandemie-/Corona-konform. Für mich spart es Zeit und verbessert meine Lebensqualität.

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Nachtrag 05.01.2022
Die REWE-Biotomaten meiner letzten Lieferung von 2021 waren eine positive Überraschung.
Die letzte Lieferung des Jahres 2021 brachte eine sehr positive Überraschung: Die gelieferten Rispentomaten (Bioqualität, Klasse , aus Spanien) waren größer als sonst, sahen gut aus und waren durchgereift (ohne grüne oder weiße Stellen in der Frucht wie in 2012, siehe Bild oben) und trotzdem schön schnittfest und als Brotbelag verwendbar. Den Geschmack fand ich für die Jahreszeit auch recht gut. Aber am meisten hat mich die neue Verpackung der Tomaten angesprochen. Sie ist aus Karton, damit recyclefähig beziehungsweise verrottbar, gleichzeitig hält sie die Rispe zusammen und schützt die Tomaten vor Druck beim Transport und beim Packen. Obwohl das Plastik weg ist, hat man doch einen Blick auf einige Tomaten und ein "hygienischeres Gefühl" als bei losen Tomaten. Es gab zwar wieder nur eine Biotomatensorte zur Auswahl, aber im Dezember darf man nicht so anspruchsvoll sein. Es ist schön, überhaupt frische Tomaten zu bekommen.

Jedenfalls gebe ich REWE heute für diese Biotomaten und ihre Verpackung fünf von fünf Punkten! (Ergänzung: Eigentlich koche ich überwiegend regionales Gemüse der Saison aus Deutschland, aber als Tomatensüchtige dehne ich das "regional" in Einzelfällen auf "EU-weit" aus, ebenfalls übrigens bei Obst im Herbst und Winter (Tafeltrauben, Mandarinen, Datteln, ...). Kritik an dieser Aufweichung akzeptiere ich nur von Menschen, die nie Kaffee, Kakao, Nüsse, Pilze etc. aus anderen Ländern verzehren.)


Apropos Tomaten selber anbauen

Wie jedes Jahr habe ich auch dieses Jahr wieder Biotomaten im Kübel auf der Terrasse angebaut, aber die Erntemenge von einer Stabtomatenpflanze sind natürlich nicht riesig, vor allem, wenn man Tomaten so liebt wie ich. Inzwischen kaufe ich Biotomaten und andere Biogemüse und Bioprodukte auch bei der Konkurrenz von REWE, beispielsweise bei Bringmirbio.de

Tomatenbuch-Tipp

Geballtes Tomatenwissen und praktische Anleitungen:

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Tomaten für Garten und Balkon* auswählen - anbauen - genießen
Eva Schumann
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Freitag, 13. Dezember 2019

Lebensmittel-Lieferservices im Test. Heute: bringmirbio.de

Seit ein paar Jahren lasse ich mir Lebensmittel nach Hause liefern. Die Vorteile sind – wenn alles gut läuft - Zeitersparnis, kein Schleppen, kein Gedränge, kein Stress, keine Verführungen. Mein neuester Lebensmittellieferant: bringmirbio.de. Erfahrungen und Meinung. (aktualisiert am 14.3.2023)

Brot, Käse, Tomaten und Salatzutaten wurden von bringmirbio.de geliefert. 
Mein Haupt-Lebensmittellieferant ist der REWE-Lieferservice. Ich nutze ihn, seit er bei uns eingeführt wurde. Er hat ein breites Sortiment, darunter auch viele Bioprodukte, ist zuverlässig und das ganze Handling finde ich sehr einfach und kundenfreundlich. Allerdings ist mir das Angebot an Biogemüse aus Deutschland oder aus Europa bei REWE auf Dauer nicht ausreichend, die Produkte kommen mir oft von zu weit her (Bohnen aus Ägypten, Avocado aus Südamerika oder Knoblauch aus Argentinien (und das auch noch im Sommer), müssen nun wirklich nicht sein und leider gibt es beim REWE-Lieferservice nur „Industriebrot“. Um Abwechslung zu haben, habe ich schon verschiedene andere Lebensmittellieferanten als Ergänzung oder Ersatz ausprobiert.

Als Ersatzlieferant für REWE, bei dem ich 1 bis 2 Großeinkäufe pro Monat tätige, käme bei mir nur ein Lebensmittellieferservice infrage, der ein ebenso breites Sortiment und ein ebenso gutes Abwicklungs- und Shopsystem hat und ebenfalls in Papiertüten (oder noch besser: in Leih-/Wechselbehältern) liefert, und das tut derzeit in unserer Stadt niemand.

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Von den Ergänzungslebensmittellieferanten, die ich bisher ausprobiert habe, hatte ich mir vor allem frisches Brot, Obst und Gemüse in Bioqualität aus Deutschland erhofft.
Allerdings bin ich den meisten Lebensmittellieferdiensten, die ich für geeignet erachtet hatte, nicht lange treu geblieben:
  • Durch Etepetete, einem "Lebensmittelretter",  ist mir klar geworden, dass ich kein Abokisten-Typ bin, denn ich mag nicht alles und erst recht nicht den Zwang, es trotzdem verwerten zu müssen, aber für Familien mit unterschiedlichen Geschmäckern kann es genau das Richtige sein,
  • Getnow kann inzwischen nicht mehr Frisches in meine Stadt liefern, weil DHL anscheinend keine frischen Lebensmittel mehr ausliefert und Getnow, der Lieferservice, der mit Metro zusammenarbeitet, im Gegensatz zu REWE keinen eigenen Lieferservice hat. Inzwischen kann man ein paar ausgewählte Artikel per Paket (DHL) liefern lassen, aber die Auswahl ist sehr klein 
  • Gourmondo hatte sein Bio-Sortiment seit meinen Testkäufen zunächst stark verkleinert und war für mich nun wenig interessant geworden (Nachtrag: Gourmondo hat am 15.3.2020 zugemacht), 
  • Allyouneedfresh hatte bald nach meinen Testkäufen kein frisches Gemüse und Obst mehr im Sortiment, wurde für mich dadurch uninteressant und ist inzwischen ebenfalls geschlossen worden
  • und bei Amazon kaufe ich manches sehr ungern ein, so auch Lebensmittel (Angst vor Fakeprodukten, Lieferungen werden oft auf viele Kartons verteilt, die dann von kleckerweise eintrudeln etc.), siehe auch Ist Amazon noch sexy?.
Als ich bringmirbio.de entdeckte, erwachte in mir neue Hoffnung, endlich einen guten zusätzlichen Lieferanten für Bio-Lebensmittel, vor allem Gemüse und gutes Brot, zu finden.

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Meine Erfahrungen mit bringmirbio.de

Inzwischen habe ich zwei Lieferungen von bringmirbio.de erhalten und die dritte ist auf dem Weg. Bisher bin ich sehr zufrieden!

Bringmirbio.de bietet 20 verschiedene Abokisten (Gemischte, Gemüse-, Obst-Kisten sowie Käse- und Koch-Pakete) und es gibt den normalen Einkauf im Online-Shop mit ansehnlichem Sortiment. Ich habe bisher nur den normalen Einkauf im Online-Shop genutzt, nachdem ich, wie oben erwähnt, bei Etepete gemerkt habe, dass ich nicht abonnementtauglich bin.

Im Online-Shop von bringmirbio.de gibt es neben Bio-Lebensmitteln auch Tee, Kaffee, alkoholische Getränke, Naturkost, Körperpflege- und Putzmittel.

Mir persönlich gefällt vor allem das Angebot an frischem Brot vom Biobäcker (sehr lecker nach dem Scheibenbrot vom REWE), die gute Auswahl an Biogemüse sowie an Salatarten, Pilzen, Käse und Wurst in Bioqualität. Endlich liefert jemand auch Porree, Gemüsezwiebeln, Knoblauch, viele verschiedene Blattsalatarten in Bioqualität aus Deutschland oder (beispielsweise im Falle von Avocado) aus Europa. Die Bioprodukte sind entweder mit dem europäischen Biosiegel für kontrolliert biologischen Anbau oder mit einem der Bio-Anbauverände (Bioland, Demeter usw.) ausgezeichnet.

Bringmirbio.de liefert ab einer Mindestbestellmenge von 25 Euro. Man kann sich von den angebotenen Zeitfenstern eines auswählen. Die Versandkosten betragen 6,95 Euro oder 4,95 Euro, je nachdem, ob man noch vor 12 Uhr des gewählten Tages beliefert werden möchte oder ob eine Lieferung vor 18 Uhr ausreicht. Ab 60 Euro wird versandkostenfrei geliefert.

Geliefert wird mittels DPD in festen Kartons. Die Produktverpackung und die Puffer zwischen den Produkten sind, wenn möglich, aus recycelbarem Verpackungsmaterial. Plastik gab es kaum und nur da, wo es (derzeit noch) sinnvoll oder nicht anders möglich ist.

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Bezahlen kann man per Paypal, Lastschrift oder Kreditkarte. Einzelhändler (Wiederverkäufer), andere Geschäftskunden (Restaurants) und auch Privatkunden, die schon öfter bei bringmirbio.de eingekauft haben, können Kauf auf Rechnung beantragen (Achtung: Eventuell fällt eine Bearbeitungsgebühr pro Auftrag an).

Meine Meinung zu bringmirbio.de

Die Benutzung des Shops von bringmirbio.de ist meiner Meinung nach einfach, auch wenn dieser nicht ganz so perfekt und das Handling nicht ganz so ausgefeilt ist wie bei einem riesigen Konzern wie REWE, wo man seinen Einkauf bis circa einen Tag vor dem Liefertermin noch bearbeiten und auch den Liefertermin, so oft man will, verschieben kann.

Bisher wurde mir von bringmirbio.de aber alles zuverlässig und in perfektem Zustand geliefert und auch alles korrekt abgerechnet. Und als ich nach meinem zweiten Einkauf per E-Mail anfragte, ob man mir meinen Willkommensrabatt noch anrechnen könnte, dessen Code ich beim Kaufvorgang versehentlich nicht eingegeben hatte, war auch das möglich, was ich schon sehr erfreulich und entgegenkommend fand (und sie konnten nicht wissen, dass ich über meine Erfahrungen bloggen würde).

Meine Fazit zu bringmirbio.de

Meine bisherigen Erfahrungen mit bringmirbio.de sind nur positiv, sodass ich den Online-Shop mit DPD-Versand gerne weiterempfehle.

Nachtrag Anfang 2023: Leider hat bringmirbio.de den deutschlandweiten Service per Paket eingestellt, weil sich die Zusteller mehrmals als unzuverlässig erwiesen hatten. Lediglich in ihrem eigenen Einzugsbereich liefern sie noch - mit eigenem Liefer- und Zustellservice.

Hinweis: Not sponsored. #noad. Ich habe für diesen Beitrag weder Geld noch eine andere Kompensation erhalten.

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Donnerstag, 22. August 2019

Etepetete Bio-Obst- und Gemüse-Boxen-Abonnement getestet

Etepetete ist ein Münchner Start-up-Unternehmen, das Pakete ("Boxen") mit Bio-Gemüse und Obst per Versanddienstleister an Abonnenten verschickt. Ideologische Ziele der Geschäftsidee sind die Verringerung von Lebensmittelverschwendung, mehr Nachhaltigkeit beim Lebensmittelhandel und die Wertschätzung/Förderung von (regionalen) Bio-Landwirten - weshalb die Kisten auch krumme Gurken, beinige Möhren, zu große oder zu kleine Früchte oder ungewöhnliche Formen enthalten, solange die innere Qualität stimmt. AbonnentIn werden kann jeder. Ich habe ein Etepete-Abonnement ausprobiert. Hier sind meine Erfahrungen und mein Fazit. 

Inhalt einer etepete-Box mit Bio-Obst und Gemüse (Box-Größe 'Classic').
Seit Jahren lasse ich mir mehr oder weniger regelmäßig Lebensmittel liefern - hauptsächlich von REWE. Im Großen und Ganzen bin ich mit dem REWE-Lieferservice und auch mit getnow (Produkte von METRO) recht zufrieden, aber das Sortiment an frischem (Bio-) Obst und Gemüse könnte meiner Meinung nach noch besser sein. Beispielsweise fehl(t)en mir bei REWE eine größere Auswahl an Tomatensorten, allgemein (Bio-) Erdbeeren, Johannisbeeren, Rhabarber und anderes frisches Obst und Gemüse zur Saison und aus der Region - wobei ich bei manchem auch "Europa" noch als Region gelten lassen würde. Kürzlich habe ich deshalb ein paar Wochen lang nebenher ein etepetete-Bio-Abonnement ausprobiert und durfte mich als "Gemüseretterin" fühlen.

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Tatsächlich bin ich über Werbung auf Instagram (@evaschumann) zu Etepetete gekommen: Etepetete versende "gerettetes" Bio-Obst und/oder Gemüse an Abonnenten, las ich. Gerettet würde krummes Bio-Gemüse und Obst, welche sonst auf dem Feld liegen bleiben würde. Das schien mir damals eine gute Idee.

Zur Auswahl an etepetete-Boxen-Abonnements stehen Boxen mit
  • Bio-Gemüse ausschließlich, 
  • Bio-Obst ausschließlich, 
  • Bio-Obst und Gemüse gemischt für Haushalte, die beides auch gekocht verzehren, 
  • Mischung für Rohköstler 
jeweils in verschiedenen Größen (Classic für 1-2 Personen, Family für 3-4 Personen).

Man kann als AbonnentIn bestimmen, in welchen Abständen man beliefert werden möchte. Den Rhythmus kann man nachträglich ändern und man kann das Abonnement jederzeit pausieren lassen (Urlaubszeit) oder löschen (auch wenn man lieber eine andere Art Box abonnieren möchte).

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Ich wählte die Box-Version mit Bio-Obst und Gemüse gemischt in der Größe Classic und richtete mein Abonnement auf vierzehntägig ein, da ich mir auch weiterhin noch von REWE selbst gewähltes (Bio-) Obst und Gemüse liefern lassen wollte.

Meine persönliche Erfahrung mit Etepetete 

Auf der Webseite ist zu lesen, dass Etepetete mit verschiedenen Versanddienstleistern zusammenarbeitet. In meinem Fall kam die Ware in festen Kartons per DHL zu mir.

etepetete-Paket von außen (Serviette gehörte nicht nur Lieferung, sondern deckt nur meine Privatadresse ab)
Dass DHL der Versanddienstleister war, kam mir gerade recht, da ich mit DHL/Post für Pakete sowieso einen Wunschort zur Warenablage vereinbart habe - d. h., ich muss nicht unbedingt persönlich zuhause sein und auf mein Paket warten.

Das von etepetete gelieferte Bio-Obst und Gemüse war immer frisch und weitgehend von guter innerer Qualität - manchmal waren die Kartoffeln oder ein Kohlrabi recht groß, ein anderes Mal aber "normal". Auch der Rhabarber war mal eher schmal und die Äpfel recht klein, doch nicht immer oder nicht alle. Es schien eher so, als waren die krummen oder andere Artikel, die nicht ins Klassensystem der Supermärkte passten, nur nicht aussortiert worden - es waren aber so gut wie nie nur krumme, beinige, kleine oder große Früchte, Knollen oder was auch immer. Das mit dem Bio-Landwirt vereinbarte Nicht-Aussortieren "rettet" einerseits das einzelne Lebensmittel vor dem Wegwerfen, andererseits werden dadurch die Arbeit und damit die Kosten des Erzeugers auf mehr verkaufte Ware verteilt, was die Produkte preislich günstiger macht beziehungsweise den Mehraufwand des biologischen Anbaus ermöglicht. Ich war mit der gelieferten Warenqualität jedenfalls mehr als zufrieden.

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Allerdings merkte ich, dass mir persönlich in meiner gewählten Mixkiste das Verhältnis von Obst zu Gemüse ein wenig zu obstlastig war und dass es für mich nicht so einfach war, das zu kochen, was mir geliefert wurde (trotz der schönen Rezeptvorschläge). Ich schätzte zwar manche der "Überraschungen" sehr, dachte aber manchmal, dass ich doch lieber selbst auswählen würde, was und wie viel davon ich kaufen und kochen möchte. Aus diesem Grunde habe ich jetzt erst einmal pausiert und überlege, wie es weitergehen soll.

Mein Fazit zu Etepetete

Einerseits war ich von manchen etepetete-Lieferungen begeistert - endlich Rhabarber!, andererseits waren es mir manchmal zu viel Möhren und Kohlrabi. Außerdem bin ich vielleicht ein bisschen "kontrollfreakish" veranlagt und möchte lieber selbst aussuchen, was in meinen Kühlschrank, in die Speisekammer beziehungsweise auf den Tisch kommt.

Von der Geschäftsidee und auch von der (inneren) Qualität, die man geliefert bekommt, bin ich allerdings sehr angetan und ich überlege, wie ich weiterhin krummes Bio-Gemüse und Obst retten kann. Tatsächlich kündigt etepete gerade auf seiner Website an, in Zukunft mehr Flexibilität und Mitgestalten ermöglichen zu wollen. Nun erwäge ich, bis dahin statt einem, gleich zwei Abonnements einzurichten - eines für eine Obst-und Gemüse-Mischkiste und eines für Gemüse pur - in einem zeitlich versetzten Rhythmus und in größerem Abstand. Was mir dann noch fehlt, würde ich weiterhin bei REWE oder getnow bestellen oder aber im Gemüseladen beziehungsweise auf dem Markt kaufen.
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Nachtrag 25.09.2019
Ich habe inzwischen auch die reine Etepetete-Gemüsebox getestet und gemerkt, dass das System nicht zu mir passt: Es sind zu viele Gemüse, die ich nicht mag, und zu wenige von denen, die ich mag. Außerdem habe ich mich geärgert, dass die Kartoffeln bei der letzten Lieferung extrem lehmig waren (und wenn jeder Verbraucher seine Kartoffeln stundenlang schrubben muss, verbraucht das viel mehr Wasser als eine Gemüsewaschmaschine, wie sie Gärtner oder Landwirte haben).

Die Idee finde ich immer noch gut, aber das Fertigboxen-System eignet sich nicht für mich!

* Werbelink

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Freitag, 9. August 2019

Besser essen ohne Zusatzstoffe (Buchvorstellung**)

Gerade ist das Buch Besser essen ohne Zusatzstoffe* von Annette Sabersky im oekom Verlag herausgekommen. Die Autorin propagiert darin ein Leben ohne Zusatzstoffe und zeigt, wie das umsetzbar ist. Sie klärt ihre Leser darüber auf, was Kennzeichnungen wie "Frei von ..." wirklich bedeuten und dass der schöne Schein oft trügt.

Buch: Besser essen ohne Zusatzstoffe (Werbelink zu amazon.de)
Vielen verarbeiteten Lebensmitteln werden Zusatzstoffe beigemischt, nicht nur um sie haltbar zu machen, sondern auch um sie schöner aussehen zu lassen, um sie billiger herzustellen, um Schwächen der schnellen Fließbandfertigung zu übertünchen, um sie weit reisen und ewig im Regal liegen lassen zu können und anderes mehr. Schuld daran ist nicht nur die Lebensmittelindustrie, die möglichst günstig produzieren will, ohne dass man es den Produkten gleich ansieht, sondern auch VerbraucherInnen, die nicht bereit sind, angemessen viel Geld für wertvolles, handwerklich gut produziertes Essen auszugeben (die, die es nicht können, weil sie nicht genug haben, sind da natürlich ausgenommen).

Zu den Zusatzstoffen gehören Farbstoffe, Konservierungsstoffe, Verdickungsmittel, Emulgatoren, Geschmacksverstärker, Antioxidantien, Säuerungsmittel, Trennmittel, Treibmittel und Zuckeraustauschstoffe - es gibt sie in natürlicher und künstlicher Form und manchen von ihnen werden ungute Nebenwirkungen nachgesagt, obwohl alle eine Zulassung für die Verwendung benötigen und bei Bestehen eine E-Nummer verpasst bekommen. Eine Liste aller wichtigen Zusatzstoffe samt ihrer E-Nummern findet man am Ende des Buches.

Die Autorin von Besser essen ohne Zusatzstoffe* spricht sich in ihrem Buch für ein Leben ohne Zusatzstoffe aus, da viele von ihnen eigentlich unnötig wären, wenn man die Waren handwerklich in guter Qualität herstellen würde. Manche der Zusatzstoffe sind sogar umstritten, obwohl sie zugelassen sind. Sie weist außerdem auf die Schwächen des Zulassungssystem hin und dass man sich nicht darauf verlassen kann, dass nur das in den Lebensmitteln drin ist, was auch auf der Packung deklariert ist, beispielsweise können Hilfsstoffe und Trägerstoffe noch enthalten sein, ohne dass sie auf der Verpackung ausgewiesen sind, denn eigentlich gehören sie gar nicht zum Produkt, sondern waren nur an der Produktion beteiligt. Dazu kommt, dass sich Verbraucher oft zu falschen Annahmen verleiten lassen, beispielsweise: Nur weil in der Zutatenliste keine E-Nummern stehen, heißt das nicht, dass keine Zusatzstoffe enthalten sind. Mehr möchte ich dem Buch allerdings nicht vorwegnehmen.

Die Autorin Annette Sabersky gibt eine Anleitung, wie man trotzdem ohne unerwünschte Zusatzstoffe einkaufen und leben kann. Das Buch wird durch Tipps für den Vorratsschrank und einige Rezepte abgerundet.

Mein persönliches Fazit:
Ein gut zu lesendes Buch für Einsteiger in Sachen Zusatzstoffe und "Clean Eating".

Besser essen ohne Zusatzstoffe (Besser leben ohne)*
Annette Sabersky
oekom verlag, August 2019
ISBN: 978-3-9623-8125-7










* Werbelink
** Ich habe ein kostenloses Rezensionsexemplar erhalten

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Samstag, 17. Oktober 2015

Fair handeln, fair einkaufen

Reis, Bananen und Schokolade sind bei uns oft Billigprodukte, die es beim Discounter schon für ein paar Cent gibt. Dabei ist ihr Anbau aufwendig und sie oder ihre Grundstoffe werden um die halbe Welt transportiert. Der Handel in den Industrieländern hält seine Einkaufspreise niedrig, indem er beim billigsten Erzeuger in den armen Erzeugerländern (oft bei ausländischen Agrarindustriebetriebeneinkauft. So macht der Handel seine Gewinne, aber die Kleinbauern vor Ort bleiben auf der Strecke - sie können sich oft nicht einmal leisten, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Wer bei uns fair einkauft, hilft dabei, die Situation der Kleinbauernfamilien in den Erzeugerländern zu verbessern.

Fairer Handel ist ein Konzept, bei dem Kleinbauern in armen Ländern ein Mindestpreis oder ein Mindesteinkommen garantiert wird, wenn sie bestimmte Bedingungen erfüllen. Durch Schulungen, durch die gegenseitige Vernetzung und Zusammenarbeit in Kooperativen sowie durch die Verbesserung der sonstigen Infrastruktur wird für gesündere und bessere Lebensbedingungen und ein höheres, sichereres Einkommen gesorgt, und die Kinder können zur Schule gehen.

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Fair-Trade-Organisationen setzen sich für den fairen Handel von landwirtschaftlichen Erzeugnissen, Handwerks- und Industrieprodukten ein. Sie geben Umwelt- und Sozialstandards bei der Erzeugung vor (beispielsweise verlangen sie nachhaltigen, biologischer Anbau und die Gleichberechtigung von Frauen in den Betrieben). Die Einhaltung der Standards wird von den Organisationen kontrolliert und die Betriebe für den fairen Handel entsprechend zertifiziert.

Die Produkte aus fairem Handel werden im Verkauf mit einem entsprechenden Fair-Trade-Siegel versehen, damit der Käufer weiß, dass er mit seinem Kauf zu einem höheren Endkundenpreis etwas für die Kleinbauern und die Umwelt tut.

Fair-Trade-Siegel/-"Marken" (Beispiele)
Die bekanntesten sind:
Fair-Trade-Produkte wurden früher vor allem in Biomärkten, Naturkostläden und Weltläden verkauft, inzwischen gibt es sie aber auch in den meisten Supermärkten sowie beim REWE-Lieferservice*.

Fair einkaufen

Mit dem, was man zu welchem Preis einkauft, kann man als Konsument die Lebenssituation anderer Menschen bestimmen. Das gilt für die Lebenssituation der oft benachteiligten Kleinbauern in Entwicklungsländern, aber genauso auch für den kleinbäuerlichen, biologisch wirtschaftenden Betrieb bei uns, der auch pleite geht, wenn er Milch für wenige Cent verkaufen muss. Wer es sich finanziell leisten kann, sollte öfter mal zu Produkten aus fairem Handel oder aus Erzeuger-Direktvertrieb greifen – oft schmecken sie viel besser!
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TV-Tipps
  • Fair handeln (Arte, Beispiel „Reis aus Thailand“)  
  • Fair handeln (Arte, Beispiel „Kakao aus der Elfeneinküste“)  
Weitere Informationen 
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Donnerstag, 1. Oktober 2015

Regionale Erzeuger stärken


Frisch  vom Landwirt, Gärtner, Obstbauern,
Speisefischzüchter direkt auf den Tisch
Wer regionale Erzeuger stärken möchte, kann nun in einer Datenbank für regionale Erzeuger mit Direktvertrieb nachschauen, wen es in seiner Nähe gibt.

In den Medien hört man immer wieder, dass Landwirte oder andere Lebensmittelerzeuger von Discountern und großen Lebensmittelketten gezwungen werden können, ihre Produkte unter dem Selbstkostenpreis zu verkaufen und dadurch mit der Zeit pleitezugehen. Sehr oft klagen beispielsweise Milchbauern, aber auch Bio-Gemüseerzeuger und andere. Gerade kleine Betriebe der bäuerlichen Landwirtschaft oder Gärtnereien mit ganzheitlichem Ansatz können mit den großen, spezialisierten Pflanzen-, Milch- oder Fleischfabriken im Preis nicht mithalten, da sie nicht so stark rationalisieren können und weil der ganzheitliche Ansatz mit Vielseitigkeit, Kreislaufwirtschaft und Bodenpflege arbeitsaufwendiger ist.

Viele landwirtschaftliche und gärtnerische Betriebe aber auch Speisefischzuchten und Imker suchen daher alternative Absatzwege zu Großmarkt, Discountern und Supermärkten. Da bietet sich vor allem der Direktvertrieb an: Die Erzeuger verkaufen direkt vom Feld, im eigenen Laden im nächsten Dorf, im Hofladen, auf Wochenmärkten und anderen Märkten oder sie beliefern die Kunden gleich selbst. Durch den Direktvertrieb haben sie selbst den unmittelbaren Kundenkontakt, können sich auf Verbraucherwünsche besser einstellen und ihre Produkte und deren (inneren) Wert dem Kunden selbst erklären. Und sie erhalten das Geld des Verbrauchers, ohne dass sie dem Zwischenhandel und den Lebensmittelketten einen großen Teil davon abgeben müssen.  

Erzeuger-mit-Direktvertrieb-Datenbank

Achtung:
Die Erzeuger-Datenbank www.erzeuger-direkt.de wurde laut Denic am 23.1.2017 gelöscht und befindet sich nun in einer Karenzzeit (Stand 9.2.2017). Ein Hofladenverzeichnis gibt es aber auch hier: www.dein-bauernladen.de/

Wer die bäuerliche Landwirtschaft, Öko-Betriebe oder Betriebe seiner Region unterstützen möchte, kann jetzt in einer Erzeuger-Direkt-Datenbank nachschauen, welche Erzeuger mit Direktvertrieb es in der jeweiligen Region gibt. Man kann mit einem Formular nach Produkten oder Produktgruppen in den einzelnen Bundesländern suchen oder die Umkreissuche (Radius um die eigene Postleitzahl) nutzen. Die Ergebnisliste wird gleich unterhalb des Formulars angezeigt. Über die Spalte Details und den jeweiligen Link anzeigen (siehe Pfeil) kann man sich für jeden der Betriebe eine Art Visitenkarte anzeigen lassen.

Erzeugersuche-Formular mit Ergebnisliste.
Aktuell sind etwa 5.000 Erzeuger enthalten.

Die Visitenkarte zeigt den Datenbankeintrag
(Adresse, Kontaktmöglichkeiten, Homepage, Angebot) des Erzeugers.


Für den Kauf aus der Region spricht neben der Frische und der Unterstützung der Erzeuger in der Region auch der (oft) günstigere CO2-Fußabdruck – jedenfalls, solange der Verbraucher nicht wegen kleinster Einkäufe mit einem Spritschlucker-Auto zu einem weit entfernten Hofladen fährt (siehe Nachhaltigkeit).
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