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Freitag, 17. Mai 2019

Die Wahrheit hinter dem Smoothie-Trend

Seit Jahrzehnten predigen Ernährungswissenschaftler, wir sollten wegen der Gesundheitswirkung mehr Obst und Gemüse essen. Aber sie konnten nur wenige Menschen dazu bringen, Konzepte wie "Fünfmal am Tag Obst und Gemüse" dauerhaft umzusetzen - am ehesten machen noch die mit, die durch ärztliche Diagnosen wie Diabetes unter Druck stehen und disziplinierte Bikinifigur-Bewusste, die sich auf die nächste Badesaison vorbereiteten. Mit Smoothies ist das Konzept auf jeden Fall leichter in die Tat umzusetzen. 

Wir haben alle schon tausend Mal gelesen, wie wichtig Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Ballaststoffe, Spurenelemente und andere für die Gesundheit sind und dass viele von ihnen reichlich in Obst und Gemüse enthalten sind. Aber wer hat schon Zeit und Lust stundenlang auf Obst und Gemüse herumzukauen, vor allem auf denen, die so gesund sind, die man aber nicht mag. Nektarinen, Erdbeeren und Bananen sind ja optisch und geschmacklich recht fein, aber Grünkohl, Brokkoli und Rosenkohl? Die sind doch nur mit einem Braten, einer schönen Käsesoße oder anderen geschmacksgebenden "Beilagen" herunterzubekommen, oder nicht? In der Zeit, die man für einen großen Kohlrabi braucht, kann man drei Schokoriegel und eine Tüte Erdnussflips essen.

Irgend jemand muss nach einer Idee gesucht haben, wie man mehr Obst und Gemüse in die Menschen bekommt, erfand den Smoothie und schaffte es, ihn zum Trendthema zu machen. Nun gibt es Bücher und zahllose Zeitungsbeiträge über Smoothies - für jeden Geschmack ist etwas dabei.

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Das Prinzip der Smoothie-Zubereitung

Smoothies zuzubereiten ist ganz einfach:
  1. Alles, was man an trendigem "Gesundheitsgemüse" wie Grünkohl und Rosenkohl (zumindest roh) nicht mag oder verschrumpeltes Gemüse, was weg muss, in einen Smoothie-Mixer* packen,
  2. dazu für den Geschmack etwas Obst, beispielsweise einen geschälten Apfel ohne Kernhaus, eine geschälte Banane und/oder eines der vielenn Superfoods wie Heidelbeeren, Acaibeeren, Gojibeeren, Kakao, Chiasamen und Leinsamen) sowie für die bessere Pürierbarkeit etwas Wasser geben,
  3. einmal gut durchpürieren und eventuell durch ein Sieb streichen
  4. und dann den Brei nach Geschmakc verdünnt mit Wasser, Milch/Sojamilch, Joghurt und/oder Ähnlichem in einem hübschen Becher oder Glas mit sehr dickem Strohhalm und eventuell anderer Verzierung (Selleriestangen, Scheiben von Zitrusfrüchten und Kräuterzweiglein machen sich gut) servieren.
  5. Im Sommer machen ein paar Eiswürfel den Smoothie angenehm erfrischend.
Smoothies schmecken am besten aus einer Glasflasche mit dickem Strohhalm, letzterer wiederverwendbar oder kompostierbar
Smoothies schmecken am besten aus Glasbehältern mit einem mehr oder weniger dicken Strohhalm, abhängig von der Konsistenz. Glasflaschen mit Schraubverschluss* sind besonders praktisch, weil man das Getränk überall hin mitnehmen kann, ohne es zu verschütten. Beim Strohhalm sollte man auf Plastik verzichten. Alternativen sind wiederverwendbare Metallstrohhalme oder kompostierbare Strohhalme aus Papier o. Ä.

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Die Vitamine gehen nun runter wie Pina Colada und man sieht auch noch hipp damit aus - egal, ob unterm Sonnenschirm zu Hause, an der Strandbar oder im Club. Apropos, was ist eine Pina Colada anderes, als ein (Obst-)Smoothie, den man mit Rum verdünnt hat. (Möglicherweise würde etwas Spinat oder Gerstengras darin gar nicht auffallen - jedenfalls nicht beim letzten Glas).

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Die Smoothies bringen also wirklich mehr Vitamine in die Menschen (notfalls hält man sich die Nase zu, wenn man einen Smoothie mit Grünkohl herunterwürgt. Nichts gegen Grünkohl - mit Wurst und Kartoffeln -, aber roh püriert als Getränk? Das ist zumindest ungewohnt).

Smoothies haben allerdings beim schnellen Runterschlucken den Nachteil, dass sie nicht so gut sättigen, wie Obst und Gemüse, das man selbst kaut. Dessen sollte man sich bewusst sein und vielleicht einen Kompromiss zwischen den unpürierten (Salat, Rohkost, gebratene, gekochte oder gegrillte Gemüse) und den pürierten Varianten (Smoothie, Gazpacho und andere Gemüse-/obstige Suppen, Soßen und Dips) von Obst und Gemüse anstreben.

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Wie kam ich überhaupt auf das Thema Smoothie? 

Mein Kühlschrank und andere Gemüsefächer quillen gerade über. In guter Absicht bezüglich meiner Gesundheit und Figur habe ich reichlich Obst und Gemüse eingekauft, mehr als ich Platz für die Lagerung hatte. Nun stellte sich heute Mittag die Frage, wie ich noch heute möglichst viel davon in mich hinein - oder durch mich hindurch - bekomme, damit nichts davon schlecht wird. Die Antwort war ganz einfach: Zeit für einen Smoothie ... oder auch ganz viele!

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Montag, 6. Februar 2017

Fliegt uns die EU demnächst um die Ohren? (Kommentar)

Den Brexit hat noch am Tag der Wahl kaum jemand für wahrscheinlich gehalten, am nächsten Morgen dann der Schrecken: Eine knappe Mehrheit der Wähler hat für den Austritt des Vereinten Königreiches (United Kingdom, UK) aus der Europäischen Union (EU) gestimmt. In Kürze stehen Wahlen in den Niederlanden, Frankreich und Italien an, wo europafeindliche Parteien Chancen haben, ins Parlament und eventuell auch an die Regierung zu kommen. Diese wollen sich ebenfalls für einen EU-Austritt ihrer Länder einsetzen. Hat die EU noch eine Chance?

Was muss passieren, damit die EU-Bürger ihre Union wirklich schätzen und verteidigen?

Für viele von uns, denen die EU wichtig ist, war die Entscheidung der Briten, die EU zu verlassen, wie ein Schlag ins Gesicht – als würde man von Freunden im Stich gelassen. Doch wenn ich heute mit etwas Abstand zurückblicke, denke ich, man hätte die Anzeichen eigentlich erkennen und frühzeitig dagegenhalten müssen.

Anstehende Wahlen in Europa

Niederlande Parlamentswahlen März 2017
Die rechtspopulistische Partei PVV liegt aktuell in Umfragen vorne.

Frankreich Präsidentschaftswahlen April/Mai 2017
Marie Le Pen von der rechtsextremen und antieuropäischen Partei Front National wird möglicherweise die erste Runde der Präsidentschaftswahl gewinnen. Die Frage ist, ob sich die Wähler der anderen Parteien mehrheitlich hinter ihren Gegenkandidaten bei der anschließenden Stichwahl stellen werden.

Deutschland
26. März Saarland Landtag
7. Mai Schleswig-Holstein Landtag
14. Mai Nordrhein-Westfalen Landtag
24. September alle Bundesländer Bundestag

Italien Parlamentswahl Mai 2018

Die Europäische Union (EU) ist aus einer Wirtschaftsgemeinschaft entstanden. Die wirtschaftliche Verflechtung der beteiligten Länder sollte das Wirtschaftswachstum ankurbeln und in Zukunft Kriege verhindern. Zwar wuchs die EU auch einigermaßen zu einer Wertegemeinschaft und einer (wirtschafts-)politischen Kraft zusammen, aber sie wurde und wird nach wie vor von vielen EU-Bürgern als in Brüssel verorteter Fremdkörper angesehen, dessen Arbeitsweise mal als kleinkrämerisch bürokratisch (Gurkenverordnung) bis allzu banken- und unternehmensfreundlich (Bankenrettungen, Pestizidzulassungen, Gentechnik etc.), auf jeden Fall wenig arbeitnehmer- und verbraucherfreundlich wahrgenommen wird.

Da einige nationale Politiker gerne die EU zum Sündenbock erklären, wenn sie unpopuläre Entscheidungen treffen, statt diese vernünftig zu begründen, und sie die Entwicklungen der EU selten als positiv herausstellen, haben wohl nicht wenige EU-Bürger den Eindruck, dass die EU für sie und ihr Land ein Klotz am Bein ist, der Geld kostet, ihnen Konkurrenten auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt auf den Hals hetzt (Arbeitnehmerfreizügigkeit, Asylrecht) oder sie mit Umweltauflagen quält.

Es wird ihnen nicht oder zu selten erklärt, dass sie die vielen Vorteile der EU für die Bürger auch mit einigen Nachteilen (vorübergehend) erkaufen beziehungsweise dass manche der Sorgen überhaupt nicht auf die EU zurückzuführen sind, sondern auf den digitalen Wandel und Entwicklungen in der Welt. Und leider scheint auch vergessen zu werden, dass das eigene Land, die eigene gewählte Regierung, die EU zu dem mitgeformt hat, was sie heute ist. Und sie haben als EU-Bürger auch das Recht und die Möglichkeit, sie mit- und umzugestalten – beispielsweise über die Europawahlen, Europäische Bürgerinitiativen, Petitionen etc.

Meiner Meinung war es ein sehr großer Fehler der britischen Regierung, keine genaueren Bedingungen für das EU-Referendum zum Ausstieg oder Verbleib zu stellen. Einen Austritt bei einer einfachen Mehrheit bei gleichzeitig keinerlei Anforderungen an die Wahlbeteiligung in Aussicht zu stellen, war unverantwortlich - der damalige Premierminister David Cameron hatte die Lage offensichtlich völlig falsch eingeschätzt. Obwohl das Ergebnis des EU-Referendums eigentlich nicht rechtlich bindend ist, will sich nun niemand „dem Willen des Volkes“ entgegenstellen. Eine verfahrene Situation, denn es ist die Frage, ob das Ergebnis tatsächlich der Wille des Volkes ist - viele erklärten nach dem Referendum, sie seien schlecht aufgeklärt oder sogar von den Leave-Vertretern belogen worden.

Die Möglicheit, einfach so mal auszusteigen und die Verantwortung den anderen EU-Ländern und -Bürgern zu überlassen, hätte aber auch durch die EU selbst verhindert werden müssen. Man hätte eine entsprechende Klausel in das Vertragswerk aufnehmen können (beispielsweise: Ausstieg nur nach Volksabstimmung mit Zweidrittelmehrheit bei mindestens 70 % Wahlbeteiligung möglich o. Ä). Allerdings in der jetzigen Situation kurz vor den nächsten nationalen Wahlen solche Regeln auf EU-Ebene einzuführen, geht auch nicht, denn dann würden sich viele möglicherweise gegängelt fühlen. Dieser Zug ist erst einmal abgefahren, bis wieder etwas mehr Ruhe eingekehrt ist.

EU - we are family

Aber selbst wenn die Regierung eines Landes so eine Entscheidung mit einer einfachen Mehrheit erlaubt, dürfte es nicht zu so einem traurigen Ergebnis wie in Großbritannien kommen. Wenn die Menschen selbst sich als Europäische Gemeinschaft oder gar Europäische Familie begreifen würden, die für sie erweiterte Heimat, Sicherheits- und Wohlstandsgarant sein kann, würden sie die EU nicht freiwillig verlassen wollen. Doch so ist es aktuell in vielen Ländern nicht.

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Damit es soweit kommt, dass mehr Bürger ihr Herz nicht nur an das eigene Land, sondern etwas davon auch an die EU hängen, muss die Politik meiner Meinung nach viel deutlicher auf die Bürger zugehen, ihnen zuhören, sie ernst nehmen und sie noch offensiver zum Mitgestalten auffordern. Jeder einzelne Bürger muss das Gefühl haben, dass er der nationalen und der EU-Politik wichtiger ist als Banken oder Unternehmen beziehungsweise müssen Zusammenhänge besser erklärt werden – beispielsweise, was die Rettung einer Bank oder eines anderen Unternehmens dem Bürger bringt, der diese Rettung ja letztendlich bezahlt. Umgekehrt müssen wir Bürger dies auch noch stärker von der Politik auf nationaler und EU-Ebene einfordern.

Auf Dauer kann meiner Meinung nach nur eine EU der Menschen Bestand haben – die Wirtschaft sollte immer nur Mittel zum Zweck sein.

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