Samstag, 18. Januar 2020

Besorgniserregend: Keime im Make-up und in Make-up-Schwämmchen (“Beauty Blender”)

Make-up-Produkte wie Lippenstifte, Lip Gloss, Lidstrichstifte, Wimperntusche sowie die „Beauty-Blender“-Schwämmchen zum Make-up-Auftragen sind oft mit Bakterien und Pilzen verseucht. Sogar Staphylokokken und Kolibakterien sind dabei, ergab eine Studie von Bashir und Lambert, die gebrauchte Make-up-Produkte von Konsumenten und Konsumentinnen untersuchten und die möglichen gesundheitlichen Auswirkungen auf die anwendenden Personen in Großbritannien abschätzten.

Lippen- und Augen-Makeup-Produkte sind besonders beliebte dekorative Kosmetika, können aber wegen der Art, wie sie aufgetragen werden, und weil sie oft über die empfohlene Anwendungsdauer hinaus benutzt werden, zu einer Keimschleuder werden und zu Reizungen, Pickeln und anderen Problemen der Haut führen. Ebenso auch die Schwämmchen ("Beauty Blender") zum Auftragen von Grundierung (Foundation), Abdeckcreme (Concealer) und anderen flüssigen und pudrigen Make-up-Produkten. (Beauty Blender ist eigentlich der Markenname der bekanntesten dieser Schwämmchen, wird aber ähnlich wie „Tempo“ für Papiertaschentücher von Make-up-Anwendern auch für die  meist eiförmigen Applikationsschwämmchen anderer Marken verwendet.)

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Bashir und Lambert ließen sich von Konsumenten und Konsumentinnen benutzte Produkte und Werkzeuge der obigen Kategorien zuschicken und untersuchten sie. Ergebnis: 79 bis 90 % der Make-up-Produkte wiesen eine deutliche Bakterienbelastung auf (102 bis 103 Kolonienbildende Einheiten (KBE/CFU) pro Milliliter), die Make-up Schwämmchen („Beauty Blender“) sogar noch mehr (im Durchschnitt fand man mehr als 106 KBE/ml). Staphylokokken (Staphylococcus aureus), Kolibakterien (Escherichia coli) und Citrobacter (C. freundii) waren dabei.
Enterobakterien (Enterobacteriaceae) and Pilze (Fungi) wurden in allen getesteten Make-up-Produkten und ebenfalls verstärkt an den Auftragsschwämmchen festgestellt – wobei die Verbraucher offensichtlich angegeben hatten, dass 93 % der Schwämmchen nicht gereinigt worden waren, 64 Prozent auf den Boden gefallen waren und danach weiterbenutzt wurden.
Fazit der Studie: Die Keimbelastung der untersuchten Make-up-Produkte ist besorgniserregend, noch mehr belastet waren die eingesandten Beauty Blender. Als Fazig wird von den Autoren der Studie eine bessere Verbraucheraufklärung und eine deutlichere Kennzeichnung der Haltbarkeit angeregt.

Solche Schwämmchen zum Auftragen von Grundierung (Foundation) und Ähnlichem, meist einfach Beauty Blender genannt, werden vor der Anwendung zunächst angefeuchtet – dadurch dehnen sie sich aus und werden weicher. Wer sie nach der Benutzung noch feucht und voller Make-up in den Kulturbeutel wirft, macht daraus Keimbrutstätten.

Haltbarkeit von Make-up-Produkten und Beauty-Blendern

Auf der Verpackung von Beauty- und Make-up-Produkten findet man entweder das Mindesthaltbarkeitsdatum oder eine Angabe zur Haltbarkeit nach dem Öffnen des Produktes. Das Mindesthaltbarkeitsdatum wird auf Kosmetika angegeben, die nicht lange gelagert werden können, die Angabe der Haltbarkeit nach dem Öffnen auf langlebigeren Produkte wie beispielsweise Lidschattenpaletten, Mascara, Lidstrich-Applikatoren etc., die mit dem Öffnen der Verpackung und der Benutzung in Kontakt mit Keimen kommen, die sich darin vermehren und das Produkt mit der Zeit unbrauchbar machen.

Ungebrauchte, verpackte Beauty-Blender und andere Werkzeuge zum Auftragen von (dekorativer) Kosmetika, die trocken/sachgerecht gelagert werden, verderben nicht - weshalb es für sie keine Haltbarkeitsangaben gibt.

Die Angabe zur Haltbarkeit nach dem Öffnen findet man auf Make-up-Produkten meist als Symbol beim Kleingedruckten (bei den Inhaltsstoffen und Firmenangaben). „12 M“ entspricht einer Haltbarkeit von 12 Monaten nach dem Öffnen.

Meinungen und Empfehlungen

Die Dermatologin Dr. Dray aus Texas (USA) rät in ihrem Video What Is growing In Your Makeup? ganz vom Gebrauch von Beauty Blendern & Co. ab. Für dekorative Kosmetika wie Mascara, Lippenstifte & Co. empfiehlt sie, Tabellen mit Angaben zur Haltbarkeit anzulegen.

Für viele Maskenbildner, Makeup-Beauty-Gurus und Make-up-Fans sind die Schwämmchen zum Auftragen von Foundation, Concealern und mehr jedoch ein geschätztes Werkzeug, um die Illusion eines makellosen Teints zu erzeugen.

Meiner Meinung nach sollte, wer Beauty Blender verwenden möchte, diese nach Gebrauch sorgfältig reinigen und an der frischen Luft gut trocknen lassen sowie sie häufiger gegen ein neues Exemplar austauschen, vor allem wenn ein Schwämmchen auf den Boden gefallen ist oder vom Haustier zum Spielen zweckentfremdet wurde.

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Mir stellt sich außerdem die Frage, warum keine Pinsel und andere Werkzeugen zum Auftragen des Make-ups, zur Gesichtsmassage, zur Reinigung und Ähnlichem untersucht wurden? Dann hätte man einen Vergleich ziehen können. Doch Alternativen wurden in der Studie gar nicht untersucht.

Ich persönlich glaube nicht, dass Pinsel bei einer Untersuchung auf Keime recht viel besser abgeschnitten hätten, denn wer seine Beauty Blender nicht wäscht, reinigt wohl auch die Pinsel nicht. Daher denke ich, es gilt auch bei Pinseln, Auftrags- und Reinigungsläppchen: Wenn sie nicht nach dem Gebrauch gereinigt und getrocknet werden, wenn sie weiterbenutzt werden, nachdem sie auf dem Boden lagen, und mit Produkt behaftet in Beuteln o. Ä. aufbewahrt/mitgeführt werden, können sie zur Keimbrutstätte werden und ihre Benutzung zu Hautproblemen führen.

Dabei sollte eigentlich jedem klar sein, dass all die teuren Skin-Care-Produkte zur Reinigung und Pflege sowie Produkte gegen Akne und sonst was nichts bringen, wenn man hinterher abgelaufene Make-up-Produkte mit unsauberen Werkzeugen wie Pinseln und Schwämmchen aufträgt und alle möglichen Keime über sein Gesicht verteilt.

Mein Fazit zur Verwendung von dekorativer Kosmetik und entsprechenden Werkzeugen

Mit mehr Reinlichkeit und Sorgsamkeit im Umgang mit Werkzeugen wie Schwämmchen, Pinseln, Puderquasten, Auftragsläppchen und Ähnlichem beugt man Pickeln, Ausschlägen und schlimmeren Problemen vor.

Für Make-up-Produkte wie Lippenstifte, Mascara, Lidstrich, Lidschattenprodukten etc. empfiehlt es sich, den Öffnungstag und die Angabe zur Haltbarkeit nach dem Öffnen auf dem Produkt selbst oder in einer Tabelle o. Ä. zu notieren. Außerdem kann man diese Produkte im Sommer sicherheitshalber im Kühlschrank lagern.

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Freitag, 3. Januar 2020

Hautpflege macht Männer krank

Manche ahnten es schon lange: Haar-, Gesichts- und Körperpflege sind mit Gefahren verbunden! Tatsächlich werden laut Dr. Dray, Dermatologin aus den USA, bei Männern zunehmend Kontaktallergien diagnostiziert - und zwar vornehmlich bei jüngeren Männern.

Dr. Dray beruft sich in ihrem YouTube Video Men's Skin Care is a Problem auf eine gerade veröffentlichte statistische Auswertung von Daten zu Gesichtsdermatitis und Allergien bei Männern, die von 1994 bis 2016 erfasst wurden (Quelle siehe unten). Dabei wurde ein Zusammenhang zwischen der zunehmenden Zahl von Kontaktallergien bei Männern und der zunehmenden Anwendung von Körperpflegeprodukten festgestellt: Seit Männer zum Zielobjekt der Beauty-Industrie wurden und viele, gerade jüngere Männer, sie auch ausprobieren oder regelmäßig anwenden, bekommen sie immer öfter Allergien, die offensichtlich damit zusammenhängen.

Manche Inhaltsstoffe rufen zwar nicht sofort eine Allergie hervor, können aber bei manchen Menschen auf Dauer das Immunsystem durcheinanderbringen, so dass diese eine Allergie entwickeln.
Ursache für Ausschläge, Brennen oder andere Symptome sind nicht nur ein hoher Alkoholgehalt im Rasierwasser oder scharfkantige "Schleifstoffe" in Peelings, sondern Inhaltstoffe, die gleich oder nach einer bestimmten Zeit der (kombinierten) Anwendung zu Allergien führen können - das sind beispielsweise Duftstoffe, Farben, Tenside und manche Konservierungsstoffe. Besonders häufig scheinen Bestandteile in Haarpflegeprodukten und Haarfarben Auslöser von Allergien zu sein.

Natürlich sind solche Allergien nicht auf Männer beschränkt. Die Männer ziehen lediglich nach, was unter Frauen schon länger verbreitet ist.

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Bei Symptomen zum Hautarzt/zur Hautärztin

Wer schon eine Allergie hat, sollte einen Allergietest beim Hautarzt machen lassen, um die Auslöser für den Ausschlag, das Ekzem oder andere Symptome festzustellen und auf Produkte, die diese enthalten, verzichten.

Gegen Allergien vorbeugen

Dr. Dray weist allerdings in ihren YouTube-Videos immer wieder darauf hin, dass man Produkte mit potenziellen Allergieauslösern am besten von vorneherein nicht anwendet, denn oft wird die Allergie erst mit der Zeit entwickelt. Ist sie dann da, verschwindet sie kaum jemals wieder, sondern beeinträchtigt den betroffenen Menschen für den Rest seines/ihres Lebens. Das Problem sei oft nicht der eine oder andere Allergieauslöser, sondern, dass wir heutzutage so viele Produkte mit einem Gemisch aus potenziellen Allergieauslösern anwenden und diese auch noch alle übereinanderschichten. Sie empfiehlt, die Haut nicht unnötig oft zu reinigen (am wichtigsten sei abends mit anschließendem Eincremen), wenn man beispielsweise ein Schreibtischarbeitender ist, und so wenig verschiedene Produkte wie möglich mit so wenig Inhaltsstoffen wie nötig zu verwenden. Tagsüber sei der Sonnenschutz am wichtigsten, um die Haut gesund und frisch zu erhalten (Sonnenschutz nicht nur in Form entsprechender Cremes mit Schutz vor UV-Strahlen, ebenso wichtig seien Sonnenhut, Sonnenschutzkleidung und Ähnliches).

Das Kleingedruckte lesen

Auf den Behältern der Pflegeprodukte und/oder auf deren Verpackung findet man die Inhaltsstoffe aufgelistet, so dass man Produkte mit den bekannten persönlichen Allergieauslösern und anderen unerwünschten Inhaltsstoffen ausschließen kann.

Übrigens ist man weder mit besonders teuren Marken noch mit Naturkosmetik auf der sicheren Seite und vor Ausschlägen geschützt. Auch sie enthalten oft Duftstoffe, ätherische Öle und anderes mehr, das allergische Reaktionen hervorrufen kann. Inhaltsstoffe, die häufig in Natur-Haut- und Haarpflegemitteln enthalten sind und die Allergien auslösen oder die Haut ernsthaft reizen können, sind unter anderem Wollwachs (Lanolin), Propolis (Bienenharz), ätherische Öle wie Teebaumöl, Pflanzenauszüge wie Arnika, Ringelblume, Kamille und anderes mehr. 

Apropos Teebaumöl, das doch so gesund und vielversprechend riecht: Die Gefahr wegen der Anwendung auf längere Sicht eine Allergie zu entwickeln, ist laut Dr. Dray höher zu bewerten als eine mögliche kurzfristig positive Wirkung gegen Akne. Sie empfiehlt Teebaumöl am ehesten in einer Waschlotion oder anderen Produkten, die nach der Anwendung abgewaschen werden.

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Fazit

Haut-, Körper- und Haarpflege sind gut, solange man es nicht übertreibt, das heißt: nicht zu viele und nicht die falschen Produkte mit Allergieauslösern anwendet. Weniger ist manchmal mehr - außer wenn es um Sonnenschutz geht. Das gilt für alle - für Frauen und Kinder genauso wie für Männer.

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