Freitag, 22. November 2013

Sonnenblume - Pflanze des Jahres 2015

Pflanze des Jahres 2015: die Sonnenblume Helianthus
Ich mag Sonnenblumen: Sie scheinen die Sonne anzubeten und strecken sich ihr entgegen, ihre Blüten locken Bienen und Hummeln an und ihre Samen ernähren Mensch und Tier. Man meint, sie lächeln einem zu, wenn man sie ansieht, und da wo sie stehen - sei es im Garten, auf dem Balkon oder in einer Vase - verbreiten sie Glanz und Wärme und ihre Umgebung scheint bei jedem Wetter wie in Sonnenlicht getaucht.

Mit diesem Glanz möchte sich auch die "Home Garden Association" der Züchterorganisation Fleuroselect schmücken und hat das Jahr 2015 zum Jahr der Sonnenblume erkoren.

2015? Das ist doch noch so lange hin, oder? Nicht für die Saatgutzüchter/-vermehrer, (Jungpflanzen-)Gärtner und den (Gartenfach-)Handel, die sich mit Anbauflächen, Arbeitskräften und anderen Ressourcen darauf vorbereiten müssen.
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Das Plant-of-the-Year-Projekt ist Teil einer internationalen Marketing-Kampagne für die Zierpflanzen- und Gemüse(samen)anbieter mit Fokus auf den Hobbygartenbau. Auswahlkriterien für die jeweiligen Pflanzen des Jahres sind beispielsweise:
  • Internationale Beliebtheit der Pflanze 
  • Unkomplizierter Anbau 
  • Gute Eignung für viele Klimazonen Europas 
  • Viele Sorten zur Auswahl 
  • Dass die Pflanzen aus Samen erzeugt werden 
Und natürlich soll die gewählte Pflanzenkönigin dann auch in den jeweiligen Sortimenten der Fleuroselect-Mitglieder enthalten sein und die Medien möglichst über die Garten-Medien hinaus ansprechen.

Auch für die Jahre nach 2015 wurden schon die Kronen verteilt: 2016 werden Schmuckkörbchen Cosmos und Feuerbohne Pflanzen des Jahres sein, 2017 dürfen dann Zinnien und Tomaten das Zepter schwingen. 

Ich freue mich über die Krönungen insofern, weil diese Pflanzen alle zu meinen Lieblingspflanzen gehören und als Gartenbau-Ingenieurin mit Erfahrung in der Öffentlichkeitsarbeit bin ich natürlich auch gespannt, wie sich die Aktion entwickeln wird. 

2015 wird es also die Sonnenblume sein. Sonnenblumen verbreiten nicht nur Sonnengefühle, Freude und Zuversicht, sie sind auch Symbol für Gesundheit, Natürlichkeit, Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Als kritischer Verbraucher wünsche ich mir, dass sich Fleuroselect und seine Mitglieder auch diesen Eigenschaften bei Züchtung, Anbau und Vertrieb verpflichtet fühlen. 

Quellen und weitere Informationen 

Dienstag, 19. November 2013

Riester-Rente - jetzt doch! Oder nicht?

Lange für zu kompliziert und undurchsichtig befunden, kann ich der Riester-Rente nun doch etwas abgewinnen. (Nachtrag Jahre später: Warum ich gekündigt habe!)

Bis zu diesem Jahr habe ich mich geweigert zu riestern. Das ganze Riester-System war mir zu undurchsichtig und zu unflexibel - was weiß denn ich, wie ich im Alter mal leben will und ob mir dann eine Zusatzrente überhaupt was bringt, dachte ich. Da fand ich andere Geldanlagen attraktiver und flexibler und die waren in manchen Phasen meines Berufslebens auch tatsächlich besser geeignet für mich.

Nun bin ich 56 Jahre alt und inzwischen nicht mehr nur nebenberuflich, sondern im Hauptberuf freie und selbstständige Publizistin (Journalistin, Bloggerin, Autorin etc.) und nun habe ich mich entschlossen, doch mitzumachen - 154 Euro im Jahr geschenktes Geld vom Staat will ich mir nicht entgehen lassen (mit Kindern gibt es übrigens noch wesentlich mehr).

Allerdings bekommt man diese Förderung nur, wenn man rentenversicherungspflichtig (als Publizistin in der Künstlersozialkasse trifft das auch auf mich zu) oder Beamter/in ist. Wer das nicht erfüllt, kann eventuell über einen direkt zulagenberechtigten Ehe- oder Lebenspartner indirekt zulagenberechtigt sein.

Wenn man dann mindestens 4 % seines rentenversicherungspflichtigen Einkommens in einen Riester-Vertrag anlegt, bekommt man die volle Förderung von 154 Euro. Das heißt auch, wer jetzt nur wenig verdient und geringe oder keine Steuern zahlen muss, der muss nur einen kleinen Betrag monatlich anlegen, um diese 154 Euro Riester-Zulage pro Jahr zu erhalten (Tipp: Im Rechner unten "Minimalförderung" einstellen). Wer (später) mehr verdient, bekommt dann entweder weniger Riester-Zulage oder erhöht die Beiträge, bis er wieder die maximalen Riester-Zulagen erhält - und hat dann beim höheren Einkommen auch die steuerlichen Vorteile von seinem Riestern (bis zu einem Betrag von 2.100 Euro; im Rechner unten auf "Maximalförderung" einstellen). 

Für mich stellte sich nur die Frage: Welche von den vielen Riester-Möglichkeiten soll ich wählen? Sehr nervig ist, dass man sich in so viele Dinge einlesen und über Fallstricke informieren muss.

Hier half mir mal wieder Finanztest von Stiftung Warentest - ohne diese Zeitschrift wäre ich sowieso gar nicht auf die Idee gekommen, mich noch einmal mit dem Thema auseinanderzusetzen. Ich hatte die Riester-Rente vor 10 Jahren als festangestellte Technische Redakteurin in der Telekommunikationssparte für mich nämlich als ungeeignet abgehakt - was sie damals auch war.

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Riester-Möglichkeiten

Wer nicht für eine Investition in Wohnungseigentum riestert (diejenigen müssen sich mit Riester-Darlehen, Riester-Bausparverträgen und Ähnlichem herumschlagen), hat diese Möglichkeiten:

  • Riester-Banksparplan
    Die direkte Verzinsung ist bei Riester-Banksparplänen zwar derzeit schlecht, aber die Rendite dank der Riester-Förderung meist trotzdem gut. Außerdem fallen wenig Nebenkosten an, was diese Riester-Variante auch flexibel und für alle Altersklassen geeignet macht. Leider gibt es manchmal regional keine geeigneten Anbieter. Von Finanztest gibt es jedoch eine Liste mit Sparkassen, VR-Banken etc., die Riester-Banksparpläne (teilweise auch für Nicht-Ortsansässige) anbieten. 
  • Riester-Rentenversicherungen
    Diese Riester-Verträge werden von den Versicherungsunternehmen, aber auch von Sparkassen mit der Versicherungskammer Bayern sowie auch von anderen Kreditinstituten angeboten. Die Verzinsung kann besser sein als bei Riester-Banksparplänen, ist zumindest berechenbar. Dafür sind die Kosten höher (und die werden in den ersten Jahren abgerechnet), wodurch die Flexibilität geringer ist. 
  • Riester-Fondssparpläne
    Die Chancen auf eine gute Rendite sind - abhängig von der Fondsauswahl - höher als beim Riester-Banksparplan oder der -Rentenversicherung, dafür aber auch das Risiko. Riester-Fondssparpläne sind für Anleger mit langem Anlagehorizont geeignet. Diese Riester-Anlage fängt man daher am besten in jüngeren oder mittleren Berufsjahren an. 
  • Riester-fondsgebundene Rentenversicherungen
    Die Chancen auf eine gute Verzinsung sind - abhängig vom jeweiligen Angebot - oft höher als beim Riester-Banksparplan oder der Riester-Rentenversicherung, dafür ist meist auch das Risiko größer. Die fondsgebundene Rentenversicherung kann Riesterern mit langem Anlagehorizont empfohlen werden - ist also für jüngere bis mittelalte Anleger geeignet. 
Für mich kamen aufgrund meines Alters und weil ich sowieso schon etwas Geld in Aktien und Fonds angelegt habe, für das Riestern nur der Riester-Banksparplan und die Riester-Rentenversicherung in Frage. Für welche von beiden ich mich entschieden habe, bleibt mein Geheimnis, da ich meine persönliche Entscheidung nicht als allgemeine Riester-Empfehlung verstanden wissen will.

Riestern - wichtig zu wissen

Das scheint mir noch wichtig, zu wissen:

Die Riester-Förderung muss zurückgezahlt werden, wenn die Zentrale Zulagenstelle für Altersvermögen (ZfA) nachträglich feststellt, dass man die Zulage zu Unrecht erhielt, oder wenn man den Vertrag kündigt. Es ist allerdings erlaubt, mit seinem Vertrag zu einem anderen Anbieter wechseln - was sich aber meistens finanziell nicht lohnt oder sogar Nachteile hat. Finanztest empfiehlt Wechselwilligen, den alten Vertrag ruhen zu lassen und woanders einen neuen zu beginnen.

Sehr wichtig: Man darf nicht vergessen, alljährlich die Zulagen zu beantragen, denn die "Rendite" beim Riestern steht und fällt meist mit den staatlichen Riester-Förderungen (Zulage, Steuerbegünstigung und Auszahlungsdauer - wie lange man lebt, kann man nur wenig beeinflussen). Normalerweise gibt man dem Anbieter des Riester-Vertrages (Versicherer, Bank, Sparkasse oder anderer Anbieter) eine Vollmacht, damit der die Riester-Förderung jährlich stellvertretend für den Riester-Sparer/-Anleger beantragt.

Genauso wichtig ist es, den Vertragspartner über Änderungen der eigenen Situation zu informieren, damit man keine Zulagen verliert (bei neu geborenen Kindern) oder zuviel erhält, was einem dann später weggenommen wird (Einkünfteerhöhung ohne dass der Beitrag erhöht wurde, Verlust der gesetzlichen Rentenversicherungspflicht, gestrichenes Kindergeld etc.).

Die Riester-Rente wird nachgelagert besteuert. D. h.: In der Auszahlungsphase wird die Riester-Rente zu den Einkünften hinzugerechnet und muss, falls Steuerpflicht besteht, zum persönlichen Steuersatz versteuert werden. Wer also hohe Einkünfte in der Rentenzeit hat, der muss dem auch die Riesterrente hinzufügen und entsprechend versteuern.

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Riester-Rente - Wünsche aus Verbrauchersicht

Ich meine: Ein einfacheres System wäre besser geeignet, Menschen dazu zu bringen, stärker für ihr Alter mit Hilfe der Angebote des "freien" Marktes vorzusorgen - wenn man denn das staatliche Rentensystems unbedingt zurückfahren will oder muss. Aber ob das überhaupt Sinn macht oder ob es nicht besser und billiger gewesen wäre, das staatliche Rentensystem umzustrukturieren (ein gemeinsames Basis-Rentensystem für Angestellte, Beamte und Selbstständige) sollte man auch berechnen und diskutieren. Im Moment sieht es so aus, als profitiert vom Riester-Renten-System vor allem die Versicherungswirtschaft.

Aber wenn es denn unbedingt Riestern sein soll, dann sollte das System wenigstens verständlich und transparent (z. B. was Rückbuchungsaktionen der ZfA betrifft) sein.
Wer als langjähriger Geringverdiener nach dem Ende seiner beruflichen Laufbahn mit seiner Rente nicht das Existenzminimum decken kann, kann Grundsicherungsleistungen beantragen. Da bei der Ermittlung der Einkünfte auch die Riester-Rente einbezogen wird und so die Grundsicherung um diesen Betrag geringer ausfällt, halten manche das Riester-Sparen in ihrem Fall für rausgeworfenes Geld. Doch sollte man bedenken, dass man die Riester-Rente sicher hat, während man nicht weiß, wie sich Grundsicherung und Rente im Laufe in den nächsten Jahrzehnten entwickeln werden und was sich der Staat bis dahin an Sozialleistungen leisten kann.


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Nachtrag: Warum ich meinen Riester-Rentenvertrag nach sieben Jahren gekündigt habe!
  • Wegen der allgemeinen Zinssituation sank auch die prognostizierte Höhe der Monatsrente von Jahr zu Jahr. Die monatliche Auszahlung wäre winzig gewesen.
  • Da meine Rente erst ab dem 66. Lebensjahr ausgezahlt wird und weil die monatliche Rentenauszahlung immer weiter sank, wurde es immer zweifelhafter, ob ich überhaupt meine Einlagen wieder erhalten würde, geschweige denn die staatlichen Zulagen. Warum also die Mühe?
  • Mir war es zu viel Bürokratie: die Anträge, die Belege, die Steuererklärungen - viel Overhead für einen ungewissen Ausgang. Ich hätte den Altersvorsorgevertrag behalten, wenn er eine einmalige Kapitalauszahlung zu Rentenbeginn als Option zugelassen hätte.
Natürlich muss man, wenn man kündigt, die erhaltenen Zulagen und Steuervergünstigungen an den Staat zurückgeben, aber lieber gebe ich dieses Geld dem Staat zurück und werde die lästigen Anträge und Ähnliches los, als weiterhin Beiträge von meinem Geld in eine Versicherung einzuzahlen, von der ich mit immer größerer Wahrscheinlichkeit gar nicht profitiere, sondern hauptsächlich das Versicherungsunternehmen.

Quellen und weiterführende Informationen 
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Freitag, 16. August 2013

Überraschungs-Jungpflanzen vom Gartencenter Dehner

In dieser Gartensaison habe ich u. a. die "Tomate rundfrüchtig" aus dem Bio-Jungpflanzensortiment und die veredelte Aubergine 'Carmen' aus dem Premium-/Gourmet-Sortiment von Dehner ausprobiert.

"Rundfrüchtige Tomate" aus dem
Dehner Bio-Jungpflanzen-Sortiment,
Fruchtgewicht unter 35 g
Dieses Jahr wollte ich in meinem Topfgarten auf der Terrasse Gemüse der mediterranen und südamerikanischen Küche anbauen: Tomaten, Auberginen, Tomatillo und Chili - und dazu die entsprechenden Kräuter. Da mir derzeit kein Gewächshaus oder ein anderer geeigneter Platz für eine eigene Jungpflanzenanzucht zur Verfügung steht und da sich eine eigene Jungpflanzenanzucht auch kaum lohnt, wenn man nur eine Pflanze pro Art und Sorte braucht, machte ich mich im Mai auf zum Gartencenter Dehner, um ein paar Jungpflanzen zu kaufen. Ich war vor allem auf der Suche nach Bio-Jungpflanzen.

'Tomate rundfrüchtig' aus dem Bio-Jungpflanzensortiment

Bei den "normalen" Tomaten-Jungpflanzen gab es ein paar Sorten zur Auswahl, doch bei den Bio-Tomaten-Jungpflanzen gab es - zumindest als ich dort war - nur eine einzige Tomatensorte ohne Sortennamen. Auf dem Etikett stand nur "Tomate rundfrüchtig" - was nur einen Tomaten-Typ anhand der Fruchtform bezeichnet, aber kein Sortenname ist.

Obwohl ich irritiert war, dass der Sortenname nicht offengelegt wird und es dadurch auch nicht möglich ist, den Sortenzüchter (nicht zu verwechseln mit dem Gärtner, der die Jungpflanzen herangezogen hat) zu ermitteln, kaufte ich aus Neugier, und weil das Bioland-Siegel aufgedruckt war, diese Bio-Tomaten-Jungpflanze (Preis: 2,79 Euro).

Zuhause angekommen pflanzte ich die Tomaten-Jungpflanze aus Platzmangel mit einer Tomatillo-Pflanze zusammen in einen Kübel. Die Tomatenpflanze, eine Stabtomate, erwies sich als recht robust - als Kübelpflanze auf meiner sehr heißen Südseitenterrasse hat sie in diesem Sommer einiges an Hitze und Trockenheitsstress wegstecken müssen und gut überstanden. Sie war sehr wüchsig und benötigte reichlich Wasser und Nährstoffe - letztere bekam sie in Form von organischem Tomatendünger.

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Tomaten-Früchte gibt es seit der zweiten Augusthälfte auch in zufriedenstellender Menge. Allerdings: Die Früchte sind klein (28 bis 32 g) und hart wie Golfbälle. Geschmacklich sind sie aber okay: aromatisch mit angenehmen Zucker-Säure-Verhältnis. Wegen ihrer Schnittfestigkeit eignen sich diese Tomaten gut für Salat und als Beilage zur Brotzeit. Da die Früchte wirklich sehr fest sind und eine harte Schale haben, überstehen sie vermutlich auch lange Wanderungen in einer Brotzeitbox. Bei einer Tomatenschlacht möchte ich allerdings nicht von einer solchen Tomate getroffen werden - das gäbe blaue Flecken und Beulen.
Die rundfrüchtigen Tomaten aus den Bioland-Jungpflanzen von Dehner
waren sehr klein und fest, aber gut im Geschmack.

Warum keine Transparenz hinsichtlich des Sortennamens?

Mich stört, dass auf dem Etikett kein Sortenname genannt wird. So weiß man beim Kauf nicht, was einen erwartet. Kenne ich die Tomaten-Sorte und hatte sie schon einmal? Ist es eine Hybridsorte oder eine Sorte, die ich weitermehren kann? Wer war der Sortenzüchter? All dies kann man nämlich erst anhand des Sortennamens feststellen bzw. in der EU-Datenbank recherchieren. Und das wollen viele Hobbygärtner/urbane Gärtner, z. B. wenn Sie die Saatgutsorten aus dem Hause Monsanto bzw. die Tochterunternehmen dieser oder anderer Firmen boykottieren wollen.

Allerdings gibt es auf der Rückseite des Etiketts der "Tomate rundfrüchtig" sowie auf der Dehner-Homepage Informationen zu Standort, Verwendung, Besonderheiten (Bioland) und Tipps. Auf dem Etikett wird übrigens ein Fruchtgewicht von 80 bis 100 g, auf der Webseite ein Fruchtgewicht von 100 bis 120 g angegeben. Meine reifen Tomaten kommen jedoch kaum über
30 g.

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Auf der Etikettrückseite ist auch der Bioland-Betrieb genannt, der die Jungpflanzen nach den Vorschriften von Bioland aus Saatgut herangezogen hat. Über das Internet fand ich eine E-Mail-Adresse und fragte nach der Sorte. Die Antwort steht noch aus - allerdings habe ich auch erst vor zwei Tagen geschrieben.

Auberginensorte 'Carmen', veredelt und aus dem Premium-/Gourmet-Sortiment

Ist das tatsächlich die Auberginen-Sorte 'Carmen'?
Leider fand ich im Gartencenter keine Auberginen-Jungpflanze in Bio-Qualität, sondern nur die veredelte Auberginensorte 'Carmen' aus dem Dehner-Gourmet-Sortimant (Preis: 4,29 Euro). Sie bekam bei mir einen großen Kübel und einen Platz auf der Südseiten-Terrasse.

Während der Regenphase wurden die Blüten und ein Teil der Blätter von Schnecken gefressen, doch während der darauf folgenden Hitzewelle erholte sich die Pflanze und bildete reichlich neue Blüten und Früchte. Da schon die relativ kleinen Früchte (50 bis 80 g) wie erntereif aussahen (glänzende Schale, leichtes Nachgeben bei Druck) recherchierte ich zu der Sorte im Internet und guckte mir nun auch das Etikett genauer an. Für die Auberginensorte 'Carmen' fand ich als Züchter Rijk Zwaan Zaadteelt en Zaadhandel BV. Doch die Beschreibung auf dessen Internetseite und auch die Abbildung auf dem Etikett passen nicht zu meiner Aubergine, die auffällige, kräftig lilafarbene Blüten, dunkle Stengel und Blattadern und dunkle Kelche hat - wie japanische Auberginen (nur eben kleiner) oder wie Mini-Auberginen (aber mit länglicher Frucht).

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Fazit: Jungpflanzen vom Gartencenter Dehner sind für Überraschungen gut

Kleine bis mittlere Abweichungen bei Aussehen und Größe finde ich bei Pflanzen und ihren Früchten ganz normal, aber meine Tomaten sind nur halb bis ein Drittel so groß, wie sie laut Beschreibungen sein sollten, und meine Auberginenpflanze sieht ganz anders aus als 'Carmen' und die Früchte sind etwa ein Drittel so groß wie die einer normalen Aubergine. Wie kann das passieren bei einer so teuren Premium-Jungpflanze?
Sowohl die Tomaten als auch die Auberginen sind winzig
und entsprechen nicht der Sortenbeschreibung
Man könnte jetzt natürlich spekulieren, dass in den Kübeln auf meiner Südseitenterrasse alles kleiner wird als normal. Dem widersprechen allerdings meine Erfahrung mit dem Habanero-Chili, den ich auch als Jungpflanze beim Gartencenter Dehner gekauft und in einen Tontopf gepflanzt habe und dessen Früchte nun aber größer sind als die, die ich in den letzten Jahren aus anderen Quellen hatte (zu Schärfe und Geschmack kann ich noch nichts sagen).

Letztendlich schmecken mir die "Tomaten rundfrüchtig", auch wenn ich mir keine solch hartschalige, kleinfrüchtige Sorte ausgesucht hätte - und ich werde sie auch nicht noch einmal kaufen, denn hartschalige Bio-Tomaten bekomme ich auch im Supermarkt. Vor allem aber stört mich die fehlende Transparenz seitens des Gartencenters, denn der Sortenname gehört meiner Ansicht nach auf dem Etikett genannt.

Die Auberginensorte hingegen würde ich gerne noch einmal kaufen, weil mir die kleinen Früchte gefallen haben und die Blüten wunderschön sind. Da meine Pflanze und ihre Früchte jedoch völlig anders aussehen als beschrieben, bin ich nun verunsichert, welche Sorte ich eigentlich habe.

Schade. Ist irgendwie dumm gelaufen - für beide Seiten. Nächstes Mal kaufe ich vielleicht doch lieber wieder direkt beim Gärtner?
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Samstag, 3. August 2013

Glanz und Volumen ins Haar waschen?

Ich habe die neue Nivea Diamond Volume Haarpflegeserie vor dem offiziellen Start in den Läden (12.8.2013) testen dürfen. Erste Eindrücke und Erfahrungen. (Die Testprodukte habe ich zur Verfügung gestellt bekommen.)

Nivea ist die Hautpflegemarke meiner Kindheit - ich liebte den Duft der klassischen Nivea Creme, mit der bei uns die ganze Familie täglich eingecremt wurde, die aufblasbaren Nivea Bälle für den Strand und später die besonderen Motiv-Dosen mit Nivea Creme fürs Badezimmer. Bis heute greife ich (deshalb) unregelmäßig, aber immer wieder zu Nivea Produkten, beispielsweise verwende ich abwechselnd mit anderen Marken die Nivea Tagescreme. Gesichtswasser und dekorative Kosmetik (soweit sie noch erhältlich ist).


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Seit Jahren lasse ich mich über Nivea Produktneuheiten per Newsletter und Briefpost informieren und als ich davon erfuhr, dass zum Testen der neuen Nivea Diamond Volume Serie, einer Haarpflegeserie für feines bis normales Haar, so genannte "Botschafterinnen" gesucht werden, habe ich mich beworben. Einerseits interessierten mich die neuen Nivea Diamond Volume Produkte - mehr Glanz und Volumen, genau das brauch ich doch! - und andererseits interessierte mich auch diese neue Art der Kundenkommunikation und Produkteinführung.

Nivea Diamond Volume Haarpflegeserie
Nivea Diamond Volume Haarpflegeserie für feines bis normales Haar
(v. l. n. r.: Shampoo, Haarspülung, Styling Spray, Styling Mousse )
Meine Bewerbung war erfolgreich und ich bekam zusammen mit 4.999 weiteren "Botschafterinnen" die Nivea Diamond Volume Originalprodukte (Glanz-Pflegeshampoo, Glanz-Pflegespülung, Styling Mousse, Styling Spray) zum Testen sowie Produktproben von Shampoo und Spülung zum Verschenken zugeschickt. Als Gegenleistung verpflichtete ich mich dazu, meine persönlichen Eindrücke und die "meiner" Tester an Nivea weiterzugeben (natürlich anonym) und in meinem Blog ehrlich über meine Erfahrungen zu schreiben.

Meine Haare

Ich habe viele, aber feine, lange Haare, die ich regelmäßig färbe. Je nach verwendeten Haarpflege-Produkten sind meine Haare glanzlos, schwer und keine Frisur hält oder eben schön seidig mit leichten Wellen. Besonders mit Haarspülungen/Conditionern habe ich schon oft schlechte Erfahrungen gemacht. Manche machen die Haare schwer und "traurig" - daher verwende ich meist nur Mini-Portionen, nur eben so viel, um die Haare nach dem Waschen kämmen zu können.

Meine Erfahrungen mit Nivea Diamond Volume Shampoo und Spülung

Inzwischen habe ich mir die Haare zwei Mal mit Nivea Diamond Volume Shampoo gewaschen und anschließend die Nivea Diamond Spülung in normaler Menge ("walnussgroß") verwendet. Ich muss sagen, dass sich Kopfhaut und Haare danach sehr gut anfühlen - irgendwie fluffig und leicht.

Nach dem ersten Waschen am Abend konnte ich unter der Badezimmerlampe an meinem Haarglanz noch keine Veränderung feststellen, doch ich hatte das Gefühl, dass mein langes Haar lockerer und und meine leichte Welle, die sich nicht immer zeigt, schön schwang. Am nächsten Tag bei Tageslicht meinte ich, mehr Glanz festzustellen. Beides, lockeres Gefühl und Glanz, blieben bis zum nächsten Waschen erhalten.

Das zweite Waschen bestätigte meinen ersten Eindruck. Wieder hatte ich das leichte, fluffige Gefühl und fand, dass meine Haare ein wenig mehr als sonst glänzten. Übrigens: Die besonderen Komponenten der Nivea Diamond Volume-Serie sind winzige Diamantpartikel und flüssiges Keratin.

Meine Erfahrungen mit Nivea Diamond Volume Mousse und Haarspray

Haarschaum und Haarspray verwende ich eher unregelmäßig - nur zu besonderen Anlässen oder wenn ich mir eine besondere Frisur einbilde. Nach dem zweiten Waschen probierte ich auch Nivea Diamond Volume Mousse und Haarschaum aus. Wie erwartet kann man damit Frisuren mit mehr Volumen frisieren. Ich war mit dem Ergebnis zufrieden. Auch der Glanz nahm meinem Eindruck nach nochmals ein wenig zu. Wie bei jedem Spray muss man natürlich aufpassen, dass man beim Sprayen genug Abstand zum Haar hält, um es nicht versehentlich zu verkleben.

Und was gibt es zu meckern?

Eigentlich wenig. Zuerst gefielen mir die luftblauen Produktbehälter der Nivea Diamond Volume Serie nicht so gut - sie wirkten auf mich kühl und distanziert -, aber da ich mit dem Inhalt sehr zufrieden bin, mag ich sie inzwischen auch und empfinde sie nun eher als erfrischende Farben, die mein luftig lockeres Haargefühl gut repräsentieren. Der Duft des Shampoos könnte für meinen Geschmack etwas "leckerer" sein, ich finde ihn ein wenig langweilig. Aber der Duft der Spülung geht schon etwas mehr in meine Geschmacksrichtung - wärmer, weicher. Richtig gut duften für mich aber Mousse und Haarspray - nämlich sanft und schmeichelnd nach dem Nivea meiner Erinnerungen.

Würde ich die Nivea Diamond Volume Haarpflegeserie wieder verwenden und weiterempfehlen?

Ja, beides würde ich und tue ich hiermit. Ich mag das leichte Haargefühl, das mir das Nivea Diamond* Volume Shampoo und die Spülung geben. Und auch mit Mousse und Haarspray bin ich sehr zufrieden - und besonders liebe ich ihren Nivea Duft.

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Sonntag, 28. Juli 2013

Sommerblumen-Überraschungen

Ich weiß gar nicht mehr, wer mir die kleine Samentüte "Sommerblumen niedrige Mischung" geschenkt hat - ich meine, es war so ein "Sympathie-Marketing-Geschenk" aus einer nicht gärtnernden Branche gewesen - in der Art von "Wir säen eine Geschäftsbeziehung und bringen sie zum Blühen".

Die Kontakt-Knüpfer hätten auf den großen "Gratis"-Aufkleber noch ihren Namen stempeln sollen, denn so kann ich heute nicht mehr herausfinden, ob das mit der Kooperation geklappt hat, denn ich hatte die Samentüte gleich nach dem Brieföffnen in meine Samenaufbewahrkiste geworfen.
Bunter Kasten mit gepflanzten Dahlien 'Arabian Night' und
einer direkt gesäten niedrigen Sommerblumen-Mischung  
Erst über ein Jahr später holte ich das Samentütchen hervor und säte die "Sommerblumen - niedrige Mischung" in einen Blumenkasten, in den ich kurz vorher schon mehrere Dahlien gepflanzt und uralte Schmuckkörbchen-Samen gestreut hatte. Irgendetwas würde schon aufgehen, dachte ich.

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Die Schmuckkörbchen waren leider zu alt gewesen, aber die Sommerblumen aus der geschenkten Samentüte und die Dahlien entwickeln sich sehr schön und verleihen meinem Sitzplatz auf der Terrasse einen beinahe romantischen Rahmen.

Ich bin also eigentlich sehr glücklich mit dem Ergebnis, und geschenkten Gäulen soll man ja sowieso nicht ... Dennoch muss ich den Sommerblumen-Kasten zum Anlass nehmen, ein wenig zu lamentieren:

Die dunkelrote 'Arabian Night' ist niedriger und hat kleinere Blüten, als ich nach den Beschreibungen erwartet hatte, und die mehrfarbige 'Bora Bora' hat sich entweder verflüchtigt oder sich in kleine 'Arabian Nights' verwandelt, denn ich habe nur gleichartige dunkelrote Dahlien, obwohl ich doch zwei verschiedene Sorten (3 + 3) gekauft hatte. Ein Teil des "Problems" waren sicher meine falschen Erwartungen aufgrund von schönen Bildern - wie ich sie ja auch schon bei meinen Überraschungseier-Tulpenzwiebeln hatte. Für den Rest habe ich bisher keine Erklärung, denn die Schnecken haben nur 2 von 6 Dahlien gefressen - wenigstens eine anders blühende Dahlie müsste also dabei sein. Schlimm ist das aber nicht, denn gerade das Dunkelrot der Dahlie 'Arabian Night' "pimpt" den bunten Blumenkasten doch recht schön.

Die "Sommerblumen niedrige Mischung" hatte ich ganz ohne Erwartungen ausgesät - und war insofern positiv überrascht, dass schon nach ca. 6 Wochen die ersten Blüten erschienen. Was ich aber sehr schade fand, war, dass die zu erwartenden Blumen nicht namentlich auf der Packung genannt werden, sondern nur ein buntes Blumenbild die Vorfreude auf unspezifische Blütenpracht weckt. Bei mir blühen inzwischen zweifarbige Studentenblumen Tagetes, Kalifornischen Mohn Eschscholzia, einjährige Mittagsblume Dorotheanthus, Atlasblume Godetia und Duftsteinkraut Alyssum - keine von ihnen ähnelt den auf der Packung abgebildeten Blumen. Nun ja - bei geschenkten Samen einer einjährigen Sommerblumen-Mischung kommt es nicht drauf an, in anderen Fällen kann so etwas allerdings ärgerlich sein.

Fazit: Ende gut, alles gut!

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Trotz allem erfreut mich der bunte Blumenkasten jeden Tag - so wie er jetzt ist. Und Bienen, Hummeln und Schwebfliegen mögen ihn auch. Dennoch fände ich es verbraucherfreundlicher, wenn bei Samen-Mischungen die Pflanzenarten auf der Verpackung mit Namen angegeben würden. Man könnte ja darauf hinweisen, dass nicht an jedem Standort jede Blumenart zur Blüte kommen wird, um Enttäuschungen vorzubeugen.

Erst im Herbst zeigte die Dahlie 'Bora Bora' ihre erste Blüte.
Aber man sollte HobbygärtnerInnen nicht unterschätzen. Die meisten von ihnen wollen mit ihren Blumen-Aussaaten nicht nur den Garten oder den Balkon irgendwie "bunt anmalen", sondern auch etwas über Pflanzen lernen, das sie später auch mit anderen teilen können und/oder etwas für den Naturschutz und die Artenvielfalt tun.

Nachtrag am 1.11.2013:
Nun ist die zweite Dahliensorte - die 'Bora Bora' doch noch aufgetaucht. Besser spät als nie!

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Samstag, 27. Juli 2013

Sommerfrisch mit Körperpuder

Kürzlich bei Facebook: Wir diskutierten über Alternativen zu aluminiumhaltigen Deodorants, Deorollern, Deosprays, Antitranspirant-Sprays und ähnlichen desodorierenden Produkten zur Körperpflege. Wir hatten jede/r ein Lieblingsprodukt gehabt, das nun aber zu den angeblich "bösen" Deodorants mit Aluminium gehört, welches laut einigen Veröffentlichungen im Verdacht steht, Krebs auslösen. Einige von uns hatten schon Drogeriemärkte und das Internet nach Deosprays und Deorollern ohne Aluminium durchforstet und die wenigen Fundstücke ausprobiert, aber keiner war mit den bisher getesteten Produkten zufrieden: Entweder gefiel der Duft nicht oder die Wirkung war nicht überzeugend.

Dann berichtete einer der Herren über seine positiven Erfahrungen mit Körperpuder*, speziell mit dem Talkumpuder von Paglieri Felce Azzurra*. "Ui", dachte ich, "die Marke kenn ich doch von früher!" Und da ich das Produkt und seinen Duft in sehr guter Erinnerung hatte, besorgte ich mir den Körperpuder sofort online.

Körperpuder statt Deo?

Der Körperpuder wird mit puscheliger Puderquaste aufgetragen.
Inzwischen nutze ich den Körperpuder von Paglieri Felce Azzurra schon einige Wochen und bin davon sehr angetan. Ich trage ihn nach dem Duschen, Abtrocknen und Eincremen auf. Schon das Abpudern mit der puscheligen Puderquaste vermittelt ein Verwöhngefühl. Der Duft ist zart und angenehm und das Frischegefühl hält bei mir den ganzen Tag. Mit einem Preis von unter 5 Euro (Nachtrag 2023: 8 Euro) zuzüglich Versandkosten, wenn man online bestellt) ist er nicht übermäßig teuer.

Wer lieber einen anderen Duft oder noch mehr Luxus möchte: Körperpuder* gibt es von vielen Marken in allen Preisklassen.

Nachtrag am 9.6.2014:
Nach fast einem Jahr Anwendung möchte ich noch hinzufügen, dass ich nicht nur sehr zufrieden mit Duft, Anwendung und Wirkung bin, sondern dass so ein Körperpuder auch noch sehr ergiebig ist.

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(Körperpuder bei Amazon.de*)

*Werbelink

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Freitag, 19. Juli 2013

Buddha-Figuren bei Obi

...helfen nicht gegen Blasen an den Füßen

Von wegen, nur Männer lieben Baumärkte. Frauen doch auch!

Nicht nur, weil es da so viel Zeugs gibt, von dem man noch nie gehört hat und bei manchem nicht wusste, dass man es als Bauteil besaß, bevor es kaputt ging und man im Baumarkt Ersatz suchen musste. Oder wegen der Terrassen-Möbel, Solarlampen und dem Bastelbedarf. Frauen lieben Baumärkte auch, weil ein Besuch dort bei Regen, Glatteis oder Hitze den Outdoor-Sport ersetzen kann! Die amerikanischen Rentner walken morgens in den unendlichen Fluren der Shopping-Malls, während die Regale in den Geschäften auf den Verkaufstag vorbereitet werden. Ich walke gerne durch die riesigen Baumärkte während der Einkaufszeit: Einkaufen und Sport in einem - und manchmal ist sogar Schlammcatchen im Baumarkt im Preis mit drin.

Ein Besuch im Baumarkt ist für mich immer auch ein kleiner Ausflug - ein Stündchen, in dem ich den Alltag hinter mir lasse und mich auf die wundersame Welt von Baumeister Bob und Tim Taylor, den Heimwerkerkönig, einlasse. Inzwischen kann ich Verkäufern gegenüber sogar artikulieren, was ich suche, wenn ich was suche, da ich die Bezeichnungen für Ersatzteile und Werkzeuge vorher im Internet recherchiere oder in einem Handwerksbuch für Anfänger nachschlage, das mir ein lieber Zeitgenosse kürzlich geschenkt hat.

Gestern benötigte ich zwar nichts Handwerkliches, sondern nur eine kleine Packung organischen Dünger für den Garten, aber die Gelegenheit wollte ich nutzen. Zwar hätte ich den Dünger auch im Internet bestellen können, aber dann hätte ich die Versandverpackung beim städtischen Wertstoffhof entsorgen müssen. Dann doch lieber einen Ausflug in den Baumarkt machen, hatte ich mir gedacht. So bekomme ich den Dünger sofort und dazu auch gleich etwas Bewegung - die Gartenartikel und Pflanzen sind nämlich die vom Ein- und Ausgang am weitesten entfernten Sortimente.

Mein neues, kleines und spritsparendes Auto (das mit dem Carsharing habe ich doch nicht geschafft) freute sich auch, mal aus der Garage zu dürfen, und so gurkten wir am gestrigen sonnigen Morgen zuerst in den Supermarkt und dann zu Obi.

Ich hatte zwar vorausschauend flache Ballerinas angezogen, aber als ich beim Baumarkt ankam und einen Einkaufswagen holte (unbewusst hoffte ich wohl von Anfang an, dass ich neben der Düngerpackung noch anderes finden würde), bemerkte ich meine Fersen. Das war schlecht, denn man spürt Körperteile nur dann, wenn mit ihnen irgendwas nicht stimmt. (Warum muss man seine Füße eigentlich jedes Jahr wieder an die schöneren seiner Sommer- oder Winterschuhe gewöhnen?)

Ich ignorierte die Fersen und ging zügig mit meinem Einkaufswagen Richtung Eingang - Walken (= Sport) stand auf meinem Plan, nicht Schlendern! Gerade wollte ich den Präsentationsbereich für Saison-Highlights vor den automatischen Eingangsschranken durchqueren, als ich bemerkte, dass ich von lauter steingrauen Männern umzingelt war, die alle zufrieden ins Nichts lächelten. Mit quietschenden Bremsen blieb ich stehen: Buddha-Figuren bei Obi?

Ich hatte schon mehrmals Zeitungsartikel in der Art "Buddha-Figuren sind die neuen Gartenzwerge" gelesen. In natura hatte ich Buddhas jedoch bisher nur in Thailand oder in asiatischen Gärten gesehen. Ich erinnerte mich plötzlich an die Kolumne von Harald Martenstein im ZEIT-Magazin, wo er meinte, er sei wohl bald der letzte Deutsche ohne Buddha. Ich hatte gedanklich den Finger gehoben: Hier ist noch so ein Mensch.

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Und da standen sie nun leibhaftig: Buddha-Figuren - als Saisonartikel in einem deutschen Baumarkt!

Ich ging nachdenklichen Schrittes weiter und die Eingangsschranken öffneten sich einladend vor mir.

Irgendwie hatte ich mir nie darüber Gedanken gemacht, wo sich der Mensch seinen Deko-Buddha für die Wohnung oder den Garten eigentlich kauft. Grübelnd darüber, ob man überhaupt religiöse Symbole zu Deko-Zwecken nutzen sollte, durchquerte ich den Baumarkt - hundert Meter für hundert Meter, ohne irgendetwas links oder rechts wahrzunehmen.

Ja sicher, als es Mode war, trugen viele junge Frauen bei uns mit Zirkonien oder Edelsteinen verzierte Kreuze an ihren Halsketten, ohne dass sie damit eine religiöse Aussage machen wollten. Die Kreuze wurden von den meisten nur als hübsche Schmuckstücke wahrgenommen. Und andere Menschen hängen sich Sammlungen christlicher Reliquien ins Wohnzimmer. Warum also nicht auch Buddha-Statuen im Garten? Offensichtlich mag der Mensch Dinge, die ihn in positive Stimmung versetzen, und seit Gartenzwerge zum Symbol deutschen Spießertums wurden, klaffte da eine Lücke.

Inzwischen war ich einen halben Kilometer gelaufen und beim Gartenbedarf angekommen. Gedankenverloren stellte ich die Packung mit dem Dünger, wegen dem ich gekommen war, in den Einkaufswagen und schob ihn dann weiter in den Pflanzen-Ausstellungsbereich. Doch ich konnte mich heute gar nicht auf Gartenstauden, Sträucher, Kletterpflanzen und Co. konzentrieren. Lediglich ein hübscher Lavendel konnte mein Interesse wecken, und nachdem ich ihn in den Einkaufswagen gestellt hatte, machte ich mich auf den Rückweg.

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Und was denken die Menschen in den Ursprungsländern der Buddha-Figuren darüber, wie ihre religiösen Symbole bei uns verwendet werden?, ging mir durch den Kopf. Wissen sie es, machen sie sich Gedanken darüber? Verletzen wir ihre Gefühle damit? Und: Darf uns das egal sein?

An der Kasse angekommen drängten sich mehr und mehr meine schmerzenden Fersen in den Vordergrund. Inzwischen brannten sie so stark, dass ich wusste, dass die Blasen aufgerieben waren. Nächstes Mal würde ich für den Ausflug in den Baumarkt wieder die ausgelatschten Sommer- wie Winter-Sportschuhe anziehen, notierte ich mir in Gedanken.

Nachdem ich Dünger und Lavendel bezahlt hatte, passierte ich wieder die Buddha-Parade im Eingangsbereich. Ich muss zugeben, sie strahlten Ruhe und Würde aus, selbst zwischen Aufsitzmähern und Sonderangeboten. Träumen sie von Bali, Thailand oder von wo man sie sonst entführt hat?

Gegen Blasen an den Füßen helfen sie jedenfalls nicht. Aber das hätte man von einem Gartenzwerg ja auch nicht erwartet.

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Donnerstag, 27. Juni 2013

DIE ZEIT - Aboservice ist Spitze

Knapp 1 1/2 Jahre lang habe ich die Wochenzeitung DIE ZEIT in gedruckter Form abonniert gehabt und war eine überaus zufriedene Leserin und Abonnentin. Tatsächlich bin ich manchem meiner Bekannten damit schon auf den Wecker gegangen, wenn ich mal wieder sagte: Du, darüber habe ich in der ZEIT letztens dies und das gelesen.

DIE ZEIT - eine Wochenzeitung, die nicht nur schlau und Spaß macht, sondern auch einen
kundenfreundlichen Aboservice hat.
Leider kam ich in den letzten Wochen mit dem Lesen einfach nicht mehr nach, weil ich nebenbei so viele Fachzeitschriften lesen und dummerweise auch Geld verdienen musste, so dass ich mich entschloss, eine Pause einzulegen und mir DIE ZEIT vorübergehend nur bei freien Lesekapazitäten oder speziellem Informationsbedarf am Kiosk zu kaufen. Ich kündigte also mein Abonnement gestern Nacht per E-Mail zum frühestmöglichen Zeitpunkt. Ich war tatsächlich mental darauf eingestellt, nun mindestens bis zum Ablauf des bereits bezahlten Zeitraums, bis Jahresende oder sonst wann warten zu müssen, wie man es ja von vielen Unternehmen (vor allem Telekommunikationsunternehmen) gewöhnt ist. Aber ÜBERRASCHUNG: Heute Morgen bekam ich die Bestätigung der Kündigung per E-Mail: Die heutige Ausgabe war meine letzte Ausgabe und ich bekomme das zu viel bezahlte Geld zurück!

Das ist doch nun wirklich sehr kundenfreundlich und nimmt einem auch die Angst davor, wieder ein Abonnement abzuschließen, sobald es zeitlich weniger eng ist, als aktuell.

DANKE, liebe DIE ZEIT und deinem Aboservice.

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Mittwoch, 12. Juni 2013

Vertrauenskrise

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, heißt es. Bisher war ich im Alltag eher vertrauensselig. Ich zählte das Wechselgeld nur selten nach, ich kontrollierte keine Bons etc. Doch durch einen Vorfall heute im Supermarkt schwappte meine in manchen Lebensbereichen vorhandene Vertrauenskrise auch in den Einkaufsalltag.

Vertrauenskrise nach dem Einkauf im Supermarkt
Heute war ich in dem von mir bevorzugten Supermarkt. Nach dem Bezahlen wurde ich gefragt, ob ich einen Kassenbon möchte. Ich sagte Ja - anders als sonst, denn in der Regel nehme ich keinen Bon mit nach Hause (außer ich benötige die Preise für einen Blogartikel oder bezahle mit Karte).

Und anders als sonst schaute ich mir heute beim Weggehen den Kassenbon an und stellte fest, dass mein Flaschenpfand nicht abgezogen worden war. Die Pfandbons hatte ich mit der Ware auf das Band gelegt - hinter den ersten Artikel, wie immer. Ich ging also die drei Schritte zurück und sagte, dass meine Pfandbons nicht abgezogen worden seien - ich hatte zwei, weil diese Pfandflaschenannahmemaschine wie immer Zicken gemacht hatte.

"Ach, waren das diese beiden Bons?", fragte mich die Kassiererin, die inzwischen die Artikel der nächsten Kundin scannte, und sie nahm zwei Pfandbons auf, die neben ihrer Kasse lagen. Es waren meine.

Ich fühlte im ersten Moment eine Art Erleichterung, dass ich nicht zu blöd war, einen Kassenbon korrekt zu lesen, aber in der nächsten Sekunde keimte in mir Misstrauen auf: Konnte das Absicht gewesen sein?

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Die Kassiererin war dann überfreundlich, was mich noch misstrauischer machte. Sie tätschelte mich am Arm, zahlte mir mein Pfandgeld aus und flötete mir einen Abschiedsgruß hinterher. Doch nun frage ich mich die ganze Zeit, ob sie - und eventuell andere - mich vielleicht seit Jahren übers Ohr hauen. Es war mir nämlich schon mehrmals merkwürdig vorgekommen, dass man mich fragte, ob ich einen Bon wollte -  früher bekam man den nämlich ungefragt auf die Artikel gelegt. Die wollen wahrscheinlich Papier sparen, hatte ich mir da überlegt. Doch nun weiß ich nicht, was ich denken soll.

Vertrauenskrise als gesellschaftliches Problem?
Es ist ein Merkmal unserer Zeit, dass man eigentlich Nichts und Niemandem mehr trauen kann - nicht nur nicht der Werbung und nicht den Politikern, sondern auch nicht dem Arzt, wenn er kostenpflichtige Zusatzleistungen oder bestimmte Operationen empfiehlt und leider auch nicht den Meinungsäußerungen anderer Menschen (oder "Accounts") im Internet, denn auch die können von Unternehmen, Parteien o. Ä. lanciert und/oder bezahlt worden sein - das heißt dann z. B. "Unternehmenskommunikation" oder "politische Kommunikation".

Aber ich habe bisher eigentlich den normalen Menschen in meinem Einkaufsalltag getraut. Doch nun kommen mir Bedenken. War ich zu vertrauensselig? Oder überreagiere ich mit meiner jetzigen Vertrauenskrise?

Deswegen würde mich interessieren:

Wie misstrauisch seid ihr? Kontrolliert ihr eure Kassenbons und euer Wechselgeld? Worauf achtet ihr sonst noch? Und hättet ihr die Kassiererin gemeldet?

PS:
Mein bevorzugter Supermarkt steht auch aus anderen Gründen auf meiner Abschussliste und wird immer seltener aufgesucht, seit man mir - die ich langjährige Kundin bin - während des Einkaufens - die Toilette verweigert hat, und weil es Meldungen in den Medien gab, dass externe Arbeitskräfte in prekären Beschäftigungsverhältnissen zum Auffüllen bestellt werden.

Montag, 27. Mai 2013

Solar für den Garten - erste Erfahrungen

Solarleuchten auf der Terrasse
Tagsüber hat jeder Solarlicht im Garten - also Sonnenlicht von der großen Lampe da oben am Himmel, genannt Sonne. Aber meine Terrassenpflanzen und ich müssen nun auch nachts nicht mehr im Dunkeln sitzen: Wir haben jetzt auch nachts Solarlicht im Garten. Und das kommt von Solarlampen.

Solarleuchten/Solarlampen

Eigentlich müsste es Solarleuchten heißen, denn als eine Lampe wird von Beleuchtungsfachleuten nur die leuchtende "Glühbirne" in der Leuchte bezeichnet.

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Meine Solarleuchten habe ich im Baumarkt gekauft. Sie sehen aus wie Glaskugeln auf Stielen, die man in die Erde oder in Töpfe stecken kann. Die Stiele, auf denen auch die Solarlampen sitzen, musste man als Käufer selbst in die Leuchten schrauben. Ein bisschen nervig, aber kein unlösbares Problem, war das Kabelwirrwarr. Die Solarleuchten waren sehr günstig, deshalb will ich mich nicht an Kleinigkeiten stören. Es sind drei Leuchten, die miteinander und mit einem Solarpanel verbunden sind. Im Inneren jeder Solarleuchte befindet sich nun die kleine Solarlampe - aus ihr strahlt das Licht - zuverlässig seit zwei Wochen!

Ein Solarpanel - klein und unauffällig im Kräuterregal
So funktioniert das Solarsystem: Das Solarpanel erzeugt aus dem tagsüber einfallenden Sonnenlicht Strom und speichert ihn in einer Batterie. Sobald es dunkel wird, schalten sich die Solarleuchten automatisch ein und die Solarlampen in den Solarleuchten leuchten - solange, bis der gespeicherte Strom verbraucht ist oder bis es wieder hell wird. Bisher habe ich noch nicht feststellen können, was früher eintritt. Wenn ich ins Bett gegangen bin (meist nach Mitternacht), haben die Solarleuchten jedenfalls immer geleuchtet. Und einmal, als ich nachts um vier aufgestanden bin, sah ich sie auch durch die Ritzen der Jalousie leuchten - das war allerdings nach einem sehr sonnigen Tag.

Eine der drei Solarleuchten im Tomatenkübel
Das Solarlicht meiner drei Solarleuchten liefert keine taghelle Beleuchtung und sie eignen sich auch eher nicht als Leselampen, aber sie liefern ein stimmungsvolles Gefunkel ähnlich wie Kerzen. Ich hätte mir für die Solarleuchten allerdings eine etwas wärmere Lichtfarbe gewünscht - irgendwie sonniger. Aber es gab sie nur in einer Lichtfarbe, die sich Weiß nannte. Ich würde dieses Weiß als fahles Mondlicht-Weiß beschreiben - Sonnlicht-Weiß wäre mir lieber gewesen. Aber auch das Mondschein-Weiß sieht ganz schön aus, wenn ich abends noch am Schreibtisch sitze und dabei auf die Terrasse hinausschaue, wenn ich nicht sowieso den Abend auf der Terrasse genieße.

Solargeräte für den Garten

Außer verschiedenen Arten von Solarleuchten/Solarlampen habe ich für den Garten bisher an Solargeräten hauptsächlich Solar-Springbrunnensets, Solar-Bachlaufsets und Solarbrunnen gesehen. Bei denen wird der Solarstrom auch über ein Solarpanel erzeugt, aber nicht zwischengespeichert, sondern sofort verbraucht. Ähnliches gilt auch für Solarthermometer und Solar-Ventilatoren, wie sie auch für Kleingewächshäuser angeboten werden.

Mobile Solaranlage - Projekt in Planung

Jedenfalls bin ich über die Zuverlässigkeit meiner Solarleuchten sehr erfreut, denn egal wie das Wetter in den letzten 2 Wochen war, sie leuchteten jeden Abend. Deshalb überlege ich, ob ich nicht noch eine Stufe weitergehe und mir eine mobile Solaranlage (Solar-Insellösung) anschaffe, wie man sie fürs Camping kaufen kann und wie ich sie mir z. B. auch für ein Garten-Gewächshaus ohne Stromanschlussanschluss vorstellen könnte, um Strom für das Arbeitslicht oder andere Strom verbrauchende Geräte zu erzeugen. Ich würde mit Hilfe der mobilen Solaranlage einen Teil meines alltäglichen Strombedarfs decken wollen.

Mobile Solaranlagen, die für unterschiedliche elektrische Geräte genutzt werden können, gibt es als fertiges Solar-Komplett-Set, z. B. bestehend aus Solarmodul und Solarbatterie-Box, oder zum Selbstzusammenbauen. Zur Solarbatterie-Box der Komplettanlage gehören neben der Batterie Sachen wie Konverter, Controller, verschiedene Eingänge/Anschlüsse (z. B. für das Solarmodul und ein Ladegerät, falls man beim Camping im Notfall über Ladegerät laden will) und verschiedene Ausgänge (12 Volt, 220 Volt, 5 Volt USB). Anschließen kann man dann alle möglichen Geräte vom Handy bis zum Fernsehgerät.

Allerdings muss ich vorher noch mehrere Dinge klären:
  • Brauche ich für das Solarpanel auf der Terrasse die Genehmigung der Eigentümergemeinschaft? 
  • Wie bekäme ich das Kabel vom Solar-Panel draußen zur Batterie-Box mit Ausgängen/Anschlüssen drinnen - muss ich durch die Wand bohren?
  • Lohnt sich die Anschaffung finanziell wenigstens einigermaßen? 
Letzteres kann man wohl nur im Praxistest herausfinden, wenn man weiß, ob man den gewonnenen Strom tatsächlich auch in hohem Maße nutzt (man muss ja die Geräte ständig umstöpseln, denn der tagsüber erzeugte Solarstrom reicht nur einige Stunden).

Dabei fallen mir noch ein paar mehr Tests ein, die ich machen könnte: Beispielsweise könnte ich ausprobieren, ob das Solarpanel ausreichend gut hinter einer Glasscheibe funktioniert - denn wenn ja, und wenn es ausreichend dünne Solarpanels gibt, könnte ich so eines zwischen dem bodentiefen Fenster und der Heizung vor meinem Fenster anbringen - anstelle der jetzigen Isolierung im Winter. Das würde auch einen Teil der offenen Probleme lösen: Ich müsste niemanden um Erlaubnis fragen und ich müsste kein Loch durch die Wand bohren.

Ich werde berichten, wie es weitergeht. Wer Erfahrungen und Ideen hat, gerne her damit!

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PS: Im Spätherbst habe ich die Solarlampen samt Solarpanel innen auf der Fensterbank in Töpfe gestellt. Wenn die Sonne tagsüber scheint, reicht auch das Licht hinter der Fensterscheibe für ein Stündchen Licht (etwa so stark wie Kerzenlicht) am Abend.
Solarlicht am Abend auf der Fensterbank (von innen fotografiert)


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Mittwoch, 8. Mai 2013

Nachts im Gartencenter

"Nachts im Gartencenter" kam mir heute als Film- oder Projektidee in den Sinn, in der Art wie "Nachts im Museum" - ein Film, in dem die Ausstellungsstücke eines Museums nachts lebendig werden und Geschichte erlebbar machen. Man könnte die Pflanzen und Gartenartikel ihre Geschichten erzählen lassen. 

Ich war nämlich gerade eben im örtlichen Gartencenter - allerdings um 9 Uhr am Morgen - und wäre am liebsten gleich dageblieben - wegen der Blütenpracht, der Pflanzendüfte und wegen dem frischen Grün der Jungpflanzen. Nur leider war ich nicht alleine dort, sondern die Pflanzenabteilung des Gartencenters wurde von HobbygärtnerInnen geradezu gestürmt. Kein Wunder, denn eine solche Pflanzenfülle und -vielfalt hat man natürlich vor allem jetzt zur Hauptpflanzzeit für Sommerblumen und Gemüse. Und nicht nur ich, sondern viele andere Pflanzenliebenden wollten das ausnutzen.

Eisheiligen-Zeit - Run auf die Gartencenter

Pflanzen aus dem Gartencenter
Besuch im Gartencenter: Chili Habanero habe ich
wieder ergattert. Hoffentlich wird er so schön
wie letztes Jahr.
Wobei man mit dem Auspflanzen der frostempfindliche Pflanzen bis nach den Eisheiligen warten sollte. Die Eisheiligen Mamertus (11. Mai), Pankratius (12. Mai), Servatius (13. Mai), Bonifatius (14. Mai) und “kalte Sopie (15. Mai) halten sich nicht immer genau an den Termin. Ich habe mir, bevor ich mich zum Gartencenter aufmachte, noch schnell den Langzeit-Wetterbericht angesehen. Für die nächsten 16 Tage sind zwar noch einmal kühle Tage vorhergesagt, jedoch sollen die Temperaturen bei uns im Münchner Raum kaum unter +5 °C liegen (andererseits wäre es nicht das erste Mal, dass der Wetterbericht seine Meinung ändert). Da ich die meisten empfindlichen Pflanzen in Töpfen, Kübeln und Kästen anbaue, habe ich es riskiert. Zur Not kann man Tomaten, Auberginen, Tomatillo, Chili und empfindliche Kräuter über Nacht ins Haus holen. Doch bei mir würde es dann sehr eng werden, weshalb ich sie nur vor das Fenster ziehe.

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Gartencenter-Wunschzettel

Es gab jedenfalls einiges zu sehen im Gartencenter und ich habe auch wieder viel zu viel mit nach Hause geschleppt - obwohl ich vorher gefrühstückt habe, um nicht wieder vom Jagdfieber befallen zu werden, und obwohl ich mich bei manchem Schätzchen gebremst habe (das war vielleicht keine gute Idee, nun muss ich am Freitag noch einmal hin, weil mir eine Sommerblume gar nicht aus dem Kopf geht). Trotzdem sind auch ein paar Wünsche offen geblieben.

Zum Beispiel:

Bio-Erde gab es im Gartencenter,
für torffreie Blumenerde musste ich
in den Baumarkt fahren.
Torffreie Bio-Erde
Das heute besuchte Gartencenter hatte zwar Bio-Erde (sogar nach Bioland-Richtlinien), jedoch fand ich keine Erde ohne Torf. Ich habe mich dann für die Tomaten-Gemüse-Bio-Erde entschieden, die Torf, Rindenhumus, Ton, Kalk und organischen Dünger in nicht deklarierten Anteilen enthält. In dieser Hinsicht hatte ich kürzlich beim Baumarkt mehr Glück.

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Bio-Jungpflanzen
Die Gemüsejungpflanzen-Auswahl im Gartencenter war schon ganz okay (ich fand sogar Tomatillo-Jungpflanzen!), aber bei Bio-Jungpflanzen war die Auswahl sehr beschränkt und bereits ziemlich ausgesucht.

Fehlende oder ungenaue Sortenangaben
Mir fiel auf, dass es bei manchen Jungpflanzen keine Angaben zur Sorte gab (Deklaration als 'runde Tomate' oder 'Fleischtomate' reicht mir persönlich nicht). Mich störte auch, dass bei manchen Sorten die Kennzeichnung als Hybride fehlte (ein F1 hinter dem Sortennamen würde ja reichen). Ich habe zwar ein paar Sorten im Kopf, aber längst nicht alle!

Pflanzen von Gärtnern aus der Region
Entweder ist es mir noch nicht aufgefallen oder aber es gibt sie nicht: die Zusammenarbeit der Gartencenter mit den lokalen Gärtnern. Aus meiner Sicht als Verbraucher fehlt das - ich würde gerne Produkte von regionalen Gärtnern kaufen, ohne extra alle abklappern zu müssen.

Sortenvielfalt im Gartencenter
Zwar ist die Sortenvielfalt nicht klein, doch könnte sie noch besser sein. Denn für viele sind nicht nur die Sortenneuheiten der großen Züchter interessant, sondern sie suchen (auch oder nur) "altbewährte Sorten", "samenechte Sorten" u. ä., was in jüngster Zeit durch Ökologie und Nachhaltigkeitsanspruch in den Fokus gerückt ist und besonders die Urban Gardener anspricht.

Vielleicht ist es aber auch gut so, dass man nicht alles im Gartencenter findet, was man sich wünscht. Denn schließlich gibt es neben Gartencentern und Baumärkten auch Gärtner mit Direktverkauf ab Hof oder auf dem Wochenmarkt, Pflanzenbörsen, Gartenmessen, Gartentage und viele Möglichkeiten mehr, wo man seine Pflanzenwünsche für Garten und Balkonien erfüllen kann. Und bei manchen dieser Veranstaltungen werden die Geschichten der Pflanzen und der Gartenkultur erzählt. So wie es auch ein Film oder ein Projekt "Nachts im Gartencenter" tun könnte.

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