Montag, 7. Juli 2014

Nachhaltigkeit: Verbraucher haben Einfluss


Gärtnerische Produkte - wie nachhaltig sind sie?
Kürzlich war ich im Kundenauftrag beim Weihenstephaner Hochschulforum Gartenbau der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT). "Nachhaltigkeit im Gartenbau: Chancen, Risiken, Realitäten" war das Thema der ganztägigen Veranstaltung, über welche ich für den Auftraggeber schreiben sollte. Wie der Titel schon sagt, ging es um das Thema Nachhaltigkeit aus Sicht des Gartenbaus – der professionellen Pflanzen- und Lebensmittelproduktion.
 
Aktuelle Forschungsergebnisse und Erfahrungen zu den Aspekten ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit wurden vorgestellt und diskutiert. Wie es das Thema Nachhaltigkeit aber so an sich hat, kann man es nicht isoliert sehen, sondern muss die ganze Wertschöpfungskette von der Beschaffung der Rohstoffe (Dünger, Pflanzerde) über die Produktion, Vermarktung/Distribution bis zur Entsorgung betrachten und analysieren – from cradle to grave, von der Wiege zur Bahre, sozusagen. 

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Während ich den Vorträgen lauschte, wurde mir klar, wie sehr Verbraucher die Nachhaltigkeit ihrer gekauften Produkte beeinflussen können. Sie können im Prinzip die Bemühungen anderer Glieder in der Wertschöpfungskette mehr oder weniger zunichtemachen. Andererseits haben sie die Macht, durch ihren Einkauf die Produzenten und den Handel zu beeinflussen. Aber wissen die Konsumenten das auch?

Beispiel CO2-Fussabdruck
Viele Faktoren haben einen großen Einfluss auf den, CO2-Fussabdruck, Englisch: Product Carbon Footprint (PCF), von Gartenbauprodukten. Spargel verursacht beispielsweise 0,7 bis 6,3 kg CO2-Äquivalente, Erdbeeren 0,1 bis 10,2 kg, Schnittrosen 0,6 bis 21,6 kg und Orchideen 4,3 bis 30,8 kg CO2-Äquivalente, so Dipl.-Ing. (FH) Paul Lampert von der HSWT in seinem Vortrag. Diese PCF-Spannweiten umfassen jeweils alle Prozesse der Produktion, der Verteilung und beim Konsumenten. Die Spannweiten sind wegen des Verbrauchereinflusses so enorm groß.

Natürlich verursacht ein Gemüse, das bei uns im Winter im beheizten Gewächshaus angebaut wird, eine große Menge klimabeeinflussender Emissionen. Andererseits belastet auch der Transport per Flugzeug oder eine ineffiziente Distributionskette die CO2-Bilanz. Doch das Verbraucherverhalten bei Einkauf und häuslicher Verarbeitung kann diese Menge im ungünstigsten Fall (wenn der Verbraucher alles falsch macht) immer noch übertreffen – im Falle von Freilandgemüse kann der Verbraucher sogar ein Mehrfaches an klimarelevanten Emissionen zu verantworten haben.

Während ein Gartenbaubetrieb schon aus Kostengründen versuchen wird, den PCF eines Produktes niedrig zu halten, denn schließlich ist der meist ein Symptom vom Verbrauch teurer Energie oder anderer Rohstoffe, sind wir Verbraucher uns möglicherweise nicht immer bewusst, wo wir klimaschädlich handeln. Es sei aber vorweggeschickt, dass die durchschnittliche Menge der verbraucherseitigen klimarelevanten Emissionen eines Produktes normalerweise unter der durch Produktion und Transport verursachten liegt.

Top-Nachhaltigkeitstipps für Verbraucher: Autofahrten reduzieren/rationlisieren,
Gemüse mit wenig Wasser waschen und beim Kochen ebenfalls
nicht unnötig viel Wasser nehmen..
Zwar ist es aus Sicht des Gärtners CO2-sparend, wenn seine Kunden die Erdbeeren selbst pflücken, statt dass er sie ernten und zur Vermarktung irgendwohin transportieren muss. Doch auf die gesamte Wertschöpfungskette bzw. den Lebenszyklus des Produktes bezogen kann die Selbstpflücke klimaschädlicher als gut organisierte Importe sein – nämlich, wenn die Selbstpflücker alle von weit her mit dem Auto zum Pflücken anreisen. Das Gleiche gilt auch für den "Hofladentourismus". Die Nachhaltigkeit der regionalen umweltgerechten Produktion kann zunichtegemacht werden, wenn der Verbraucher mehrmals pro Woche weite Wege aufs Land raus mit dem Auto zurücklegt.

Sicher, der PCF beziehungsweise die Klimaschädlichkeit ist nur ein Aspekt beim Einkauf von Pflanzen und Lebensmittel, aber trotzdem können wir Verbraucher uns hier vielleicht bewusst besser verhalten: Lieber seltener mit dem Auto einkaufen und wenn, dann einen Großeinkauf tätigen, vor allem, wenn wir zum Einkaufen weiter weg müssen, außerdem Fahrgemeinschaften bilden, beim Anbieter nach einer ökologisch sinnvolleren Verteilung der Waren und/oder beim Supermarkt nach regionalen Produkten fragen, öfter mal zu Fuß oder mit dem Fahrrad im Laden um die Ecke einkaufen etc.

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Viel Energie und damit CO2 lässt sich übrigens auch durch Kochen mit weniger Wasser (Kartoffeln, Gemüse) einsparen.

Beispiel Fairtrade
Fairtrade will nicht nur bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen der ProduzentInnen und ArbeiterInnen in den Produktherkunftsländern im Süden erreichen, sondern fördert dort auch den nachhaltigen Anbau, Nützlingseinsatz und Renaturierung. Fairtrade für Schnittblumen ist eine Erfolgsgeschichte – dank deutschen VerbraucherInnen.

Inzwischen ist jede vierte Rose, die in Deutschland verkauft wird, Fairtrade-zertifiziert! 2013 waren es 324 Millionen Stiele (2005 war man mit 3 Millionen gestartet).

Das heißt, deutschen Verbrauchern ist es wichtig, dass die, die unsere Produkte in Afrika, Asien und Lateinamerika produzieren, ordentlich leben und arbeiten können. Wäre dem nicht so, wären nicht so viele Supermarktketten und der Fachhandel darauf angesprungen, denn schließlich sind diese Produkte durch die aufgeschlagene Fairtrade-Prämie teurer. Über den Fairtrade-Code am Produkt kann der Käufer übrigens auf der Fairtrade-Internetseite nachschauen, was mit der Prämie des jeweiligen Produktes geschieht.

Meine ausführlichen Berichte über alle Vorträge des Weihenstephaner Hochschulforums Gartenbau 2014 einschließlich der Bickelpreisverleihung werden in den nächsten Ausgaben des DEGAProduktion & Handel Magazins enthalten sein.


Sonntag, 13. April 2014

Geärgert über dreckige Kartoffeln

Letztens habe ich im Bioladen meines Vertrauens mal Kartoffeln im Sack gekauft. Na ja, eigentlich war es eine feste braune Papiertüte mit 2 kg Kartoffeln darin. Sah hübsch aus die Tüte, und ich dachte, ich erspar mir das lästige Abwiegen, wie man es bei loser Ware im Bioladen immer noch tun muss, und nahm eine Tüte Kartoffeln mit.

Kartoffeln im Papiersack entpuppen sich manchmal
schmutziger als erwartet.

Als ich die Knollen dann zuhause kochen wollte und die Packung öffnete, dachte ich, ich sehe nicht recht: Die Knollen waren mit getrocknetem schwarzen Lehm überzogen.

Wenn ich Lehm kaufen und bezahlen möchte, dann gehe ich nicht in eine Lebensmittelabteilung.

Vielen Dank auch, es macht mir ja so viel Spaß, Kartoffeln zu schrubben und hinterher die Spüle zu putzen, dachte ich. Das meine ich natürlich nicht ernst, jedenfalls nicht, wenn ich das Gemüse nicht selbst herangezogen habe.

Bei Kartoffeln, Möhren und anderem Wurzelgemüse aus dem Laden erwarte ich heutzutage, dass ich saubere Ware erhalte, die ich nur kurz abbrausen, aber nicht mehrmals schrubben muss - abgesehen davon, dass man den Lehm ja auch bezahlt. Die anderen (losen) Kartoffeln im Sortiment des Ladens waren übrigens alle sauber gewaschen gewesen, nur die abgepackten in der blickdichten Tüte nicht - was ich aber nicht dem Laden, sondern dem Erzeuger/Verpacker anlaste. Und es hat auch nichts mit Bioläden per se zu tun, da ich Ähnliches vor Jahren auch bei im Supermarkt gekauften Kartoffeln erlebt habe.



Jedenfalls schaute ich nun im Internet, ob sich andere Verbraucher vielleicht auch schon beschwert hatten, fand aber nichts. Allerdings las ich von einem Kartoffelanbauer, der in einem Interview sagt, dass Kartoffeln mit Erdschicht länger haltbar seien.

Papperlapapp, ist meine Meinung dazu. Das Thema Haltbarkeit mag eine Rolle spielen, wenn man Kartoffeln in großen Mengen kauft und einlagert. Früher hatte man noch kühle, feuchte Keller unter den Häusern. Dort wurden Kartoffeln und Kohlen gelagert, nicht zuletzt, weil vieles andere dort nur vergammelt wäre. Aber erstens hat heute kaum noch jemand solche Keller und das Argument trifft doch wohl nur zu, wenn jemand große Mengen, beispielsweise 50, 100 oder mehr kg Kartoffeln, kauft. Wenn ich meine 2 kg Kartoffeln in der Küche aufbewahre, keimen die mit Erdschicht - wie ich an den nicht verbrauchten sehen konnte - genauso schnell, wie sonst die Kartoffeln ohne Erdüberzug.

Abgesehen davon: Es scheint mir auch ökologisch sinnvoller, die gesamten Kartoffeln beim Erzeuger durch eine Gemüsewaschmaschine zu jagen, bevor sie verpackt werden, als wenn jeder Konsument sie zuhause mit viel Wasser selbst bürstet.

Hauptsächlich geht es mir bei diesem Ärger jedoch um die fehlende Transparenz. Wenn man auf dem Markt oder im Laden lose Kartoffeln kauft, sieht man ja, was man bekommt. Bei Kartoffeln im Papiersack jedoch nicht. Blickdicht verpackte Kartoffeln kaufe ich jedenfalls so schnell nicht mehr, obwohl ich zugeben muss, dass die rotschalige 'Laura', die sich hinter dem Lehm verbarg, sehr gut schmeckte.

Wie ist eure/Ihre Meinung dazu? Bin ich zu pingelig?


Samstag, 1. Februar 2014

Bodenrenovierung - Anleitungen

Anleitungen zum Bodenverlegen, die mir bei der Umsetzung meiner Bodenrenovierung - schwimmende Verlegung eines Furnierparketts - geholfen haben

Geschafft! Die Bodenrenovierung -
Parkettboden schwimmend verlegt - hat geklappt.
Meine Bodenrenovierung nähert sich langsam dem Ende. Bevor ich damit begann, hatte ich bis auf kleine Renovierungsarbeiten in der Wohnung handwerklich nicht viel drauf und auch eine gewisse Scheu vor elektrischen Werkzeugen. Allerdings stand ich vor der Wahl, entweder einen billigen Bodenbelag zu nehmen und mir dann Handwerker und das komplette Ausräumen, Lagern und Wieder-einräumen meiner Einzimmerwohnung leisten zu können oder den Bodenbelag meines Geschmacks zu nehmen und selbst zu verlegen - letzteres mit der Schwierigkeit, während der Dauer der Bodenrenovierung im gleichen Raum, im jeweils anderen Eck des kombinierten Ess-, Wohn-, Schlaf- und Büroraumes zu leben, arbeiten und zu schlafen.

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Viele Monate lang habe ich mich auf die Renovierung vorbereitet, indem ich für jedes Detail (Video-) Anleitungen im Internet, Magazinen, Büchern etc. wieder und wieder studierte, und mich außerdem im örtlichen Baumarkt und bei zwei Holzhändlern beraten ließ. Dann entschied ich mich dafür, den Parkettboden selbst zu verlegen. Tatsächlich hat mir der Holzhändler um die Ecke am Ende einen guten Preis für mein Furnierparkett gemacht, so dass sein Angebot durch die Selbstabholung und damit Einsparung der Spedition nicht nur das praktischste, sondern auch das beste war.

Hier nun meine Anleitungsempfehlungen


Meine eigenen Erfahrungen

Hilfreiche Anleitungen zur Bodenrenovierung von anderen im Internet

Welchen Bodenbelag nehmen
Eine Entscheidungshilfe bei der Art des Bodenbelag fand ich in dieser Bodenbelags-Tabelle (baumarkt.de). Ergänzen könnte man in der Tabelle noch eine Spalte mit der Höhe des Parketts (von ... bis), denn für mich war es wichtig, einen niedrigen Bodenbelag zu verlegen, um die Türen nicht zu stark kürzen zu müssen und um einen Laminatschneider nutzen zu können - aus diesem Grunde fiel meine Wahl auf ein Furnierparkett. Ein Furnierparkett hat zwar den Nachteil, dass die Echtholzauflage nicht hoch ist und es daher nicht mehrmals abgeschliffen, sondern nur einmal angeschliffen werden kann, aber dafür ist das Parkett auch nur 7 mm hoch.

Verlegeanleitungen
Letztendlich sollte man sich zwar nach der Anleitung des Systems richten, das man kauft, aber ich fand es hilfreich, vor meiner Entscheidung gucken zu können, wie das Prinzip ist.

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Hier findet man einige anschauliche Videos zum Thema Verlegen:
Im großen Raum habe ich auf den ebenen, kurzflorigen Teppichboden direkt verlegt, sonst wäre die Renovierung im bewohnten Zustand wohl auch nicht möglich gewesen. Meist habe ich die Dielenlängen mit einem Laminatschneider gekürzt (Vorsicht: Der frisst immer etwas von der gemessenen Länge und die "Schnittstellen" werden nicht ganz glatt - was aber an den meisten Stellen unter den Sockelleisten verschwindet). Das Benutzen des Laminatschneiders war nur möglich, weil ich ein nur 7 mm dickes Furnierparkett gewählt hatte. Wenn es jedoch darum ging, schräg (also nicht rechtwinklig), Einbuchtungen oder der Länge nach zu sägen, benutzte ich eine Stichsäge, die ich eigens dazu gekauft habe (wenn Sie das auch tun, kaufen Sie auch gleich einen Atemschutz, denn das wird staubig und legt sich auf die Lunge).

Zum Sägenlernen fand ich dieses Video hilfreich:
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Sockelleisten kann man anschrauben, annageln und ankleben. Ich entschied mich für Ankleben mit einem lösungsmittelfreien Montagekleber, weil es weniger Aufwand ist. Inspiriert hat mich die folgende Webseite - lösungsmittelfreie Montagekleber gibt es aber auch von anderen Marken:
  • Sockelleisten und Übergangsschienen anbringen (Henkelhaus.de)
Die regionalen Baumärkte/Fachgeschäfte, in denen ich hilfsbereite und qualifizierte Berater fand:
Und nun viel Spaß, Durchhaltevermögen und Erfolg bei Ihrer Renovierung.

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