Mittwoch, 18. Januar 2017

Studie zum Lebensmitteleinkauf: Wie bio kaufen die Deutschen?

Fast die Hälfte (46 Prozent) der Deutschen kaufen zu einem bedeutenden Anteil Bio-Lebensmittel. Bei Obst und Gemüse bevorzugen sogar mehr als die Hälfte (53 Prozent) Bio-Produkte. Das sind die Ergebnisse einer von PwC in Auftrag gegebenen Konsumentenbefragung.


Bei Obst und Gemüse greifen mehr als die Hälfte der Deutschen lieber zu Produkten aus ökologischem Anbau.

14 Prozent der Deutschen kaufen inzwischen mehr Bio-Lebensmittel* als Lebensmittel aus konventioneller Produktion. Weitere 15 Prozent kaufen etwa gleich viele Lebensmittel aus Bio- wie aus konventioneller Herstellung, 17 Prozent kaufen etwas weniger Bio als konventionell. 54 Prozent kaufen wenig bis gar keine Bio-Lebensmittel - und geben als Gründe hauptsächlich den Preis, die Auswahl und Treue zu bewährten Marken an.

Bei Obst und Gemüse liegen die Bio-Konsumenten vorne: 53 Prozent der Befragten bevorzugen Obst und Gemüse aus ökologischem Anbau. Bei Molkerei-Produkten, Fleisch- und Wurstwaren greifen immerhin 36 Prozent bevorzugt zur Bio-Ware.

Häufige Auslöser oder Anlässe für den Kauf von Bio-Lebensmitteln sind eine plötzlich auftretende Lebensmittelunverträglicheit, der Entschluss zur Änderung des Lebensstils, Lebensmittelskandale und Bewertungen in Testzeitschriften u. ä.

Gründe für den Griff zum Bio-Lebensmittel sind beispielsweise der Wunsch nach unbehandelten Produkten, nach Produkten frei von Zusatzstoffen und Gentechnik und/oder weil man etwas für das Tierwohl tun möchte. Gleichzeitig erwarten viele, dass diese Lebensmittel aus der Region kommen.
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Häufige Auslöser oder Anlässe für den Kauf von Bio-Lebensmitteln sind eine plötzlich auftretende Lebensmittelunverträglicheit, der Entschluss zur Änderung des Lebensstils, Lebensmittelskandale und Bewertungen in Testzeitschriften u. ä.

Die Kennzeichnung von Bio-Produkten mit einem Gütesiegel ist 62 Prozent der Befragten wichtig. Das Vertrauen ist bei Konsumenten bis 34 Jahren überdurchschnittlich hoch.

Wenn Verbraucher zu günstigeren Produkten aus der konventionellen Produktion greifen (müssen), dann liegt es in der Regel am Preis. Für Bio-Milch würden die Deutschen im Durchschnitt auch 1,40 Euro/l, für Bio-schokolade 1,28 Euro/100 g und für Kaffee 5,53 Euro/500 g zahlen.

Haupteinkaufsstätte für Bio-Lebensmittel* sind Supermärkte - dort kaufen 74 Prozent der Konsumenten ihre Bio-Lebensmittel hauptsächlich ein, 52 Prozent hauptsächlich beim Discounter, 27 Prozent auf dem Wochenmarkt, 21 Prozent auf dem Bauernhof und 10 Prozent in einem Bio-Supermarkt. Online-Shops* haben mit 4 % nur eine geringe Bedeutung.

Die Konsumentenbefragung „Bio vs. konventionell – Was kaufen Konsumenten zu welchem Preis?“ wurde im Auftrag der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers AG WPG (PwC) durchgeführt.

PwC ist eine weltweit tätige, deutsche Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft. Für die Studie wurden 1.000 Personen über 18 Jahren eines Online-Panels, repräsentativ für die Deutsche Bevölkerung nach Alter, Geschlecht und Bundesland, im Dezember 2016 befragt.

*Werbelink

Quelle:

Mittwoch, 21. Dezember 2016

"Schwäbisch vegetarisch" macht Lust aufs Kochen und Genießen (Buchvorstellung)

Der Ulmer Verlag, bei dem ich selbst Gartenbuchautorin* bin, hat mich mit einem Weihnachtsgeschenk überrascht. Und weil ich so sehr angetan bin von dem schönen Buch, möchte ich es kurz vorstellen.

Schwäbisch vegetarisch. Werbelink zu Amazon.de
"Schwäbisch vegetarisch" von Joanna Karon * **
Schon Titel und Aufmachung gefallen mir - eine gelungene Mischung aus nostalgisch und modern. Und eben dies findet man auch im Inneren: vielfältige Rezepte mit urigen Namen aus der traditionellen schwäbischen Küche, von der Autorin Joanna Karon fleischlos umgesetzt.

Die Anleitungen der Rezepte, von deftig bis süß, klingen auch gar nicht kompliziert - das sollte ich hinbekommen. Und die schönen Bilder, die von der Fotografin Ludmilla Parsyak eigens erstellt wurden, machen einem den Mund wässrig. Man kann es gar nicht erwarten, die Rezepte umzusetzen und die Köstlichkeiten zu probieren.

Ich hatte das Buch bereits online gesehen und mir überlegt, es zu kaufen. Nun bekam ich es unerwartet als Geschenk und bin ehrlich begeistert. Mich haben vor allem die vielen liebevollen Details überzeugt - wie der Klappumschlag mit den Spätzletipps, das leicht verspielte Layout bei gleichzeitig guter Strukturierung, die Tipps, wie man die Rezepte variieren oder eventuelle Überbleibsel am nächsten Tag verwenden kann und vieles mehr.

Schwäbisch vegetarisch.*
Über 50 gscheide Rezepte von Gaisburger Marsch bis Maultaschen.
Joanna Karon
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2016
ISBN 978-3-8001-1268-5

* Werbelink zu Amazon.de
** Das Buch war ein Geschenk des Ulmer Verlages

Sonntag, 9. Oktober 2016

Gibt es einen Markt für Bio-Zierpflanzen? (Kommentar)

Kürzlich wurde in einer Gartenbau-Zeitschrift die Frage gestellt, ob es einen Markt für Bio-Zierpflanzen gibt. Warum ich die Frage bejahen würde.
Bei Schnittblumen, Beet- und Balkonpflanzen aus dem konventionellen Anbau können
Beiz-, Stauchungs- und Pflanzenschutzmittel verwendet worden sein.  
Mit Urlaub und Entspannung verbinden wir oft bestimmte Speisen und Getränke, die wir am Urlaubsort in guter Stimmung genossen haben. Um unser Urlaubsgefühl im Alltag noch einmal abrufen zu können, kaufen wir vor der Heimfahrt Käse, Wurst, Wein, Likör und anderes und nehmen sie mit nach Hause. Doch meistens sind wir enttäuscht, denn wenn uns diese Spezialitäten des Urlaubslandes auch zuhause ganz gut schmecken, reicht der Genuss nicht an den im Urlaub heran. Die Umgebung, das Licht und die Luft sind anders, die Geräusche und Gerüche vom Urlaub fehlen.

So ähnlich geht es mir der Freude an Schnittblumen sowie Beet- und Balkonpflanzen: Sie können mich mit ihrer Schönheit locken, aber zum vollkommenen Genuss gehört, dass ich meine Nase in den Strauß und die einzelnen Blüten tauchen und den Duft genießen kann – als hätte ich sie eben im eigenen Biogarten gepflückt oder ausgegraben. Mit genauso viel Freude möchte ich ohne Sorge zugekaufte Balkonblumen zu meinen Kräutern in den Blumenkasten pflanzen und essbare Blütenblätter und Pflanzenteile wie Lebensmittel verwenden können - zur Verzierung von Kuchen und Dessert oder als Würze im Salat.

Ich möchte mich nicht nur an der Schönheit meiner gekauften Blumen und Balkonpflanzen erfreuen, sondern sie vorbehaltslos mit allen Sinnen genießen können. Und ich möchte, dass dies auch Bienen und andere Lebewesen in der Natur können.

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Zierpflanzen aus dem konventionellen Anbau sind bekanntermaßen nicht für den Verzehr geeignet, denn für sie gelten andere Regeln zur Verwendung von Beiz-, Stauchungs- und Pflanzenschutzmitteln als es für Nahrungspflanzen allgemein und erst recht für solche nach Bio-Richtlinien gilt. Wegen der nicht auszuschließenden Belastung tauche ich meine Nase nicht in ihre Blüten und würde mein Gesicht auch nicht von den (ungewaschenen) Blättern berühren lassen. Bei biologisch produzierten Zierpflanzen hätte ich weit weniger bis gar keine solche Bedenken.

Bio-Anbau tut nicht nur den Konsumenten, sondern auch der Natur besser als es der konventionelle Anbau mit den vielen umstrittenen zugelassenen Pflanzenschutzmitteln sowie dem energieaufwändig hergestellten mineralischen Dünger tut. Ich möchte diese Art Anbau nach Möglichkeit nicht mehr unterstützen und versuche immer öfter, Bioqualität zu bekommen.

Ich bin jedenfalls bereit für Bio-Zierpflanzen und ich bin mir sicher, dass ich damit nicht alleine damit bin.

Deshalb von mir: Ja, ich glaube, es gibt einen Markt für Bio-Zierpflanzen.

Und was glaubt ihr oder glauben Sie?