Donnerstag, 7. April 2016

Tomaten können unerwünschte Nebenwirkungen von Bestrahlungen mindern

Damit das Lycopin seine Wirkung bestmöglich im Körper
entfalten kann, sollten die Tomaten mit Öl gekocht werden.
Dass Tomaten (Lycopersicon lycopersicum) sehr gesund sind, ist allgemein bekannt. Auch dass diese Wirkung häufig mit Lycopin, einem Karotinoid und dem roten Farbstoff in Tomaten, zu tun hat. Nun haben Wissenschaftler der Universität Manchester, der Keele Universität und der Charité Universitätsmedizin in Berlin herausgefunden, dass Lycopin auch die unerwünschten Nebenwirkungen von Gamma-Bestrahlungen, die gegen Tumore u. Ä. eingesetzt wird, mindern kann. Darüber hinaus könnte die Aufnahme von Lycopin über die Nahrung bei der Verminderung von Strahlenschäden bei Reaktorunfällen helfen.

Damit das Lycopin die gewünschte Wirkung im Körper entfalten kann, müssen reichlich Tomaten in Öl gekocht und verzehrt werden. Das Öl hilft dem Körper bei der Aufnahme der fettlöslichen Karotinoide und damit der Verwertung des Lycopins.

Die Schutzwirkung des Lycopins auf die Zellen funktioniert am besten bei niedriger Sauerstoffkonzentration im Gewebe, stellten die Wissenschaftler fest. Bei der Tumorbekämpfung selbst soll daher die Sauerstoffkonzentration im Tumor hoch und im gesunden Gewebe drum herum niedrig gehalten werden.

Quellen und weitere Informationen

Tomaten für Garten und Balkon*
auswählen - anbauen - genießen
Eva Schumann
Ulmer Verlag
ISBN: 978-3-8001-8269-5

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Dienstag, 16. Februar 2016

Verbraucher gegen Steuerflucht, Steuervermeidung und anderen Betrug an der Gesellschaft

Mein Motto: Sag mir, ob, wo und wie viel Steuern du bezahlst und ich sag dir, ob ich bei dir -  deine Produkte und Dienstleistungen - weiterhin kaufe! 

Man sollte meinen, dass sich Bürger und Unternehmen der Gesellschaft des Landes verpflichtet sehen, dessen Infrastruktur und Kaufkraft sie nutzen, um Geschäfte zu machen. Das ist auch eine Frage der Nachhaltigkeit (und Nachhaltigkeit ist inzwischen ein Kriterium vieler Privatanleger, siehe Nachhaltige Geldanlage). Dazu gehört, dass sie dort angemessene Steuern zahlen und nicht versuchen, mit legalen und illegalen Tricks, das Finanzamt, und damit die (anderen) Bürger, zu betrügen.

Doch manchem gierigen Investor und manchem multinationalen Unternehmen ist diese Denkweise fremd, sie nutzen alle Steuerschlupflöcher und Vermeidungsstrategien und schaden je nach Gesetzeslage ihrem eigenen Herkunftsland und/oder den Ländern, wo sie ihre Geschäfte machen. Mag sein, dass das früher nicht so ins Gewicht fiel, doch mit der zunehmenden Internationalisierung sehr wohl. Einzelne Reiche und einzelne Unternehmen werden reicher und mächtiger, die Staaten und ein Teil ihrer Bürger dadurch um viel Geld ärmer.

Der neueste Skandal: Cum-Ex-Betrug
Langsam wird aufgedeckt, wer und wie an den Cum-Ex-Geschäften beteiligt war, mit denen sich manche Reiche in den letzten 10 Jahren auf Kosten des deutschen Fiskus die Taschen gefüllt haben. Das Prinzip ist so: Obwohl nur einer aus einer Gruppe von Investoren und Zwischenhändlern/Banken zu einem bestimmten Zeitpunkt Steuern auf eine Wertpapierdividende gezahlt hat, die er unter bestimmten Umständen zurückfordern durfte, haben mehrere von ihnen Rückforderungen beim Finanzamt eingereicht. Der Fiskus zahlte also mehr Steuern zurück, als er vorher eingenommen hatte.

Wie das möglich ist? Zum einen wegen Fehler der verschiedenen Finanzminister der letzten 10 Jahre, zum anderen wegen der kriminellen oder zumindest asozialen/unethischen Energie, die manche Menschen haben. Denn jedem dürfte klar sein, dass Konstrukte, die mehr Geld vom Staat zurückfordern, als eingezahlt wurden, der Gesellschaft schaden - mit dem Geld hätten auch Kindertagesstätten eingerichtet oder Lehrer eingestellt werden können.

Steuervermeider und Steuerflüchtlinge
Inzwischen sind auch international agierende Unternehmen bekannt und benannt, die mit komplizierten Konstrukten Steuern umgehen. Das Gute daran: Nun können wir als Verbraucher daraus unsere Schlüsse ziehen und diese Unternehmen zugunsten anderer meiden - denn, weil diese Unternehmen Steuern sparen, müssen die Bürger des Landes, dem die Steuern jeweils vorenthalten werden, letztendlich höhere Steuern zahlen beziehungsweise Abstriche bei den staatlichen Leistungen von Schulen bis Krankenhäusern hinnehmen.

Von der Huffington Post werden die folgenden Unternehmen genannt, die mit Hilfe der Luxemburger Regierung Steuerzahlungen in Milliardenhöhe vermieden.
  • Deutsche Bank 
  • Amazon 
  • Ikea 
  • Pepsi 
  • Eon 
  • Google (Quelle: FAZ) 
Die Details kann man in den unten gelisteten Artikeln nachlesen.

Alleinstellungsmerkmal Good Citizenship
Abgesehen davon, dass es Abkommen zwischen Staaten innerhalb und außerhalb der Europäischen Union (EU) geben muss, die verhindern, dass sich einzelne Länder als Steueroasen positionieren, sollten Unternehmer und Unternehmen meiner Meinung nach von sich aus damit werben, dass sie da, wo sie ihr Geld verdienen, auch Steuern zahlen - und das auch tun, je mehr Steuern, desto besser für sie (Werbeeffekt) und die Bürger, die Dank der Steuer-Mehreinnahmen bessere Schulen für ihre Kinder bekommen.

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Weitere Informationen

Samstag, 19. Dezember 2015

Shoppen für das Klima (Buchtipp)

Wie kauft und konsumiert man klimabewusst und wie vermittelt man das nachhaltige Konsumieren Verbrauchern? Das Buch "Shoppen für das Klima", herausgegeben von energiekonsens und erschienen im oekom Verlag, gibt die Erfahrungen weiter, die mit dem Projekt "2050 – Dein Klimamarkt" gewonnen wurden.

Angesichts des Klimawandels müssen wir versuchen, den von Menschen verursachten Ausstoß klimaschädlicher Gase zu verringern. Etwa 30 Prozent des persönlichen C02-Fußabdruckes fallen durch den Konsum an. Aber wie können wir unsere Wirtschafts- und Lebensweise verändern, um unseren Fußabdruck zu verringern? Welche Verhaltensänderungen beim Einkaufen und der Nutzung von Konsumgütern wirken sich positiv aus? Und ist klimabewusstes Einkaufen alltagstauglich?

Die Antworten darauf gibt das interaktive Ausstellungs- und Kommunikationsprojekt "2050 – Dein Klimamarkt“, welches von energiekonsens durchgeführt wurde und in verschiedenen "Klimamärkten" vor Ort informativ und erlebnisorientiert die Handlungsmöglichkeiten aufzeigte. energiekonsens ist die gemeinnützige Klimaschutzagentur für das Bundesland Bremen und versteht sich als Schaltstelle und Motor für Energieeffizienz- und Klimaschutzprojekte. Das Buch "Shoppen für das Klima" gibt die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Projekt weiter, damit alle davon profitieren, die sich mit nachhaltigem Konsum, Umweltkommunikation und Bildung für nachhaltige Entwicklung beschäftigen.

Shoppen für das Klima:*
Wie "2050 - Dein Klimamarkt" nachhaltigen Konsum erlebbar macht
energiekonsens - die Klimaschützer (Herausgeber)
oekom verlag
ISBN: 978-3-8658-1782-2

Das Buch ist ansprechend, zeitgemäß und passend zum Thema aufgemacht. Auf den ersten Seiten wird die Idee und die Umsetzung eines Klimamarktes vorgestellt. In den weiteren Kapiteln geht es um die Entscheidungen selbst und wie man die besseren Entscheidungen Konsumenten und solchen die nachhaltige Konsumenten werden sollen (Schüler) vermitteln kann.

Beispiel "Lebensmittel vom Tier": Empfohlen wird, weniger Fleisch zu essen, und wenn man Fleisch isst, dann nach Möglichkeit Fleisch in Bioqualität und aus der Region. Motivierend sind die Zahlen, die das untermauern, sowie schmackhafte Alternativen wie Smoothies, fleischlose Brotaufstriche u. Ä., die vorgestellt werden. Wie man das neue Verhalten weiter vermitteln kann, wird auch beschrieben, beispielsweise Kindern und Jugendlichen mittels Kochkursen und Klimaquiz.

Weitere Themen im Buch sind die CO2-Sparmöglichkeiten bzw. verändertes Verhalten beim Kauf von Kleidung, im Haushalt, bei Elektronik, Reisen & Mobilität, im Baumarkt, Heizungs- und Sanitärbedarf sowie Tipps zu Lebensmittel aus Pflanzen. Am Schluss wird ein Resümee zum erlebnisorientierten Lernen mit dem Klimamarkt gezogen und die Zahlen und Fakten zum Projekt veröffentlicht. Außerdem werden alle Tipps zum klimafreundlichen Einkaufen noch einmal wiederholt.

Das Buch liest sich leicht, ist informativ und inspirierend. Ich hätte mir noch mehr harte Zahlen und Tabellen zum C02-Verbrauch und bei einigen Themen auch mehr Differenzierung gewünscht. Beispielsweise kann ineffizientes Einkaufen per Auto, Waschen und Kochen mit viel Wasser die ganze CO2-Einsparung des empfohlenen  Lebensmitteleinkaufs ("möglichst wenig verarbeitet") wieder zunichte machen.

Das könnte Sie auch interessieren:
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Samstag, 17. Oktober 2015

Fair handeln, fair einkaufen

Reis, Bananen und Schokolade sind bei uns oft Billigprodukte, die es beim Discounter schon für ein paar Cent gibt. Dabei ist ihr Anbau aufwendig und sie oder ihre Grundstoffe werden um die halbe Welt transportiert. Der Handel in den Industrieländern hält seine Einkaufspreise niedrig, indem er beim billigsten Erzeuger in den armen Erzeugerländern (oft bei ausländischen Agrarindustriebetriebeneinkauft. So macht der Handel seine Gewinne, aber die Kleinbauern vor Ort bleiben auf der Strecke - sie können sich oft nicht einmal leisten, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Wer bei uns fair einkauft, hilft dabei, die Situation der Kleinbauernfamilien in den Erzeugerländern zu verbessern.

Fairer Handel ist ein Konzept, bei dem Kleinbauern in armen Ländern ein Mindestpreis oder ein Mindesteinkommen garantiert wird, wenn sie bestimmte Bedingungen erfüllen. Durch Schulungen, durch die gegenseitige Vernetzung und Zusammenarbeit in Kooperativen sowie durch die Verbesserung der sonstigen Infrastruktur wird für gesündere und bessere Lebensbedingungen und ein höheres, sichereres Einkommen gesorgt, und die Kinder können zur Schule gehen.

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Fair-Trade-Organisationen setzen sich für den fairen Handel von landwirtschaftlichen Erzeugnissen, Handwerks- und Industrieprodukten ein. Sie geben Umwelt- und Sozialstandards bei der Erzeugung vor (beispielsweise verlangen sie nachhaltigen, biologischer Anbau und die Gleichberechtigung von Frauen in den Betrieben). Die Einhaltung der Standards wird von den Organisationen kontrolliert und die Betriebe für den fairen Handel entsprechend zertifiziert.

Die Produkte aus fairem Handel werden im Verkauf mit einem entsprechenden Fair-Trade-Siegel versehen, damit der Käufer weiß, dass er mit seinem Kauf zu einem höheren Endkundenpreis etwas für die Kleinbauern und die Umwelt tut.

Fair-Trade-Siegel/-"Marken" (Beispiele)
Die bekanntesten sind:
Fair-Trade-Produkte wurden früher vor allem in Biomärkten, Naturkostläden und Weltläden verkauft, inzwischen gibt es sie aber auch in den meisten Supermärkten sowie beim REWE-Lieferservice*.

Fair einkaufen

Mit dem, was man zu welchem Preis einkauft, kann man als Konsument die Lebenssituation anderer Menschen bestimmen. Das gilt für die Lebenssituation der oft benachteiligten Kleinbauern in Entwicklungsländern, aber genauso auch für den kleinbäuerlichen, biologisch wirtschaftenden Betrieb bei uns, der auch pleite geht, wenn er Milch für wenige Cent verkaufen muss. Wer es sich finanziell leisten kann, sollte öfter mal zu Produkten aus fairem Handel oder aus Erzeuger-Direktvertrieb greifen – oft schmecken sie viel besser!
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TV-Tipps
  • Fair handeln (Arte, Beispiel „Reis aus Thailand“)  
  • Fair handeln (Arte, Beispiel „Kakao aus der Elfeneinküste“)  
Weitere Informationen 
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