Dienstag, 21. August 2012

Benzinpreise zu hoch

Da lass ich das Auto lieber stehen

Heute morgen kam ich auf dem Weg zum Bäcker an der Tankstelle vorbei - vorausschauend ohne Auto, denn diese Benzinpreise mag ich nicht bezahlen: 

Super E10: 1,729 Euro
Super: 1,769 Euro
Diesel: 1,579 Euro

Aber woher kommen die hohen Benzinpreise? Es heißt zwar gerne, die bösen Kartelle haben an allem Schuld, sie erhöhten z. B. die Preise vor der Rückreisewelle aus dem Sommerurlaub, aber ein paar Tatsachen sollte man meiner Meinung nach nicht aus den Augen verlieren: Der Benzinpreis setzt sich zusammen aus:

Einkaufspreis
+ Kosten für Transport, Lagerhaltung, Vertrieb etc.
+ Mineralölsteuer
+ 19 % Mehrwertsteuer
= Verbraucherpreis

Was den Einkaufspreis betrifft: Der hängt vom Rohölpreis ab und der wiederum wird - wie auch der Goldpreis - in US-Dollar notiert.

Gründe für den derzeit hohen Rohölpreis am Weltmarkt sollen die Hurrikansaison im Golf von Mexiko (aktuell könnten sich laut US-Hurrikan-Zentrum gleich drei Sturmtiefs zu Hurrikans entwickeln) und die allgemeine politischen/wirtschaftspolitischen Großwetterlage sein.

Doch auch der schwache Euro - immerhin im letzten Jahr von 1,42 US-Dollar auf 1,24 US-Dollar und tiefer gefallen - trägt seinen Teil zur derzeitigen Preissituation bei, denn pro US-Dollar (der Hauswährung des Rohöls - die Sorten heißen Brent und WTI) müssen nun mehr Euros gezahlt werden. Brent und WTI liegen lt. Dollarpreis nämlich vergleichsweise weit unter ihren Jahreshöchstständen, während sie diese in Euro fast erreicht haben.

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Im Verbraucherpreis, den wir an der Tankstelle zahlen, sind übrigens 56,7 % Steuern (Quelle: Wikipedia) enthalten. Der Fiskus kann sich also freuen - solange der Verbraucher die hohen Benzinpreise bezahlt, hat er schöne Einnahmen.

Den Verbrauchern bleibt also nichts anderes übrig, als die Benzinpreise an den Tankstellen zu vergleichen und - wenn immer möglich - auf das Auto zu verzichten bzw. vorausschauend ihre Wege zu planen, Fahrgemeinschaften zu bilden etc. Davon hat die Natur dann auch etwas.

Ich versuche möglichst wenig zu fahren, um das nächste Tanken hinauszuzögern - vielleicht entpuppen sich die Hurrikans im Golf von Mexiko als laues Lüftchen und auch politisch klärt sich vielleicht manches noch - und, falls doch etwas an den "Sommerferien-Benzinpreisen" dran ist: Die Sommerferien gehen ja auch vorbei.

Was macht ihr angesichts der hohen Benzinpreise?

Quellen 
Benzinpreise (Wikipedia)
Ölpreis aktuell (finanzen.net)
Brent crude Finanzen-Begriffe (tinto)

10 Kommentare:

  1. Ich kenn die Preise nie, ich tank immer voll. ;-) Nein, (etwas) ernster: wir fahren relativ wenig, und das werden wir (noch?) nicht wegen dem Preis umstellen müssen. Daher kenne ich die Preise nicht, oder jetzt eben nur ungefähr, weil sie in den Medien immer wieder genannt werden. Aber beim tanken achte ich da nie drauf.

    Grundsätzlich finde ich aber den hohen Steueranteil gut, denn der kommt mir ja wieder zugute. Und wenn die hohen Preise auch andere zum "weniger fahren" bewegen, ist das auch toll. Allerdings bin ich weder "Weiter Weg Pendler" noch Kleinunternehmer mit einem Fuhrpark. Und eh nur Themenlaie...

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  2. Ich habe die Preise vor ein paar Tagen im Vorbeigehen gesehen und mich hätte es bald auf die Straße gesetzt. Ich hatte mich noch gewundert, dass ich weder im Internet noch im TV irgend jemanden schimpfen hörte - das kam dann aber kurz darauf in verschiedenen Zeitungen. Als ich dann heute morgen - wieder zu Fuß - an der gleichen Tankstelle vorbei kam und die Preise noch höher waren, musste ich dazu doch mal was sagen ;-). Ich fahre auch sehr wenig, will aber in Kürze jemanden besuchen - und da reicht meine Tankfüllung im Moment nur für Hin ;-).

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  3. Ich muss leider viel fahren da ich einen weiten Arbeitsweg habe, der mit Bus und Bahn sehr schwer zu bewältigen ist. Mindestens 2 Stunden müsste ich einplanen. Mein Mann genauso. Mit dem Auto haben wir ca. 20 Minuten für 30km.

    Also was tun?
    - Mein Mann fährt hin und wieder mit dem Rad
    - Wir schauen, dass wir Anfang bis Mitte der Woche und nachmittags voll tanken (da ist der Preis die Woche über niedriger)
    - Wir haben ab September ein neues Auto und überlegen es auf Gas umzurüsten
    - Wir fahren so Spritsparend wie Möglich und so wenig wie nötig

    Früher habe ich den Zug genommen und einen langen Arbeitsweg in Kauf genommen aber jetzt habe ich einen kleinen Sohn und arbeite nur 6 Stunden täglich und die Zeit mit dem KiGa ist schon knapp bemessen. Und mein Mann hat auch gerne abends noch was von seiner Familie und hat so auch ein Problem mit einem 2 Stunden Arbeitsweg. Also nehmen wir dann doch wohl oder übel das Auto (und mein Mann hin und wieder mal das Rad).

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  4. Das ist echt schlimm, wenn man als Pendler auf das Auto angewiesen ist. Ich hatte früher viele Jahre auch einen extrem langen Arbeitsweg mit Bahn, Bus und zu Fuß (bis zu 2 Stunden einfach) - wegen Stadtverkehr hätte das Auto aber auch wenig Einsparung gebracht und ich fahre auch nicht so gerne im Stadt-/Berufsverkehr. Doch ich konnte meine Arbeitgeber dazubringen, mich ein bis zwei Mal pro Woche von zuhause aus arbeiten zu lassen - das erleichterte das Leben sehr. Das geht nur leider nicht in jedem Beruf und leider sind auch viele Arbeitgeber nicht aufgeschlossen, obwohl man zuhause oft viel konzentrierter arbeiten kann, als in einem Gemeinschaftsbüro.

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  5. Mein AG macht kein Home Office, obwohl es schon gehen würde. Ich sitze eh den ganzen Tag nur am PC und kann Rücksprachen per Telefon halten. Und für die paar mal die ich im Betreib sein MUSS könnte ich ja kommen. Aber das gibt es eben generell nicht.

    Ein Tipp habe ich noch für App vergweigerer:
    http://www.clever-tanken.de/
    Hier bekommt man immer die aktuellen Preise der Tanken auf einen Blick.....

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  6. Ihre Erklärung folgt der gängigen Medienmeinung, die allerdings durch völligen Unsinn gekennzeichnet ist. Kein Krieg, kein Hurrikan haben Einfluß auf den Rohölpreis, und auch wenn in Hannover eine Bockwurst platzt, wirkt sich das nicht auf den Preis aus.
    Die Chemiekonzerne bomben sich seit dem 1. Weltkrieg den Zugang zu den Quellen frei. Längst fördern Aral und Shell ihr Rohöl selbst und müssen dementsprechend keine Einkaufpreise zahlen.
    Hinzu kommt die Lagerung. Ob Orangen, Weizen oder Öl, es wird in Massen gekauft, wenn der Preis niedrig ist. Dann wird das Zeug eingelagert, und erst wenn der Preis wieder möglichst hoch ist, dann wird weiterverkauft. Das gehört zum 1 mal 1 des Handelns.
    Die Mineralölkonzerne selbst machen daran AUSSCHLIESSLICH Gewinn.
    Die Preise, ALLE PREISE in der kapitalistischen Wirtschaft werden durch den Markt bestimmt: was gibt der Markt her?! Deshalb haben Sie in den verschiedenen Ländern auch verschiedene Verkaufspreise.
    Und den Markt kann man beeinflussen, indem man die Menschen mit fehlerhaften Informationen füttert, die von den Medien bereitwillig kolportiert werden.

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    1. Ich lese bei Ihnen aber nur ideologische Behauptungen, die meiner Meinung nach nicht stimmen. Kriege und Naturkatastrophen in Abbaugebieten beeinflussen natürlich den Ölpreis. Sicher versucht jeder, der an einem Markt handelt, bei niedrigem Preis zu kaufen und bei höherem Preis zu verkaufen. Firmen machen nicht AUSSCHLIEßLICH (???) Gewinne, denn sie haben ja auch Ausgaben. Wobei ich aber gar nicht in eine Verteidigerposition für Shell oder andere Unternehmen gedrängt werden will. Jeder kann ja seine Meinung haben. Ich denke, ich habe eine grundsätzlich andere Sicht auf die Welt als Sie.

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  7. Leider geht die aktuelle Benzinpreis-Diskussion am eigentlichen Thema ziemlich vorbei. Über die Knappheit an Öl und die dadurch steigenden Ölpreise spricht man kaum. Peak Oil, der Gipfel der Ölförderung, ist erreicht - oder zumindest merken wir seine Auswirkungen schon. Die Gewinne der Ölkonzerne und die Steuern des Staates sind nicht gering, aber sie spielen angesichts der künftigen Preisentwicklung eine vermutlich untergeordnete Rolle. Wann diskutieren wir also endlich das Unvermeidliche: Wie wir vom endlichen Rohstoff Öl wegkommen?

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  8. Ich bin auch der Meinung, dass die Preise längerfristig nicht besser werden. Möglicherweise gehen sie noch einmal runter, wenn sie das Euro/Dollar-Verhältnis ändert. Aber Rohöl (und damit die Produkte daraus) sind nun mal ein endlicher Rohstoff.

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  9. Falls jemand an einem Tag eine bestimmte Tankstelle aus dem Weg geht und nicht tankt, kann er das in meinem App notieren. Einfach auf die gewünschte Tankstelle klicken und wenn man will, kann man auch seinen Standort aufzeichnen lassen um bei einer gewissen Anzahl von NICHTTANKEN und bei welcher Tankstellenkette auf der Karte ein gewisses Bild zu kriegen. Achja ist kostenlos und Werbefrei.
    https://play.google.com/store/apps/details?id=com.applicationcraft.app83deb7a766c74345b4aa16372013dd79

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