Freitag, 3. Januar 2020

Hautpflege macht Männer krank

Manche ahnten es schon lange: Haar-, Gesichts- und Körperpflege sind mit Gefahren verbunden! Tatsächlich werden laut Dr. Dray, Dermatologin aus den USA, bei Männern zunehmend Kontaktallergien diagnostiziert - und zwar vornehmlich bei jüngeren Männern.

Dr. Dray beruft sich in ihrem YouTube Video Men's Skin Care is a Problem auf eine gerade veröffentlichte statistische Auswertung von Daten zu Gesichtsdermatitis und Allergien bei Männern, die von 1994 bis 2016 erfasst wurden (Quelle siehe unten). Dabei wurde ein Zusammenhang zwischen der zunehmenden Zahl von Kontaktallergien bei Männern und der zunehmenden Anwendung von Körperpflegeprodukten festgestellt: Seit Männer zum Zielobjekt der Beauty-Industrie wurden und viele, gerade jüngere Männer, sie auch ausprobieren oder regelmäßig anwenden, bekommen sie immer öfter Allergien, die offensichtlich damit zusammenhängen.

Manche Inhaltsstoffe rufen zwar nicht sofort eine Allergie hervor, können aber bei manchen Menschen auf Dauer das Immunsystem durcheinanderbringen, so dass diese eine Allergie entwickeln.
Ursache für Ausschläge, Brennen oder andere Symptome sind nicht nur ein hoher Alkoholgehalt im Rasierwasser oder scharfkantige "Schleifstoffe" in Peelings, sondern Inhaltstoffe, die gleich oder nach einer bestimmten Zeit der (kombinierten) Anwendung zu Allergien führen können - das sind beispielsweise Duftstoffe, Farben, Tenside und manche Konservierungsstoffe. Besonders häufig scheinen Bestandteile in Haarpflegeprodukten und Haarfarben Auslöser von Allergien zu sein.

Natürlich sind solche Allergien nicht auf Männer beschränkt. Die Männer ziehen lediglich nach, was unter Frauen schon länger verbreitet ist.

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Bei Symptomen zum Hautarzt/zur Hautärztin

Wer schon eine Allergie hat, sollte einen Allergietest beim Hautarzt machen lassen, um die Auslöser für den Ausschlag, das Ekzem oder andere Symptome festzustellen und auf Produkte, die diese enthalten, verzichten.

Gegen Allergien vorbeugen

Dr. Dray weist allerdings in ihren YouTube-Videos immer wieder darauf hin, dass man Produkte mit potenziellen Allergieauslösern am besten von vorneherein nicht anwendet, denn oft wird die Allergie erst mit der Zeit entwickelt. Ist sie dann da, verschwindet sie kaum jemals wieder, sondern beeinträchtigt den betroffenen Menschen für den Rest seines/ihres Lebens. Das Problem sei oft nicht der eine oder andere Allergieauslöser, sondern, dass wir heutzutage so viele Produkte mit einem Gemisch aus potenziellen Allergieauslösern anwenden und diese auch noch alle übereinanderschichten. Sie empfiehlt, die Haut nicht unnötig oft zu reinigen (am wichtigsten sei abends mit anschließendem Eincremen), wenn man beispielsweise ein Schreibtischarbeitender ist, und so wenig verschiedene Produkte wie möglich mit so wenig Inhaltsstoffen wie nötig zu verwenden. Tagsüber sei der Sonnenschutz am wichtigsten, um die Haut gesund und frisch zu erhalten (Sonnenschutz nicht nur in Form entsprechender Cremes mit Schutz vor UV-Strahlen, ebenso wichtig seien Sonnenhut, Sonnenschutzkleidung und Ähnliches).

Das Kleingedruckte lesen

Auf den Behältern der Pflegeprodukte und/oder auf deren Verpackung findet man die Inhaltsstoffe aufgelistet, so dass man Produkte mit den bekannten persönlichen Allergieauslösern und anderen unerwünschten Inhaltsstoffen ausschließen kann.

Übrigens ist man weder mit besonders teuren Marken noch mit Naturkosmetik auf der sicheren Seite und vor Ausschlägen geschützt. Auch sie enthalten oft Duftstoffe, ätherische Öle und anderes mehr, das allergische Reaktionen hervorrufen kann. Inhaltsstoffe, die häufig in Natur-Haut- und Haarpflegemitteln enthalten sind und die Allergien auslösen oder die Haut ernsthaft reizen können, sind unter anderem Wollwachs (Lanolin), Propolis (Bienenharz), ätherische Öle wie Teebaumöl, Pflanzenauszüge wie Arnika, Ringelblume, Kamille und anderes mehr. 

Apropos Teebaumöl, das doch so gesund und vielversprechend riecht: Die Gefahr wegen der Anwendung auf längere Sicht eine Allergie zu entwickeln, ist laut Dr. Dray höher zu bewerten als eine mögliche kurzfristig positive Wirkung gegen Akne. Sie empfiehlt Teebaumöl am ehesten in einer Waschlotion oder anderen Produkten, die nach der Anwendung abgewaschen werden.

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Fazit

Haut-, Körper- und Haarpflege sind gut, solange man es nicht übertreibt, das heißt: nicht zu viele und nicht die falschen Produkte mit Allergieauslösern anwendet. Weniger ist manchmal mehr - außer wenn es um Sonnenschutz geht. Das gilt für alle - für Frauen und Kinder genauso wie für Männer.

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