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Freitag, 22. November 2013

Sonnenblume - Pflanze des Jahres 2015

Pflanze des Jahres 2015: die Sonnenblume Helianthus
Ich mag Sonnenblumen: Sie scheinen die Sonne anzubeten und strecken sich ihr entgegen, ihre Blüten locken Bienen und Hummeln an und ihre Samen ernähren Mensch und Tier. Man meint, sie lächeln einem zu, wenn man sie ansieht, und da wo sie stehen - sei es im Garten, auf dem Balkon oder in einer Vase - verbreiten sie Glanz und Wärme und ihre Umgebung scheint bei jedem Wetter wie in Sonnenlicht getaucht.

Mit diesem Glanz möchte sich auch die "Home Garden Association" der Züchterorganisation Fleuroselect schmücken und hat das Jahr 2015 zum Jahr der Sonnenblume erkoren.

2015? Das ist doch noch so lange hin, oder? Nicht für die Saatgutzüchter/-vermehrer, (Jungpflanzen-)Gärtner und den (Gartenfach-)Handel, die sich mit Anbauflächen, Arbeitskräften und anderen Ressourcen darauf vorbereiten müssen.
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Das Plant-of-the-Year-Projekt ist Teil einer internationalen Marketing-Kampagne für die Zierpflanzen- und Gemüse(samen)anbieter mit Fokus auf den Hobbygartenbau. Auswahlkriterien für die jeweiligen Pflanzen des Jahres sind beispielsweise:
  • Internationale Beliebtheit der Pflanze 
  • Unkomplizierter Anbau 
  • Gute Eignung für viele Klimazonen Europas 
  • Viele Sorten zur Auswahl 
  • Dass die Pflanzen aus Samen erzeugt werden 
Und natürlich soll die gewählte Pflanzenkönigin dann auch in den jeweiligen Sortimenten der Fleuroselect-Mitglieder enthalten sein und die Medien möglichst über die Garten-Medien hinaus ansprechen.

Auch für die Jahre nach 2015 wurden schon die Kronen verteilt: 2016 werden Schmuckkörbchen Cosmos und Feuerbohne Pflanzen des Jahres sein, 2017 dürfen dann Zinnien und Tomaten das Zepter schwingen. 

Ich freue mich über die Krönungen insofern, weil diese Pflanzen alle zu meinen Lieblingspflanzen gehören und als Gartenbau-Ingenieurin mit Erfahrung in der Öffentlichkeitsarbeit bin ich natürlich auch gespannt, wie sich die Aktion entwickeln wird. 

2015 wird es also die Sonnenblume sein. Sonnenblumen verbreiten nicht nur Sonnengefühle, Freude und Zuversicht, sie sind auch Symbol für Gesundheit, Natürlichkeit, Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Als kritischer Verbraucher wünsche ich mir, dass sich Fleuroselect und seine Mitglieder auch diesen Eigenschaften bei Züchtung, Anbau und Vertrieb verpflichtet fühlen. 

Quellen und weitere Informationen 

Freitag, 16. August 2013

Überraschungs-Jungpflanzen vom Gartencenter Dehner

In dieser Gartensaison habe ich u. a. die "Tomate rundfrüchtig" aus dem Bio-Jungpflanzensortiment und die veredelte Aubergine 'Carmen' aus dem Premium-/Gourmet-Sortiment von Dehner ausprobiert.

"Rundfrüchtige Tomate" aus dem
Dehner Bio-Jungpflanzen-Sortiment,
Fruchtgewicht unter 35 g
Dieses Jahr wollte ich in meinem Topfgarten auf der Terrasse Gemüse der mediterranen und südamerikanischen Küche anbauen: Tomaten, Auberginen, Tomatillo und Chili - und dazu die entsprechenden Kräuter. Da mir derzeit kein Gewächshaus oder ein anderer geeigneter Platz für eine eigene Jungpflanzenanzucht zur Verfügung steht und da sich eine eigene Jungpflanzenanzucht auch kaum lohnt, wenn man nur eine Pflanze pro Art und Sorte braucht, machte ich mich im Mai auf zum Gartencenter Dehner, um ein paar Jungpflanzen zu kaufen. Ich war vor allem auf der Suche nach Bio-Jungpflanzen.

'Tomate rundfrüchtig' aus dem Bio-Jungpflanzensortiment

Bei den "normalen" Tomaten-Jungpflanzen gab es ein paar Sorten zur Auswahl, doch bei den Bio-Tomaten-Jungpflanzen gab es - zumindest als ich dort war - nur eine einzige Tomatensorte ohne Sortennamen. Auf dem Etikett stand nur "Tomate rundfrüchtig" - was nur einen Tomaten-Typ anhand der Fruchtform bezeichnet, aber kein Sortenname ist.

Obwohl ich irritiert war, dass der Sortenname nicht offengelegt wird und es dadurch auch nicht möglich ist, den Sortenzüchter (nicht zu verwechseln mit dem Gärtner, der die Jungpflanzen herangezogen hat) zu ermitteln, kaufte ich aus Neugier, und weil das Bioland-Siegel aufgedruckt war, diese Bio-Tomaten-Jungpflanze (Preis: 2,79 Euro).

Zuhause angekommen pflanzte ich die Tomaten-Jungpflanze aus Platzmangel mit einer Tomatillo-Pflanze zusammen in einen Kübel. Die Tomatenpflanze, eine Stabtomate, erwies sich als recht robust - als Kübelpflanze auf meiner sehr heißen Südseitenterrasse hat sie in diesem Sommer einiges an Hitze und Trockenheitsstress wegstecken müssen und gut überstanden. Sie war sehr wüchsig und benötigte reichlich Wasser und Nährstoffe - letztere bekam sie in Form von organischem Tomatendünger.

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Tomaten-Früchte gibt es seit der zweiten Augusthälfte auch in zufriedenstellender Menge. Allerdings: Die Früchte sind klein (28 bis 32 g) und hart wie Golfbälle. Geschmacklich sind sie aber okay: aromatisch mit angenehmen Zucker-Säure-Verhältnis. Wegen ihrer Schnittfestigkeit eignen sich diese Tomaten gut für Salat und als Beilage zur Brotzeit. Da die Früchte wirklich sehr fest sind und eine harte Schale haben, überstehen sie vermutlich auch lange Wanderungen in einer Brotzeitbox. Bei einer Tomatenschlacht möchte ich allerdings nicht von einer solchen Tomate getroffen werden - das gäbe blaue Flecken und Beulen.
Die rundfrüchtigen Tomaten aus den Bioland-Jungpflanzen von Dehner
waren sehr klein und fest, aber gut im Geschmack.

Warum keine Transparenz hinsichtlich des Sortennamens?

Mich stört, dass auf dem Etikett kein Sortenname genannt wird. So weiß man beim Kauf nicht, was einen erwartet. Kenne ich die Tomaten-Sorte und hatte sie schon einmal? Ist es eine Hybridsorte oder eine Sorte, die ich weitermehren kann? Wer war der Sortenzüchter? All dies kann man nämlich erst anhand des Sortennamens feststellen bzw. in der EU-Datenbank recherchieren. Und das wollen viele Hobbygärtner/urbane Gärtner, z. B. wenn Sie die Saatgutsorten aus dem Hause Monsanto bzw. die Tochterunternehmen dieser oder anderer Firmen boykottieren wollen.

Allerdings gibt es auf der Rückseite des Etiketts der "Tomate rundfrüchtig" sowie auf der Dehner-Homepage Informationen zu Standort, Verwendung, Besonderheiten (Bioland) und Tipps. Auf dem Etikett wird übrigens ein Fruchtgewicht von 80 bis 100 g, auf der Webseite ein Fruchtgewicht von 100 bis 120 g angegeben. Meine reifen Tomaten kommen jedoch kaum über
30 g.

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Auf der Etikettrückseite ist auch der Bioland-Betrieb genannt, der die Jungpflanzen nach den Vorschriften von Bioland aus Saatgut herangezogen hat. Über das Internet fand ich eine E-Mail-Adresse und fragte nach der Sorte. Die Antwort steht noch aus - allerdings habe ich auch erst vor zwei Tagen geschrieben.

Auberginensorte 'Carmen', veredelt und aus dem Premium-/Gourmet-Sortiment

Ist das tatsächlich die Auberginen-Sorte 'Carmen'?
Leider fand ich im Gartencenter keine Auberginen-Jungpflanze in Bio-Qualität, sondern nur die veredelte Auberginensorte 'Carmen' aus dem Dehner-Gourmet-Sortimant (Preis: 4,29 Euro). Sie bekam bei mir einen großen Kübel und einen Platz auf der Südseiten-Terrasse.

Während der Regenphase wurden die Blüten und ein Teil der Blätter von Schnecken gefressen, doch während der darauf folgenden Hitzewelle erholte sich die Pflanze und bildete reichlich neue Blüten und Früchte. Da schon die relativ kleinen Früchte (50 bis 80 g) wie erntereif aussahen (glänzende Schale, leichtes Nachgeben bei Druck) recherchierte ich zu der Sorte im Internet und guckte mir nun auch das Etikett genauer an. Für die Auberginensorte 'Carmen' fand ich als Züchter Rijk Zwaan Zaadteelt en Zaadhandel BV. Doch die Beschreibung auf dessen Internetseite und auch die Abbildung auf dem Etikett passen nicht zu meiner Aubergine, die auffällige, kräftig lilafarbene Blüten, dunkle Stengel und Blattadern und dunkle Kelche hat - wie japanische Auberginen (nur eben kleiner) oder wie Mini-Auberginen (aber mit länglicher Frucht).

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Fazit: Jungpflanzen vom Gartencenter Dehner sind für Überraschungen gut

Kleine bis mittlere Abweichungen bei Aussehen und Größe finde ich bei Pflanzen und ihren Früchten ganz normal, aber meine Tomaten sind nur halb bis ein Drittel so groß, wie sie laut Beschreibungen sein sollten, und meine Auberginenpflanze sieht ganz anders aus als 'Carmen' und die Früchte sind etwa ein Drittel so groß wie die einer normalen Aubergine. Wie kann das passieren bei einer so teuren Premium-Jungpflanze?
Sowohl die Tomaten als auch die Auberginen sind winzig
und entsprechen nicht der Sortenbeschreibung
Man könnte jetzt natürlich spekulieren, dass in den Kübeln auf meiner Südseitenterrasse alles kleiner wird als normal. Dem widersprechen allerdings meine Erfahrung mit dem Habanero-Chili, den ich auch als Jungpflanze beim Gartencenter Dehner gekauft und in einen Tontopf gepflanzt habe und dessen Früchte nun aber größer sind als die, die ich in den letzten Jahren aus anderen Quellen hatte (zu Schärfe und Geschmack kann ich noch nichts sagen).

Letztendlich schmecken mir die "Tomaten rundfrüchtig", auch wenn ich mir keine solch hartschalige, kleinfrüchtige Sorte ausgesucht hätte - und ich werde sie auch nicht noch einmal kaufen, denn hartschalige Bio-Tomaten bekomme ich auch im Supermarkt. Vor allem aber stört mich die fehlende Transparenz seitens des Gartencenters, denn der Sortenname gehört meiner Ansicht nach auf dem Etikett genannt.

Die Auberginensorte hingegen würde ich gerne noch einmal kaufen, weil mir die kleinen Früchte gefallen haben und die Blüten wunderschön sind. Da meine Pflanze und ihre Früchte jedoch völlig anders aussehen als beschrieben, bin ich nun verunsichert, welche Sorte ich eigentlich habe.

Schade. Ist irgendwie dumm gelaufen - für beide Seiten. Nächstes Mal kaufe ich vielleicht doch lieber wieder direkt beim Gärtner?
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Samstag, 3. August 2013

Glanz und Volumen ins Haar waschen?

Ich habe die neue Nivea Diamond Volume Haarpflegeserie vor dem offiziellen Start in den Läden (12.8.2013) testen dürfen. Erste Eindrücke und Erfahrungen. (Die Testprodukte habe ich zur Verfügung gestellt bekommen.)

Nivea ist die Hautpflegemarke meiner Kindheit - ich liebte den Duft der klassischen Nivea Creme, mit der bei uns die ganze Familie täglich eingecremt wurde, die aufblasbaren Nivea Bälle für den Strand und später die besonderen Motiv-Dosen mit Nivea Creme fürs Badezimmer. Bis heute greife ich (deshalb) unregelmäßig, aber immer wieder zu Nivea Produkten, beispielsweise verwende ich abwechselnd mit anderen Marken die Nivea Tagescreme. Gesichtswasser und dekorative Kosmetik (soweit sie noch erhältlich ist).


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Seit Jahren lasse ich mich über Nivea Produktneuheiten per Newsletter und Briefpost informieren und als ich davon erfuhr, dass zum Testen der neuen Nivea Diamond Volume Serie, einer Haarpflegeserie für feines bis normales Haar, so genannte "Botschafterinnen" gesucht werden, habe ich mich beworben. Einerseits interessierten mich die neuen Nivea Diamond Volume Produkte - mehr Glanz und Volumen, genau das brauch ich doch! - und andererseits interessierte mich auch diese neue Art der Kundenkommunikation und Produkteinführung.

Nivea Diamond Volume Haarpflegeserie
Nivea Diamond Volume Haarpflegeserie für feines bis normales Haar
(v. l. n. r.: Shampoo, Haarspülung, Styling Spray, Styling Mousse )
Meine Bewerbung war erfolgreich und ich bekam zusammen mit 4.999 weiteren "Botschafterinnen" die Nivea Diamond Volume Originalprodukte (Glanz-Pflegeshampoo, Glanz-Pflegespülung, Styling Mousse, Styling Spray) zum Testen sowie Produktproben von Shampoo und Spülung zum Verschenken zugeschickt. Als Gegenleistung verpflichtete ich mich dazu, meine persönlichen Eindrücke und die "meiner" Tester an Nivea weiterzugeben (natürlich anonym) und in meinem Blog ehrlich über meine Erfahrungen zu schreiben.

Meine Haare

Ich habe viele, aber feine, lange Haare, die ich regelmäßig färbe. Je nach verwendeten Haarpflege-Produkten sind meine Haare glanzlos, schwer und keine Frisur hält oder eben schön seidig mit leichten Wellen. Besonders mit Haarspülungen/Conditionern habe ich schon oft schlechte Erfahrungen gemacht. Manche machen die Haare schwer und "traurig" - daher verwende ich meist nur Mini-Portionen, nur eben so viel, um die Haare nach dem Waschen kämmen zu können.

Meine Erfahrungen mit Nivea Diamond Volume Shampoo und Spülung

Inzwischen habe ich mir die Haare zwei Mal mit Nivea Diamond Volume Shampoo gewaschen und anschließend die Nivea Diamond Spülung in normaler Menge ("walnussgroß") verwendet. Ich muss sagen, dass sich Kopfhaut und Haare danach sehr gut anfühlen - irgendwie fluffig und leicht.

Nach dem ersten Waschen am Abend konnte ich unter der Badezimmerlampe an meinem Haarglanz noch keine Veränderung feststellen, doch ich hatte das Gefühl, dass mein langes Haar lockerer und und meine leichte Welle, die sich nicht immer zeigt, schön schwang. Am nächsten Tag bei Tageslicht meinte ich, mehr Glanz festzustellen. Beides, lockeres Gefühl und Glanz, blieben bis zum nächsten Waschen erhalten.

Das zweite Waschen bestätigte meinen ersten Eindruck. Wieder hatte ich das leichte, fluffige Gefühl und fand, dass meine Haare ein wenig mehr als sonst glänzten. Übrigens: Die besonderen Komponenten der Nivea Diamond Volume-Serie sind winzige Diamantpartikel und flüssiges Keratin.

Meine Erfahrungen mit Nivea Diamond Volume Mousse und Haarspray

Haarschaum und Haarspray verwende ich eher unregelmäßig - nur zu besonderen Anlässen oder wenn ich mir eine besondere Frisur einbilde. Nach dem zweiten Waschen probierte ich auch Nivea Diamond Volume Mousse und Haarschaum aus. Wie erwartet kann man damit Frisuren mit mehr Volumen frisieren. Ich war mit dem Ergebnis zufrieden. Auch der Glanz nahm meinem Eindruck nach nochmals ein wenig zu. Wie bei jedem Spray muss man natürlich aufpassen, dass man beim Sprayen genug Abstand zum Haar hält, um es nicht versehentlich zu verkleben.

Und was gibt es zu meckern?

Eigentlich wenig. Zuerst gefielen mir die luftblauen Produktbehälter der Nivea Diamond Volume Serie nicht so gut - sie wirkten auf mich kühl und distanziert -, aber da ich mit dem Inhalt sehr zufrieden bin, mag ich sie inzwischen auch und empfinde sie nun eher als erfrischende Farben, die mein luftig lockeres Haargefühl gut repräsentieren. Der Duft des Shampoos könnte für meinen Geschmack etwas "leckerer" sein, ich finde ihn ein wenig langweilig. Aber der Duft der Spülung geht schon etwas mehr in meine Geschmacksrichtung - wärmer, weicher. Richtig gut duften für mich aber Mousse und Haarspray - nämlich sanft und schmeichelnd nach dem Nivea meiner Erinnerungen.

Würde ich die Nivea Diamond Volume Haarpflegeserie wieder verwenden und weiterempfehlen?

Ja, beides würde ich und tue ich hiermit. Ich mag das leichte Haargefühl, das mir das Nivea Diamond* Volume Shampoo und die Spülung geben. Und auch mit Mousse und Haarspray bin ich sehr zufrieden - und besonders liebe ich ihren Nivea Duft.

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* Werbelink

Sonntag, 28. Juli 2013

Sommerblumen-Überraschungen

Ich weiß gar nicht mehr, wer mir die kleine Samentüte "Sommerblumen niedrige Mischung" geschenkt hat - ich meine, es war so ein "Sympathie-Marketing-Geschenk" aus einer nicht gärtnernden Branche gewesen - in der Art von "Wir säen eine Geschäftsbeziehung und bringen sie zum Blühen".

Die Kontakt-Knüpfer hätten auf den großen "Gratis"-Aufkleber noch ihren Namen stempeln sollen, denn so kann ich heute nicht mehr herausfinden, ob das mit der Kooperation geklappt hat, denn ich hatte die Samentüte gleich nach dem Brieföffnen in meine Samenaufbewahrkiste geworfen.
Bunter Kasten mit gepflanzten Dahlien 'Arabian Night' und
einer direkt gesäten niedrigen Sommerblumen-Mischung  
Erst über ein Jahr später holte ich das Samentütchen hervor und säte die "Sommerblumen - niedrige Mischung" in einen Blumenkasten, in den ich kurz vorher schon mehrere Dahlien gepflanzt und uralte Schmuckkörbchen-Samen gestreut hatte. Irgendetwas würde schon aufgehen, dachte ich.

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Die Schmuckkörbchen waren leider zu alt gewesen, aber die Sommerblumen aus der geschenkten Samentüte und die Dahlien entwickeln sich sehr schön und verleihen meinem Sitzplatz auf der Terrasse einen beinahe romantischen Rahmen.

Ich bin also eigentlich sehr glücklich mit dem Ergebnis, und geschenkten Gäulen soll man ja sowieso nicht ... Dennoch muss ich den Sommerblumen-Kasten zum Anlass nehmen, ein wenig zu lamentieren:

Die dunkelrote 'Arabian Night' ist niedriger und hat kleinere Blüten, als ich nach den Beschreibungen erwartet hatte, und die mehrfarbige 'Bora Bora' hat sich entweder verflüchtigt oder sich in kleine 'Arabian Nights' verwandelt, denn ich habe nur gleichartige dunkelrote Dahlien, obwohl ich doch zwei verschiedene Sorten (3 + 3) gekauft hatte. Ein Teil des "Problems" waren sicher meine falschen Erwartungen aufgrund von schönen Bildern - wie ich sie ja auch schon bei meinen Überraschungseier-Tulpenzwiebeln hatte. Für den Rest habe ich bisher keine Erklärung, denn die Schnecken haben nur 2 von 6 Dahlien gefressen - wenigstens eine anders blühende Dahlie müsste also dabei sein. Schlimm ist das aber nicht, denn gerade das Dunkelrot der Dahlie 'Arabian Night' "pimpt" den bunten Blumenkasten doch recht schön.

Die "Sommerblumen niedrige Mischung" hatte ich ganz ohne Erwartungen ausgesät - und war insofern positiv überrascht, dass schon nach ca. 6 Wochen die ersten Blüten erschienen. Was ich aber sehr schade fand, war, dass die zu erwartenden Blumen nicht namentlich auf der Packung genannt werden, sondern nur ein buntes Blumenbild die Vorfreude auf unspezifische Blütenpracht weckt. Bei mir blühen inzwischen zweifarbige Studentenblumen Tagetes, Kalifornischen Mohn Eschscholzia, einjährige Mittagsblume Dorotheanthus, Atlasblume Godetia und Duftsteinkraut Alyssum - keine von ihnen ähnelt den auf der Packung abgebildeten Blumen. Nun ja - bei geschenkten Samen einer einjährigen Sommerblumen-Mischung kommt es nicht drauf an, in anderen Fällen kann so etwas allerdings ärgerlich sein.

Fazit: Ende gut, alles gut!

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Trotz allem erfreut mich der bunte Blumenkasten jeden Tag - so wie er jetzt ist. Und Bienen, Hummeln und Schwebfliegen mögen ihn auch. Dennoch fände ich es verbraucherfreundlicher, wenn bei Samen-Mischungen die Pflanzenarten auf der Verpackung mit Namen angegeben würden. Man könnte ja darauf hinweisen, dass nicht an jedem Standort jede Blumenart zur Blüte kommen wird, um Enttäuschungen vorzubeugen.

Erst im Herbst zeigte die Dahlie 'Bora Bora' ihre erste Blüte.
Aber man sollte HobbygärtnerInnen nicht unterschätzen. Die meisten von ihnen wollen mit ihren Blumen-Aussaaten nicht nur den Garten oder den Balkon irgendwie "bunt anmalen", sondern auch etwas über Pflanzen lernen, das sie später auch mit anderen teilen können und/oder etwas für den Naturschutz und die Artenvielfalt tun.

Nachtrag am 1.11.2013:
Nun ist die zweite Dahliensorte - die 'Bora Bora' doch noch aufgetaucht. Besser spät als nie!

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Mittwoch, 8. Mai 2013

Nachts im Gartencenter

"Nachts im Gartencenter" kam mir heute als Film- oder Projektidee in den Sinn, in der Art wie "Nachts im Museum" - ein Film, in dem die Ausstellungsstücke eines Museums nachts lebendig werden und Geschichte erlebbar machen. Man könnte die Pflanzen und Gartenartikel ihre Geschichten erzählen lassen. 

Ich war nämlich gerade eben im örtlichen Gartencenter - allerdings um 9 Uhr am Morgen - und wäre am liebsten gleich dageblieben - wegen der Blütenpracht, der Pflanzendüfte und wegen dem frischen Grün der Jungpflanzen. Nur leider war ich nicht alleine dort, sondern die Pflanzenabteilung des Gartencenters wurde von HobbygärtnerInnen geradezu gestürmt. Kein Wunder, denn eine solche Pflanzenfülle und -vielfalt hat man natürlich vor allem jetzt zur Hauptpflanzzeit für Sommerblumen und Gemüse. Und nicht nur ich, sondern viele andere Pflanzenliebenden wollten das ausnutzen.

Eisheiligen-Zeit - Run auf die Gartencenter

Pflanzen aus dem Gartencenter
Besuch im Gartencenter: Chili Habanero habe ich
wieder ergattert. Hoffentlich wird er so schön
wie letztes Jahr.
Wobei man mit dem Auspflanzen der frostempfindliche Pflanzen bis nach den Eisheiligen warten sollte. Die Eisheiligen Mamertus (11. Mai), Pankratius (12. Mai), Servatius (13. Mai), Bonifatius (14. Mai) und “kalte Sopie (15. Mai) halten sich nicht immer genau an den Termin. Ich habe mir, bevor ich mich zum Gartencenter aufmachte, noch schnell den Langzeit-Wetterbericht angesehen. Für die nächsten 16 Tage sind zwar noch einmal kühle Tage vorhergesagt, jedoch sollen die Temperaturen bei uns im Münchner Raum kaum unter +5 °C liegen (andererseits wäre es nicht das erste Mal, dass der Wetterbericht seine Meinung ändert). Da ich die meisten empfindlichen Pflanzen in Töpfen, Kübeln und Kästen anbaue, habe ich es riskiert. Zur Not kann man Tomaten, Auberginen, Tomatillo, Chili und empfindliche Kräuter über Nacht ins Haus holen. Doch bei mir würde es dann sehr eng werden, weshalb ich sie nur vor das Fenster ziehe.

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Gartencenter-Wunschzettel

Es gab jedenfalls einiges zu sehen im Gartencenter und ich habe auch wieder viel zu viel mit nach Hause geschleppt - obwohl ich vorher gefrühstückt habe, um nicht wieder vom Jagdfieber befallen zu werden, und obwohl ich mich bei manchem Schätzchen gebremst habe (das war vielleicht keine gute Idee, nun muss ich am Freitag noch einmal hin, weil mir eine Sommerblume gar nicht aus dem Kopf geht). Trotzdem sind auch ein paar Wünsche offen geblieben.

Zum Beispiel:

Bio-Erde gab es im Gartencenter,
für torffreie Blumenerde musste ich
in den Baumarkt fahren.
Torffreie Bio-Erde
Das heute besuchte Gartencenter hatte zwar Bio-Erde (sogar nach Bioland-Richtlinien), jedoch fand ich keine Erde ohne Torf. Ich habe mich dann für die Tomaten-Gemüse-Bio-Erde entschieden, die Torf, Rindenhumus, Ton, Kalk und organischen Dünger in nicht deklarierten Anteilen enthält. In dieser Hinsicht hatte ich kürzlich beim Baumarkt mehr Glück.

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Bio-Jungpflanzen
Die Gemüsejungpflanzen-Auswahl im Gartencenter war schon ganz okay (ich fand sogar Tomatillo-Jungpflanzen!), aber bei Bio-Jungpflanzen war die Auswahl sehr beschränkt und bereits ziemlich ausgesucht.

Fehlende oder ungenaue Sortenangaben
Mir fiel auf, dass es bei manchen Jungpflanzen keine Angaben zur Sorte gab (Deklaration als 'runde Tomate' oder 'Fleischtomate' reicht mir persönlich nicht). Mich störte auch, dass bei manchen Sorten die Kennzeichnung als Hybride fehlte (ein F1 hinter dem Sortennamen würde ja reichen). Ich habe zwar ein paar Sorten im Kopf, aber längst nicht alle!

Pflanzen von Gärtnern aus der Region
Entweder ist es mir noch nicht aufgefallen oder aber es gibt sie nicht: die Zusammenarbeit der Gartencenter mit den lokalen Gärtnern. Aus meiner Sicht als Verbraucher fehlt das - ich würde gerne Produkte von regionalen Gärtnern kaufen, ohne extra alle abklappern zu müssen.

Sortenvielfalt im Gartencenter
Zwar ist die Sortenvielfalt nicht klein, doch könnte sie noch besser sein. Denn für viele sind nicht nur die Sortenneuheiten der großen Züchter interessant, sondern sie suchen (auch oder nur) "altbewährte Sorten", "samenechte Sorten" u. ä., was in jüngster Zeit durch Ökologie und Nachhaltigkeitsanspruch in den Fokus gerückt ist und besonders die Urban Gardener anspricht.

Vielleicht ist es aber auch gut so, dass man nicht alles im Gartencenter findet, was man sich wünscht. Denn schließlich gibt es neben Gartencentern und Baumärkten auch Gärtner mit Direktverkauf ab Hof oder auf dem Wochenmarkt, Pflanzenbörsen, Gartenmessen, Gartentage und viele Möglichkeiten mehr, wo man seine Pflanzenwünsche für Garten und Balkonien erfüllen kann. Und bei manchen dieser Veranstaltungen werden die Geschichten der Pflanzen und der Gartenkultur erzählt. So wie es auch ein Film oder ein Projekt "Nachts im Gartencenter" tun könnte.

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Montag, 8. April 2013

Vegane Produkte – der Trend im Test

Vegane Produkte im Test
Vegane Produkte getestet
Welche veganen Produkte eignen sich für mich als Mischköstlerin, die ich ganz undogmatisch nur einige tierische Produkte in meiner Ernährung ersetzen möchte?

Wer gegen Massentierhaltung ist, sollte nicht Massen an Fleisch, Eiern, Milch, Käse und anderen Tierprodukten essen oder verwenden, hatte ich wie viele andere überlegt. Also probierte ich einige vegane Produkte aus, um mit ihnen einen Teil der Lebensmittel tierischen Ursprungs auf meinem Speiseplan zu ersetzen beziehungsweise manche Gemüsegerichte mit pflanzlichem Eiweiß zu pimpen.

Getestet habe ich für diesen Erfahrungsbericht REWE Bio Hafer-Soja-Drink + Kalzium, Oatly Bio Calcium Hafer/Haver, Davert Extra Feine Soja-Schnetzel und REWE Bio Tofu natur.
Nachtrag vom 14.6.2013: Auch Davert Grobe Soja-Schnetzel habe ich inzwischen ausprobiert. Hier mein Rezept für ein schnelles, schmackhaftes Vegetarisches Gulasch.

In den 1990er Jahren habe ich schon einmal ganz aufgehört, Fisch, Fleisch und Wurst zu essen, später sogar auf alle tierischen Produkte, also auch Eier, Milch und Milchprodukte, verzichtet. Bio-Produkte waren damals noch nicht so verbreitet wie heute und Tierprodukte aus konventioneller Landwirtschaft wollte ich wegen des Leids der Tiere und der Skandale in der konventionellen Tierprodukte-Herstellung nicht mehr essen. Also wurde ich damals zuerst Vegetarierin und dann Veganerin.

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Vegane Ernährung pur

Ich weiß gar nicht mehr, wie lange ich mich damals streng vegan ernährt habe (meine Mutter meint, es war ungefähr ein Jahr lang), aber ich empfand es nach und nach als unangenehm:
  • Vegane Produkte wie Sojafleisch, Sojamilch, Reismilch, Tofu u. ä. gab es damals vorwiegend im Reformhaus, in den damals noch wenigen Bioläden und nur in beschränkter Auswahl. 
  • Man musste ständig auf dem Radar haben, sich ausreichend mit Vitamin B12 (nur in tierischen Produkten enthalten), Mineralstoffen (Kalzium, Eisen und Jod) und allen essenziellen Aminosäuren zu versorgen. 
  • Die vegane Ernährung schmeckte mir irgendwann nicht mehr – was zugegebenermaßen auch an meiner knappen Zeit und meinen Kochkünsten lag. 
  • Ich wollte, wenn ich irgendwo zu Besuch war oder beim Restaurantbesuch, nicht mehr "die mit der Extra-Wurst" sein. 
Also entwickelte ich mich nach einiger Zeit wieder in die andere Richtung – ich hatte ja kein Problem damit, den Menschen als Mischköstler zu sehen, ich wollte nur keine Tierprodukte aus konventioneller Landwirtschaft oder von Tieren, die wegen meines Konsums während ihrer Lebenszeit leiden mussten, essen. Ich kaufte nun Eier, Milch und gelegentlich Fleisch aus biologischer Erzeugung und, wenn möglich, diese aus der Region. Solche Produkte gibt es zum Glück immer häufiger – in immer mehr Hofläden, Bioläden und sogar in den Supermärkten.

Meine Essgewohnheiten pendelten sich bei "fast vegetarisch" ein, wobei Eier, Milch und Milchprodukte reichlich auf meinem Speiseplan standen, Fleisch/Wurst und Fisch aß und esse ich dagegen wenig (knapp 10 kg/Jahr, der deutsche Durchschnittsbürger isst über 60 kg/Jahr) - was auch mit meinen Kühlschrank- und Kochgewohnheiten zu tun hat.

Vegane Produkte als Bestandteil einer Mischkost-Ernährung

Jetzt möchte ich den tierischen Anteil (vor allem Eier und Milch) an meiner Ernährung wieder etwas zurückfahren, aber gleichzeitig eher mehr Eiweiß essen. Dazu habe ich vegane Produkte wie Tofu/Tofuzubereitungen, Soja-"Fleisch"-Produkte und Ähnliches noch einmal ausprobiert. Angeregt hat mich Claudia Klingers Buch "Unverbissen vegetarisch", das ich kürzlich rezensiert habe (siehe unten).

Gründe, den Konsum von tierischen Produkten einzuschränken, gibt es genug. Hier nur ein paar als Beispiele:
  • das Leid der Tiere
    durch die nicht-artgerechte, mitleidslose Tierhaltung, Tiertransporte und Schlachtungsabwicklung, wie sie leider häufig stattfindet 
  • Tierseuchen und Lebensmittelskandale oft im Zusammenhang mit Massentierhaltung 
  • Umweltschäden durch hohen Fleischkonsum
    Zur Gewinnung von mehr Anbauflächen, welche man für den Futteranbau für die intensive Tierzucht braucht, werden Regenwälder abgeholzt und oft genug in Monokulturen umgewandelt. Folge: Artensterben, Landverbrauch etc. 
  • weltweite Klimaveränderung durch Fleischkonsums
    Als Folge der Regenwald-Abholzung fehlen Kohlendioxid- und Wasserspeicher, wegen der "Methan-Pupse" der Rinder gibt es einen stärkeren Treibhauseffekt etc. 
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Meine neue Ernährungsumstellung wird anders sein, als die in den 1990er Jahren, als ich zuerst Vegetarierin und dann Veganerin wurde.
  • Vegane Produkte als Bestandteil einer Mischkost
    Ich persönlich will meine Ernährung nicht komplett auf vegan oder vegetarisch umstellen, sondern nur einzelne Gewohnheiten verändern und ansonsten Mischköstler mit überwiegend vegetarischer Ernährung bleiben. 
  • Meinen Fleisch- und Fisch-Konsum möchte ich auf circa 5 – 10 kg/Jahr reduzieren, meinen Milchkonsum stark und den Eierverbrauch leicht senken. Stattdessen möchte ich mehr pflanzliches Eiweiß in den Speiseplan einbauen. Eine Möglichkeit dazu bietet die Verwendung veganer Produkte wie beispielsweise Sojafleisch, vegetarische Milchersatz-Getränke und Tofu. 
  • Vegetarische und vegane Ernährung sind inzwischen groß in Mode. Dementsprechend gibt es vegane Produkte nicht nur in Reformhäusern, sondern in den inzwischen verbreiteten Bioläden, Marktständen und Biohof-Läden, in fast allen Supermärkten und bei zahlreichen mehr oder weniger spezialisierten Online-Versandhändlern für vegetarische und vegane Produkte. 
  • Dadurch, dass vegetarische und vegane Ernährung so populär sind, gibt es nicht nur ein paar wenige vegetarische/vegane Kochbücher, sondern jede Menge davon und es werden überall im Internet Rezepte ausgetauscht – auf speziellen Rezepte-Webseiten, in Rezepte-Foren, aber auch in Blogs sowie in Gruppen/Communities der "Veggies" (Vegetarier und Veganer) bei Facebook, Google+ & Co. Man findet sie über jede Suchmaschine bzw. die Suchfunktionen der sozialen Netze/Social-Media-Plattformen. 

Wie vegane Produkte in meinen Mischköstler-Speiseplan passen 

Ich habe mir überlegt, die Milch im Tee (ca. 2 l Milch/Woche) mindestens zur Hälfte durch eine vegane Alternative zu ersetzen. Dazu habe ich einen Hafer-Soja-Drink und einen Hafer-Drink getestet. Und ich möchte Gemüseeintöpfe, Salate und Gemüsesoßen mit eiweißhaltigen, veganen Produkten "pimpen". Die entsprechenden veganen Produkte, die ich bisher getestet habe sind Sojafleisch und Tofu. Wobei ich das Sojafleisch geschmacklich wie Hackfleisch bzw. Geschnetzeltes zubereiten möchte, und den Tofu statt Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten in stark gewürzte Soßen oder Eintöpfe einbauen möchte.

Getestet: Vegane Produkte in meiner Alltagsernährung
Was ich bisher ausprobiert habe:
  • REWE Bio Hafer-Soja-Drink + Calcium 
  • Oatly Bio Calcium Hafer/Haver aus dem Bioladen 
  • Davert Extra Feine Soja-Schnetzel ungewürzt als Hackfleisch-Ersatz 
  • REWE Bio Tofu natur als Ersatz für Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchte 
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REWE Bio Hafer-Soja-Drink + Calcium als Milchersatz im Tee
Da ich täglich ca. 1 Liter schwarzen Tee mit Milch trinke, kommt bei mir schon einiges an Milch zusammen. Da ich die letzten Jahre testweise ohne Kühlschrank gelebt habe, habe ich nur gelegentlich frische Milch und hauptsächlich die REWE Bio Fettarme H-Milch verwendet. Diese habe ich nun testweise durch die REWE Bio Hafer-Soja-Drink + Calcium (mit EU-Biosiegel) ersetzt.
Zutaten sind: Wasser, Vollkornhafer, Sojabohnen, Rohrohrzucker, Seealge Lithothamnium, Meersalz.
Zuerst habe ich beim Eingießen etwas gestutzt, weil der Hafer-Soja-Drink nicht so rein weiß wie die Kuhmilch ist. Doch geschmacklich hat er mich von der ersten Tasse Tee an überzeugt. Der Tee schmeckt nicht ganz so wie Tee mit Milch, sondern hat einen Hauch von Hafer, aber das stört mich nicht. Inzwischen mag ich den REWE Bio Hafer-Soja-Drink + Calcium in meinem Tee lieber als Milch!
Fett-, Eiweiß- und Kalorien-Vergleich, Preisvergleich:
REWE Bio Hafer-Soja-Drink + Calcium: 1,6 % Fett, 2,1 g Eiweiß/100 ml, 46 kcal/100 ml, 1,39 Euro/Liter REWE Bio Fettarme H-Milch: 1,5 % Fett, 3,5 g Eiweiß/100 ml, 48 kcal/100 ml, 0,95 Euro/Liter
Fazit: Der Ersatz der fettarmen Milch durch den REWE Bio Hafer-Soja-Drink + Calcium hat geschmacklich für mich problemlos geklappt. Wie man beim direkten Vergleich zur fettarmen Milch sieht, ist der Eiweiß-Gehalt des REWE Bio Hafer-Soja-Drink + Calcium niedriger als bei der Milch – doch möchte ich meine Eiweißzufuhr durch eiweißhaltige Pflanzenprodukte wie z. B. Soja in meiner sonstigen Ernährung erhöhen. Preislich liegt der Hafer-Soja-Drink um ca. 50 % höher – für mich ist das in Ordnung.
Nachtrag am 14.6.2013: Der REWE Bio Hafer-Soja-Drink + Calcium ersetzt jetzt seit zwei Monaten die Milch in meinem Tee, bei Kaffee bevorzuge ich geschmacklich jedoch die Milch.

Oatly Bio Calcium Hafer/Haver aus dem Bioladen als Milchersatz im Tee 
Auch dieses Hafergetränk hat ein EU-Biosiegel. Es besteht aus Wasser, Hafer, Rapsöl und Algen (Lithothamnium), Meersalz und Säuerungsmittel.
Fett-, Eiweiß- und Kalorien-Vergleich, Preisvergleich:
Oatly Bio Calcium Hafer/Haver: 1,5 % Fett, 1 g Eiweiß/100 ml, 45 kcal/100 ml, 2,29 Euro/Liter REWE Bio Fettarme H-Milch: 1,5 % Fett, 3,5 g Eiweiß/100 ml, 48 kcal/100 ml, 0,95 Euro/Liter Fazit: Geschmacklich fand ich Oatly Bio Calcium Hafer als Ersatz für Milch im Tee auch okay. Wie der Hafer-Soja-Drink ist er nicht so weiß wie Milch und gibt dem Tee einen leichten Hafergeschmack. Der Eiweißgehalt der Hafer-Milch ist niedriger und der Preis wesentlich höher im Vergleich zur Milch und zum Hafer-Soja-Drink. Trotzdem ist auch Oatly Bio Calcium Hafer für mich eine Alternative zur Milch, aber der REWE Bio Hafer-Soja-Drink + Calcium punktet bei mir etwas mehr.

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Davert Extra Feine Soja-Schnetzel ungewürzt als Hackfleisch-Ersatz
Davert Extra Feine Soja-Schnetzel haben ein EU-Biosiegel. Hergestellt werden diese Soja-Schnetzel aus teilentfettetem Sojamehl aus kontrolliert biologischem Anbau. Die Struktur wird unter der Einwirkung von Druck und Hitze auf das Sojaeiweißkonzentrat ausgebildet. Bei meinem Test garte ich die zuvor in Gemüsebrühe kurz aufgeweichten und dann im feinen Sieb abgeseihten Davert Extra Feine Soja-Schnetzel ähnlich wie Hackfleisch in einer Tomaten-Hackfleischsoße. Dazu erhitzte ich Olivenöl in einer Pfanne auf mittlere Hitze, schwitzte darin Zwiebeln und viel Knoblauch sowie Paprikapulver an, gab etwas Zucker und dann das Soja-Hackfleisch dazu und ließ alles unter Rühren dünsten. Dann fügte ich etwas Tomatenmark hinzu, ließ es etwas ansetzen und löschte alles dann mit gestückelten Bio-Tomaten aus der Dose ab. Am Ende würzte ich mit wenig getrocknetem Salbei, Oregano, Majoran und etwas mehr Basilikum. Ich ließ alles noch ein wenig einkochen und fügte am Schluss Salz und Pfeffer hinzu. Zu der veganen Bolognese-Soße gab es Spaghetti und geriebenen Käse (auch den kann man durch veganen Käse ersetzen, aber das wollte ich nicht).
Es hat mich zugegebenermaßen etwas Überwindung gekostet, das Gericht zu probieren – zu tief saß noch der Überdruss gegenüber Sojafleisch, den ich mir in meiner ersten veganen Phase erworben hatte. Doch nach ein paar Bissen schwand die Skepsis und die vegane Fleischsoße auf Basis von Sojafleisch begann, mir zu schmecken. Je mehr ich davon aß, desto mehr löste sich der Knoten und aus dem Widerwillen wurde Begeisterung.

Spaghetti-Bolognese mit "Hackfleisch" aus Extra Feinen Soja-Schnetzeln
Spaghetti-Bolognese mit "Hackfleisch" aus Extra Feinen Soja-Schnetzeln
Fett-, Eiweiß- und Kalorien-Vergleich, Preisvergleich: 
Davert Extra Feine Soja Schnetzel – ergibt bei der Zubereitung die 4-fache Menge der unzubereiteten Schnetzel: 3 g Fett/100 g unzubereitete Schnetzel, 52 g Eiweiß/100 g unzubereitete Schnetzel, 347 kcal/100 g unzubereitete Schnetzel, 1,05 Euro/100 g unzubereitete Schnetzel bei Kleinpackungskauf im Internet
Rinderhack: 14,0 % Fett, 22,5 g Eiweiß/100 g, 216 kcal/100 g, 0,95 Euro/100 g Hackfleisch
Fazit: Geschmacklich war ich mit meiner Bolognese-Soße mit Davert Extra Feine Soja Schnetzel am Ende sehr zufrieden. Der Fettgehalt ist zudem wesentlich geringer (<1 g Fett/100 g bei den vorbereiteten Schnetzeln versus 14 g Fett/100 g Rinderhack), aber auch der Eiweißgehalt ist geringer (13 g Eiweiß/100 g vorbereitete Schnetzel versus 22,5 g Eiweiß/100 g Rinderhack). Preislich schneidet das Sojafleisch besser ab, denn da 100 g trockene Schnetzel zu 400 g "Sojahack" werden, kosten 100 g Sojahack nur ca. 0,26 Euro. Das Sojafleisch ist also billiger.
Hackfleisch habe ich seit 2 Monaten nicht mehr gekauft, dafür aber häufig mit Davert Extra Feine Soja-Schnetzel Hackfleischsoße gekocht.

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REWE Bio Tofu natur
Der REWE Bio Tofu natur ist mit dem EU-Biosiegel ausgezeichnet. Er besteht aus Sojabohnen (53 %) und Wasser. 100 g enthalten 9,8 g Fett und 16,7 g Eiweiß bei 161 kcal.
Den Tofu habe ich in einer kräftigen Knoblauch-Tomatensoße zubereitet. Dazu habe ich Olivenöl, Knoblauch und Zwiebeln in einem Topf erhitzt, Paprikapulver darüber gestreut und dann den in Würfel geschnittenen Tofu hineingegeben und unter Rühren mitgedünstet. Das Ganze habe ich mit einem Rotwein abgelöscht und dann etwas ziehen gelassen, bis der Alkohol verdampft war. Anschließend habe ich Tomatenstücke aus dem Tetrapack, etwas Zucker, Salz und Tomatenmark hinzugefügt und das ganze gut durchblubbern lassen. Am Schluss habe ich Petersilie hinzugefügt, mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt und die Tofu-Tomaten-Knoblauchsoße einmal auf Spaghetti mit etwas Parmesan und ein andermal mit gekochtem Reis gemischt serviert. Die Speisen haben geschmeckt, weil die Soße sehr würzig war. Der REWE Bio Tofu natur hat – wie erwartet - nichts zum Geschmack beigetragen. Das Gefühl im Mund und beim Kauen erinnert an Wurst.
Nächstes Mal würde ich für die Verwendung des Tofus in einer Soße
  • die Würfel feiner schneiden und
  • insgesamt wesentlich weniger Tofu pro Soßeneinheit verwenden
    – 1 Packung Tofu mit 300 g auf ca. 4 Portionen Soße verteilt war mir persönlich zu stark vom Eiweiß dominiert.

Knoblauch-Tomaten-Weinsoße mit Tofu
Geballte Eiweißladung in Form von Tofu

Wegen der wurstigen Konsistenz könnte ich mir vorstellen, dass dieser Tofu Wurst ersetzen könnte: leicht anbraten und würzen und dann als Wurst im Nudelsalat verwenden oder - in der Art eines bayerischen Wurstsalats - mit Zwiebeln und Vinaigrette zubereiten. Wird bei Gelegenheit ausprobiert!
Fett-, Eiweiß- und Kalorien-Gehalt, Preis:
REWE Bio Tofu natur: 9,8 g Fett/100 g, 16,7 g Eiweiß/100 g, 161 kcal/100 g, 0,50 Euro/100 g

Nachtrag am 14.6.2013: Mein vegetarisches Gulasch mit Soja-Schnetzel ist besser gelungen als diese Tofu-Tomaten-Knoblauchsosse.

Bio-Siegel bei veganen Produkten

Wer Wert auf eine ökologische Erzeugung legt, wird auch bei veganen Produkten auf ein Bio-Siegel achten. Ich habe für meine ersten Tests nur solche mit EU-Biosiegel gefunden und ausprobiert, obwohl mir Demeter- und Bioland-Produkte wegen der strengeren Richtlinien wesentlich lieber sind. Beim EU-Bio-Siegel müssen nur 95 % der Zutaten ökologischer Herkunft sein und 0,9 % dürfen genmanipuliert sein. Bioland und Demeter verlangen 100 % Zutaten ökologischer Herkunft (Quelle Wikipedia).

Vegane Produkte aus der Region?

Aus Gründen der Nachhaltigkeit sollten nachhaltig erzeugte saisonale Produkte aus der Region konsumiert werden. Ich persönlich möchte mit meinem Kauf- und Konsumverhalten auch dazu beitragen, Arbeitsplätze und Kultur in der Region zu erhalten - zumindest den Teil davon, den ich erhaltenswert finde. Wobei Region mal die Gegend, in der man wohnt, mal das Bundesland, mal Deutschland, mal Europa bedeuten kann.

Viele veganen Produkte wie Tofu/Tofuzubereitungen und Sojafleisch bestehen aus Soja. Sojabohnen können in Deutschland nur an wenigen klimatisch geeigneten Standorten angebaut werden, da die Früchte sonst nicht ausreifen. 2011 wurden in Deutschland gerade mal auf 5000 Hektar Sojabohnen angebaut – nur ein Teil davon als Bio-Soja. Auch wenn man derzeit versucht, den Soja-Anbau in Deutschland durch neue Sojabohnensorten, bessere Anbautechnik und Verarbeitung anzukurbeln (Österreich hat es vorgemacht, und es ist ja auch gut für den Boden): Wenn alle Deutschen auf vegane Produkte auf Basis von Bio-Soja umstellen würden, würde es wohl nicht genug Bio-Soja aus Deutschland geben. Die EU führt bereits große Mengen an Soja aus Brasilien, Argentinien und den USA ein (35 bis 40 Mio. Tonnen Soja und Sojarohstoffe) – auch Bio-Soja. Doch in den Exportländern werden inzwischen überwiegend gentechnisch veränderte Sojabohnen angebaut (USA 93 %, Brasilien 88 %, etc.).

Vegane Produkte ohne Soja

Oben habe ich schon über meinen Test eines Hafer-Getränks als Milchersatz berichtet. Es gibt auch veganen "Fleischersatz", der nicht aus Sojabohnen, sondern aus Weizen, genauer: Weizeneiweiß (Gluten), hergestellt wird: Seitan. Tatsächlich enthält Weizen nämlich etwas mehr Protein als Sojabohnen. Dieses "Weizenfleisch" werde ich auch testen und in einer Fortsetzung darüber berichten.

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Vegan genießen ohne gekaufte vegane Produkte


"Chili sin carne" (ohne Tofu und ohne Soja) mit Reis
"Chili sin carne" (ohne Tofu und ohne Soja) mit Reis
Nur, um nicht den falschen Eindruck zu erwecken: Um schmackhafte vegane Gerichte zuzubereiten, braucht man nicht täglich vegane Produkte aus dem Spezialhandel bzw. der Spezialabteilung. Hülsenfrüchte wie Kidneybohnen, Weiße Bohnen, Linsen, Kichererbsen u. a. sind z. B. sehr gute pflanzliche Eiweißlieferanten. Chili sin carne (weiße und rote Bohnen, Lauch, Paprika und Tomaten) mit Reis ist z. B. ein sehr sättigendes leckeres Gericht, das auch für jede Party geeignet ist. Eine solche Kombination aus Hülsenfrüchten und Reis (oder Weizen/Roggen) enthält alle essenziellen Aminosäuren. Andere empfehlenswerte Kombinationen im Hinblick auf die Versorgung mit allen Eiweißbausteinen sind Mais/Maisprodukte in Kombination mit Soja/Soja-Produkten (Tofu) sowie Hafer in Kombination mit Erdnüssen (Quelle: Vegan-Küche von Brigitta Klingel bei Südwest, siehe unten).

Ausblick

Vegane Produkte aus Soja wie Soja-Fleisch, Soja-Milch, Tofu u. ä. können auch die Mischkost-Ernährung bereichern. Sowohl als Ersatz für Milch, als auch für Fleisch sind sie sehr gut geeignet. Jedoch ist der Rohstoff Soja in hoher Bio-Qualität aus der Region (jedenfalls aus der engeren Region) in Deutschland knapp und die Entwicklung zum Anbau gentechnisch veränderter Sojabohnen (gv-Sojabohnen) außerhalb von Europa finde ich persönlich extrem beunruhigend – wie wollen sich die dortigen Bio-Anbauer, die gegen gv-Soja sind, auf Dauer dagegen abgrenzen – abgesehen davon gibt es in Ländern wie den USA auch eine hohe Nachfrage nach nicht-gv-Sojabohnen aus ökologischem Anbau ("organic non-GMO").

Quellen und weitere Informationen
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Dienstag, 12. März 2013

Alleinstehender, gut aussehender Kühlschrank unter 50 gesucht, Tiefgang kein Problem, Hauptsache er macht nicht zu viel Dreck

Nein, der Titel ist keine Anzeige in einer Partnerbörse für Kältefanatiker, sondern so ähnlich lautete meine Suche nach einem neuen Kühlschrank, der weniger als 50 cm breit sein sollte, aber gerne 60 cm tief hätte sein dürfen - weil darauf meine Mikrowelle Platz finden muss und ein bisschen zusätzliche Ablagefläche davor auch nicht geschadet hätte -, der ein dicht schließendes Eisfach haben sollte (wenn schon, denn schon), stabil und frei stehend und knapp 85 cm hoch sein sollte. Energieeffizienzklasse A+++ oder A++ wären mein Wunsch gewesen und leise musste er auch noch sein. Dazu kommt, dass der neue Kühlschrank bei Lieferung an seinem neuen Platz aufgestellt werden und das Altgerät gleich mit genommen werden sollte. War das zu viel verlangt? Anscheinend ja.

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Seit zweieinhalb Jahren ist mein alter Kühlschrank kaputt. Aber da er noch so gut aussah, wollte ich mich nicht von ihm trennen und teste seitdem ein Leben mit Schrank ohne "Kühl". Da ich als freie Journalistin und Autorin zuhause arbeite und Kiosk, Bäcker, Fast-Bio-Metzger, Tankstelle, Bioladen und einen Tante-Emma-Laden mit türkischem Sortiment - alle mit großen Kühlschränken voller gekühlter Getränke und Lebensmittel - in der nahen Umgebung habe, war das für mich gar kein Problem. Ich kaufte eben stärker nach Bedarf ein (siehe Erprobt: Leben ohne Kühlschrank), verstaute manches Kühlbedürftige über Nacht schon mal im Kofferraum meines Autos in der Tiefgarage oder im Winter auf der Terrasse. Da ich inzwischen gelegentlich und unverbissen vegetarische Gerichte auf Sojaschnetzel-Basis in meinen Speiseplan einbaue und die Milch im Tee durch Hafer-Soja-Drink ersetze, ist die Kühllagerung noch etwas unwichtiger geworden. Ein großer Vorteil: Durch den Kühlschrank-Verzicht sparte ich jede Menge Strom - das tut angesichts meiner permanenten Notebook-Nutzung und dem hohen TV-Konsum meinem Umweltgewissen gut.

Allerdings wurde der alte Kühlschrank in den letzten Monaten wirklich sehr unansehnlich, weil ich die Platte des Elektroherdes daneben mehrmals habe zu heiß werden lassen, und ich überlegte, ob ich den alten Kühlschrank durch einen neuen Schrank oder einen neuen Kühlschrank ersetzen sollte. Nach monatelangen Diskussionen im Freundeskreis wurde ich überzeugt, doch wieder einen Kühlschrank zu kaufen - ich müsse ihn ja nicht anschalten, war das schlagende Argument.

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Ich bin mir nicht sicher, ob man mich ausgetrickst hat, damit ich mich küchentechnisch wieder an die deutsche Normalität anpasse, oder ob ich nur einfach froh war, die letzte Entscheidung über die Verwendung eines Kühlschrankes noch einmal aufschieben zu können. Auf jeden Fall machte ich mich nun ernsthaft auf die Suche nach dem neuen "Kühlschrank unter 50 cm" - vorher hatte ich immer nur mal vorsichtig geguckt.

Das Angebot an Kühlschränken ist riesig. Als problematisch stellte sich die gewünschte Breite heraus - 46 cm wäre mir noch lieber als 50 cm gewesen, um mehr Platz zum Herd zu haben -, nicht nur, weil es schmale Kühlschränke nicht so oft gibt, sondern weil die Filterfunktionen bei den Online-Shops diese Suche nicht vorsehen - man kann zwar nach Marke, Höhe oder Innenvolumen filtern, nicht jedoch nach Breite und Tiefe. Nur bei einem Elektrofachhändler im Internet konnte ich den Filter Maximalbreite setzen, allerdings wurden trotzdem alle breiteren Kühlschränke in den Suchergebnissen aufgelistet - mit einem Minuskennzeichen vor der Breitenangabe -, angucken musste man sich in den Suchergebnissen also trotzdem alle Trillionen Kühlschränke mit einer Breite von über 50 cm.

Zwischendrin verlor ich immer wieder die Lust an der Suche und verdrängte die Schrank-/Kühlschrank-Problematik. Doch jedes Mal rief irgendein Freund an, er habe einen Kühlschrank mit 49,5 cm in einem Elektrofachmarkt, beim Baumarkt, im Internet oder sonst wo gesehen. Also habe ich mich wieder auf die Suche gemacht, den Kühlschrank auch gefunden, die weiteren Daten begutachtet, nach Tests gesucht usw. Immer hat irgendetwas nicht gepasst: Andere Kunden beklagten in den Bewertungen die Lautstärke, das nicht dicht schließende Eisfach oder die unzureichende Qualität der Seitenfächer. Stiftung Warentest beklagte das Einlaufen von Wasser in den Kühlraum beim Abtauen des Eisfaches und, und, und. Als ich endlich doch einen Kühlschrank gefunden hatte, der mir gefallen hätte und der einen Energieeffizienzwert von A++ hatte, wurde keine Abholung vom Altgerät bei Kauf dieses Gerätes angeboten, obwohl vorher groß mit diesem Service geworben wurde.

Also wieder von vorne. Es dauerte Wochen, es war nervig.

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Wie es oft im Leben ist, musste ich auch bei meinem Kühlschrankkauf am Ende einen Kompromiss eingehen, denn die attraktiven Kühlschränke unter 50 cm Breite hatten oft zu wenig Tiefgang, machten zu viel Krach oder verbrauchten zu viel Strom, was ja auch Klimabelastung bedeutet. Am Ende wurde es ein Kühlschrank europäischer Marke mit den Maßen 50x50x85 (Breite x Tiefe x Höhe in cm) mit Viersterne-Eisfach, Energieeffizienzwert A+, 37 dB Luftschallemission. Bestellt habe ich ihn in einem deutschen Online-Shop in Hessen. Er war günstiger als geplant - ich hätte ja lieber A++ oder A+++ gehabt, aber fand keinen, der auch die anderen Anforderungen erfüllte. Der neue soll laut Vereinbarung an seinen Platz in der Küche gestellt und Verpackung und alter Kühlschrank werden mitgenommen. Lieferbar ist der neue Kühlschrank erst in ein paar Wochen. Bewertungen gab es noch keine - also auch keine negativen - das könnte noch Überraschungen geben.

Aber die Frage aller Fragen ist sowieso noch offen: Werde ich ihn anschalten?

Nachtrag: Und so ging es aus: Der Kühlschrank - treues Familienmitglied oder böser Stromfresser? Auf jeden Fall oft unwiderstehlich.



Freitag, 4. Januar 2013

Lokale stationäre Geschäfte und Städte müssen sich ändern

Ich will ja gerne mehr über den lokalen stationären Einzelhandel kaufen, um ihn zu erhalten. Aber der macht es einem nicht immer leicht, ihn zu lieben und bei ihm einzukaufen. Was müsste passieren, damit man öfter in einem Laden der eigenen Stadt oder nächsten Großstadt einkauft anstatt bei Amazon, Ebay & Co.? Ein paar Vorschläge aus Verbrauchersicht, mit denen man die Wettbewerbsfähigkeit der lokalen stationären Geschäfte verbessern könnte - mit der Bitte um eure/Ihre Ergänzung per Kommentar.

Kürzlich habe ich in meinem Text- und Kommunikations-Blog und in einem Beitrag bei Deutschlandradio Kultur darüber lamentiert, dass der lokale stationäre Einzelhandel - die lokalen stationären Geschäfte allgemein und unsere Einkaufsmeilen mit Shopping-Tempeln, Boutiquen, Restaurants und Straßenkünstlern im Besonderen - verloren geht, wenn wir alle immer mehr im Internet, vor allem über ausländische Großunternehmen, kaufen.

Stationärer Handel

Ich gebe zu, ich bin auch schuld an dieser Entwicklung, denn aus Begeisterung für Amazon, Ebay und Co. habe ich in den vergangenen Jahren selbst fast alles im Internet gekauft. Ausschlaggebend dafür war manchmal der Preis, vor allem aber waren es die große Auswahl und die Bequemlichkeit. Doch irgendwie hatte ich immer im Hinterkopf: Wenn ich will, dann kann ich jederzeit wieder in die Stadt gehen und dort einkaufen. Nun muss ich feststellen, dass dem nicht so sein wird: Dadurch, dass immer mehr Leute online einkaufen, gehen die Läden in den Städten pleite - sie haben nicht genug Reserven, um darauf warten zu können, dass wir uns an sie erinnern. Und mit den Läden geht dann auch ein Teil der Gewerbesteuereinnahmen der Städte flöten und mit ihnen Geld für Kultur und andere städtische Ausgaben. Denn statt in die stationären Geschäfte, die Arbeitsplätze unserer Nachbarn und Ausbildungsplatz unserer Kinder sind, fließt unser Geld beim Internet-Shopping häufig an international agierende Unternehmen, die ihre Einnahmen zu einem möglichst großen Teil in Luxemburg versteuern und bei uns vor allem Niedriglohn-Jobs als Picker und Packer bieten.

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Ich möchte einen Gegentrend starten und natürlich auch selbst wieder mehr in die Innenstadt gehen bzw. im lokalen Einzelhandel kaufen. Bei meinen ersten Versuchen habe ich mich allerdings gleich über ein paar Dinge geärgert. Doch statt gleich den Rückzug ins Internet anzutreten, möchte ich die Mängel aus Verbrauchersicht auf den Tisch bringen bzw. Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen.

Was könnten lokale stationäre Geschäfte besser machen?

Die Geschäfte in den Innenstädten, die hohe Mieten zahlen müssen, können sich natürlich nicht über Niedrigstpreise von der Online-Konkurrenz abheben. Aber es gibt andere Möglichkeiten - vor allem, was kundenfreundliches Verhalten und Serviceangebote angeht, ist noch viel Luft nach oben.

Kundenzentrierte und fachkundige Beratung
Kundenservice ist ein weites Feld und fängt bei einer fachkundigen Beratung an. Der Verkäufer oder Einzelhändler muss hier nachhaltig denken und handeln: Nur ein gut beratener Kunde kommt wieder. Der Kunde, dem etwas Unnützes aufgeschwatzt wurde, informiert sich das nächste Mal lieber selbst im Internet und kauft dann wahrscheinlich auch dort.

Bestell- und Lieferservice anbieten
Kunden heutzutage sind im Zeitdruck. Sie möchten kaufen und mitnehmen - nicht noch einmal wiederkommen, wenn eine ausverkaufte Ware wieder eingetroffen ist. Wenn die vom Kunden gewünschte Ware nicht auf Lager ist, könnte der Einzelhändler dem Kunden anbieten, sie zu bestellen und ihm nach Hause zu liefern bzw. schicken zu lassen.

Montage- und Reparaturservice
Meine Mutter war, was die Anschaffung von Elektrogeräten betrifft, schlauer als ich - sie hat sich nicht von günstigeren Preisen im Internet oder von Geiz-ist-geil-Geschäften verführen lassen, sondern kauft ihren Fernseher und ähnliche Geräte immer beim Elektrofachmann in ihrem Dorf. Der bringt und montiert das Gerät und übergibt es ihr eingestellt und gebrauchsfertig. Benötigt ein Gerät nach Jahren vielleicht eine Reparatur, dann kommt er mit einem kostenlosen Ersatzgerät für die Zeit der Reparatur. Mit solchen Serviceangeboten kann sich der Einzelhändler vor Ort von der Billig-Konkurrenz im Internet abgrenzen. Aber er muss dann auch deutlich kommunizieren, dass sein guter Service dem Kunden den Verpackungsmüll und stundenlanges Lesen unverständlicher Gebrauchsanweisungen erspart und er auf Fernsehen oder ähnliches auch während der Reparaturzeit nicht verzichten muss.

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Kundenorientierte Öffnungszeiten
Die Zeiten haben sich seit 1950 geändert - das haben manche Einzelhändler noch nicht verstanden. Sie schließen ihre Läden, wenn ihre Kunden Zeit zum Einkaufen haben: in der Mittagspausenzeit, am Samstag ab Mittags und in der Ferienzeit (das habe ich z. B. jetzt gerade zwischen Weihnachten und Neujahr festgestellt, als ich in der Innenstadt in einem Textilfachgeschäft einkaufen wollte). Gerade für kleine Läden bedeuten kundenfreundlichere Öffnungszeiten natürlich Mehrkosten (wenn man beispielsweise eine Ablösung für die Mittagspause organisieren muss), aber andererseits: Kunden, die man wegen kundenunfreundlicher Öffnungszeiten an die Konkurrenz verloren hat, kommen auch nicht wieder, wenn sie in ihrer Urlaubszeit in der Stadt sind und der Laden zufällig mal zur selben Zeit geöffnet hat.

Kundentoiletten
Ich kriege die Krise, wenn ich nach einem Fußmarsch in die Innenstadt in einem Kleinstadt-Kaufhaus oder einem Supermarkt einkaufe und auf meine dringliche Frage beim Bezahlen an der Kasse nach einer Kundentoilette gesagt bekomme, dass es keine gäbe, es aber am anderen Ende der Einkaufsmeile eine öffentliche Toilette gäbe. Meine vielleicht positive Einstellung zu dem Laden schlägt sofort ins Negative um, wenn ich feststelle, dass ich als Kunde dem Besitzer keine gepflegte Kundentoilette wert bin. Verständnis habe ich dafür nur bei wirklich winzigen Läden.

Jeder Laden braucht eine Laden-Website
Die meisten, die mit dem Internet vertraut sind - und das ist inzwischen die Mehrheit -, suchen auch im Internet mit Suchmaschinen nach Geschäften oder Dienstleistern und nicht umständlich in "Gelbe-Seiten-Telefonbüchern". D. h.: Auch kleine lokale Geschäfte brauchen heutzutage eine Internetseite, auf der mindestens das allgemeine Angebot vorgestellt wird (was für wen geboten wird), die Öffnungszeiten verlässlich genannt werden (Änderungen an Feiertagen nicht vergessen) und Kontaktmöglichkeiten mit sofortiger Reaktionsmöglichkeit (Telefon oder Kontaktformular/E-Mail, das stündlich gelesen wird) geboten werden. Schon auf einer einfachen Laden-Website kann man seine Besonderheiten herausstellen und/oder auf Sonderaktionen aufmerksam machen. Die Laden-Website ist das Schaufenster im Internet - Design, Texte und sonstiger Inhalt sollten das Image, das der Laden hinsichtlich Qualität, Sorgfalt, Zuverlässigkeit etc. haben will, widerspiegeln.

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Online-Shop als Ergänzung zum stationären Laden
Optimal ist natürlich, wenn es ein Geschäft nicht nur stationär, sondern parallel auch als Online-Shop im Internet/mobil gibt. Dann könnte man sich etwas aussuchen und danach zur Anprobe und Abholung zum Laden gehen. Bzw.: Wenn jemand nicht so gut zu Fuß ist oder Zeit sparen möchte, aber dennoch bei lokalen Unternehmen/Geschäften einkaufen will, könnte er/sie sich die Waren über den Online-Shop aussuchen und liefern lassen. Über einen Online-Shop kann das stationäre Geschäft seinen Kundenkreis erweitern, da sein Angebot dann fast weltweit im Internet sichtbar ist. Beim Online-Shop ist das Erscheinungsbild und die professionelle Realisierung (Kopplung an Lagerbestände etc.) und Verkaufsabwicklung natürlich besonders wichtig.

Zusammenarbeiten mit der Stadt

Städte können nicht mehr darauf vertrauen, dass sie schon alleine wegen ihrer Geschäfte ein beliebtes "Ausflugsziel" sind. Wenn sie Menschen in die Städte bekommen möchten, dann müssen sie mehr bieten als Shopping.

Events, die den Innenstadt-Besuch interessanter machen
Da es auch im Interesse der Stadt liegt, dass in Geschäften der eigenen Stadt eingekauft wird, könnten sich die Ladenbesitzer mit Vertretern der Stadt zusammensetzen und beratschlagen, wie man den Innenstadtbesuch zu Ladenöffnungszeiten interessanter machen kann - z. B. durch ein Event-Programm oder durch besondere ständige Attraktionen. Damit das dann auch ein Erfolg wird, muss natürlich auch das entsprechende Marketing über alle Medien hinweg (nicht nur Plakate und Tageszeitungen, sondern auch Facebook, Twitter & Co.) betrieben werden.

Mehr und modernere öffentliche Toiletten
Nennt mich Toilettenfetischist, aber meiner Meinung nach sind gepflegte, komfortable Toiletten in normal beheizten Räumen ein Zeichen von Kultur - für das ich auch gerne bereit bin, zu bezahlen. Ich verstehe ja, wenn ein winziger Laden keine Kundentoilette hat, aber ich verstehe es nicht bei Kleinstadtkaufhäusern oder großen Supermärkten - und erst recht nicht, wenn eine Stadt darauf zu wenig Wert legt. Mich jedenfalls kann fehlende Toilettenkultur durchaus vom Einkaufen in der Stadt abhalten.

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Samstag, 8. Dezember 2012

Zeitungen - Bezahlmodelle gesucht

Jeder hat andere Gewohnheiten - auch beim Zeitungslesen. Daraus ergeben sich Wünsche an die Bezahlmodelle und Abo-Möglichkeiten. Meine persönlichen Einblicke und Wünsche.

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Mein Mittel zur Entschleunigung: gemütlich Zeitung lesen
- am liebsten die gedruckte Version draußen unterm Sonnenschirm.
Manche mögen jeden Morgen eine Tageszeitung frisch aus der Druckerpresse, sei es, um sie beim Morgenkaffee zu lesen oder um sich dahinter zu verstecken. In einer Bilderbuchfamilie wird nach dem Frühstück der noch ungelesene Teil der Zeitung zerlegt - der Mann nimmt den Sportteil mit für die Mittagspause, die Frau den Wirtschaftsteil für die Bahnfahrt - oder umgekehrt. Am Abend werden eventuell verbliebene Seiten durchgeblättert oder die Kinder basteln Kollagen, lustige Hüte und Papierflugzeuge daraus.

So oder ähnlich könnte es früher mit Print-Abonnements gewesen sein oder ist es manchmal noch heute - jedenfalls: Ein einziges Abonnement einer gedruckten Tageszeitung reicht für die ganze Familie - oder auch für eine ganze Wohngemeinschaft.

Schwieriger wird es heutzutage, wenn das eine Familien- oder Wohngemeinschaftsmitglied mittels einer Smartphone App lesen möchte, das andere aber lieber auf Papier Gedrucktes mag und ein drittes am PC lesen möchte, weil man da schöne Rechercheverzeichnisse anlegen kann. Eine Familie - oder genauso auch eine Wohngemeinschaft - wird sich nun aber nicht mehrere Abonnements einer Zeitung leisten wollen.

Ich als Single-Leser habe noch andere Gewohnheiten: Ich lese meine Wochenzeitung gerne gedruckt - als Erholung von all dem Digitalen, mit dem ich mich den ganzen Tag beschäftige -, recherchiere aber online im Web per PC.

Als Urheber (Journalistin, Bloggerin, Autorin) und "Online-Publisher" bin ich natürlich gerne bereit, für die Leistungen von Kollegen und deren Verlage zu bezahlen, wenn ich ihre Artikel lese. Aber es müssen vernünftige Bezahl- und Abomöglichkeiten geboten werden.

Als ersten Punkt auf meiner Wunschliste hatte ich ursprünglich: Wer ein Print-Abonnement hat, sollte für das zusätzliche digitale Abonnement nur noch einen kleinen Aufschlag bezahlen müssen.

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Als ich dann recherchierte, stellte ich fest: Die Wochenzeitung DIE ZEIT und die Tageszeitungen SÜDDEUTSCHE ZEITUNG und die TAZ bieten das ja schon an! Und wahrscheinlich auch zig andere, die ich jetzt aber nicht alle überprüfen mag. Der Punkt ist damit jedenfalls für mich schon mal zufriedenstellend abgehakt.

Aber ich wünsche mir noch mehr Flexibilität, z. B. möchte ich als Print-Abonnent im Web-Archiv recherchieren können - auch in der aktuellen, noch nicht öffentlichen Ausgabe.

Außerdem hätte ich gerne die Möglichkeit, Artikel aus ca. acht verschiedenen Tages- und Wochenzeitungen online am PC lesen zu können. Aber acht Abonnements kann und will ich mir nicht leisten. Ich möchte ja auch nicht die acht Zeitungen ganz lesen - ja, ich habe noch ein Leben -, nur in ihnen suchen und einzelne Artikel lesen können. Deshalb wünsche ich mir Micropayment-Angebote (Paypal, Flattr und Co.) für einzelne Artikel - man zahlt dann einen kleinen Betrag pro Artikel, den man liest - und/oder eine günstige gedeckelte Flatrate (z. B. bis zu 50/100 Artikel pro Monat aus einem Acht-Zeitungen-Abo-Paket) für einen günstigen Preis. Die Einnahmen aus solchen Flatrate-Abos müssten sich die im Abo-Paket enthaltenen Medien nach Klick-/Abrufzahlen o. ä. aufteilen.

Das müsste doch machbar sein. Vielleicht ist es ja auch schon geplant. Oder gibt es möglicherweise bessere Lösungen? Wie ist die Meinung von anderen?

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Donnerstag, 1. November 2012

Genmanipulierte Bestandteile im Essen

In Kalifornien gibt es eine Bürgerinitiative namens Prop 37. Prop 37 möchte, dass Lebensmittel, die gentechnisch veränderte Bestandteile (genetically modified organisms, GMO) enthalten, gekennzeichnet werden.

Die Initiative hat für ihre Kampagne auch schon 5,5 Millionen US-Dollar an Spenden zusammenbekommen. Nicht schlecht denkt man. Doch wenn man dann die Gegenseite sieht, die diese Kennzeichnung verhindern will, dann wird einem schwindelig.

Alleine Monsanto soll 7,1 Mio. US-Dollar gespendet haben, gefolgt von DuPont mit 4,9 Mio. Weitere Spender sind Pepsi, Bayer, Dow, BASF, Syngenta, Kraft Foods, Coca Cola, Nestle, Kellogg's etc. Die ganze Liste  - ein "Who is Who" der Agro- und Nahrungsmittelindustrie - findet man unter dem Link unten in der Huffington Post.

Und dabei geht es nur um eine Lebensmittelkennzeichnung und damit Transparenz für die Verbraucher. Es macht schon (noch) nachdenklich(er), wenn Konzerne Transparenz verhindern wollen.

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Gentechnisch heile Welt bei uns?

Jetzt könnte man meinen, Kalifornien ist ja weit weg - bei uns ist das doch alles ganz anders und bei uns steht auf der Packung, was drin ist. Tut es auch. Aber: Bei uns in der EU gibt es zwar eine Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Lebensmittel, aber die gilt nicht für Lebensmittel, Zutaten und Zusatzstoffe, die mit Hilfe von gentechnisch veränderten Organismen hergestellt wurden (Fleisch, Milch und Eier von Tieren, die gentechnisch verändertes Futter erhalten haben, bzw. Zusatzstoffe, die mit Hilfe von transgenen Mikroorganismen hergestellt wurden).

Auch sind geringfügige, unbeabsichtigte (?) GMO-Beimischungen in kleiner Menge nicht kennzeichnungspflichtig und auch nicht solche von zugelassenen GMOs solange diese weniger als 0,9 % der jeweiligen Zutat betragen (bzw. 0,5 % bei noch nicht zugelassenen, aber als sicher eingestuften GMOs).

Tatsächlich wird davon ausgegangen, dass bei uns 60 bis 80 % der Lebensmittel mit Gentechnik Berührung hatten.

Zu den bei uns bereits als GMO gekennzeichneten Lebensmitteln gehören übrigens viele bekannte Süßigkeiten und Softdrinks amerikanischer Herkunft, die gentechnisch verändertes Soja, Mais o. Ä.  enthalten können oder Bestandteile, die daraus erzeugt wurden (Rapsöl, Sojalecithin, Maisstärke und Zucker aus gentechnisch veränderten Pflanzen). Beispiele, die lt. Greenpeace-Liste auch in Deutschland entdeckt wurden, sind: BabyRuth-Riegel, Butterfinger-Riegel, Coca Cola Vanilla/Cherry, Hershley's Cookies'n'creme etc. (siehe Liste).

Wenn man wissen möchte, was man so isst, dann sollte man doch mal die gute Lesebrille oder noch bessere eine große Lupe mit in den Supermarkt, an den Kiosk oder die Tankstelle mitnehmen und nach Hinweisen "enthält genetisch veränderte ...." bzw. "hergestellt aus genetisch veränderten ..." Ausschau halten.

Quellen und weitere Informationen
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