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Sonntag, 6. November 2022

Politisch korrekt einkaufen - wo sind die Grenzen?

Verbraucher haben Macht: Was und von wem sie etwas für wie viel Geld kaufen, hat durchaus Einfluss. Doch es ist nicht einfach, ein politisch korrekter Verbraucher zu sein und mit dem richtigen Einkaufen die Welt zu retten. (Meinungsbeitrag, erste Veröffentlichung 17.10.2016, aktualisiert am 6.11.2022, Werbung wegen Markennennungen, unbezahlt)

Selig sind die, die beim Einkaufen nur auf den Preis schauen und das Produkt mit dem günstigsten Preis wählen, denke ich manchmal, wenn ich die Qual der Wahl habe. Ich muss beim Shoppen daran denken, wer von meinem Einkauf profitiert und noch mehr: wer nicht und ob und wie ich mit meinem Einkauf ein Zeichen setzen will.

Einkaufskriterien

Die, die grundsätzlich nur nach dem Preis schauen und die billigsten Eier kaufen, sind oft Menschen mit sehr wenig Geld, die gar keine Wahl haben, wenn sie bis zum Monatsende auskommen wollen, und solche, denen Sparen durch das Aufwachsen in der Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegszeit zur zweiten Natur geworden ist, sie können nicht mehr umlernen (für uns jüngere oft unverständlich, wenn die dann aber Geld für Hummelfiguren, Echtschmuck und überteuerte Körperpflegeprodukte vom Teleshopping-Sender haben, wenn ihnen dort kundig suggeriert wird, dass sie sich damit selbst etwas gönnen, ein Pflaster auf das Kindheitstrauma). Mit beiden möchte ich in Wahrheit gar nicht tauschen.

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Aber wenn man genauer hinschaut, sind wir gar nicht so verschieden: Denn, auch wenn ich mit Modeschmuck zufrieden bin und ein etwas günstigeres Shampoo statt der teureren Varianten kaufe, damit ich mir statt der billigen Eier aus der Legehennenbatterie Bio-Eier und andere Bioprodukte von glücklicheren Tieren leisten kann, geht es auch mir in Wahrheit nicht nur um das Huhn, das weniger leiden muss, um die Natur und den Landwirt, sondern ich habe ebenfalls persönliche Gründe: Ich brauche ein Pflaster für mein Gewissen - für zu viel gereiste Flugmeilen in jungen Jahren, für aus Bequemlichkeit zu häufiges Autofahren, für die im Laufe der Jahre getätigten Fehlkäufe und andere Umweltsünden.

Bio oder regional - was sticht?

Während mir die Entscheidung für Bio-Produkte und besonders für Bio-Tierprodukte noch leichtfällt, weil ich mir möglichst gesundes Essen wünsche und außerdem möchte, dass Tiere ein einigermaßen gutes Leben haben und als Lebewesen respektiert werden, außerdem, dass die bäuerliche Bio-Landwirtschaft überlebt und mehr Natur und Vielfalt erhalten bleibt, bin ich mir manchmal nicht sicher, wie politisch korrekt die Bevorzugung regionaler Produkte eigentlich ist. Okay, wenn ich beim regionalen (Bio-)Bauern im Hofladen oder vom Handwerker direkt kaufe, dann macht das für mich Sinn, weil dieser kein Geld an Handelsketten abgeben muss, außerdem weil Arbeitsplätze in meiner Region erhalten bleiben, weil sowohl traditionelle Produkte und Produktionsweisen der Region erhalten bleiben und von einem etwaigen Überschuss sogar Innovationen finanziert werden können - ganz abgesehen von der häufig niedrigeren Klimabelastung (CO2-Fußabdruck). Wenn die regionalen Produkte aber aus einem Agrarindustrie-Betrieb stammen und/oder über eine ausbeuterische Handelsstruktur vertrieben werden, ist der Sinn für mich schon weitgehend dahin. Aber allgemein gefragt: Wenn man die Wahl zwischen Bioware aus dem Ausland und konventionell erzeugter Ware aus der Region hat, für was soll man sich da entscheiden?

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Stationär versus online - was ist vertretbar?

Apropos Handel: Muss man als Verbraucher im stationären Geschäft vor Ort einkaufen - wegen der Arbeitsplätze im Handel, der Steuereinnahmen der Region und der Belebung der Innenstädte in der Umgebung - oder darf man auch über einen deutschen Online-Shop, vielleicht sogar bei einem deutschen Online-/Versandhändler (wie OTTO.de * & Co.) online einkaufen?

Sind die großen amerikanischen Player (Ebay, Amazon etc.) grundsätzlich nur böse (Steuervermeidung, Lohndumping etc.) und daher zu vermeiden oder haben wir ihnen nicht einen besseren Kundenservice zu verdanken? Manche erinnern sich vielleicht noch an das allgemeine Klagen über die Servicewüste Deutschland vor 30 Jahren. Die Kundenwünsche wurden durch die wachsende Online-Konkurrenz wieder mehr in den Vordergrund gerückt (inzwischen empfinde ich das allerdings als teilweise wieder rückläufig). Dass diese neuen Online-Handelsplattformen nicht nur schlecht waren/sind, zeigen aber auch die vielen in Deutschland neu gegründeten (Klein-)Unternehmen auf diesen Plattformen. Dahinter stecken Menschen, die ihre Waren verkaufen und so in Regionen mit schlechten Jobaussichten, aber günstigeren Mieten wohnen bleiben können und in diesen Gemeinden Steuern zahlen, was hilft, diese am Leben zu erhalten.

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Und wie positioniert man sich eigentlich zu chinesischen Online-Plattformen wie Alibaba? Grundsätzlich ablehnend? Andererseits können manche deutschen Händler und Produzenten nur mit den billig in China eingekauften Materialien und Waren konkurrenzfähig bleiben. Aber dieses System drückt auf die Löhne bei uns - darf man das unterstützen?

Wo bleibt die Gerechtigkeit?

Ist die Bevorzugung regionaler Produkte gerecht? So gerne ich die eigene Region unterstützen möchte: Auch unsere europäischen und außereuropäischen Nachbarn benötigen Arbeit und Geld. Ich fühle mich auch der jungen, arbeitslosen Spanierin und genauso dem armen, griechischen Schafhirten verbunden und möchte sie unterstützen, indem ich etwas von ihnen oder ihrer Region kaufe.

Und wo ist die Grenze für Empathie oder Fairness? Die Ränder der EU? Europas? Aller westlichen Staaten/Kontinente?

Auch die Menschen in Afrika, Asien und Südamerika brauchen Arbeit und Geld. Wie sollen die Armen dort jemals ein besseres Leben haben können, wenn wir, die wir im reicheren Land wohnen, nur widerwillig von ihnen kaufen, ihre Märkte aber mit unseren Exporten subventionierter Produkte vereinnahmen, so dass dort die Einheimischen kaum Chancen mit ihren eigenen Produkten und Waren haben. Okay, es gibt den fairen Handel: Wir kaufen ein paar Luxusprodukte wie Kaffee, Tee, Schokolade und Schnittblumen mit Fair-Trade-Siegel aus diesen Ländern. Aber kann das jemals reichen?

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Fragen über Fragen, die sich ein bewusster Verbraucher bei jedem Produkt oder zumindest bei jeder Produktgruppe beantworten muss. Und dabei haben wir noch gar nicht von Qualität gesprochen... Und dann ist bei Lebensmitteln auch noch zu entscheiden, ob vegan, vegetarisch, flexitarisch oder Gemischtkost, ob low-carb oder low-fett, ob...

Seufz. Mit dem monatlichen Budget nicht nur Waren, sondern auch Gerechtigkeit zu kaufen und damit die Welt zu verbessern, ist verdammt schwer.


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Freitag, 13. Dezember 2019

Lebensmittel-Lieferservices im Test. Heute: bringmirbio.de

Seit ein paar Jahren lasse ich mir Lebensmittel nach Hause liefern. Die Vorteile sind – wenn alles gut läuft - Zeitersparnis, kein Schleppen, kein Gedränge, kein Stress, keine Verführungen. Mein neuester Lebensmittellieferant: bringmirbio.de. Erfahrungen und Meinung. (aktualisiert am 14.3.2023)

Brot, Käse, Tomaten und Salatzutaten wurden von bringmirbio.de geliefert. 
Mein Haupt-Lebensmittellieferant ist der REWE-Lieferservice. Ich nutze ihn, seit er bei uns eingeführt wurde. Er hat ein breites Sortiment, darunter auch viele Bioprodukte, ist zuverlässig und das ganze Handling finde ich sehr einfach und kundenfreundlich. Allerdings ist mir das Angebot an Biogemüse aus Deutschland oder aus Europa bei REWE auf Dauer nicht ausreichend, die Produkte kommen mir oft von zu weit her (Bohnen aus Ägypten, Avocado aus Südamerika oder Knoblauch aus Argentinien (und das auch noch im Sommer), müssen nun wirklich nicht sein und leider gibt es beim REWE-Lieferservice nur „Industriebrot“. Um Abwechslung zu haben, habe ich schon verschiedene andere Lebensmittellieferanten als Ergänzung oder Ersatz ausprobiert.

Als Ersatzlieferant für REWE, bei dem ich 1 bis 2 Großeinkäufe pro Monat tätige, käme bei mir nur ein Lebensmittellieferservice infrage, der ein ebenso breites Sortiment und ein ebenso gutes Abwicklungs- und Shopsystem hat und ebenfalls in Papiertüten (oder noch besser: in Leih-/Wechselbehältern) liefert, und das tut derzeit in unserer Stadt niemand.

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Von den Ergänzungslebensmittellieferanten, die ich bisher ausprobiert habe, hatte ich mir vor allem frisches Brot, Obst und Gemüse in Bioqualität aus Deutschland erhofft.
Allerdings bin ich den meisten Lebensmittellieferdiensten, die ich für geeignet erachtet hatte, nicht lange treu geblieben:
  • Durch Etepetete, einem "Lebensmittelretter",  ist mir klar geworden, dass ich kein Abokisten-Typ bin, denn ich mag nicht alles und erst recht nicht den Zwang, es trotzdem verwerten zu müssen, aber für Familien mit unterschiedlichen Geschmäckern kann es genau das Richtige sein,
  • Getnow kann inzwischen nicht mehr Frisches in meine Stadt liefern, weil DHL anscheinend keine frischen Lebensmittel mehr ausliefert und Getnow, der Lieferservice, der mit Metro zusammenarbeitet, im Gegensatz zu REWE keinen eigenen Lieferservice hat. Inzwischen kann man ein paar ausgewählte Artikel per Paket (DHL) liefern lassen, aber die Auswahl ist sehr klein 
  • Gourmondo hatte sein Bio-Sortiment seit meinen Testkäufen zunächst stark verkleinert und war für mich nun wenig interessant geworden (Nachtrag: Gourmondo hat am 15.3.2020 zugemacht), 
  • Allyouneedfresh hatte bald nach meinen Testkäufen kein frisches Gemüse und Obst mehr im Sortiment, wurde für mich dadurch uninteressant und ist inzwischen ebenfalls geschlossen worden
  • und bei Amazon kaufe ich manches sehr ungern ein, so auch Lebensmittel (Angst vor Fakeprodukten, Lieferungen werden oft auf viele Kartons verteilt, die dann von kleckerweise eintrudeln etc.), siehe auch Ist Amazon noch sexy?.
Als ich bringmirbio.de entdeckte, erwachte in mir neue Hoffnung, endlich einen guten zusätzlichen Lieferanten für Bio-Lebensmittel, vor allem Gemüse und gutes Brot, zu finden.

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Meine Erfahrungen mit bringmirbio.de

Inzwischen habe ich zwei Lieferungen von bringmirbio.de erhalten und die dritte ist auf dem Weg. Bisher bin ich sehr zufrieden!

Bringmirbio.de bietet 20 verschiedene Abokisten (Gemischte, Gemüse-, Obst-Kisten sowie Käse- und Koch-Pakete) und es gibt den normalen Einkauf im Online-Shop mit ansehnlichem Sortiment. Ich habe bisher nur den normalen Einkauf im Online-Shop genutzt, nachdem ich, wie oben erwähnt, bei Etepete gemerkt habe, dass ich nicht abonnementtauglich bin.

Im Online-Shop von bringmirbio.de gibt es neben Bio-Lebensmitteln auch Tee, Kaffee, alkoholische Getränke, Naturkost, Körperpflege- und Putzmittel.

Mir persönlich gefällt vor allem das Angebot an frischem Brot vom Biobäcker (sehr lecker nach dem Scheibenbrot vom REWE), die gute Auswahl an Biogemüse sowie an Salatarten, Pilzen, Käse und Wurst in Bioqualität. Endlich liefert jemand auch Porree, Gemüsezwiebeln, Knoblauch, viele verschiedene Blattsalatarten in Bioqualität aus Deutschland oder (beispielsweise im Falle von Avocado) aus Europa. Die Bioprodukte sind entweder mit dem europäischen Biosiegel für kontrolliert biologischen Anbau oder mit einem der Bio-Anbauverände (Bioland, Demeter usw.) ausgezeichnet.

Bringmirbio.de liefert ab einer Mindestbestellmenge von 25 Euro. Man kann sich von den angebotenen Zeitfenstern eines auswählen. Die Versandkosten betragen 6,95 Euro oder 4,95 Euro, je nachdem, ob man noch vor 12 Uhr des gewählten Tages beliefert werden möchte oder ob eine Lieferung vor 18 Uhr ausreicht. Ab 60 Euro wird versandkostenfrei geliefert.

Geliefert wird mittels DPD in festen Kartons. Die Produktverpackung und die Puffer zwischen den Produkten sind, wenn möglich, aus recycelbarem Verpackungsmaterial. Plastik gab es kaum und nur da, wo es (derzeit noch) sinnvoll oder nicht anders möglich ist.

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Bezahlen kann man per Paypal, Lastschrift oder Kreditkarte. Einzelhändler (Wiederverkäufer), andere Geschäftskunden (Restaurants) und auch Privatkunden, die schon öfter bei bringmirbio.de eingekauft haben, können Kauf auf Rechnung beantragen (Achtung: Eventuell fällt eine Bearbeitungsgebühr pro Auftrag an).

Meine Meinung zu bringmirbio.de

Die Benutzung des Shops von bringmirbio.de ist meiner Meinung nach einfach, auch wenn dieser nicht ganz so perfekt und das Handling nicht ganz so ausgefeilt ist wie bei einem riesigen Konzern wie REWE, wo man seinen Einkauf bis circa einen Tag vor dem Liefertermin noch bearbeiten und auch den Liefertermin, so oft man will, verschieben kann.

Bisher wurde mir von bringmirbio.de aber alles zuverlässig und in perfektem Zustand geliefert und auch alles korrekt abgerechnet. Und als ich nach meinem zweiten Einkauf per E-Mail anfragte, ob man mir meinen Willkommensrabatt noch anrechnen könnte, dessen Code ich beim Kaufvorgang versehentlich nicht eingegeben hatte, war auch das möglich, was ich schon sehr erfreulich und entgegenkommend fand (und sie konnten nicht wissen, dass ich über meine Erfahrungen bloggen würde).

Meine Fazit zu bringmirbio.de

Meine bisherigen Erfahrungen mit bringmirbio.de sind nur positiv, sodass ich den Online-Shop mit DPD-Versand gerne weiterempfehle.

Nachtrag Anfang 2023: Leider hat bringmirbio.de den deutschlandweiten Service per Paket eingestellt, weil sich die Zusteller mehrmals als unzuverlässig erwiesen hatten. Lediglich in ihrem eigenen Einzugsbereich liefern sie noch - mit eigenem Liefer- und Zustellservice.

Hinweis: Not sponsored. #noad. Ich habe für diesen Beitrag weder Geld noch eine andere Kompensation erhalten.

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Donnerstag, 22. August 2019

Etepetete Bio-Obst- und Gemüse-Boxen-Abonnement getestet

Etepetete ist ein Münchner Start-up-Unternehmen, das Pakete ("Boxen") mit Bio-Gemüse und Obst per Versanddienstleister an Abonnenten verschickt. Ideologische Ziele der Geschäftsidee sind die Verringerung von Lebensmittelverschwendung, mehr Nachhaltigkeit beim Lebensmittelhandel und die Wertschätzung/Förderung von (regionalen) Bio-Landwirten - weshalb die Kisten auch krumme Gurken, beinige Möhren, zu große oder zu kleine Früchte oder ungewöhnliche Formen enthalten, solange die innere Qualität stimmt. AbonnentIn werden kann jeder. Ich habe ein Etepete-Abonnement ausprobiert. Hier sind meine Erfahrungen und mein Fazit. 

Inhalt einer etepete-Box mit Bio-Obst und Gemüse (Box-Größe 'Classic').
Seit Jahren lasse ich mir mehr oder weniger regelmäßig Lebensmittel liefern - hauptsächlich von REWE. Im Großen und Ganzen bin ich mit dem REWE-Lieferservice und auch mit getnow (Produkte von METRO) recht zufrieden, aber das Sortiment an frischem (Bio-) Obst und Gemüse könnte meiner Meinung nach noch besser sein. Beispielsweise fehl(t)en mir bei REWE eine größere Auswahl an Tomatensorten, allgemein (Bio-) Erdbeeren, Johannisbeeren, Rhabarber und anderes frisches Obst und Gemüse zur Saison und aus der Region - wobei ich bei manchem auch "Europa" noch als Region gelten lassen würde. Kürzlich habe ich deshalb ein paar Wochen lang nebenher ein etepetete-Bio-Abonnement ausprobiert und durfte mich als "Gemüseretterin" fühlen.

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Tatsächlich bin ich über Werbung auf Instagram (@evaschumann) zu Etepetete gekommen: Etepetete versende "gerettetes" Bio-Obst und/oder Gemüse an Abonnenten, las ich. Gerettet würde krummes Bio-Gemüse und Obst, welche sonst auf dem Feld liegen bleiben würde. Das schien mir damals eine gute Idee.

Zur Auswahl an etepetete-Boxen-Abonnements stehen Boxen mit
  • Bio-Gemüse ausschließlich, 
  • Bio-Obst ausschließlich, 
  • Bio-Obst und Gemüse gemischt für Haushalte, die beides auch gekocht verzehren, 
  • Mischung für Rohköstler 
jeweils in verschiedenen Größen (Classic für 1-2 Personen, Family für 3-4 Personen).

Man kann als AbonnentIn bestimmen, in welchen Abständen man beliefert werden möchte. Den Rhythmus kann man nachträglich ändern und man kann das Abonnement jederzeit pausieren lassen (Urlaubszeit) oder löschen (auch wenn man lieber eine andere Art Box abonnieren möchte).

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Ich wählte die Box-Version mit Bio-Obst und Gemüse gemischt in der Größe Classic und richtete mein Abonnement auf vierzehntägig ein, da ich mir auch weiterhin noch von REWE selbst gewähltes (Bio-) Obst und Gemüse liefern lassen wollte.

Meine persönliche Erfahrung mit Etepetete 

Auf der Webseite ist zu lesen, dass Etepetete mit verschiedenen Versanddienstleistern zusammenarbeitet. In meinem Fall kam die Ware in festen Kartons per DHL zu mir.

etepetete-Paket von außen (Serviette gehörte nicht nur Lieferung, sondern deckt nur meine Privatadresse ab)
Dass DHL der Versanddienstleister war, kam mir gerade recht, da ich mit DHL/Post für Pakete sowieso einen Wunschort zur Warenablage vereinbart habe - d. h., ich muss nicht unbedingt persönlich zuhause sein und auf mein Paket warten.

Das von etepetete gelieferte Bio-Obst und Gemüse war immer frisch und weitgehend von guter innerer Qualität - manchmal waren die Kartoffeln oder ein Kohlrabi recht groß, ein anderes Mal aber "normal". Auch der Rhabarber war mal eher schmal und die Äpfel recht klein, doch nicht immer oder nicht alle. Es schien eher so, als waren die krummen oder andere Artikel, die nicht ins Klassensystem der Supermärkte passten, nur nicht aussortiert worden - es waren aber so gut wie nie nur krumme, beinige, kleine oder große Früchte, Knollen oder was auch immer. Das mit dem Bio-Landwirt vereinbarte Nicht-Aussortieren "rettet" einerseits das einzelne Lebensmittel vor dem Wegwerfen, andererseits werden dadurch die Arbeit und damit die Kosten des Erzeugers auf mehr verkaufte Ware verteilt, was die Produkte preislich günstiger macht beziehungsweise den Mehraufwand des biologischen Anbaus ermöglicht. Ich war mit der gelieferten Warenqualität jedenfalls mehr als zufrieden.

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Allerdings merkte ich, dass mir persönlich in meiner gewählten Mixkiste das Verhältnis von Obst zu Gemüse ein wenig zu obstlastig war und dass es für mich nicht so einfach war, das zu kochen, was mir geliefert wurde (trotz der schönen Rezeptvorschläge). Ich schätzte zwar manche der "Überraschungen" sehr, dachte aber manchmal, dass ich doch lieber selbst auswählen würde, was und wie viel davon ich kaufen und kochen möchte. Aus diesem Grunde habe ich jetzt erst einmal pausiert und überlege, wie es weitergehen soll.

Mein Fazit zu Etepetete

Einerseits war ich von manchen etepetete-Lieferungen begeistert - endlich Rhabarber!, andererseits waren es mir manchmal zu viel Möhren und Kohlrabi. Außerdem bin ich vielleicht ein bisschen "kontrollfreakish" veranlagt und möchte lieber selbst aussuchen, was in meinen Kühlschrank, in die Speisekammer beziehungsweise auf den Tisch kommt.

Von der Geschäftsidee und auch von der (inneren) Qualität, die man geliefert bekommt, bin ich allerdings sehr angetan und ich überlege, wie ich weiterhin krummes Bio-Gemüse und Obst retten kann. Tatsächlich kündigt etepete gerade auf seiner Website an, in Zukunft mehr Flexibilität und Mitgestalten ermöglichen zu wollen. Nun erwäge ich, bis dahin statt einem, gleich zwei Abonnements einzurichten - eines für eine Obst-und Gemüse-Mischkiste und eines für Gemüse pur - in einem zeitlich versetzten Rhythmus und in größerem Abstand. Was mir dann noch fehlt, würde ich weiterhin bei REWE oder getnow bestellen oder aber im Gemüseladen beziehungsweise auf dem Markt kaufen.
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Nachtrag 25.09.2019
Ich habe inzwischen auch die reine Etepetete-Gemüsebox getestet und gemerkt, dass das System nicht zu mir passt: Es sind zu viele Gemüse, die ich nicht mag, und zu wenige von denen, die ich mag. Außerdem habe ich mich geärgert, dass die Kartoffeln bei der letzten Lieferung extrem lehmig waren (und wenn jeder Verbraucher seine Kartoffeln stundenlang schrubben muss, verbraucht das viel mehr Wasser als eine Gemüsewaschmaschine, wie sie Gärtner oder Landwirte haben).

Die Idee finde ich immer noch gut, aber das Fertigboxen-System eignet sich nicht für mich!

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Mittwoch, 14. August 2019

getnow - Lebensmittel-Lieferdienst, Partner von METRO, getestet

Es ist ein neuer Lieferdienst für frische Lebensmittel im Land und der heißt getnow. getnow, der Partner-Lieferservice von METRO, scheint dem REWE-Lieferdienst Konkurrenz machen zu wollen. Aber hat er es drauf? Meine persönliche Erfahrung und Meinung als Verbraucherin.

Wie auch REWE liefert getnow die bestellte Ware per DHL in Papiertüten aus. Dadurch fällt weniger Material zur Entsorgung an
Gründe, sich Lebensmittel liefern zu lassen, gibt es viele: Man kann dadurch Zeit sparen, Menschenansammlungen vermeiden, muss nicht mehr in einer Schlange an irgendwelchen Kassen stehen, ist trotz gesundheitlicher Herausforderungen unabhängig und anderes mehr. Bestellen kann man, wann man will - und sei es um drei Uhr morgens am Sonntag - und seine Meinung über den Lieferzeitpunkt ändern so oft man will (bis etwa 24 Stunden vor dem ausgewählten Zeitfenster).

Ich lasse mir seit ein paar Jahren ziemlich regelmäßig meine Lebensmittel liefern. Bisher nutze ich dafür hauptsächlich den Lieferservice von REWE und gelegentlich Gourmondo (Nachtrag: gibt es nicht mehr), Allyouneed Fresh, Little Lunch, DM oder Asiafoodland*.

REWE ist bisher eindeutig mein Favorit, weil er das breiteste Sortiment hat und mir die bestellten Produkte vom Lieferservice in Papiertüten übergeben werden, während die anderen, die ich bisher ausprobiert habe, in festen Kartons verschicken.

Bis vor ein paar Monaten hat REWE die Waren noch selbst zur Tür gebracht, inzwischen lässt REWE durch DHL ausliefern. Die Übergabe in Papiertüten und die sonstige Abwicklung sind aber gleich geblieben, was ich sehr erfreulich finde. Dennoch: Der REWE-Markt/Lieferservice, dem ich durch meine Postleitzahl automatisch zugeordnet bin, hat nicht immer alles, was ich mir wünsche, und ich schätze nicht nur Zuverlässigkeit und Professionalität, sondern würde mich auch über etwas mehr Abwechslung freuen.

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Im Großen und Ganzen bin ich aber mit REWE sehr zufrieden - bis auf eines: Das Sortiment an frischem (Bio-) Obst und Gemüse könnte besser sein. Ich habe schon vor Jahren über die Auswahl an Tomatensorten bei REWE im stationären Markt lamentiert und bei meinem Lieferservice-Markt finde ich die Auswahl an regionalem Bio-Obst und -Gemüse ebenfalls oft phantasielos. Kürzlich habe ich deshalb schon mal ein paar Wochen nebenher etepetete (eine Art "Biogemüse-Rettung") ausprobiert.

getnow - der Lieferservice-Partner von METRO


Als ich nun las, dass man METRO-Produkte über den Online-Shop des Partners getnow (getnow.com) bestellen und nach Hause liefern lassen kann, habe ich das Sortiment sofort unter die Lupe genommen und einiges entdeckt, was mich angesprochen hat: Der Bioknoblauch stammte wenigstens nur aus Spanien und nicht aus Argentinien (den ich natürlich nie gekauft habe)! Es gab Erdbeeren und Johannisbeeren aus Deutschland, wenn auch leider nicht in Bioqualität! Außerdem hatten sie meinen bevorzugten Bio-RohRohrzucker und anderes von mir Begehrte im Sortiment und wenigstens ein paar frische Brotsorten (die ich mir auch schon lange von meinem REWE-Markt-Lieferservice wünsche).

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Kurzerhand habe ich meine vorbereitete REWE-Bestellung gekürzt und einen Teil der Artikel bei getnow bestellt. Was die Preise der Artikel im Vergleich anbetrifft, waren die einen bei REWE und die anderen bei getnow günstiger. Ob da längerfristig ein Unterschied in der Summe besteht, kann nur eine haushaltsspezifische Kalkulation ergeben, denn jeder hat andere Vorlieben und bestellt andere Artikel. Mir sind - neben einem breiten Sortiment, Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit bei der (finanziellen) Abwicklung - vor allem Bioqualität, Nachhaltigkeit, Vielfalt und Frische am wichtigsten. Der Preis einzelner Artikel ist für mich eher zweitrangig. Aber natürlich muss ich auch mit einem Budget zurechtkommen - was ich beim Biogemüse vielleicht mehr zahle, spare ich bei Fleisch und Fisch, indem ich die meistens (ganz oder teilweise) weglasse.

Die erste Lieferung von getnow


Inzwischen habe ich die erste Lieferung von getnow erhalten und war sehr zufrieden. Die Ware wurde mir von DHL gebracht und in Papiertüten ausgehändigt. Der Fahrer war flink und freundlich und das Lieferzeitfenster wurde eingehalten. Die meisten Waren fühlten sich kühl an, waren vermutlich im Kühlwagen oder zumindest in einem Kühlbehälter o. Ä. transportiert worden. Die Produkte waren alle frisch und einwandfrei. Und das Beste: Die Bio-Rispentomaten waren groß und reif (aber nicht kurz vor dem Umkippen, sondern noch fest, ohne hart zu sein). Und ich bekam meine bestellten Ochsenherz-Tomaten! (wenn auch leider nicht in Bioqualität, aber immerhin) und anderes mehr an Frisch- und haltbarer Ware, die ich mir zur Abwechslung gewünscht hatte. Das frisch gebackene Baguette hat übrigens richtig gut geschmeckt, das Kürbiskernbrot fand ich allerdings ein bisschen fad - bis auf die Kürbiskerne selbst (aber ein kurzes Antoasten verhalf zu mehr Geschmack).

Würde ich wieder bei getnow bestellen?

Aber hallo, auf jeden Fall!
Bei METRO gibt es ein paar Dinge, die mir bei REWE fehlen.

Würde ich dafür REWE aufgeben?

Nein.
Denn REWE hat insgesamt nach meinem Eindruck (bisher) das breitere Sortiment, viele von den Artikeln im Sortiment sind mir seit Jahren vertraut und werden von mir geschätzt. Die REWE-Bestellplattform hat viele praktische Features, beispielsweise kann ich verschiedene Einkaufslisten anlegen, kann auf vergangene Lieferungen zurückgreifen und die Inhalte mit einem Klick in den aktuellen Einkaufswagen übernehmen. Und ich kann meine Bestellung bis einen Tag vor der Lieferung ändern, so oft ich will, und vieles andere mehr, was das Einkaufen sehr erfreulich macht.

Aber auch bei getnow findet man schon einige dieser Funktionen und anderes wird gerade aufgebaut. REWE muss sich auf jeden Fall warm anziehen - vor allem, wenn das Sortiment im Online-Shop von getnow/METRO erweitert wird!

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Ich werde getnow, den Lieferdienst-Partner von METRO, auf jeden Fall im Auge behalten und in nächster Zeit vermutlich etwa einmal monatlich oder alle zwei Monate dort bestellen - vor allem wegen der Abwechslung bei Gemüse, Obst und auch ein paar anderen Lebensmitteln. Und auch bei den oben genannten anderen Lebensmittellieferanten werde ich weiterhin, aber nur gelegentlich shoppen. Auf lange Sicht könnte ich mir vorstellen, öfter bei getnow einzukaufen, wenn das Sortiment weiter wächst und das Angebot sowie die Packungsgrößen meinen persönlichen Bedürfnissen entsprechen.

Nachtrag:
Gerade bekam ich Bescheid, dass mich getnow aktuell nicht beliefern könne, weil DHL keine Lebensmittel mehr ausliefern würde. Schade. REWE hat diesbezüglich aber nichts geschrieben und ich bin gespannt, wie REWE nächste Woche liefern wird: mit DHL, wie seit ein paar Monaten, oder wieder mit REWE-eigenem Lieferservice, wie früher. Vielleicht hat sich DHL bei getnow nur geweigert, weil sich die die Route in meine Münchner Vorstadt noch nicht rechnet, Lebensmittel kommen ja in eigenen Lieferwagen mit Kühlmöglichkeiten für gefrorene Ware etc. Aber das ist nur meine Theorie.

* Werbelink/Affiliate Link: Ich bekomme eine kleine Provision, wenn jemand über den Link einkauft.

Von getnow oder REWE habe ich keinerlei Gegenleistung für diesen Blogartikel erhalten!

PS: REWE liefert nun wieder selbst aus. Getnow beliefert meine Stadt nun leider nicht mehr. Derzeit teste ich bringmirbio.de - die liefern mit DHL.

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Samstag, 4. Mai 2019

Tortilla-Fladen wie Pizza belegen und backen (schnelle Küche)

Bei mir muss die Zubereitung von Mahlzeiten einfach und schnell gehen, denn ich arbeite selbstständig zuhause (im "Homeoffice") und kann nicht viel Zeit mit Kochen verbringen. Mein neuestes Experiment für die schnelle Küche: vorgefertige Tortilla-Fladen wie Pizza belegen und im Backofen backen.

Ich habe meinen Tortilla-Pizza-Fladen, nachdem er etwas abgeküht war, gewrapped: unten etwa 1/4 nach oben hochgeschlagen, dann von der linken Seite ebenfalls 1/4 eingeklappt und dann weiter nach rechts gerollt und schließlich mit einer Papierserviette in die Hand genommen und gegessen.
Ich möchte zwar gut und möglichst gesund essen, kann aber nicht viel Zeit für die Herstellung von Mahlzeiten aufwenden. Andererseits esse ich bevorzugt Lebensmittel in Bio-Qualität und versuche gleichzeitig sparsam zu leben, weswegen ich nur selten etwas vom Bringdienst kommen lasse und noch seltener in einem der Restaurants in meiner Umgebung esse - nichts davon ist Bio-Qualität, alles ist teurer als selbstgemacht und für einen Restaurantbesuch in der Mittagszeit müsste ich mich umziehen und herrichten, was ebenfalls Zeit kosten würde. Also läuft es Mittags meist darauf hinaus, das möglichst sinnvoll und schmackhaft zu verwerten, was ich gerade im Haus habe, denn wegen eines Rezeptes extra einkaufen zu gehen, kommt auch nicht infrage.

Kürzlich habe ich Tortilla-Fladen wie Flammkuchen belegt, siehe Tortilla-Wraps Elsässer Art), und war mit dem Ergebnis recht zufrieden. Es müsste also auch funktionieren, die Weizen-Fladen wie Pizza zu belegen, im Backofen zu backen und anschließend in Stücken, als Calzone (zusammengeklappt) oder Wrap zu verputzen. Gesagt, getan. Die Zubereitung dauerte nur wenige Minuten und weitere 12-15 Minuten das Backen. Und das schnelle Mittagessen war köstlich und sättigend.

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Meine Zutaten:

Tortilla-Fladen (ich habe es nur mit Weizen-Tortilla-Fladen getestet)
Tomatensauce Bio
Käse gerieben Bio
Salami in dünnen Scheiben Bio
Pilze geschnitten (braune Champignons, Kräuterseitling o.a.) Bio

Wer mag, kann die Tortilla-Fladen selbst zubereiten. Ich habe Weizen-Tortilla-Fladen aus dem Supermarkt genommen. Statt oder zusätzlich zu Pilzen/Salami kann man die Tortillafladen auch mit Schinken (oder veganem Wurst-/Fleischersatz o. Ä.) und/oder Gemüsen wie Zucchini, Paprika oder Zwiebeln in dünnen Scheiben belegen. Üblicherweise gibt die Salami viel Geschmack ab. Wenn man auf sie oder einen entsprechenden würzigen (veganen) Ersatz verzichtet, sollte man die Tomatensauce besonders intensiv würzen.

Meine Zutaten zur fruchtig-würzigen Tomatensauce (Mengen nach Geschmack):

fein gestückelte Tomaten frisch oder aus der Dose ("Pizzatomaten") Bio
etwas Tomatenmark Bio
Knoblauchzehe, fein gehackt Bio
Chili, frisch fein gewiegt oder getrocknet als Chiliflocken selbst gezogen, Bio
Olivenöl Bio
Basilikum Bio
Petersilie Bio
Salz
Zucker Bio

Zubereitung

Die Tomatensauce-Zutaten in einer Schale gut mischen und eine Zeit lang stehen lassen, damit sich das Knoblaucharoma und die Chilischärfe etwas verteilen. Den Backofen vorheizen und währenddessen die Tortilla-Fladen ganzflächig in dieser Reihenfolge belegen: Tomatensauce, geriebener Käse, Salamischeiben, Pilze.

Ich habe meinen uralten Kleinbackofen genau zwischen mittlere und hohe Hitze eingestellt und die Tortilla-Fladen 12-13 Minuten backen lassen. Als ich sie herausgeholt habe, waren sie noch formbar. Ich habe sie auf einen Teller gegeben und wie einen Wrap gefaltet (Beschreibung, wie man einen Wrap falten kann, siehe Bildunterschrift oben). Wer seine Fladen knuspriger mag und sie lieber in Stücken essen möchte, muss sie etwas länger (und/oder eventuell mit etwas mehr Unterhitze) backen oder nach dem Backen noch kurz in eine Pfanne geben und sie dort von unten knusprig werden lassen.

Jedenfalls hat man am Ende eine leckere Pizza mit extra dünnem Boden.
Super einfach, schnell und köstlich.

*Werbelink/Affiliatelink

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Mittwoch, 18. Januar 2017

Studie zum Lebensmitteleinkauf: Wie bio kaufen die Deutschen?

Fast die Hälfte (46 Prozent) der Deutschen kaufen zu einem bedeutenden Anteil Bio-Lebensmittel. Bei Obst und Gemüse bevorzugen sogar mehr als die Hälfte (53 Prozent) Bio-Produkte. Das sind die Ergebnisse einer von PwC in Auftrag gegebenen Konsumentenbefragung.


Bei Obst und Gemüse greifen mehr als die Hälfte der Deutschen lieber zu Produkten aus ökologischem Anbau.

14 Prozent der Deutschen kaufen inzwischen mehr Bio-Lebensmittel* als Lebensmittel aus konventioneller Produktion. Weitere 15 Prozent kaufen etwa gleich viele Lebensmittel aus Bio- wie aus konventioneller Herstellung, 17 Prozent kaufen etwas weniger Bio als konventionell. 54 Prozent kaufen wenig bis gar keine Bio-Lebensmittel - und geben als Gründe hauptsächlich den Preis, die Auswahl und Treue zu bewährten Marken an.

Bei Obst und Gemüse liegen die Bio-Konsumenten vorne: 53 Prozent der Befragten bevorzugen Obst und Gemüse aus ökologischem Anbau. Bei Molkerei-Produkten, Fleisch- und Wurstwaren greifen immerhin 36 Prozent bevorzugt zur Bio-Ware.

Häufige Auslöser oder Anlässe für den Kauf von Bio-Lebensmitteln sind eine plötzlich auftretende Lebensmittelunverträglicheit, der Entschluss zur Änderung des Lebensstils, Lebensmittelskandale und Bewertungen in Testzeitschriften u. ä.

Gründe für den Griff zum Bio-Lebensmittel sind beispielsweise der Wunsch nach unbehandelten Produkten, nach Produkten frei von Zusatzstoffen und Gentechnik und/oder weil man etwas für das Tierwohl tun möchte. Gleichzeitig erwarten viele, dass diese Lebensmittel aus der Region kommen.
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Häufige Auslöser oder Anlässe für den Kauf von Bio-Lebensmitteln sind eine plötzlich auftretende Lebensmittelunverträglicheit, der Entschluss zur Änderung des Lebensstils, Lebensmittelskandale und Bewertungen in Testzeitschriften u. ä.

Die Kennzeichnung von Bio-Produkten mit einem Gütesiegel ist 62 Prozent der Befragten wichtig. Das Vertrauen ist bei Konsumenten bis 34 Jahren überdurchschnittlich hoch.

Wenn Verbraucher zu günstigeren Produkten aus der konventionellen Produktion greifen (müssen), dann liegt es in der Regel am Preis. Für Bio-Milch würden die Deutschen im Durchschnitt auch 1,40 Euro/l, für Bio-schokolade 1,28 Euro/100 g und für Kaffee 5,53 Euro/500 g zahlen.

Haupteinkaufsstätte für Bio-Lebensmittel* sind Supermärkte - dort kaufen 74 Prozent der Konsumenten ihre Bio-Lebensmittel hauptsächlich ein, 52 Prozent hauptsächlich beim Discounter, 27 Prozent auf dem Wochenmarkt, 21 Prozent auf dem Bauernhof und 10 Prozent in einem Bio-Supermarkt. Online-Shops* haben mit 4 % nur eine geringe Bedeutung.

Die Konsumentenbefragung „Bio vs. konventionell – Was kaufen Konsumenten zu welchem Preis?“ wurde im Auftrag der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers AG WPG (PwC) durchgeführt.

PwC ist eine weltweit tätige, deutsche Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft. Für die Studie wurden 1.000 Personen über 18 Jahren eines Online-Panels, repräsentativ für die Deutsche Bevölkerung nach Alter, Geschlecht und Bundesland, im Dezember 2016 befragt.

*Werbelink

Quelle:

Donnerstag, 1. Oktober 2015

Regionale Erzeuger stärken


Frisch  vom Landwirt, Gärtner, Obstbauern,
Speisefischzüchter direkt auf den Tisch
Wer regionale Erzeuger stärken möchte, kann nun in einer Datenbank für regionale Erzeuger mit Direktvertrieb nachschauen, wen es in seiner Nähe gibt.

In den Medien hört man immer wieder, dass Landwirte oder andere Lebensmittelerzeuger von Discountern und großen Lebensmittelketten gezwungen werden können, ihre Produkte unter dem Selbstkostenpreis zu verkaufen und dadurch mit der Zeit pleitezugehen. Sehr oft klagen beispielsweise Milchbauern, aber auch Bio-Gemüseerzeuger und andere. Gerade kleine Betriebe der bäuerlichen Landwirtschaft oder Gärtnereien mit ganzheitlichem Ansatz können mit den großen, spezialisierten Pflanzen-, Milch- oder Fleischfabriken im Preis nicht mithalten, da sie nicht so stark rationalisieren können und weil der ganzheitliche Ansatz mit Vielseitigkeit, Kreislaufwirtschaft und Bodenpflege arbeitsaufwendiger ist.

Viele landwirtschaftliche und gärtnerische Betriebe aber auch Speisefischzuchten und Imker suchen daher alternative Absatzwege zu Großmarkt, Discountern und Supermärkten. Da bietet sich vor allem der Direktvertrieb an: Die Erzeuger verkaufen direkt vom Feld, im eigenen Laden im nächsten Dorf, im Hofladen, auf Wochenmärkten und anderen Märkten oder sie beliefern die Kunden gleich selbst. Durch den Direktvertrieb haben sie selbst den unmittelbaren Kundenkontakt, können sich auf Verbraucherwünsche besser einstellen und ihre Produkte und deren (inneren) Wert dem Kunden selbst erklären. Und sie erhalten das Geld des Verbrauchers, ohne dass sie dem Zwischenhandel und den Lebensmittelketten einen großen Teil davon abgeben müssen.  

Erzeuger-mit-Direktvertrieb-Datenbank

Achtung:
Die Erzeuger-Datenbank www.erzeuger-direkt.de wurde laut Denic am 23.1.2017 gelöscht und befindet sich nun in einer Karenzzeit (Stand 9.2.2017). Ein Hofladenverzeichnis gibt es aber auch hier: www.dein-bauernladen.de/

Wer die bäuerliche Landwirtschaft, Öko-Betriebe oder Betriebe seiner Region unterstützen möchte, kann jetzt in einer Erzeuger-Direkt-Datenbank nachschauen, welche Erzeuger mit Direktvertrieb es in der jeweiligen Region gibt. Man kann mit einem Formular nach Produkten oder Produktgruppen in den einzelnen Bundesländern suchen oder die Umkreissuche (Radius um die eigene Postleitzahl) nutzen. Die Ergebnisliste wird gleich unterhalb des Formulars angezeigt. Über die Spalte Details und den jeweiligen Link anzeigen (siehe Pfeil) kann man sich für jeden der Betriebe eine Art Visitenkarte anzeigen lassen.

Erzeugersuche-Formular mit Ergebnisliste.
Aktuell sind etwa 5.000 Erzeuger enthalten.

Die Visitenkarte zeigt den Datenbankeintrag
(Adresse, Kontaktmöglichkeiten, Homepage, Angebot) des Erzeugers.


Für den Kauf aus der Region spricht neben der Frische und der Unterstützung der Erzeuger in der Region auch der (oft) günstigere CO2-Fußabdruck – jedenfalls, solange der Verbraucher nicht wegen kleinster Einkäufe mit einem Spritschlucker-Auto zu einem weit entfernten Hofladen fährt (siehe Nachhaltigkeit).
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Donnerstag, 29. Januar 2015

Biogemüse bringt's!

Das sollten Verbraucher wissen: Biologisch erzeugte pflanzliche Produkte werden nicht nur umweltfreundlicher produziert als Produkte aus herkömmlichem Anbau, sie erhalten nachweislich auch mehr wertvolle Mikronährstoffe und weniger Schadstoffe.



Dies ergab eine groß angelegte Metastudie unter Leitung der Universität von Newcastle basierend auf 343 Einzelstudien. Je nach Stoffgruppe lagen die Gehalte an bioaktiven Stoffen bzw. Antioxidantien bei Getreide, Gemüse, Früchten, Öle, Wein, Obstsäften und Babynahrung um 18 bis 69 Prozent höher. Auch bei Carotinoiden und Vitaminen gab es statistisch relevante Unterschiede zugunsten der Bioprodukte.

Zurückgeführt wird dieser höhere Gehalt an Mikronährstoffen auf die bessere Bodenqualität, insbesondere Biomasse und Humusgehalt, im ökologischen Anbau. Dieser Zusammenhang konnte in einzelnen Studien auch experimentell nachgewiesen werden.

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Ein weiterer Grund für die höheren Gehalte an gesundheitlich wertvollen Stoffen dürfte auch in den Sorten liegen – Pflanzen im Bioanbau müssen sich stärker selbst gegen Krankheiten und Schädlinge wehren können und Antioxidantien sind oft ein Teil dieses Mechanismus.

Das deutliche Mehr an gesunden Inhaltsstoffen in ökologisch angebauten pflanzlichen Lebensmitteln geht mit einem Weniger an Schwermetallen und Pestizidrückständen einher – im Durchschnitt enthalten die Bioprodukte 48 Prozent weniger Kadmium und wesentlich seltener Pestizidrückstände.

Quellen und weiterführende Informationen

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